Eine Bartholinitis beschreibt eine Entzündung der Bartholin-Drüsen, die sich bei der Frau im Bereich der kleinen Schamlippen befinden. Die Erkrankung geht meist je nach Schweregrad mit einseitigen Schmerzen, Rötung und Schwellung einher.
Bei einer Bartholinitis oder auch Bartholin-Abszess kommt es zu einer Entzündung von den kleinen Bartholin-Drüsen, die sich bei der Frau im Bereich der kleinen Schamlippen befinden. Dies kann mitunter zu starken Symptomen führen, welche sich jedoch bei jeder Patientin etwas unterschiedlich äußern können.
Zunächst ist es wichtig sich vor Augen zu halten, dass es sich bei einer Bartholinitis um eine Entzündung handelt. Vom Grundprinzip verlaufen die meisten Entzündungen ähnlich und äußern sich deshalb auch mit den gleichen Symptomen. Im Rahmen der Entzündung kann sich eine Zyste (Bartholinitis Zyste) ausbilden, diese macht sich durch eine Schwellung erkenntlich.
Bei der Entzündung der Bartholin-Drüse (Bartholinitis) kommt es somit auch mitunter zu starken Schmerzen, wobei die Stärke der Schmerzen von jeder Patientin unterschiedlich empfunden wird und auch davon abhängt, in welchem Ausmaß die Bartholin-Drüse betroffen ist.Typisch ist jedoch die Lokalisation des Schmerzes, da die Schmerzen im Bereich der Bartholin-Drüsen, also im Bereich der kleinen Schamlippe entstehen. Die Schmerzen treten meist in Ruhe und ohne Belastung auf, werden jedoch durch Geschlechtsverkehr oder durch das Reiben an der kleinen Schamlippe durch einen Tampon oder durch Toilettenpapier noch verstärkt.
Auch verschiedene Sportarten wie Reiten oder Fahrradfahren können dazu führen, dass die Schmerzen im Bereich der kleinen Schamlippe immer stärker werden. Bildet sich ein Bartholin-Abszess, so können solche Sportarten oft überhaupt nicht mehr ausgeübt werden. Typisch ist außerdem, dass die Schmerzen meist nur auf einer Seite der Schamlippen auftreten. Dies liegt daran, dass die Bartholinitis meist nur eine Drüse auf einer Seite betrifft und somit die Symptome der Bartholinitis meist auch einseitig sind.
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Ein weiteres typisches Symptom bei einer Bartholinitis ist eine einseitige Schwellung im Bereich der kleinen Schamlippe. Diese Schwellung kann mit dem Finger ertastet werden und fühlt sich häufig prall-elastisch an. Kommt es zu einer Ausbildung eines Abszesses, kann es sein, dass die Schwellung so sehr unter Spannung steht, dass sie durch die Berührung mit dem Finger aufplatzt und sich somit Eiter und Flüssigkeit entleert. Nachdem der Abszess geplatzt ist, sollten die Schmerzen augenblicklich abnehmen oder sogar komplett verschwinden. Dennoch sei an dieser Stelle davor gewarnt, den Abszess daheim zu eröffnen, da es hierbei unbedingt ärztlicher Hilfe bedarf und man gegebenenfalls die Entzündung noch schlimmer macht und diese sich weiter ausbreiten kann.
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Neben der Schwellung kann es bei einer Bartholinitis auch zu weiteren Symptomen kommen. Unter anderen kommt es meist zu einer einseitigen, rötlichen Verfärbung im Bereich der kleinen Schamlippe. Diese Rötung tritt fast immer einseitig auf, kann jedoch bei einer sich ausbreitenden Entzündung auch nicht nur die kleine Schamlippe, sondern auch die äußere, große Schamlippe betreffen.
Patientinnen können auch unter einer milden Form der Bartholinitis leiden. Diese wird häufig kaum bemerkt. In diesem Fall kommt es nur bei mechanischer Reizung (durch einen Tampon, beim Geschlechtsverkehr) zu leichten Schmerzen, wobei in Ruhephasen keine Schmerzen auftreten. Auch eine Rötung der Schamlippe ist in diesem Fall nicht vorhanden. Es kommt jedoch zusätzlich zu einer Schwellung, welche die Patientin mit den Fingern ertasten kann. Da diese Form der Bartholinitis jedoch meist binnen kürzester Zeit von alleine verschwindet und die Symptome mild sind, fällt vielen Patientinnen überhaupt nicht auf, dass sie an einer Entzündung der Bartholin-Drüsen leiden.
Allgemein sind die Symptome einer Bartholinitis also sehr vielfältig, vor allem korreliert der Schweregrad der Entzündung mit den Symptomen. Liegt nur eine leichte vorübergehende Entzündung vor, so sind die Symptome auch nur schwach ausgeprägt.
Kommt es jedoch zu einer schweren Infektion der Bartholin-Drüsen, so kann dies zu mitunter sehr starken Schmerzen führen, welche den Patienten teilweise beim Gehen beeinflussen können, da das Gegeneinanderreiben der Schamlippen beim Gehen die entzündete Bartholin-Drüse noch weiter reizt und die Schmerzen weiter verstärkt werden.
Des Weiteren kann es zu eher untypischen Symptomen kommen, welche nicht zwangsläufig auf eine Bartholinitis zurückzuführen sind. Beispielsweise kann es zu einer Schwäche und einem reduzierten Allgemeinzustand des Patienten kommen. Wird der starke Schmerz nicht adäquat behandelt, kann es dazu kommen, dass die Patientin aus Angst vor neuem Schmerz verschiedene Stresshormone (Adrenalin, Cortisol...) ausschüttet, welche dann zu einem erhöhten Blutdruck (Hypertonie) führen.
Außerdem kann es dazu kommen, dass die Patientin durch den einseitigen Schmerz eine Schonhaltung entwickelt und ihren Gang und Stand so anpasst, dass der Schmerz möglichst gering ist, was dann zu einem fehlerhaften Gangbild führen kann. Deshalb ist es wichtig, die Symptome einer Bartholinitis nicht zu ignorieren und einen Facharzt für Frauenheilkunde (Gynäkologen) aufzusuchen, damit dieser die Entzündung der Bartholin-Drüsen adäquat behandeln kann und somit die Symptome schnell verbessert.
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Eine Bartholinitis kann verschiedene Symptome und Beschwerden verursachen. Die bakterielle Entzündung führt oft zu Abgeschlagenheit und einem im Allgemeinen eingeschränkten Wohlbefinden. Fieber ist jedoch kein sehr häufiges Symptom. Eine unbehandelte Bartholinitis führt im Verlauf oft zu einem Empyem, das ist eine Eiteransammlung in der Drüse. Dann ist Fieber kein allzu seltenes Begleitsymptom. Um das Fieber zu senken, kann man fiebersenkende und antientzündliche Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen. Es empfiehlt sich jedoch, zeitnah einen Arzt aufzusuchen, da die Eiteransammlung, sofern sie nicht spontan aufplatzt, von einem Arzt mit einem kleinen Schnitt eröffnet werden muss.
Ein charakteristisches Symptom der Bartholinitis ist der starke Schmerz im Bereich der hinteren Schamlippen. Er ist streng einseitig, auf der betroffenen Seite, lokalisiert. Die Schmerzen bei einer Bartholinitis haben einen pochenden Charakter und verstärken sich enorm bei Druck auf die betroffene Stelle. Dadurch ist vor allem das Sitzen oder das Tragen enger Kleidung äußerst schmerzhaft. Je länger die Bartholinitis unbehandelt bleibt, desto stärker wird der Schmerz, da sich immer mehr Eiter ansammelt. Bei einer spontanen Eröffnung der Schwellung und Eiterentleerung bessert sich der Schmerz.
Eines der typischen Entzündungszeichen ist die Rötung (Rubor). Diese Rötung entsteht durch eine Erweiterung der Blutkapillaren in dem entzündeten Gewebe. Ein weiteres häufiges Entzündungszeichen ist eine Überwärmung des Gewebes. Dies spürt man bei einer Bartholinitis sehr deutlich, wenn man abwechselnd die gesunde und die betroffene Drüse ertastet.
Eine Bartholinitis ist gekennzeichnet durch eine einseitige Schwellung im Bereich der hinteren Schamlippen. Zu Beginn der Entzündung ist die Schwellung nur sehr schwach ausgeprägt. Je länger die Infektion jedoch unbehandelt bleibt, desto größer wird die Schwellung und es sammelt sich Eiter an. Sie kann sogar eine Größe von ein einem kleinen Tischtennisball oder einem Hühnerei erreichen.
Durch die Infektion der Bartholindrüse und die damit einhergehende Entzündung wird der Ausführungsgang dieser Drüse quasi verstopft. Das Sekret, welches sonst eigentlich der Befeuchtung des Scheidenvorhofes dienen würde, kann nicht abfließen. Es entsteht Eiter im Hohlraum der Drüse, der zu einer immer größer werdenden Schwellung führt. Diese Eiteransammlung bezeichnet man als Empyem. Typische Begleitsymptome sind Fieber, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Der Eiter kann durch eine spontane Ruptur, quasi ein Aufplatzen, des Empyems abfließen. Meist ist jedoch eine Eröffnung des Empyems mittels eines kleinen Schnitts durch einen Arzt notwendig.
Oftmals wird eine Bartholinitis fälschlicherweise als Abszess bezeichnet. Bei einer Eiteransammlung im Zuge einer Bartholinitis handelt es sich jedoch nicht um einen Abszess, sondern um ein Empyem. Der Unterschied erklärt sich recht einfach: Ein Empyem ist eine Eiteransammlung in einer bereits bestehenden Körperhöhle, beispielsweise einer Drüse. Ein Abszess hingegen ist eine abgekapselte Eitereinsammlung in einem Gewebe, in welchem zuvor kein Hohlraum war. Durch die Eiterbildung entsteht an dieser Stelle erst ein Hohlraum.
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