Nach einem Mückenstich bildet sich eine normalerweise kleine lokal begrenzte Hautreaktion, die sich durch Rötung, Juckreiz und Schwellung auszeichnet. Von einer allergischen Reaktion spricht man, wenn frühstens nach 24h eine über 10 cm große Hautfläche um den Mückenstich herum betroffen ist und sich körperliches Unwohlsein einstellt.
Sticht eine Mücke in ein Hautareal ein, verteilt sie dort eine kleine Menge ihres Speichels. Der Speichel der Mücke hemmt das Gerinnungssystem an dieser Stelle. Dies ist nötig, damit die Mücke Blut absaugen kann ohne, dass es vorher durch das Gerinnungssystem des Menschen verklumpt.
Der Körper nimmt den Stich und die Injektion des Speichels als eine Störung wahr und löst eine Kaskade an Abwehrmechanismen aus. Im Rahmen dieser Mechanismen wird auch das Hormon Histamin ausgeschüttet. Histamin ist ein Botenstoff und spielt bei allergischen Reaktionen, sowie Entzündungsreaktionen eine Rolle. An der Betroffenen Stelle weiten sich die Blutgefäße, sodass viele Stoffe möglichst schnell dort hingelangen können. Dies ist die Ursache für die Rötung.
Durch die erweiterten Gefäße wird aber auch Flüssigkeit im Gewebe eingelagert und es kommt so zu der bekannten Schwellung nach einem Mückenstich. Der Juckreiz wird durch die Reizung von bestimmter Nervenfasern ausgelöst, welche besonders für die Schmerzwahrnehmung zuständig sind.
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Eine allergische Reaktion auf einen Mückenstich kann verschiedene Schweregrade annehmen.
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Die Schwellung der Einstichstelle gehört zu den klassischen Symptomen eines Mückenstichs.
Man redet ab einem Durchmesser von 10cm von einer allergischen Reaktion auf das Insekt. Die Schwellung ähnelt dann jener, die man durch Stiche von Wespen oder Bienen bekommt. Die Schwellung kann auch schmerzhaft sein. Alle Durchmesser, die kleiner als 10cm sind normale Hautreaktion, die auch bei Nicht-Allergikern vorkommen.
Die Schwellung kann sich auch zu einer Nesselsucht steigern. Hier sind Quaddeln charakteristisch. Quaddeln sind punkt- bis plateauförmige Erhebungen der Haut. Es können auch Schwellungen im Gesicht vorkommen. Dann spricht man von einem Angioödem (Quincke-Ödem). Das Angioödem zählt zu Schweregrad 3.
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Der Juckreiz wird durch die Reizung der Nervenfasern durch verschiedene Hormone ausgelöst. Diese Nervenfasern sind normalerweise für die Weiterleitung von Schmerzreizen zuständig. Wichtig ist es, trotz des Juckreizes möglichst nicht zu kratzen. Dies verteilt nur den Speichel der Mücke und weitet die Abwehrreaktion und schließlich auch den Juckreiz nur aus.
Außerdem kann es durch das Kratzen zur Verletzung der Hautoberfläche kommen und der Mückenstich entzündet sich.
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Zunächst wird in einem Arztgespräch erörtert, ob es sich wirklich um eine allergische Reaktion auf einen Mückenstich handelt, oder ob eine andere Insektenallergie vorliegen könnte. Dann werden auf die individuellen Symptome eingegangen. Für den Arzt sind besonders die Symptome wichtig, die über die gewöhnliche Hautreaktion hinausgehen.
Dann kann der Arzt auch eine sogenannte Provokation durchführen. Dabei wird in einem kontrolliertem Umfeld ein wenig des Mückenspeichels auf eine Hautstelle gegeben und mit einer Lanzette in die Haut gebracht. Die Reaktion auf dieses Allergen wird dann beobachtet. Zusätzlich können auch noch Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Man sollte diese Untersuchungen einmal kurz nach dem Insektenstich und dann einige Wochen später noch einmal durchführen.
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Ein Mückenstich, der nicht außergewöhnlich stark anschwillt bedarf nicht zwingend einer Therapie. Gegen den meist plagenden Juckreiz kann eine lokale Kühlung oftmals gut helfen. Die Kühlung kann entweder mit kaltem Wasser oder auch kühlenden Gels oder Salben vorgenommen werden.
Schwellen die Mückenstiche stark an oder hindert der Juckreiz am Einschlafen kann ein Antiallergikum genommen werden. Diese gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Vor dem ersten Gebrauch sollte man sich durch einen Arzt oder Apotheker beraten lassen, welches Präparat man am Besten zu sich nimmt und in welcher Dosierung.
Eventuell müssen bei entsprechender Symptomatik auch Histaminblocker eingenommen werden. Hier sollte allerdings vorerst ein Arzt konsultiert werden, da diese Medikamente nicht auf längeren Zeitraum eingenommen werden dürfen.
Wird ein Mückenstich aufgekratzt können sich dort Bakterien ansammeln und eine Infektion auslösen. In manchen Fällen ist dann ein Antibiotikum vonnöten.
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Calcium hat keine lindernde oder prophylaktische Wirkung bei einer allergischen Reaktion auf einen Mückenstich oder auch bei allen anderen Allergien.
Früher wurde die antiallergene Wirkung von Calcium stark diskutiert, heute aber kann man definitiv sagen, dass es bei Allergien keinerlei Rolle spielt und sogar negative Wirkungen haben kann. Wissenschaftlich gibt es auch keine ernsthaften Studien, die den Zusammenhang zwischen Allergien und Calcium untersuchen.
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Bei Mückenstichen ist besonders der Juckreiz belastend. Dieser wird durch die Abwehrreaktion des Körpers auf den Speichel der Mücke verursacht. Die wichtigste Maßnahme ist daher, den Speichel der Mücke nicht durch Kratzen weiter zu verteilen.
Den Juckreiz kann man mit Kühlung lindern. Hierfür eignet sich kaltes Wasser. Sollte so keine ausreichende Kühlung erzielt werden können, kann man auch einen Eiswürfel oder ein Kühlelement verwenden. Dabei sollte aber zum Beispiel ein Küchentuch als Schutzschicht auf die Haut gelegt werden, damit durch die Kälte keine Hautläsionen entstehen.
Alternativ können auch eine halbierte Zwiebel, eine Kartoffel eine Scheibe Zitrone auf den Mückenstich gehalten werden, um den Juckreiz zu vermindern. Dieselbe Wirkung wird durch das Auflegen von frischen Blättern des Spitzwegerichs erzielt. Die Blätter können mithilfe einer Kompresse um die Haut gewickelt werden. Dort können sie bis zu zwei Stunden verbleiben.
Dem Saft der Aloe Vera Pflanze wird ebenfalls eine juckreizlindernde Wirkung nachgesagt. Diesen einfach auf die betroffene Stelle auftragen und einwirken lassen. Einige Tropfen Teebaumöl wirken auch kühlend und beugen einer Infektion vor.
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Eine allergische Reaktion auf einen Mückenstich dauert definitionsgemäß mindestens 24 Stunden an. Die Hautreaktionen heilen im Normalfall innerhalb von einigen Tagen ab. Die genaue Dauer hängt dabei von der Ausprägung des Hautauschlages ab. Auch die Einnahme von Antiallergika kann sich positiv auf die Dauer auswirken.
Damit es erst garnicht so weit kommt, ist auf Mückenschutz zu achten, vor allem wenn man generell schnell zu allergischen Reaktionen neigt.
Erfahren Sie mehr dazu unter: Mückenschutz
Die ersten Reaktionen zeigen sich bereits nach Sekunden. Da die Allergie gegen Mückenstiche zu den Allergien des Soforttyps gehören, bilden sich auch alle anderen Symptome sehr schnell, meist innerhalb von 30 Minuten, aus. Sollten sich kurz nach einem Mückenstich Schwellungen im Gesicht oder am Hals mit Luftnot ausprägen, sollte möglichst schnell ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Kindern kann eine allergische Reaktion auf einen Mückenstich schnell ausgeprägte Symptome zeigen.
Sie zeigen ähnliche Symptome wie die Erwachsenen. Bei ausgeprägten Allergien können Übelkeit, Erbrechen und starkes Herzklopfen auftreten. Kinder haben allerdings nicht so viele Reserven, wie ein Erwachsener, sodass eine allergische Reaktion immer erstgenommen werden muss.
Im schlimmsten Falle kann auf einen Mückenstich eine anaphylaktische Reaktion ausgelöst werden. Diese kann dann mit Luftnot und Kreislaufbeschwerden einhergehen. Im Zweifel sollte früh ein Arzt aufgesucht werden, da es bei Kindern auch schnell zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen kann. Daher empfiehlt man bei Kindern auch eine Hyposensibilisierung bei einer Allergie auf Mückenstichen durchzuführen. In festen Abständen bekommt man dabei eine kleine Dosis des Allergens unter die Haut gespritzt. Dies soll dabei helfen, dass Immunsystem umzuprogrammieren, damit keine überschießende Immunreaktion mehr ausgelöst wird.
Um Mückenstiche vorzubeugen gibt es verschiedene Maßnahmen: