Akupunktur bei Rückenschmerzen Therapie

Rückenschmerzen sind eine der häufigsten Erkrankungen in der orthopädischen und allgemeinmedizinischen Praxis. Neben der klassischen Schulmedizin ist die Akupunktur eine sinnvolle Ergänzung.

Akupunktur bei Rückenschmerzen Therapie

Akupunktur bei Rückenschmerzen

In Krankenhäusern und Arztpraxen behandelt man Rückenschmerzen von Nackenverspannungen bis zum Bandscheibenvorfall mit entzündungshemmenden Spritzen, Schmerzmitteln, Massagen, Bettruhe, Wärme- oder Kältebehandlung und mit Krankengymnastik. Operiert wird nur noch, wenn der Verdacht auf einen Nervenausfall besteht. Das heißt, wenn der Patient ein Bein nicht mehr bewegen kann, wenn Blase oder Darm nicht mehr richtig funktionieren oder wenn sich andere Ausfälle des Nervensystems zeigen.

Bei der Akupunktur (Akupunktur bei Rückenschmerzen) kombiniert man Nahpunkte des Blasenmeridians, der neben der Wirbelsäule liegt, mit Punkten des Lenkergefäßes. Fernpunkte wählt man entlang des Blasen- oder Gallenblasenmeridians aus. Die Nadeln verweilen etwa 20 bis 30 Minuten. Behandelt wird anfangs zwei Wochen lang zweimal in der Woche, danach etwa acht Wochen lang einmal in der Woche. Oft spürt der Patient schon nach den ersten drei Sitzungen eine Linderung seiner Schmerzen. Nur etwa zehn Prozent der Patienten sprechen überhaupt nicht auf Akupunktur an. Bei 70 Prozent der chronischen Beschwerden bringt das Nadeln guten Erfolg. Bei akuten Problemen ist das Ergebnis sogar noch besser. Da liegt es bei 80 Prozent. Auch die begleitende Ohrakupunktur, Bestrahlung von Akupunkturpunkten mit Laserlicht, also die Laserakupunktur, oder die elektrische Stimulation von Akupunkturnadeln, kann den Heilungserfolg unterstützen. Bei akuten Formen wie Hexenschuß nach einer plötzlichen unglücklichen Bewegung, hilft die Akupunktur meist schon nach ein bis zwei Sitzungen. Hier sollte keine Massage oder Wärmebehandlung erfolgen. Bei chronischen Rückenschmerzen hingegen sind oft 10-20 Behandlungssitzungen erforderlich, um eine deutliche langanhaltende Schmerzlinderung zu erzielen. Begleitende Moxibustion ist oft sehr wirksam. Bei Schmerzen nach Bandscheibenoperation sind oft über 20 Behandlungen notwendig. Chronische Rückenschmerzen zählen neben der Migräne zu den wichtigsten Erkrankungen, bei denen Akupunktur zu einer dauerhaften Schmerzlinderung führen kann.

Rehabilitation

Wie die Gerac-Studie der gesetzlichen Krankenkassen (die bislang größte Untersuchung zur Wirkung von Akupunktur) jüngst bewies, ist die chinesische Nadeltherapie ausgezeichnet zur Behandlung von Rückenschmerzen geeignet. In Kombination mit schulmedizinischen Maßnahmen wie Schmerzmitteln, Krankengymnastik, Massagen oder auch allein Akupunktur erzielt hervorragende Erfolge bei Rückenschmerzen unterschiedlichster Ursache. Die Kosten dafür übernimmt bei Rückenleiden sogar die Kasse. Wissenschaftler untersuchten über 1.100 Patienten, die in drei Gruppen eingeteilt wurden. Eine Gruppe wurde konventionell behandelt, sie bekam Schmerzmittel, Krankengymnastik und rückenstärkendes Training verordnet. Die zweite Gruppe erhielt Akupunktur, die dritte Scheinakupunktur. Das Ergebnis nach sechs Monaten: Bei rund 50 % derjenigen, die mit Akupunktur behandelt worden waren, war eine deutliche Besserung eingetreten, verglichen mit 27 % aus der Gruppe, die konventionell behandelt worden war, und 44 % bei denjenigen, die eine Scheinakupunktur erhalten hatten. Sie sollten daher bei Rückenschmerzen eine Akupunkturbehandlung in Erwägung ziehen.

 

Prophylaxe

Um gar nicht erst in die Situation zu kommen, sich nach einer geeigneten Therapie umzuschauen, sollte jeder 5 einfache Regeln für einen gesunden Rücken beherzigen:

  • Übergewicht meiden – Jedes Kilo belastet die Wirbelsäule!
  • Sport treiben – trainierte Bauch- und Rückenmuskeln stabilisieren den Rücken.
  • Für Bewegung sorgen – monotone Tätigkeiten sind Gift für den Rücken. Wer viel sitzt, sollte öfter mal aufstehen, sich dehnen und strecken.
  • Psychische Belastung so gering wie möglich halten – Stress und seelische Spannungen wirken sich über die Haltung aufs Rückgrat aus.
  • Schuhe mit dicken Gummisohlen oder Luftpolstern tragen – sie federn jeden Schritt besser ab und erschüttern die Wirbelsäule weniger.

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Autor: Gerret Hochholz Veröffentlicht: 20.11.2010 - Letzte Änderung: 18.09.2024