Eine der grundlegenden Annahmen der TCM besteht darin, dass auf bestimmten Energiebahnen, den Meridianen, insgesamt 365 Akupunkturpunkte angeordnet sind. Die Punkte sind mit einem oder mehreren Organen oder Körperteilen verbunden und können diese demzufolge beeinflussen. Treten Störungen an einem Akupunkturpunkt auf, hat das auch Einfluss auf das Organ oder den Körperteil, das bzw. der mit diesem Punkt verbunden ist.
Akupunkturpunkt: Chin.: xue – Öffnung, Zugang (z.B. zu einer Höhle) Perforation, Loch, Tunnel; Akupunkturpunkt somit Übersetzungsfehler; eigentlich „Zugang zur Tiefe“
Nach der Theorie der traditionell chinesischen Medizin (TCM) werden die verschiedenen Abschnitte des Organismus durch ein Netzwerk von Kanälen, Kapillaren und Leitlinien verbunden, die auf Deutsch Meridiane genannt werden. Besser ist die englische Bezeichnung „channels and collaterals“, weil sie ehr einer wörtlichen Übersetzung entspricht. In den Meridianen fließt nach chinesischer Auffassung das sogenannte „Qi“, was so viel wie Lebensenergie oder –kraft bedeutet. Der Meridian wird in der TCM nicht als isoliertes Gebilde, sondern als Teil eines Systems angesehen, das in die sogenannte 5-Elemente Lehre eingeordnet wird.
Eine der grundlegenden Annahmen der TCM besteht darin, dass auf diesen bestimmten Energiebahnen, den Meridianen, insgesamt 365 Akupunkturpunkte angeordnet sind. Die Punkte sind mit einem oder mehreren Organen oder Körperteilen verbunden und können diese demzufolge beeinflussen. Treten Störungen an einem Akupunkturpunkt auf, hat das auch Einfluss auf das Organ oder den Körperteil, das bzw. der mit diesem Punkt verbunden ist. Der Hautwiderstand ist bewiesener Maßen in den Projektionszonen von Störungen innerer Organe (also an den Akupunkturpunkten) herabgesetzt. Ursache sind unterschiedliche Quellungszustände der Haut. Man unterscheidet zwölf Hauptmeridiane, die sich spiegelbildlich auf beiden Körperseiten befinden. Weitere Akupunkturpunkte kommen aufgrund von acht Extrameridianen und Extrapunkten hinzu.
Die Meridiane und Akupunkturpunkte hängen eng mit dem System von Yin und Yang zusammen: So hat das Körperinnere ebenso wie die Organe, in denen Stoffe gespeichert werden (sogenannte „zang-Organe“), eine Yin-Qualität. Das Äußere des Körpers und auch die sogenannten Hohlorgane („fu-Organe“) verfügen über eine Yang-Qualität. Beide Qualitäten müssen sich ausgleichen: Ist also ein Yin-Organ krank, muss die Funktion seines Yang-Gegenparts etwas gedrosselt werden, damit wieder ein Gleichgewicht herrschen kann. Das funktioniert durch die Akupunktur, da jedes Organ einem Meridian und bestimmten Akupunkturpunkten zugeordnet ist, die durch die Akupunktur angesprochen werden können. Diese Vorstellung einer Verbindung von Oberfläche zu inneren Organen wirkt zunächst sehr konfus, da es in der jetzigen Anatomie keine vergleichbare Struktur im menschlichen Körper gibt (so wie das Blut zum Beispiel in den Gefäßen fließt). Untersuchungen haben jedoch interessante Befunde geliefert: Spritzt man zum Beispiel Jod 125 in verschiedene Akupunkturpunkte auf den Meridianen, findet sich nach einiger Zeit eine deutlich höhere Speicherung in dem jeweils zugeordneten Organ – bei Injektion in Ma 36 (Magenmeridian, Punkt 36) zeigte sich dementsprechend eine Speicherung im Magen. Umgekehrt zeigten auch Untersuchungen an Kaninchenohren bei Bauchfellentzündung (Peritonitis), welche durch verabreichtes Terpentin verursacht wurde, Hautwiderstandsänderungen in den entsprechenden Ohrzonen. Da jeder Meridian auch einer bestimmten Pulstastelle am Handgelenk zugeordnet ist, kann bereits eine Pulsdiagnose Aufschluss darüber geben, welcher Meridian und damit welches Organ eine Fehlfunktion aufweist.
In einer Ausgrabung der Gegend Changsha, Südchina, fand man Schriftrollen aus der Han-Dynastie (206v.Chr. – 220nChr.), in denen 11 Meridiane beschrieben wurden. Bemerkenswert war, dass die Meridiane keinen geschlossenen Kreislauf bildeten und keinen Bezug zu den Organen hatten. Manche Autoren Chinas sind der Meinung, dass zuerst die 6 Meridiane der unteren Extremität (Milz/Pankreas, Niere, Leber, Magen, Blase, Gallenblase) existiert haben und dann erst die 5 Meridiane der oberen Extremität (Dünndarm, Herz, Dickdarm, Lunge, Perikard) aufgrund der Analogie konstruiert wurden. Erst in der späten Zeit des „Neijing“, der sogenannten Frühlings- und Herbstperiode, wurden sie auf 12 Meridiane erweitert. Man erkannte schon damals die reflektorische Beziehung zwischen Regionen an Körperoberfläche – eben den Meridianen – und inneren Organen. Außerdem erkannte man, dass die 12 Meridiane einen geschlossenen Kreislauf bilden, der einen 24-Stunden Rhythmus einspricht. Aus der Betrachtung archäologischer Funde kann man ersehen, dass der Begriff des Meridianverlaufs viel älter und wichtiger ist, als der des Akupunktur- bzw. Meridianpunktes. Die moderne Medizin betrachtet die Meridiane als Summe der folgenden Systeme: Blutgefäßsystem, Lymphgefäßsystem, peripheres und vegetatives Nervensystem, interstitielles Bindegewebe und Muskelkette als funktionelle Einheit (kinetische Muskelkette).
Bei der Fülle an verschiedenen Akupunkturpunkten versteht sich von selbst, dass hier nur einige Beispiele angebracht werden können, die die Funktion und Definition der folgenden Begriffe verdeutlichen soll.
Wie wir gesehen haben, beginnen oder enden alle Hauptmeridiane an den Fingern oder Zehen mit den am weitesten abseits gelegenen Punkten. Von diesen Punkten werden jedem Meridian 5 besondere sogenannte antike Punkte zugeordnet. Diese werden in der chinesischen Medizin als einzelne Etappen eines Wasserfalls gedeutet. Dabei ist der 1. Antike Punkt der „Brunnen“ („Jing“). Er liegt an Arm und Bein am weitesten abseits meist im Bereich der Nagelfalz. Später wird das Wasser zur Quelle, daher heißt der 2. Antike Punkt „Quelle“ („Ying“). Weil das Wasser weiterströmt, heißt der 3. Punkt Strom („Shu"). Das Wasser wird dann zum Fluss und dementsprechend heißt der 4. Antike Punkt auch Fluß („King“). Bei Knie und Ellenbogen schließlich mündet der Fluss ins Meer, daher heißt der 5. Antike Punkt „He oder Ho-Punkt“ („Meer“).
Antike Punkte können insbesondere bei funktionelle Störungen und Therapieresistenz eingesetzt werden. Aus den antiken Punkten rekrutieren sich die Tonisierungs- und Sedierungspunkte.
In jedem Hauptmeridian gibt es einen Tonisierungs- und Sedierungspunkt. Es sei nur so viel gesagt, dass Tonisierungspunkte bei Schwächesymptomen und eher chronischen Beschwerden eingesetzt werden (z.B. Lu9, Di11, Ma41) und Sedierungspunkte bei ehr akuten Beschwerden (z.B. Lu5, Di2, Ma45).
In der chinesischen Medizin teilt man die verschiedenen Punkte noch weiter ein. An dieser Stelle sei aber auf entsprechende vertiefende Literatur verwiesen. Allein um sie zu benennen: Yuan-Punkte (Quellpunkte, Ursprungspunkte, regulieren den Energiefluss), Akut-Xi-cleft-Punkte (Spalt-Punkte, bewegen die Energie in einem Meridian), Luo-Punkte (Vernetzungs-, Durchgangs-, Passagepunkte, insbesondere bei Stasen und Stauungen eingesetzt) und Luo-Gruppen-Punkte, He-Punkte (untere einflussreiche Punkte, v.a. bei Störungen des dem Meridian zugeordneten Organs einzusetzen), Meisterpunkte (Zusammenkunftspunkte, von hier aus ist die Energie für bestimmte Körper- und Funktionsbereiche mobilisierbar), Shu- und Mu-Punkte (Zustimmungs- und Alarmpunkte, Shu-Punkte lassen sich segmental einem der 12 Organe zuordnen und Mu-Punkte entsprechen den sogenannten Head’schen Zonen) und Reunionspunkte (Punkte in denen sich alle Yang- oder Yin-Meridiane wiedervereinigen).
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