TCM Untersuchungsmethoden

Untersuchungsmethoden und Behandlungskonzepte der TCM (Traditionelle chinesische Medizin) sind vielfältig und müssen immer individuell auf den Patienten abgestimmt werden.

TCM Untersuchungsmethoden

Hinweis TCM

Viele weitere Informationen zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) finden Sie unter unserem Thema:

Untersuchung in der TCM

In den Anfangszeiten standen bei dieser alten Heilkunst nur die Sinnesorgane des Arztes zur Untersuchung im Vordergrund:

  • Sehen
  • Fühlen
  • Riechen und Schmecken
  • Hören
    und
  • gezielte Fragen

stellen.
Ziel jeder Untersuchung ist – wie auch heute noch – die Erhebung von Befunden, deren Analyse und Interpretation über die Diagnose zur Auswahl der Therapie führt.

Behandung in der TCM

Die moderne Medizin orientiert sich vorwiegend an Befunden, in der TCM (Traditionelle chinesische Medizin) steht das Befinden des Patienten im Vordergrund.
Heutzutage wird natürlich in akuten Notfällen sowohl bei uns als auch in China moderne Diagnostiken wie Röntgen- und Laborbefunde zusätzlich verwendet.
Gerade bei der Reanimation und Chirurgie sind sie nicht mehr wegzudenken.
Bei der Erhebung der Befunde ist in der TCM (Traditionelle chinesische Medizin) das Konzept der 16 Fragen nach Wang Xuetai sehr hilfreich.
Diesen Fragen zum individuellen Programm des Menschen richten sich an Fragen nach:

  • Psyche
  • Allgemeinzustand
  • Gesichtsfarbe
  • Körpertemperatur
  • Sensibilität
  • Motorik / Tonus
  • Atmung
  • Nahrung
  • Stuhlgang
  • Miktion
  • Schweißsekretion
  • Menstruation
  • Wunde
  • Palpation (Abtasten) Abdomen (Bauch)
  • Zunge
    und
  • Puls.

Die erhobenen Zustände werden wieder in das dualistische Prinzip des Yin und Yang eingeteilt.

Insgesamt sollte auch ein „guter Arzt der westlichen Schule“ in seiner ersten Anamnese des Patienten auf diese Fragen eingehen. Einen besonderen Stellenwert in der Diagnostik spielt in der TCM die Untersuchung der Zunge und des Pulses.

Aus der Untersuchung dieser Teile des Körpers kann eine Erkrankung des Gesamtorganismus diagnostiziert werden. So werden wird zum Beispiel der Zungenspitze das Herz und die Leber zugeordnet, Leber und Gallenblase zum Zungenrand, Magen und Milz zur Zungenmitte und die Niere zur Zungenwurzel. Es werden neben dem Zungenkörper und eventuellem Belag die Form und Farbe der Zunge beurteilt.

Pulsdiagnostik

Die Pulsdiagnostik ist da schon etwas schwieriger und erfordert jahrelanges Üben und viel Erfahrung. Als Pulsationsstelle wird die A. radialis (Hauptschlagader des Handgelenkes) gewählt.
Als Punkte werden die Meridianpunkte Lunge 7,8 und 9 beider Hände benutzt und sind mit Ring-, Mittel- und Zeigefinger zu tasten.
Kriterien sind hierbei:

  • die Tiefe des Pulses
  • die Frequenz,
  • Form der Pulswelle
  • die Strömung
    und
  • der Rhythmus.

Man kann sich vorstellen, dass bei dieser sehr subjektiven Methode keine apparativ reproduzierbaren Ergebnisse vorgebracht werden können.
Zudem weichen auch die Aussagen chinesischer Ärzte zu verschiedenen Pulsen stark voneinander ab.

Behandlungsmethoden in der TCM

Hat ein Arzt den Patienten nun hinreichend untersucht und alle Befunde behutsam zusammen getragen, folgt die Wahl der Therapieform nach folgenden Fragen:

  • Ist ein Erfolg der Akupunktur zu erwarten?
  • Wenn ja – genügt Akupunktur alleine?
  • Kombination mit anderen Methoden?

Dann wird ein optimales Akupunkturprogramm erstellt, in dem drei Grundfragen abzuklären sind:

  • Zu welchem Meridian passt das Syndrom?
  • Zu welchem Organ passt das Syndrom?
  • Welche Modalitäten (Begleitumstände, Auslösefaktoren) spielen eine Rolle?

Der Faktor Zeit ist in zweifacher Hinsicht von Bedeutung.
Zum Einen für die Art und den Ort der Behandlung (bei akuten Krankheiten liegt der Schwerpunkt bei den sogenannten Fernpunkten und bei chronischen Erkrankungen bei lokalen Punkten) und zum Anderen für die Frequenz, Dauer und Zeit der Behandlung.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass eine Akupunkturserie etwa 10-15 Sitzungen zu je 20-30 Minuten umfasst.
Akute Beschwerden wie zum Beispiel Kopfschmerzen werden aber bereits bei 80-90% der Patienten nach 1-3 Sitzungen erfolgreich therapiert.
Chronische Beschwerden dauern in der Behandlung länger. Bei persistierenden Beschwerden kann man auch über Dauernadeln nachdenken.
Diese verbleiben meist eine Wochen im Körper. Empfohlen wird ein Abstand der Behandlungen von 2mal pro Woche, kann bei ganz akuten Sachen aber auch 2mal täglich geschehen.
Saisonal bedingte Beschwerden wie Heuschnupfen, sollten 4-6 Wochen vor dem erwarteten Auftreten mit Akupunktur behandelt werden.

Weitere Informationen zur TCM

Viele weitere Informationen zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) finden Sie unter unserem Thema:

Weiterführende Informationen

In diesem Zusammenhang stehende Themen finden Sie unter:

Autor: Gerret Hochholz Veröffentlicht: 10.07.2010 - Letzte Änderung: 18.09.2024