Übergewicht stellt in unserer Gesellschaft ein großes Problem dar. Akupunktur kann beim Abnehmen unterstützend wirken.
Ein immer größer werdendes Problem unserer westlichen Kultur stellt das Übergewicht dar. Es ist erschreckend, wie sich Fast-Food, ungesunde Lebensweise, Medien, unzureichende Bewegung und die Allgegenwärtigkeit des Essens im Überfluss auf unsere Bevölkerung auswirkt. Bereits viel zu viele Kinder sind schlicht weg zu dick und somit anfälliger für Folgeerkrankungen, wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Übergewicht entsteht in der Regel dadurch, dass dem Körper durch Nahrungsmittel mehr Energie zugeführt wird, als er benötigt. Doch weniger essen bereitet vielen Übergewichtigen Probleme. Wie schön wäre es doch da einfach das störende Appetitgefühl, welches die meisten Fressattacken auslöst, einfach „auszuschalten“ bzw. zu regulieren? Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass die Akupunktur beim Abnehmen einen erheblichen Beitrag leisten kann.
Die Erfolge beim Abnehmen mit Akupunktur sind individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Akupunktur kann beim Abnehmen an den richtigen Stellen einen positiven Effekt auf die Sättigung haben. Das heißt, dass man nach erfolgreicher Akupunktur-Behandlung ein gedämpfteres Hungergefühl hat und infolgedessen weniger zu Heißhungerattacken neigt.
Es gibt Menschen der sehr positiv auf Akupunktur reagieren und von der Behandlung profitieren, bei anderen ist diese Therapie weniger wirkungsvoll.
Nichtsdestotrotz ist der Abnehmerfolg stark von der Ernährung und Sport abhängig. Um starkes Übergewicht zu reduzieren, sind tatkräftigere Maßnahmen nötig. Ohne eine gezielte Ernährungsumstellung und Bewegung wird Akupunktur bei solchen Menschen nicht zum Wunschgewicht führen (siehe auch: Abnehmen durch Ernährungsumstellung).
Akupunktur zum Abnehmen eignet sich für Menschen, die ein paar Fettpölsterchen verlieren und Diäten nicht durchhalten wollen, da sie zum Naschen neigen. In diesen Fällen kann eine erfolgreiche Akupunktur-Therapie helfen, auf die unnötigen Zwischenmahlzeiten zu verzichten und über einen längeren Zeitraum Gewicht abzubauen.
Eine Akupunkturbehandlung kostet je nach Behandlungsdauer und Aufwand der Therapie zwischen 30€ - 70€ pro Sitzung. Durchschnittlich dauert eine Sitzung dabei zwischen 30 – 45 Minuten. Voraussetzung ist, dass der Arzt eine entsprechend hochwertige Akupunkturausbildung nachgewiesen hat.
In einigen Fällen wird die Akupunktur von gesetzlichen Krankenkassen teilweise oder sogar komplett übernommen. Auch viele private Krankenkassen erstatten die Kosten für Akupunktur. Bei häufigen Beschwerden wie chronischen Rücken- oder Kniegelenksbeschwerden werden die Kosten von den meisten Krankenkassen getragen.
Für die Akupunktur zum Abnehmen sollte das Übergewicht in Form der Diagnose Adipositas gegeben sein, damit die Krankenkasse die Therapie übernimmt.
Für die Akupunktur zum Abnehmen gibt es keine standardisierte Kostenübernahme der Krankenkasse wie bei Gelenkbeschwerden. Daher sollte man sicherheitshalber vor der entsprechenden Behandlung die jeweilige Krankenkasse kontaktieren und Informationen bezüglich der Kostenerstattung oder -übernahme einholen.
Desweiteren gibt es die Möglichkeit eine private Zusatzversicherung abzuschließen, die besondere Tarife für ärztliche Akupunktur und ärztliche chinesische Arzneitherapie anbietet. Darunter fallen oft unter anderem Naturheilverfahren und Homöopathie.
Wissenschaftlich bewiesen ist die Wirkung von Ohrakupunktur auf das Appetitgefühl und somit auf das Abnehmen.
Ohrakupunktur kann den Appetit zügeln, das Abnehmen erleichtern, bei der gesunden Regulierung des Körpergewichts helfen und den oft gefürchteten Jo-Jo-Effekt verhindern.
Der Akupunkteur sticht in Abhängigkeit von der Diagnose in spezielle Ohrpunkte stecknadelkopfgroße Dauernadeln, die etwa 1 mm aus der Haut herausragen. Mit einem kleinen Pflaster abgedeckt verbleiben sie ca. sieben bis zehn Tage im Ohr.
Der Körper reagiert nach der Behandlung auf die Akupunkturnadeln und beginnt sich umzustellen. Das Sättigungsgefühl setzt schneller ein.
Der Heißhunger wird reduziert, Fressattacken verschwinden und der Stoffwechsel wird angeregt. Gewicht wird reduziert. Der Patient wird durch diese Behandlung - je nach Schwachstelle - ruhiger, ausgeglichener, stabiler, weniger aggressiv oder weniger depressiv.
Die Folge: Der Appetit lässt nach. Wichtige Voraussetzung für die Gewichtsreduktion bleibt - trotz Akupunktur - zwar eine verminderte Aufnahme von Nahrungsmitteln durch ausgewählte Diäten, doch die Nadeln tragen dazu bei, diese leichter einhalten zu können. Bei ca. 75% tritt eine deutliche Gewichtsreduktion auf. Übergewicht kann mit Hilfe der TCM sehr gut behandelt werden. Wichtig dabei ist, sich sinnvolle, realistische und langfristige Ziele zu setzen.
Wichtige Voraussetzung für den Langzeit- Plan: Er sollte ohne strenge kalorienarme und rohkostreiche Alles - oder - Nichts - Diät auskommen. Crash - Diäten führen nämlich meist zu einer energetischen Schwächung und Abkühlung des Organismus. Besser ist eine kalorienreduzierte, kohlenhydratreiche Diät. Für jeden Patienten sollten die Nahrungsmittel dabei ganz individuell und typgerecht nach den Regeln der Fünf Elemente ausgewählt werden. So kommt es trotz verringerter Kalorienzufuhr zu einer energetischen Stärkung des Organismus.
Im Gegensatz zur westlichen Ernährungslehre, bei der sich alles um Kalorien, Vitamine und Mineralstoffe dreht, geht es bei der chinesischen Diätetik um die Wirkungen, die die Nahrung auf die Lebensenergie Qi und damit auf Yin und Yang hat. Diese so genannten energetischen Wirkungen werden nach vier Prinzipien beschrieben: Die fünf Temperaturbereiche (heiß - warm - neutral - kühl – kalt) üben zunächst einen allgemeinen Effekt auf den Organismus aus. Die thermische Qualität wirkt wärmend oder kühlend auf den Körper. Die fünf Geschmacksrichtungen (sauer - bitter - süß - scharf – salzig) können einer Yin oder einer Yang-Qualität und einem Funktionskreis zugeordnet werden. Die fünf Funktionskreise: Leber (sauer) - Herz (bitter) - Milz (süß) - Lunge (scharf) - Niere (salzig) sind umgekehrt einem der fünf Geschmacksrichtungen zugeordnet. Die vier Wirkrichtungen (aufsteigend - schwebend - absteigend/ sinkend – fallend) beschreiben die Bewegungsrichtung der Lebensenergie Qi, die durch Nahrungsmittel im Organismus entsteht.
Das Erstaunliche an der chinesischen Diätetik ist, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen gewährleistet ist. Nahrungsmittel sind in der Chinesischen Medizin immer auch Heilmittel. Denn die Qi-Kraft eines Nahrungsmittels kann gezielt dazu eingesetzt werden, zu viel oder zu wenig Lebensenergie im Organismus auszugleichen. Am besten ist es, wenn zusammen mit einem Arzt ein strukturiertes Programm zur Gewichtsabnahme erstellt und durchgeführt wird.
Und so könnte ein Programm zur Gewichtsreduzierung aussehen:
1. Diagnose: Nach der Diagnose erfolgt die individuelle und typgerechte Auswahl von Nahrungsmitteln, die das Qi ausgleichen.
2. Aufstellen eines Ernährungsplans: In Abstimmung mit der Ärztin oder dem Arzt wird ein Plan zusammengestellt, der die Nährstoffversorgung sichert, ein gutes Sättigungsgefühl garantiert und der - ganz wichtig - dem individuellen Geschmack und den persönlichen Vorlieben entspricht.
3. Akupunkturbehandlung: Der Arzt wählt eine Akupunktur, die individuell auf den Patienten abgestimmt ist. Die Nadeln werden in Punkte mit direktem Einfluss auf die Verdauungsorgane gesetzt. Dazu kommen psychisch stabilisierende Punkte. Weil gestörtes Essverhalten zu den Suchtkrankheiten gehören kann, setzt der Therapeut auch Nadeln an Suchtpunkten am Ohr ein. Manchmal bekommen die Patienten Dauernadeln.
4. Anregung zu mehr Bewegung: Das Erlernen von Qi Gong und Tai Chi kann ein neues Körpergefühl und damit ein besseres Selbstwertgefühl vermitteln. Natürlich ist auch jegliche andere Art von Bewegung erwünscht.
Im Vergleich zu langen Diätprogrammen sind die Kosten gering. Die einmalige Behandlung kostet zwischen 150 und 400 Euro, je nach Aufwand des Therapeuten. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nicht.
Die Ursachen für vermehrtes Essen sind nach Auffassung der chinesischen Medizin sehr unterschiedlich. Nervosität, Depressionen, Unausgeglichenheit, Müdigkeit oder Stress können den Appetit unbemerkt auf Dauer steigern. Auch das Schreiben mit der rechten Hand bei Linkshändern soll womöglich zum Übergewicht führen. Vermutlich werden diese Schwachstellen durch Essen (oder andere Süchte wie Rauchen) kompensiert. In manchen Fällen lässt sich aber auch vom erfahrenen Arzt ein Störherd, der das Übergewicht verursacht, finden. Dazu zählen zum Beispiel Prozesse im Körper, die Erkrankungen auslösen, ohne dass der Patient es bemerkt (tote Zähne, entzündete Kieferhöhlen, Narben oder kleine Splitterverletzungen). Diese können dann gezielt in den Behandlungsplan integriert werden.
Bei Akupunktur zum Abnehmen handelt es sich um eine sanfte Methode die überschüssigen Kilos zu bekämpfen. Akupunkturnadeln sollen an den richtigen Punkten dazu führen, Heißhungerattacken und Naschereien zu reduzieren. Hinzu kommt, dass Stress und depressive Stimmung mithilfe von Akupunktur behandelt werden kann (siehe auch: Therapie der Depression). So können Akupunkturnadeln gezielt die Menschen unterstützen, denen nach zahlreichen erfolglosen Diäten die Motivation und das Durchhaltevermögen fehlen.
Laut Ergebnissen einer US-amerikanischen Studie stellt diese Behandlung eine sinnvolle Ergänzung und Unterstützung für die Gewichtsabnahme dar. Nichtsdestotrotz ist es essentiell, die Ernährungsweise umzustellen und bestenfalls regelmäßig Sport zu treiben.
Um gezielt Gewicht zu verlieren, sollte man sich kohlenhydratarm, fettarm und dabei eiweißreich ernähren, damit der Stoffwechsel möglichst effektiv angekurbelt wird. Auf Süßigkeiten, gesüßte Getränke und Alkohol sollte verzichtet werden, damit der Körper sich der Fettverbrennung widmen kann. Sport hilft die Muskelmasse zu vergrößern, mehr Energie zu verbrennen und somit Fett zu verbrennen und bringt den Körper außerdem in Form.
Die Akupunktur eignet sich gut als Unterstützung der Diät für Menschen, die zu Heißhungerattacken und Snacks neiden und für diejenigen, die nach zahlreichen Diätversuchen vielleicht mehr Motivation brauchen.
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Da Abnehmen mit Akupunktur keine Diät im eigentliche Sinne darstellt, gibt es unzählige alternative Diäten, um die Fettpölsterchen loszuwerden.
Um sehr schnell sehr viel Gewicht zu verlieren, machen einige Menschen Monodiäten, die sehr radikal sind. Beispiele sind die Obst-Diät, Gemüse-Diät oder Kohlsuppendiät. Dabei purzeln schnell die Pfunde, jedoch folgt meistens der Jo-Jo-Effekt.
Für einen langfristigen Diät-Erfolg bietet sich die Low-Carb-Diät an. Es gibt verschiedene Diäten nach dem Low-Carb-Prinzip, zum Beispiel die Atkins-Diät, die Logi Methode oder die Glyx-Diät.
Ein Vorteil dieser Diäten ist, dass man gezielt die Produkte für den Speiseplan auswählt und sich satt essen kann.
Es müssen keine Kalorien gezählt werden und man hungert nicht, sodass diese Diäten auch für den Berufsalltag geeignet sind. Solche Ernährungsweisen eignen sich besonders gut langfristig, um starkes Übergewicht abzubauen und das erreichte Gewicht langfristig ohne Jo-Jo-Effekt zu halten.
Grundsätzlich ist der Diäterfolg beim Abnehmen mit Akupunktur stark abhängig von dem individuellen Speiseplan und Sportprogramm.
Die Akupunktur zielt eher darauf ab, zwischen den Hauptmahlzeiten zu sättigen, Heißhungerattacken zu reduzieren und den Fettstoffwechsel anzukurbeln.
Deshalb ist ein Jo-Jo-Effekt bei dieser Therapie eher weniger zu erwarten. Generell lässt sich ein Jo-Jo-Effekt durch eine langfristig gesunde und ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige sportliche Betätigung vermeiden.
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Allgemein spricht nichts gegen eine Akupunktur zum Abnehmen oder anderen Beschwerden nach der Schwangerschaft, während oder nach der Stillzeit.
Beim Stillen wird die Milchbildung durch die Akupunktur nicht gebremst, da der Stoffwechsel prinzipiell eher angeregt wird. Hinzu kommt, dass die Nebenwirkungen einer Akupunkturbehandlung sehr selten auftreten und bei einem professionellen Arzt oder Heilpraktiker kaum vorkommen.
Eine stillende Frau kann bedenklich eine Akupunktur zum Abnehmen durchführen lassen. Wichtig ist dabei, dass während des Stillens täglich mindestens 1800 Kalorien mit der Nahrung aufgenommen werden und es sollten nicht weniger als 500 Gramm pro Woche, also zwei Kilo pro Monat abgenommen werden. Es ist wichtig, dass das zu stillende Kind mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird und der Stillprozess für die Mutter ebenfalls energieverbrauchend ist.
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Ein sanfter Druck oder eine kleine Massage an den richtigen Punkten kann helfen, die Verdauung zu verbessern und den Heißhunger zu stoppen.
Akupressur sorgt dafür, dass die Energie im Körper besser fließt und die Organe besser durchblutet werden. Aktiviert man den Akupressurpunkt „Auslöschender See“, der sich in der Mitte des Oberarms zwischen Schulter und Ellenbogen befindet, durch 30 Sekunden langes pressen, soll das Sättigungsgefühl einsetzen.
Man kann den Fettabbau fördern, wenn man die „Dekorierte Pforte“ aktiviert. Diese Punkte liegen dort, wo die Arme den Körper berühren. Drei Minuten Lang sollten sie stimuliert werden und Leber sowie Fettgewebe in Schwung bringen.
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