Aknefug bezeichnet einerseits eine Arzneimittelgruppe mit drei verschiedenen Wirkstoffen (Aknefug-EL, Aknefug-ISO, Aknefug-OXID), andererseits ein Medikament mit dem Handelsnamen Aknefug. Die verschiedenen Wirkstoffe bekämpfen unter anderem die Aknebakterien, die übermäßige Talgproduktion und die (Neu-)Bildung von Mitessern. Bei allen Medikamenten können als Nebenwirkungen Hautschuppungen, Rötungen, Brennen und Juckreiz der Haut auftreten.

Aknefug®

Allgemeines

Aknefug® bezeichnet eine Arzneimittelgruppe die aus drei verschiedenen Medikamenten (Erythromycin, Isotretinoin und Benzoylperoxid) zusammengesetzt ist und der Behandlung der Hauterkrankung Akne dient.

Außerdem gibt es ein unter dem Handelsnamen Aknefuq®bekanntes Medikament, das vor allem zur lokalen Anwendung, in Form von Salben oder Pasten vertrieben wird.

Aknefug-EL®

Aknefug-EL® ist eine Lösung zur Anwendung auf der Haut, diese wird angewendet bei entzündlichen Formen der Akne.

Das Antibiotikum Erythromycin bekämpft verschiedene Bakterien, die an der Entstehung einer entzündlichen Akne beteiligt sein können.
Es gehört zu der Gruppe der Schmalspektrumantibiotika, das bedeutet, dass es lediglich gegen eine ausgewählte Gruppe von Erregern wirken kann und bei anderen Bakterien keinerlei Wirkung entfaltet.
Das Wirkungsspektrum, also die Bandbreite der Bakterien, die auf Erythromycin reagieren, ist mit der von Penicillinen vergleichbar.

Der Vorteil von Erythromycin ist, dass es gerade bei Patienten mit Penicillinüberempfindlichkeiten (Allergie) eine gute Behandlungsalternative darstellt.

Grundsätzlich kann es nicht bloß zur Akne-Therapie, sondern vor allem zur Behandlung einer Mittelohrentzündung, einer Nasennebenhöhlennentzündung und verschiedener Atemwegsinfekten zum Einsatz kommen.

Im Allgemeinen ist dieses Antibiotikum sehr gut verträglich, dennoch berichten einige Patienten nach systemischer Einnahme von Nebenwirkungen wie milde Magen-Darm-Beschwerden, Tinnitus und/oder temporäre Höreinschränkungen.
Als Lösung auf der Haut sind folgende Nebenwirkungen zu nennen: Kontaktallergie, Austrocknung, Rötung, Brennen, Juckreiz der Haut.

Aknefug-ISO®

Isotretinoin ist ein Derivat der Retinsäure, ähnelt also Vitamin A, und ist seit 1982 zur Behandlung von Akne zugelassen.
Dieses Aknefuq®- Medikament reduziert die Größe der Talgdrüsen der Haut, woraus eine Normalisierung der Produktionsrate der Drüsen folgt. Die entzündliche Akne kann unter Isotretinoin- Gabe effektiver abheilen, ein Rückfall (Rezidiv) nach Absetzen des Arzneimittels ist jedoch keine Seltenheit. Bei ungefähr 60% der Behandelten ist eine erneute Therapie notwendig.

Da eine Isotretinoin- Therapie eine weite Bandbreite an Nebenwirkungen mit sich zieht, ist der Einsatz dieses Medikamentes nur in schweren Krankheitsfällen zu empfehlen.
Sehr häufig berichten die behandelten Patienten nach der Einnahme von kleinen Entzündungen der Haut, Hautschuppungen, Ausschlägen und starkem Juckreiz.
Darüber hinaus tritt in vielen Fällen Nasenbluten, Schleimhautentzündungen und sogar Haarausfall auf.

Bei oraler Gabe dieses Medikamentes (zum Beispiel in Tablettenform) können Störungen der regelrechten Leberfunktion und des Fettstoffwechsels auftreten. In sehr seltenen Fällen erleiden die behandelten Patienten eine Leberentzündung (Hepatitis) in Folge der Isotretinoin- Einnahme.
Außerdem entstehen sehr häufig Entzündungen im Bereich der Lidränder und der Bindehaut, die betroffenen Patienten leiden an zunehmender Trockenheit und Reizungen der Augen.
In extrem seltenen Fällen entwickeln sich unter der Arzneimittelgabe Sehstörungen in Form von Fehlsichtigkeit, Nachtblindheit, Hornhauttrübung und/ oder Farbenblindheit.

Auf Grund der vergleichsweise umfangreichen Nebenwirkungen sollte die Anwendung von Isotretinoin streng abgewogen werden.
Bei Patienten, die an einer Fettstoffwechselstörung (Hyperlipoproteinämie), an Hauterkrankungen oder erhöhtem Augeninnendruck leiden, darf dieses Medikament nicht angewendet werden.

Aknefug-OXID/-BP®

Benzylperoxid wird zur äußerlichen Anwendung der Akne verwendet, vor allem beim Auftreten von Knötchen und Eiterblässchen.

Es hat einen schälenden Effekt und verhindert so die (Neu-)Bildung von Mittessern. Außerdem hemmt es die Talgproduktion, was wiederum den Fettgehalt der Haut reduziert. Auch das Wachstum von Aknebakterien wird gehemmt, Entzündungen klingen so schnell ab.
Da Benzoylperoxid zur Gruppe der organischen Peroxiden gehört, ist es in der Lage freie Sauerstoffradikale zu „neutralisieren“ und so seine antibakterielle Wirkung zu entfalten.

Als Nebenwirkungen sind eigentlich nur Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautrötung, leichtem Brennen, Schuppung der Haut zu nennen. Dies hat jedoch etwas mit dem Wirkmechanismus des Produktes zu tun. Die Reaktionen sollten aber nicht zu stark werden und nicht zu lange andauern. Vorbestehende Hauterkrankungen wie trockene Haut oder atopische Ekzeme können das Risiko für das Auftreten dieser Symptome erhöhen.

Intensive Sonnenstrahlung sollte während der Behandlung vermieden werden. Bei einer Überempfindlichkeit gegen Peroxide sollte das Präparat nicht angewendet werden. Der Kontakt mit Augen, Augenlidern, Lippen, Schleimhäuten und gereizter Haut ist zu vermeiden

Aknefug®

Das unter dem Handelsnamen Aknefug® bekannte Medikament kann bei leichter bis mäßiger Akne angewendet werden.

Es enthält unter anderem den Wirkstoff Dibenzoylperoxid (Benzylperoxid) und wirkt aus diesem Grund nach dem oben beschriebenen Mechanismus.

Die Salbe sollte in der Regel zweimal Täglich sparsam auf die feuchte Haut aufgetragen werde und für etwa zwei bis drei Minuten einwirken. Im Anschluss muss das Präparat mit warmen Wasser gründlich abgewaschen werden.

Bei Hautreaktionen wie Rötungen, Schuppenbildung oder Spannungsgefühlen empfiehlt es sich die Anwendung auf alle zwei Tage zu reduzieren.

Nach ein paar Tagen nehmen diese Nebenwirkungen in den meisten Fällen ab und die Anwendungsintervalle können langsam verkürzt werden.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Aknefug® finden Sie hier:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.06.2013 - Letzte Änderung: 18.09.2024