Als Pucken wird eine spezielle Wickeltechnik bezeichnet, bei der das Baby mit einem Tuch sehr eng eingebunden wird, sodass sie sich nur wenig bis hin zu gar nicht bewegen können. Säuglinge verlieren dabei die Bewegungsfreiheit ihrer Armen und Beinen. Dies soll auf Kindern beruhigend wirken und außerdem schlaffördernd.
Pucken ist eine besondere Wickeltechnick, bei der die Säuglinge mithilfe eines Tuchs eng eingebunden werden. Säuglinge werden hierbei eng in einem Tuch eingewickelt, sodass sie sich nur wenig bis hin zu gar nicht bewegen können. Es gibt verschiedene Meinungen bezüglich der Dauer des Puckens, der Wickeltechnick und der Festigkeit bzw. Enge der Tücher. Die Idee hinter dem Pucken ist, dem Säugling einen festen Bewegungsrahmen zu geben. Säuglinge verlieren die Bewegungsfreiheit ihrer Armen und Beinen. Dies soll auf Kindern beruhigend wirken und außerdem schlaffördernd.
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Säuglinge sollten nur innerhalb der ersten 14 Tagen fest und eng gebunden werden, darüber hinaus sollte das Wickeln locker bleiben. Diese Methode wurde jahrhundertelang benutzt, verschwand aber im Laufe des 19. Jahrhunderts. Sowohl positive als auch negative Wirkungen dieser Wickelmethode sind noch sehr umstritten.
Es gibt verschiedene Methoden Kinder zu pucken. Zu beachten ist, dass das Baby eng genug eingewickelt um die Vorteile des Puckens ausnutzen, aber auch nicht zu eng, weil es sonst für das Baby zur Belastung werden kann und im schlimmsten Fall sogar gefährlich sein kann. Das Kind sollte immer freie Atemwege haben und sein Brustkorb sollte nicht zu sehr eingeengt werden. Kinder die einen Problem an der Hüfte haben, wie beispielsweise eine Hüftdysplasie sollten auf gar keinen Fall gepuckt werden, da dies die Reifung der Hüftpfanne verhindert!
Kinder sollten, egal ob gepuckt oder nicht, nie ohne Aufsicht auf dem Bauch oder auf der Seite zum Schlafen gelegt werden. Außerdem sollten fiebernde Säuglinge nicht gepuckt werden, da sie dadurch die übermäßige Hitze nicht loswerden können. Zum Pucken braucht man ein Tuch der die Form eines Quadrates. Die Seiten des Quadrates sollten ungefähr so lang beziehungsweise etwas länger als das Kind selbst sein. Es ist auch möglich spezielle Pucktücher zu benutzen.
Am einfachsten legt man die Decke auf den Boden, sodass sie eine Raute ergibt. Die oberste Ecke wird dann zur Mitte hin gefaltet. Der Säugling wird dann auf die Decke gelegt, der Nacken sollte auf der Falte liegen. Danach wird die erste Seite - in unserem Beispiel die linke Seite – über dem Kind gefaltet. Hier ist wichtig das der linke Arm fest am Körper liegt. Die Decke wird dann fest über dem Körper (und somit den linken Arm) gezogen. Die linke Ecke wird dann unter dem Körper des Säuglings geschlagen, der rechte Arm bleibt dabei frei. Um Druckstellen zu verhindern sollte dann anschließend die Decke unter dem Kind glattgestrichen werden. Dies erfolgt am einfachsten in dem man den Säugling leicht auf die linke Seite rollt und dann die Stofffalten entfernt. Hüfte und Beine sollten noch beweglich sein.
Als Nächstes wird dann die untere Ecke gefaltet. Die untere Spitze wird unter der rechten Schulter geschlagen. Dabei muss der rechten Arme nach unten gezogen werden. Hier sollten ebenso alle Falten glattgestrichen werden. Zuletzt wird dann die letzte Ecke straff auf die Gegenseite gezogen und unter dem Kind geschlagen. Somit ist der Säugling in seine Bewegung eingeschränkt. Es gibt auch die Möglichkeit einen Schlafsack oder speziell Pucksäcke zu benutzen. Diese Pucksäcke werden dann mithilfe von Klettverschlüsse befestigt. Manche Säuglinge sind hochaktiv und stark genug um sich von dem Pucken zu lösen. Dafür gibt es auch spezielle Puckgürtel, die dafür gedacht sind, die Arme des Kindes fest an dem Körper zu drücken, sodass der Säugling nicht mehr in der Lage ist sich von der Decke zu lösen.
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Das Pucken ist eine besondere Wickeltechnik die gewissen Vorteile hat. Neugeborene werden eng zusammengewickelt und kriegen dadurch ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Nebenbei entsteht auch durch das Pucken eine angenehme warme Temperatur für die Säuglinge. Die Enge und die Wärme die durch das Pucken entstehen, ähneln die Atmosphäre vom Bauch der Mutter. Pucken wirkt somit beruhigend und besänftigend. Die Enge verhindert auch unwillkürliche Bewegungen des Säuglings und vermindert die Bewegungsreflexe und den Bewegungsdrang. Dadurch wird verhindert, dass Säuglinge durch die eigenen Bewegungen aufwachen und weinen. Das Pucken führt zu einem längeren und ruhigeren Schlaf. Zusätzlich kann das Pucken unruhige Säuglinge beziehungsweise sogenannte Schreikinder schneller beruhigen als anderen Methoden. Säuglinge sind dadurch ruhiger und die Schreidauer und -häufigkeit deutlich gesenkt. Dadurch, dass die Kinder sich nicht bewegen können, fordert die Akzeptanz der Rückenlage. Gepuckte Kinder kommen somit besser mit dem Schlafen auf dem Rücken klar und dadurch wird das Risiko des plötzlichen Kindstodes vermindert. Allerdings sollten gepuckten Kinder nie auf dem Bauch gelegt werden, da dies das Risiko des plötzlichen Kindstodes wiederum stark erhöht.
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Zu den Nachteilen des Puckens gehören verschiedene Erkrankungsrisiken. Allgemein wird vor einem zu engen Pucken, da dies die Brustbewegung des Säuglings beim Ein- und Ausatmen einschränken kann. Dies kann zu Atemnot führen, insbesondere wenn der Säugling sich aufregt oder schreit und vermehrt Sauerstoff benötigt. Außerdem kann das Pucken das Risiko für Infektion fordern, da die Lunge in ihrer Funktion eingeschränkt wird. Ein weiterer Nachteil ist die Einschätzung der Enge beim Pucken. Pucken kann auch zu Nerveneinklemmungen führen, wenn der Pucktuch entweder zu eng, zu fest oder falsch angelegt wird. Nerveneinklemmungen können auf lange Sicht zu Einschränkung der Beweglichkeit und Gefühlsstörungen bis hin zur kompletten Lähmung der Extremitäten. Durch den Platzmangel verhindert das Pucken eine effektive Luftzirkulation. Bei einer erhöhten Temperatur oder Fieber kann der Säugling dadurch weniger Wärme abgeben und sogar seine Temperatur noch mehr steigern. Da Kinder durch das Pucken nicht mehr in der Lage sind sich zu bewegen, sollten gepuckte Säuglinge nie zum Schlafen auf dem Bauch gelegt werden. In diesem Zusammenhang ist das Risiko für einen plötzlichen Kindstod extrem höher. Das Pucken hat auch einen negativen Einfluss auf die Hüftentwicklung. Die Enge und der Mangel an Bewegungen verhindert die Ausbildung des Hüftkopfes. Kinder die an einer Hüftdysplasie (Hüftfehlbildung) leiden sollten aus diesem Grund nicht gepuckt werden.
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Das Pucken kann einen sehr positiven Einfluss auf unruhige Kindern haben, bringt jedoch ein paar Risiken und Gefahren mit sich. Hauptgefahr des Puckens ist das Ersticken. Wird der Säugling zu eng gepuckt, dann kann der Brustkorb in seiner Bewegung eingeschränkt werden und die Atmung wird erschwert. Wird das gepuckte Kind während dem Schlafen auf dem Bauch gelegt, dann kann es sich nicht zur Seite drehen und kann im Schlaf ersticken. Pucktücher können auch zu Nerveneinklemmungen führen. Dies kann zu erheblichen Einschränkungen der Beweglichkeit und Sensorik mit sich bringen, bis hin zur kompletten Lähmung der betroffenen Körperteile. Insbesondere im Falle einer Missbildung der Hüfte sollte auf das Pucken verzichtet werden. Diese Wickeltechnick schränkt die Hüfte in ihrer Bewegung ein und verhindert die Reifung der Hüftpfanne. Dies kann zu schweren Hüftproblemen in der Pubertät führen. Pucken verhindert auch die Wärmeabgabe des Säuglings und kann erhöhte Temperaturen und Fieberanstiege begünstigen. Durch die Einschränkung der Wärmeabgabe kann es durch vermehrtes Schwitzen zu Hautausschlägen kommen und weiteren Infektionen der Haut. Des Weiteren begünstigt auch die eingeschränkte Atemfähigkeit die Entstehung von Infektion der Atemwege.
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Pucken ist eine gute Wickeltechnick um Säuglinge zu beruhigen, aber man sollte nicht unendlich lange Kinder pucken. Es ist wichtig, dass Säuglinge lernen selbst zur Ruhe zu kommen und ohne Hilfestellungen. Aus diesem Grund sollte ab einem bestimmten Alter (empfehlenswert ab dem 14. Lebenstag) mit dem Pucken aufgehört werden. Ein abruptes Aufhören ist jedoch nicht die geeignete Lösung und aus diesem Grund sollte man dem Säugling das Pucken langsam wieder abgewöhnen. Es gibt verschiedene Wege einem Säugling vom Pucken wieder wegzubringen. Die einfachste Lösung besteht darin Nacht für Nacht das Pucktuch zu lockern bis zum Zeitpunkt wo es gar nicht mehr gebraucht wird. So kann sich das Kind langsam wieder an dem Gefühl der freien Beweglichkeit gewöhnen, bleibt aber am Anfang jedoch weiterhin durch das Pucktuch enggewickelt und ruhig. Eine weitere Lösung besteht darin den Pucksack gegen einen Schlafsack zu tauschen. Beide ähneln sich und ermöglichen eine reibungslose Übergangsphase. Es gibt auch die Möglichkeit dem Kind die Wahl des Zeitpunktes zu überlassen und einfach zu warten bis es selbst keine Lust mehr auf dem Pucken hat. Dies hat aber den Nachteil, dass man eventuell länger pucken muss, als ursprünglich gewollt. Eine allgemeine Maßnahme ist die Verbesserung der Schlafatmosphäre: Keine Spielzeuge die Geräusche machen, Schlaflieder leise im Hintergrund laufen lassen, ein Einschlafritual und so weiter. Wenn Säuglinge alt und stark genug sind um sich selbst zu drehen, kann man auch die Bauchlage in Betracht ziehen. Dies sollte jedoch in den ersten Nächten beobachtet werden.
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Das Pucken stellt für den Säugling eine Einschränkung seiner Bewegung dar und kann somit von manchen Kindern als unangenehm empfunden werden. Um den Säugling langsam an das Pucken zu gewöhnen, sollte man zuerst das Pucktuch locker binden. Schritt für Schritt kann man dann den Pucktuch immer enger binden (natürlich nicht zu eng!). So sollte sich das Kind langsam an dem Pucken gewöhnen. Eine andere Alternativen besteht darin, das Pucktuch mit dem Parfum der Mutter oder Bezugsperson leicht zu besprühen. Dies kann auch zur Beruhigung des Kindes beisteuern. Wehrt sich jedoch weiterhin das Baby gegen dem Pucken, sollte man das Pucken dem Kind nicht mit Gewalt aufzwingen. Nicht alle Säuglinge sind puckaffin und dementsprechend sollte man das erst langsam probieren und gegebenenfalls aufgeben. Das Pucken aufzuzwingen kann dazu führen, dass der Säugling nicht mehr zu Ruhe findet und dementsprechend umso mehr aufgeregt ist.
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Das Prinzip von Pucken besteht darin, dass Säuglinge eng gebunden werden damit sie sich weniger bewegen können und somit besser zur Ruhe kommen. Durch den Stoff vom Pucktuch und die enge können Säugling weniger effektiv ihre Temperatur kontrollieren. Als Nebenwirkung des Puckens kommt es deshalb zu einer schlechteren Wärmeabgabe des Säuglings. In den Sommermonaten wo die Temperaturen im Allgemeinen höher sind, ist es dann umso schwerer für Säuglinge ihre überflüssige Wärme abzugeben. Wenn man in den Sommermonaten sein Baby pucken will, sollte man dann besonders auf die Temperatur des Kindes aufpassen. Kinder die eine erhöhte Temperatur oder Fieber haben sollten auf gar keinen Fall gepuckt werden.