Viele Babys haben Probleme beim Einschlafen. Eine ruhige Umgebung und Einschlafrituale können beim Einschlafen helfen. Jedes Baby hat sein individuelles Schlafbedürfnis.

Einschlafprobleme beim Baby

Einleitung

In den ersten Wochen und Monaten ihres noch jungen Lebens müssen Babys ihren individuellen Schlaf – Wach – Rhythmus erst noch entwickeln. Da dieser Prozess eine gewisse Zeit benötigt, spricht von einer vorliegenden Problematik beim Schlafen erst nach der ersten Hälfte des ersten Lebensjahres. Neben Problemen beim Durchschlafen, stellt für viele Babys der Prozess des Einschlafens eine besondere Schwierigkeit dar.

Oftmals sind die Babys sehr unruhig, schreien viel und ihnen fällt es sehr schwer in den Schlaf zu finden. Von Einschlafstörungen spricht man in der Regel, wenn das Baby nur mit aufwändigen Maßnahmen der Eltern, wie zum Beispiel langes Beruhigen oder Herumtragen in den Schlaf finden kann oder für diesen Prozess regelmäßig mehr als 30 Minuten benötigt.

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Was kann ich tun, dass mein Baby schläft?

Da viele Babys Probleme beim Einschlafen haben, gibt es einige hilfreiche Ratschläge, die man beachten kann. Für ein Neugeborenes ist der Schlaf der Hauptbestandteil des Lebens. Da es einen erhöhten Nahrungsbedarf hat, meldet es sich allerdings alle 2 – 3 Stunden um gefüttert zu werden. Damit das Kind nach der Nahrungsaufnahme schnell wieder in den Schlaf findet, ist es hilfreich das Füttern in einer ruhigen Atmosphäre vorzunehmen. Vor allem in der Nacht kann es helfen, das Licht auszulassen und Gespräche zu vermeiden.

Viele Eltern haben das Neugeborene im Schlafzimmer nah am Bett, damit keine großen Wege vorgenommen werden müssen, keine Unruhe entsteht und das Kind schnell wieder in sein Bettchen gelegt werden kann. Mit der Zeit verlängern sich die Schlafintervalle und ab einem Alter von 6 Monaten ist das Füttern in der Nacht normalerweise nicht mehr nötig. Um das Einschlafen zu erleichtern, kann ein Kleidungsstück mit dem Geruch eines Elternteils in das Bettchen gelegt werden. Das erleichtert die nächtliche Trennung und vermittelt das Gefühl von Geborgenheit.

Wichtig sind ruhige, sich immer wiederholende Einschlafrituale, die das Kind auf das Schlafen einstimmen und für eine gewisse Konstanz und Stabilität sorgen. Zum Beispiel feste Bettgehzeiten und Singen oder Vorlesen. Schlafen die Babys tagsüber viel, sollten sie frühzeitig geweckt werden, damit sie am Abend müde sind. Werden die Babys wach oder finden nicht in den Schlaf, sollte beruhigend auf sie eingewirkt werden. Meiden sie Unruhe, laute Geräusche oder Gespräche. Oftmals hilft es auch, wenn sie das Licht auslassen und das Baby lediglich streicheln, wenn es unruhig wird. Wenn das Baby gewickelt werden muss, sollte dies mit so wenig Aufwand wie möglich erfolgen.

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Pucken

Beim Pucken handelt es sich um eine besondere Wickeltechnik, deren Anwendung den Babys zu einem ruhigen und entspannten Schlaf verhelfen soll. Verschiedene Studien haben belegt, dass vor allem unruhige Früh – und Neugeborene, sowie Schreibabys vom Pucken profitieren. Vom ersten Lebenstag bis etwa zum 5. Lebensmonat können Babys gepuckt werden. Durch diese Wickeltechnik liegen die Arme des Babys eng am Körper und der physiologische Moro – Reflex wird dadurch verhindert.

Der Moro – Reflex ist eine angeborene reflektorische Reaktion auf einen Schreckreiz, die als Schutz – und Abwehrmechanismus dient. Ausgelöst durch Lageveränderungen oder akustische Reize wird der Mund des Kindes geöffnet, die Arme hochgerissen und dabei die Finger gespreizt. In der zweiten Phase geht der Mund wieder zu, die Finger werden durch einen Faustschluss gebeugt und die Arme werden vor der Brust zusammengeführt. Tritt diese Reaktion im Schlaf auf, führt dies zu Unruhe und Problemen des Schlafrhythmus und vor allem beim Einschlafen.

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Durch das enge Anliegen der Arme beim Pucken, wird der Reflex unterbunden und die Kinder können ohne Störungen und in Ruhe schlafen. Außerdem vermittelt das Pucken den Babys ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme, das ihnen aus dem Mutterleib bekannt ist und übt dadurch einen beschützenden und behüteten Charakter aus. Sobald die Babys mobiler werden und beginnen sich auf den Bauch zu drehen, sollte das Pucken eingestellt werden, damit der natürliche Bewegungsdrang nicht unterdrückt wird.

Einschlafprobleme beim Baby mit 3 Monaten

Alles Rund um den Schlaf kann in den den ersten Lebenswochen – und Monaten einen großen Stellenwert im Leben des Babys und auch der Eltern einnehmen und zu einigen Problemen und Schwierigkeiten führen. In den ersten 3 Lebensmonaten schlafen Babys im Durchschnitt 15 – 16 Stunden täglich. Dieser Schlaf wird über den Tag in den ersten Wochen regelmäßig auf etwa 6 Schlafphasen verteilt. Dennoch muss man bedenken, dass jedes Kind anders ist und kleine Abweichungen völlig normal sind und keine Ausnahme darstellen.

Der individuelle Schlafbedarf ist uns angeboren. Die Babys müssen in den ersten Lebenswochen lernen sich auf den Tag – und Nachtrhythmus einzustellen und auch eine regelmäßige Nahrungsaufnahme einzustellen. Da Babys in den ersten 3 Monaten sich noch nicht allein beruhigen können, stellt besonders das Einschlafritual in den meisten Fällen eine große Herausforderung dar. Die kleinen Babys sind sehr unruhig und quengeln. Oftmals gehen die Einschlafprobleme mit einem vermehrten Schreien einher, was für die Eltern eine zusätzliche Belastung darstellt.

Um in den Schlaf zu finden und sich zu beruhigen, benötigen die Babys die Zuwendung und den Körperkontakt der Eltern. Das Wiegen im Arm oder sanfte Berührungen vermitteln dem Baby das Gefühl von Wärme und Geborgenheit und sorgen für eine ruhige Atmosphäre. Man sollte in den ersten Monaten darauf achten, dass die Babys vor dem Schlafen gehen frisch gewickelt werden, man Ruhe bewahrt und auf eine gewisse Regelmäßigkeit achtet. Nur so können die Babys einen richtigen Rhythmus entwickeln.

Einschlafprobleme beim Baby mit 6 Monaten

Besonders im ersten Lebensjahr haben die meisten Babys mit Problemen beim Einschlafen zu kämpfen. Während sich in den ersten 3 Monaten fast alles um die Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse, wie die Nahrungsaufnahme, ausreichend Schlaf und Erholung, sowie die körperliche Zuwendung dreht, ändern sich in den folgenden Monaten allmählich die kindlichen Bedürfnisse. Babys mit 6 Monaten beginnen die Welt zu erkunden und benötigen vermehrt Aufmerksamkeit von ihren Eltern. Mit 6 Monaten sollte sich allmählich ein regelmäßiger Schlafrhythmus einstellen. Die Babys schlafen ca.14 – 15 Stunden pro Tag.

Ab dem 6. Lebensmonat kommen sie theoretisch ohne eine zusätzliche nächtliche Nahrungsaufnahme aus. Wenn das Kind schlecht einschläft, kann es in diesem Alter hilfreich sein, auf ein regelmäßiges abendliches Ritual zu achten. Die Babys beginnen dadurch sich langsam an die Abläufe zu gewöhnen. Achten sie auf eine ruhige Umgebung, vermeiden sie laute Geräusche und nehmen sie das Kind nicht sofort wieder aus dem Bettchen wenn es schreit. Mit leisem Zureden und einer sanften Berührung lassen die Kinder sich schnell beruhigen. Den Babys reicht die Anwesenheit der Eltern schon aus, um sich sicher und Geborgen zu fühlen.

Einschlafprobleme beim Baby mit 9 Monaten

Je älter die Babys werden, desto mehr sinkt das tägliche Schlafbedürfnis. Auch Babys mit 9 Monaten können noch große Probleme beim Einschlafen haben. Zum einen betrifft dies häufig Babys, die bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Regelmäßigkeit ihres Schlafrhythmus entwickelt haben oder denen feste Einschlafrituale fehlen. Haben die Eltern bis jetzt noch keine Regelmäßigkeit einführen können und fehlt ihnen die Konsequenz in ihrem Handeln, ist es besonders schwer in diesem Lebensalter die Einschlafproblematik zu lindern.

Hinzu kommt, dass sich in diesem Alter bei den Babys langsam die Trennungsangst entwickelt. Die Trennungsangst kommt in den meisten Fällen ab dem 8. Lebensmonat auf und verstärkt schon bestehende Schlafprobleme oder führt auch zu einer neu auftretenden Einschlafproblematik, bei Babys die bis zu diesem Zeitpunkt schon einen regelmäßigen, eigenständigen Rhythmus entwickelt haben. Wenn die Eltern das Zimmer verlassen, beginnt das Baby zu schreien und lässt sich einfach nicht mehr beruhigen.

Das Baby muss in dieser Situation lernen den Eltern zu vertrauen, dass sie in der Nähe sind und sofort kommen können, wenn irgendetwas sein sollte. Den Babys muss vermittelt werden, dass ihnen nichts passiert, wenn das Licht ausgeht und sie allein in ihrem Bettchen liegen. Hilfreich kann zum Beispiel ein Kuscheltier im Bettchen sein, dass mit dem Kind die Einsamkeit teilt und die Trennung von den Eltern erleichtert. Manchmal hilft es ein kleines Licht anzulassen. Dadurch wird die bedrohliche Dunkelheit reduziert und die Babys verlieren die Angst.

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Einschlafprobleme beim Baby mit 12 Monaten

Im Alter von 12 Monaten reduziert sich das kindliche Schlafbedürfnis auf ungefähr 14 Stunden. Die meisten Babys können in diesem Alter bereits durchschlafen und werden in der Nacht nicht mehr regelmäßig wach. Um Einschlafproblemen in diesem Alter entgegenzuwirken, können die Eltern ein paar hilfreiche Tipps beachteten, die das abendliche Bettritual erheblich erleichtern können. Zum einen sollte auf einen regelmäßigen Ablauf vorm ins Bett gehen geachtet werden.

So kann sich das Baby auf das Schlafen einstellen und weiß genau, welcher Schritt als nächstes folgt. Zudem sollte gerade in diesem Alter darauf geachtet werden, dass das Kind nicht am Tag zu viel schläft, da dadurch die Nachtschlafphasen verkürzt werden. Wird das Kind am Tag wach gehalten, oder kann es sich im Verlauf des Tages körperlich verausgaben, dann ist das Baby abends müde und kann leichter in den Schlaf fallen. Eine feste Uhrzeit führt ebenfalls zu einer Gleichmäßigkeit und einem festen Rhythmus.

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Homöopathie bei Einschlafstörungen

Wie in vielen anderen Bereichen findet die Homöopathie auch bei ausgeprägten Einschlafproblemen beim Baby ihre Anwendung. Bei Einschlafproblemen kann eine Massage mit Calendula Öl vorgenommen werden, um die Abendruhe zu fördern und für einen entspannten Zustand zu sorgen. Die Füße des Babys können mit Kupfer Salbe massiert werden, die ein Gefühl der Wärme auslöst und dem Baby dadurch Geborgenheit und Schutz vermittelt.

Wenn nervöse Unruhezustände die Babys quälen und den Prozess des Einschlafens verlängern, können Zäpfchen, die aus der Passionsblume hergestellt werden, verwendet werden. Sie wirken beruhigend und lindern die Unruhe. Die Verwendung von Streukügelchen, die Auszüge aus Hafer, Hopfen und Baldrian enthalten, lindert ebenfalls Unruhezustände, die aufgrund von Übermüdung, körperlicher Erschöpfung und einer Reizüberflutung entstehen können. Diese Kügelchen beruhigen strapazierte Nerven und fördern die Festigung des natürlichen Schlaf – Wach – Rhythmus.

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Schlaftabelle - wie lange schläft ein Baby?

Neugeborene (bis zum 28. Lebenstag): 

  • Benötigte Stunden Schlaf pro Tag insgesamt : 16 - 20 Stunden
  • Schlaf am Tag: 7-8 Stunden
  • Nickerchen: 3 Stunden

Mit 6 Wochen

  • Benötigte Stunden Schlaf pro Tag insgesamt : 15 - 18 Stunden
  • Schlaf am Tag: 6 - 8 Stunden
  • Nickerchen: 3 Stunden

Mit 3 Monaten:

  • Benötigte Stunden Schlaf pro Tag insgesamt : 12 - 15 Stunden
  • Schlaf am Tag: 5 Stunden
  • Nickerchen: 3 Stunden

Mit 6 Monaten:

  • Benötigte Stunden Schlaf pro Tag insgesamt : 14 Stunden
  • Schlaf am Tag: 3 - 4 Stunden
  • Nickerchen: 2 Stunden

Mit 9 Monaten:

  • Benötigte Stunden Schlaf pro Tag insgesamt : 14 Stunden
  • Schlaf am Tag: 3  Stunden
  • Nickerchen: 2 Stunden

Mit 12 Monaten

  • Benötigte Stunden Schlaf pro Tag insgesamt : 12 - 13 Stunden
  • Schlaf am Tag: 2 - 3  Stunden
  • Nickerchen: 2 Stunden

Bei diesen Angaben handelt es sich um Durchschnittswerte, die bei jedem Baby individuell variieren können. Jedes Baby ist anders und hat ein individuell angeborenes Schlafbedürfnis. Es wird empfohlen den Tagesablauf nach den Bedürfnissen des Babys anzupassen und sich nicht verunsichern zu lassen, wenn andere Babys viel mehr oder auch weniger Schlaf benötigen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.09.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024