Etwa zwei Drittel der Eltern auf der Welt tragen ihre Kinder am Körper. Die Vorteile des Tragens am Körper sind unter anderem, dass das Kind durch die körperliche Nähe Sicherheit empfindet und zu vielen Aktivitäten mitgenommen werden kann, ohne, dass man es außer Acht lassen müsste.
Etwa zwei Drittel der Eltern auf der Welt tragen ihre Kinder am Körper. Nachdem im 19. Jahrhundert der Kinderwagen vermehrt genutzt wurde, ging diese Tradition zurück. In den westlichen Industrienationen ist jedoch seit den 1970er Jahren wieder ein ansteigender Gebrauch der Tragetücher zu beobachten. Die Vorteile des Tragens am Körper sind unter anderem, dass das Kind durch die körperliche Nähe Sicherheit empfindet und zu vielen Aktivitäten mitgenommen werden kann, ohne, dass man es außer Acht lassen müsste. Was bei einer Babytrage oder einem Tragetuch beachtet werden sollte, wird anschließend im Einzelnen besprochen.
In der Regel gibt es Herstellerangaben, welche angeben, ab welchem Alter das Baby die Trage benutzen kann. Das Tragen des Babys in einer Babytrage kann bei manchen Babytragen erst ab dem dritten oder vierten Lebensmonat erfolgen. Prinzipiell ist es aber unmittelbar nach der Geburt möglich, das Baby in einem Tragetuch oder einer Trage zu tragen. Wichtig hierbei ist die richtige Haltung und Stabilität des Kopfes. Es gibt hierbei für viele Tragen einen Neugeboreneneinsatz, wodurch die kleine Körpergröße des Babys ausgeglichen wird. Es wird jedoch eher zu einem Tragetuch nach der Geburt geraten, da das Baby dort sicherer sitzt. Bei dem Tragetuch ist außerdem der Kopf und Nacken des Babys ausreichend gestützt. Hierbei sollte das Baby auf den Bauch mit Blick zur Mutter gebunden werden.
Einige Neugeboreneneinsätze haben an den Seiten jeweils zwei Laschen, mit denen sie an den Tragegurten befestigt werden können. Zuerst muss der Neugeboreneneinsatz in die Trage gesteckt werden, anschließend werden die Laschen an den Gurten befestigt. Teilweise ist der Sitzverkleinerer bzw. Neugeboreneneinsatz aber auch schon in die Babytrage integriert und muss nur ausgeklappt werden. In der Regel kommt zur Befestigung des Sitzverkleinerers ein Druckknopfsystem zum Einsatz. Viele Einsätze haben zusätzlich eine verstellbare Kopf- und Nackenstütze, welche der Größe des Babys angepasst werden sollte. Anschließend müsste der Neugeboreneneinsatz fest sitzen und das Baby kann hinein gesetzt werden. Die genaue Anleitung zum Anbringen der Neugeboreneneinsätze ist in der Regel auch nochmal detailliert in der Gebrauchsanweisung der Babytrage enthalten.
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Einige Eltern haben Bedenken, dass das Baby keine Luft bekommt, wenn es in einer Babytrage oder einem Tragetuch transportiert wird. Insbesondere, weil sich dessen Gesicht so nah am Körper der Mutter befindet, wird befürchtet, dass die Atmung behindert werden könnte. Es wurde jedoch durch medizinische Studien belegt, dass das Baby immer mit ausreichend Luft und Sauerstoff versorgt wird, auch wenn man es in einer Babytrage oder einem Tragetuch transportiert. Das Alter des Babys spielt hierbei keine große Rolle, da der Neugeboreneneinsatz das Kind in eine richtige Höhe und Haltung bringt. Es sollte prinzipiell trotzdem darauf geachtet werden, dass die Nase oder der Mund des Babys nicht mit der Kleidung der Mutter oder Stoff bedeckt ist. Außerdem sollte man besonders achtsam sein, wenn das Kind erkältet ist und dadurch generell weniger Luft bekommt. In der Regel sollten immer zwei Finger zwischen dem Kinn des Kindes und der Brust der Mutter passen.
Es gibt sowohl für Tragetücher als auch für Babytragen individuelle Vorteile. Pauschal lässt sich nicht sagen, welche von beiden Möglichkeiten die bessere ist. Man kann sagen, dass eine Babytrage durch die gepolsterten Schultergurte und den gepolsterten Hüftgurt einen erhöhten Tragekomfort hat. Gerade wenn das Baby etwas älter wird und ein höheres Gewicht erreicht, ist die Trage auf Dauer angenehmer. Das Tragetuch ist jedoch für die Babys eventuell etwas kuscheliger, da die Babys fast komplett darin eingewickelt sind. Ein Kontrapunkt beim Tragetuch ist, dass das Anbringen und Wickeln eine gewisse Zeit und Übung in Anspruch nimmt. In der Regel dauert das Binden des Tragetuchs ca. zwei bis drei Minuten, während das Anlegen der Trage im Schnitt nur ca. eine Minute beträgt. Bei einem Tragetuch passt sich das Tuch jedoch dem Körper des Kindes an und es muss kein Sitzverkleinerer o.Ä. verwendet werden, um das Kind richtig zu positionieren.
Beurteilt man den Einfluss der beiden Varianten auf die Gesundheit des Kindes, so ist hierbei eigentlich kein Sieger zu nennen. Die Voraussetzung ist natürlich, dass das Tragetuch richtig gewickelt wurde. Wichtig ist hierbei, dass beim Baby die „Anhock-Spreiz-Haltung“ (Die Beine sind leicht angehockt und seitlich gespreizt, sodass die Beine ein „M“ formen) vorliegt. Die Babytrage ist in dieser Hinsicht einfacher zu bedienen. Andererseits ist ein Tragetuch durch die Flexibilität sehr leicht zu verstauen und kann einfach transportiert werden. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Wahl zwischen Tragetuch oder Babytrage Geschmacksache ist. Beide Varianten haben diverse Vorteile und man sollte beides ausprobieren und sich eine Meinung bilden. Falls man sich von den Wickeltechniken des Tragetuchs überfordert fühlt, sollte man vielleicht zur Trage greifen, da hier bei der Haltung des Kindes in der Regel nichts falsch gemacht werden kann.
Der Blickkontakt zu seinen Eltern ist für das Baby sehr wichtig, da es hierüber eine mimische Rückmeldung bekommt und in gewisser Weise mit seinen Eltern kommunizieren kann. Gerade in der neuen, unbekannten Außenwelt hat der Blickkontakt zum Gesicht eine beruhigende Wirkung auf das Kind. Aus diesem Grund wird häufig dazu geraten, das Kind möglichst auf dem Bauch zu tragen, wo ein Blickkontakt mit dem Kind möglich ist. Prinzipiell lässt sich außerdem sagen, dass das Kind beim Tragen auf dem Bauch nicht mit einem nach vorne gerichteten Blick getragen werden sollte. Das liegt zum einen an der Reizüberflutung, welcher das Baby ausgesetzt ist. Andererseits soll diese Haltung schädlich für die Hüftgelenke des Kindes sein, da die Beine vorne nur gerade herunterhängen und nicht die gewünschte „Anhock-Spreiz-Haltung“ einnehmen können.
Ein Vorteil für das Tragen auf dem Rücken ist, dass man eine größere Bewegungsfreiheit vor seinem Körper hat, man wird weniger durch das Baby auf seinem Bauch eingeschränkt. Ein Nachteil beim Tragen auf dem Rücken ist jedoch, dass man das Baby nicht im Blick hat. Trägt man das Kind auf dem Bauch sieht man sofort, wenn irgendetwas nicht stimmt oder das Baby nicht richtig sitzt. Es lässt sich also sagen, dass vor allem bei kleineren Kindern das Tragen auf dem Bauch mehr Vorteile hat. Bei größeren Kindern ist jedoch das Tragen auf dem Rücken vorteilhaft, da nicht mehr ganz so viel Vorsicht geboten ist und die Körpergröße des Kindes einen weniger einschränkt.
Als Zwillingsmama kann das Tragen von Babys komplizierter werden, jedoch gibt es auch hierfür ein paar gute Lösungen. Sind die Babys noch sehr klein, ist es möglich, beide in ein elastisches Tragetuch zu wickeln. Hierbei werden beide Babys vor dem Körper nebeneinander in ein Tuch gewickelt. Durch die geringe Körpergröße ist das gut möglich, werden die Kinder größer, muss jedoch auf andere Systeme umgestellt werden. Es kann dann beispielsweise ein Kind auf dem Bauch und ein Kind auf dem Rücken transportiert werden. Alternativ kann man die Tragetücher auch seitlich binden, sodass die Babys seitlich auf der Hüfte der Eltern sitzen. Es ist durchaus möglich, auch zwei Tragehilfen zu benutzen. Eventuell können die vielen Hüft- und Schultergurte, welche meistens gut gepolstert sind, jedoch stören. Hier gibt es auch besondere Zwillingstragen, bei denen nur ein paar Schultergurte an zwei Tragevorrichtungen befestigt sind.
Auch im Winter kann das Baby in einer Trage transportiert werden. Damit es nicht friert sind jedoch einige Punkte zu beachten. Zuerst sollten zwischen dem Baby und dem Elternteil möglichst wenig Kleidungsschichten sein. Dadurch bekommt das Baby viel Körperwärme der Eltern ab und wird dadurch gewärmt. Man sollte das Baby also am besten unter der Jacke tragen. Hierfür wird jedoch eine Jacke benötigt, welche ausreichend groß ist. Möchte man keine spezielle Jacke besorgen, kann man einfach eine XXL-Jacke verwenden, welche sich auch über den Körper des Kindes schließen lässt. Alternativ gibt es sogenannte Tragejacken oder Tragecover.
Bei den Tragejacken gibt es eine Vorrichtung, welche (meistens vorne) über das Kind geschlossen werden kann. Dadurch hält die Jacke das Kind ebenfalls warm und es ist nah am Körper der Eltern. Die Tragejacken können ohne den Einsatz für ein Baby auch wie eine normale Jacke angezogen werden. Die Tragecover werden nur um das Baby herum angebracht und haben eine wärmende, häufig auch wasserabweisende Funktion. Das Baby kriegt hierdurch sozusagen seine eigene Jacke. Man sollte dennoch regelmäßig kontrollieren, ob die Füße des Babys warm genug sind. Friert das Baby, so merkt man es hier am schnellsten. Um die Beine und Füße des Babys warm zu halten, gibt es auch sogenannte „Babylegs“. Diese werden über die Beine der Babys gestülpt.
Damit die Kinder den Blick nach vorne richten können, haben manche Hersteller Tragen entwickelt, welche das Kind in einer nach vorne gewandten Sitzposition tragen. Hierbei wird das Kind auf dem Bauch der Eltern getragen und können gerade nach vorne gucken. Man sagt dieser Trageposition jedoch nach, dass sie sehr schlecht für den Rücken und die Hüfte der Kinder sei. Die Babys sitzen zum einen im Hohlkreuz, was zu Haltungsfehlern führen kann. Zum anderen liegen die Beine nicht in der gewünschten Haltung (Anhock-Spreiz-Haltung), was schlecht für die Hüftgelenke sein kann. Zusätzlich wird häufig kritisiert, dass die Babys einer gewissen Reizüberflutung ausgesetzt sind. Die Welt hat sehr viele Sinneseindrücke zu bieten und Babys können dadurch schnell überfordert werden. Aus diesen Gründen ist von Babytragen, welche die Kinder nach vorne richten, eher abzuraten. Als Alternative kann man die Babys auf der Hüfte tragen. Hierbei kann das Baby mehr sehen, als wenn es auf dem Rücken oder auf dem Bauch mit dem Blick zu den Eltern transportiert wird.
Es ist möglich das Kind mehrere Stunden pro Tag in einer Babytrage oder einem Tuch zu tragen. Für das Baby ist das Tragen nicht schädlich, wenn die richtige Körperhaltung beachtet wird. Man sollte jedoch auch auf seinen eigenen Körper achten, damit die tragende Person keine Rückenschmerzen bekommt. In der Regel ist es nicht üblich, dass das Tragen von Babys bei der richtigen Technik Rückenschmerzen auslöst, da die Muskulatur des Rückens durch das Tragen eher gestärkt wird. Falls es doch zu Rückenschmerzen kommt, ist eine Babytrage mit Hüftgurt hilfreich, da über den Hüftgurt das Gewicht auf die Hüfte verteilt wird und nicht so stark auf den Schultern und der Wirbelsäule lastet. Außerdem kann es hilfreich sein, zwischendurch die Position zur wechseln, sodass beispielsweise auch mal auf der Hüfte getragen wird. Langfristig gesehen ist es relativ offen, bis wann das Kind in einer Trage oder einem Tuch getragen werden kann. In den meisten Fällen wird das Kind ab einem Alter von 3-4 Jahren nicht mehr getragen, da es selbst immer beweglicher wird und besser laufen kann. Es sollte jedoch nach eigenem Empfinden und dem Gefallen des Kindes entschieden werden, bis zu welchem Alter getragen wird.
Falls es regnet und man trotzdem mit dem Baby nach draußen gehen möchte, gibt es Möglichkeiten, das Kind vor Regen zu schützen. Die Möglichkeiten ähneln dem Schutz vor Kälte. Hier kommt zum Beispiel wieder das Tragecover zum Einsatz. Dieses wird bei Regen über die Babytrage oder das Tragetuch gezogen und umgibt so das Baby. Es gibt Cover, welche wasserabweisend sind und somit als Regenjacke für das Kind eingesetzt werden. Diese Regencover haben in der Regel auch Kapuzen, sodass auch der Kopf der Kinder geschützt ist. Alternativ kann man auch mit einer Tragejacke herausgehen, wenn es regnet. Diese schützt vor allem vor Kälte, aber auch vor Regen aufgrund ihrer wasserabweisenden Eigenschaft. Alternativ kann natürlich auch eine sehr große Regenjacke über den tragenden Elternteil und das Kind gezogen werden. Falls man das genannte Equipment nicht Zuhause hat, sollte ein Regenschirm von der Fläche auch ausreichen um die tragende Person und das Kind zu schützen. Hierbei muss natürlich beachtet werden, dass anschließend nur noch eine Hand frei ist und gewisse Aktivitäten nur noch eingeschränkt durchführbar sind.
Möchte man das Kind mit zum Wandern nehmen, sollte man darauf achten, dass bei jungen Babys der Kopf und Nacken ausreichend gestützt werden. Durch das Wandern in teilweise unebenem Gelände kommt es zu starker Bewegung. Da Neugeborene ihren Kopf schlecht selbst stützen können, ist es wichtig, dass das Baby sicher im Tragetuch sitzt oder die Babytrage mit einem Einsatz und einer Kopfstütze ausgestattet ist. Sobald das Kind eine gute Kopfkontrolle hat, kann auch eine Kindertrage verwendet werden, welche für das Wandern konzipiert ist. Diese werden auch „Kraxe“ genannt. Die Vorteile sind, dass die tragende Person weniger schwitzt, da die Belüftung starker gewährleistet ist als bei einem Tragetuch. Außerdem ist eine besonders gute Polsterung am Rücken und den Schultern eine gute Voraussetzung für lange Wanderungen. Die „Kraxe“ verfügt außerdem häufig über Taschen und zusätzlichen Stauraum, in dem Proviant verstaut werden kann.
Es sind auch Babytragen mit Klettverschluss auf dem Markt. Der Klettverschluss wird hierbei um die Hüfte geschlossen, die Schultergurte sind durchgängig. Dadurch besteht nicht die Gefahr, dass sich die Klettverschlüsse lösen und das Baby herunterfällt. Ein Vorteil dieser Babytragen ist, dass sie schnell und einfach geöffnet und geschlossen werden können. Hersteller der Babytragen mit Klettverschluss sind zum Beispiel Marsupi oder Bondolino.
Das Tragen von Babytragen oder Tragetüchern ist an sich nicht schädlich für den Rücken, da die Belastung nach und nach erhöht wird und sich die Rumpf- und Rückenmuskulatur der Belastung in der Regel anpasst. Trotzdem ist es wichtig, dass die Tragetücher richtig gewickelt werden. Werden die Tücher falsch gewickelt, kann es zu Schmerzen oder gesundheitlichen Problemen beim Baby und den Eltern kommen. Babytragen haben außerdem den Vorteil, dass sie meistens einen gut gepolsterten Hüftgurt besitzen, auf den das Gewicht verlagert wird. Dadurch wird der Rücken minimal belastet und die Babytrage ist angenehmer zu tragen.
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