Kehlkopfentzündungen
Bei einer Kehlkopfentzündung (medizinisch Laryngitis) kommt es zu einer Entzündung der Kehlkopfschleimhaut, welche meist durch Viren ausgelöst wird.
Es kommen jedoch auch andere Erreger sowie eine Überlastung der Stimme und Zigarettenrauch in Betracht.
Die führenden Symptome einer Kehlkopfentzündung sind meist Heiserkeit bis hin zum Stimmverlust und Husten. Auch ein Kratzen im Hals ist typisch.
In der Regel ist die Kehlkopfentzündung harmlos und heilt innerhalb einiger Tage aus, wenn sich der Erkrankte schont und einfache Hausmittel zur Beschwerdelinderung anwendet. In seltenen Fällen kann es bei Anschwellen der Schleimhäute durch die anatomische Nähe des Kehlkopfes zu den Atemwegen jedoch zu Atemnot kommen, welche dringend ärztlich behandelt werden muss.
Lesen Sie mehr zum Thema: Kehlkopfentzündung
Meist ist eine Kehlkopfentzündung harmlos und bedarf keiner weiteren Behandlung.
Allerdings können verschiedene Hausmittel eingesetzt werden, um die Beschwerden zu lindern.
Das Einatmen von Rauch und sehr trockener Luft sollte unbedingt vermieden werden, um die strapazierten Schleimhäute nicht noch mehr zu reizen.
Eine ärztliche Behandlung ist angezeigt, wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum nicht besser werden oder es zu Atemnot kommt.
Wenn ein bakterieller Erreger für die Kehlkopfentzündung verantwortlich ist, kann eine antibiotische Therapie erfolgen.
Bei Atemnot muss in der Regel eine Behandlung im Krankenhaus erfolgen, damit bei weiterer Verschlechterung der Atemsituation eine Intubation (künstliche Beatmung über einen Beatmungsschlauch) erfolgen kann.
Diesen Patienten wird meist Cortison verabreicht, welches zu einem Abschwellen der Schleimhäute führt und die Patienten wieder Luft bekommen lässt.
Derartige Notfälle sind zum Glück selten, jedoch sollte jegliche Atemnot bei einer Kehlkopfentzündung unbedingt ernst genommen und sofort ärztlich behandelt werden.
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Es gibt verschiedene Hausmittel, die sich bei einer Kehlkopfentzündung zur Linderung der Beschwerden als wirksam erwiesen haben.
Besonders gut ist die Inhalation mit Wasserdampf. Dazu können spezielle Inhalatoren oder einfach eine Schüssel mit heißem Wasser verwendet werden. Der Wasserdampf befeuchtet die Schleimhäute und lindert so das Kratzen im Hals. Zudem können sich die Schleimhäute bei Befeuchtung leichter von dort befindlichen Krankheitserregern befreien. Das Wasser kann zudem mit verschiedenen Zusätzen versehen werden, beispielsweise Thymian, Salbei, Kamille oder Salz.
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Auch andere Maßnahmen, die der Schleimhautbefeuchtung dienen, werden gerne bei einer Kehlkopfentzündung eingesetzt.
Dazu gehört:
Gleiches gilt für Ingwer und Knoblauch. Ingwer kann als Tee getrunken werden. Mit etwas Honig ist Ingwertee sehr wohlschmeckend.
Zudem hat auch der Honig selbst einen beruhigenden Effekt auf den Rachenraum und fördert die Schleimhautbefeuchtung.
Ebenfalls lindernd bei einer Kehlkopfentzündung können ein Halstuch sowie warme Halswickel wirken. Bei einer deutlichen Schwellung im Halsbereich sollte darauf jedoch eher verzichtet werden, um die Schwellung nicht zu fördern.
Ansonsten wirkt sich Wärme jedoch oftmals positiv aus. Für die Halswickel können beispielsweise erwärmte Kartoffeln zerdrückt und auf ein Tuch gegeben werden. Dieses wird dann um den Hals geschlagen.
Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Kartoffeln nicht zu heiß sind, da es ansonsten zu Verbrennungen kommen kann.
Weitere Hausmittel, die bei einer Kehlkopfentzündung angewendet werden, sind Zitrone und Zwiebel. Zitronensaft ist sehr reich an Vitamin C und hat eine schleimlösende Wirkung.
Allerdings kann das Trinken von reinem Zitronensaft bei einer Kehlkopfentzündung stark brennen. Daher sollte der Zitronensaft am besten mit Wasser verdünnt oder als Zugabe in Tees getrunken werden. Zwiebeln können kleingeschnitten und mit Honig oder Zucker versetzt wahre Wunder bei einer Kehlkopfentzündung bewirken. Der Zwiebelsaft kann alternativ auch direkt getrunken werden.
Die Zwiebel ist ein beliebtes Hausmittel bei Kehlkopfentzündung, da sie:
Zur Aufbereitung als Hausmittel wird die Zwiebel dazu am besten in kleine Stücke geschnitten, wahlweise mit Zucker oder Honig vermischt und ein paar Stunden in einem geschlossenen Gefäß stehen gelassen. Danach kann entweder nur der Saft gelöffelt und über den Tag verteilt eingenommen oder die ganze Masse inklusive Zwiebelstückchen gegessen werden.
Die Zwiebelstücke sollten dabei möglichst lange im Mund zerkleinert werden, damit auch der letzte Rest des Saftes gut einwirken kann.
In der Kombination mit Honig hilft die Zwiebel besonders gut, da der Honig zusätzlich einen beruhigenden Effekt auf die gereizten Schleimhäute im Rachenraum hat.
Halswickel sind bei sämtlichen Erkältungskrankheiten ein beliebtes Hausmittel. So kommen sie auch gern bei Kehlkopfentzündungen zum Einsatz.
Wickel können entweder kalt oder warm zubereitet werden.
Dabei kommt es vor allem darauf an, was für den Betroffenen angenehmer ist.
Kühle Quarkwickel um den Hals können Schmerzen lindern und wirken abschwellend auf die Schleimhäute.
Warme Wickel um den Hals wirken ebenfalls schmerzlindernd, entkrampfend und fördern die Durchblutung der Schleimhäute.
Bei vorliegender starker Schwellung ist von warmen Wickeln daher eher abzusehen.
Für die kühlen Wickel wird kalter Quark aus dem Kühlschrank auf ein Tuch gestrichen. Dieses wird dann um den Hals gelegt und dort etwa eine halbe Stunde belassen. Anschließend wird der Wickel wieder abgenommen.
Für warme Wickel können beispielsweise Kartoffeln gekocht und anschließend mit einer Gabel zerdrückt werden. Die Kartoffelstückchen werden eine Weile abkühlen gelassen und im warmen Zustand auf ein Tuch gegeben. Dieses wird dann um den Hals gelegt. Je nachdem, was sich für den Erkrankten besser anfühlt, können beide Varianten bei einer Kehlkopfentzündung zum Einsatz kommen.
Eis kann bei einer Kehlkopfentzündung helfen, die Beschwerden zu lindern, da es durch die Kälte abschwellend auf die Schleimhäute wirkt.
Allerdings sollte kein zucker- oder milchhaltiges Eis verwendet werden, da es dadurch zu einer verstärkten Verschleimung im Hals-Rachen-Bereich kommt, die nicht förderlich für die Abheilung der Entzündung ist. Stattdessen sollten eher Eiswürfel oder kleine Schlucke kalten Wassers verwendet werden.
Zu viel Eis ist wiederum auch nicht förderlich für die Abheilung der Kehlkopfentzündung, sondern kann durch die Verminderung der Schleimhautdurchblutung vielmehr den Heilungsverlauf verzögern. Daher sollte Eis nur begrenzt zur Abschwellung der Schleimhäute zum Einsatz kommen.
Die Hausmittel, die bei einer Kehlkopfentzündung zum Einsatz kommen können, unterscheiden sich zwischen Kindern und Erwachsenen nicht.
Da Kinder jedoch in vielen Fällen ungern die herben Kräutertees trinken, empfiehlt es sich, diese mit Honig zu versetzen.
Honig hat einen beruhigenden Effekt auf den Rachenraum und ist bei einer Kehlkopfentzündung förderlich.
Je nach Alter des Kindes sind auch Inhalationen ein beliebtes Hausmittel um die Schleimhäute des Kindes zu befeuchten.
Ist dies nicht möglich, kann auch das Anfeuchten der Raumluft durch das Aufhängen nasser Handtücher über der Heizung helfen, um die Schleimhäute feucht zu halten.
Ein weiteres Hausmittel, das von Kindern meist gut toleriert wird, sind warme oder kalte Wickel um den Hals. Diese sollten nur etwa eine halbe Stunde belassen werden. Anschließend kann ein normales Halstuch getragen werden. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass warme Wickel nicht zu heiß sind, da sonst Verbrennungen drohen.
Lesen Sie mehr unter: Die Kehlkopfentzündung beim Kind erkennen und behandeln
In einigen Fällen kann es nötig sein, eine Kehlkopfentzündung mit Medikamenten zu behandeln, zum Beispiel wenn sich die Beschwerden mit Hausmitteln nicht bessern.
Für weitere Informationen lesen Sie hier weiter: Medikamente gegen eine Kelhkopfentzündung.
Ein Antibiotikum bei einer Kehlkopfentzündung ist nur dann sinnvoll und hilfreich, wenn die Kehlkopfentzündung durch einen bakteriellen Erreger verursacht ist.
Antibiotika wirken nur gegen Bakterien und können gegen Viren nichts ausrichten.
Da Kehlkopfentzündungen jedoch meist durch Viren verursacht werden, ist eine sofortige antibiotische Therapie nicht angezeigt.
Sollte eine abwartende Haltung unter Anwendung von Inhalationen, ausreichender Trinkmenge und gegebenenfalls weiteren Hausmitteln keine Besserung bringen, so kann nach einiger Zeit eine antibiotische Therapie versucht werden.
Bei einem direkten Nachweis eines bakteriellen Erregers kann die antibiotische Therapie auch früher begonnen werden.
Welches Antibiotikum bei einer Kehlkopfentzündung das Beste ist, lässt sich so nicht beantworten, da die Auswahl des geeigneten Antibiotikums vom jeweiligen Krankheitserreger abhängt.
Es gibt viele verschiedene Bakterien, die Infektionen verursachen können. Da sie sich von ihren Eigenschaften unterscheiden, sind sie auch unterschiedlich empfindlich gegenüber den verschiedenen Antibiotika. Welche Antibiotika gegen ein bestimmtes Bakterium wirken, kann mithilfe eines sogenannten Antibiogramms herausgefunden werden.
Der Erreger wird dabei angezüchtet und dann im Labor auf seine Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Antibiotika untersucht. Das Ergebnis wird dem Arzt mitgeteilt, sodass er das passende Antibiotikum auswählen kann.
Nicht immer wird jedoch der Erreger direkt nachgewiesen, sodass er nach Erfahrung mit bestimmten Antibiotika therapiert wird, auf die die meisten Keime sensibel sind.
Bei den Atemwegen kommen so beispielsweise häufig
Cortison kommt bei einer Kehlkopfentzündung in der Regel erst dann zum Einsatz, wenn der Betroffene Atemnot entwickelt.
Diese kommt durch ein Anschwellen der Kehlkopfschleimhäute zustande. Cortison bewirkt, dass die Schleimhäute wieder abschwellen und der Patient wieder Luft bekommt. Bei Atemnot muss der Betroffene möglichst schnell in ein Krankenhaus gebracht werden, um dort die optimale Überwachung zu bekommen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Wirkung von Cortison
Bei starken Schmerzen im Rahmen einer Kehlkopfentzündung können verschiedene Schmerzmittel zum Einsatz kommen.
Meist genügen herkömmliche Präparate, um die Schmerzen zu lindern, beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen. Bei Unverträglichkeit dieser Medikamente oder stärkeren Beschwerden können auch Metamizol (Novalgin®) oder Diclofenac (Voltaren®) eingesetzt werden.
Sollten die Schmerzen nicht besser werden, ist eine ärztliche Abklärung empfehlenswert.
Lesen Sie hierzu mehr unter: Behandlung von Kehlkopfschmerzen
Eine Kehlkopfentzündung kann von unangenehmem Hustenreiz begleitet sein.
Oftmals genügt es schon, den Rachenbereich ausreichend zu befeuchten, um den Hustenreiz zu lindern. Dafür eignen sich verschiedene Kräutertees (zum Beispiel Thymian, Pfefferminz, Salbei, Kamille) oder Ingwertee.
Honig, der in den Tee gemischt wird, hat ebenfalls einen beruhigenden Effekt auf die Schleimhäute und kann den Hustenreiz lindern.
Gleiches gilt für Hustenbonbons, zum Beispiel Salbeibonbons, die die gereizten Schleimhäute beruhigen.
Bringen diese Maßnahmen keine Besserung, so können auch Medikamente gegen den Hustenreiz eingenommen werden. In der Apotheke sind verschiedene Präparate rezeptfrei erhältlich, die dafür geeignet sind. Weiterhin anhaltender quälender Hustenreiz sollte ärztlich begutachtet werden, da es auch verschreibungspflichtige Medikamente gegen starken Hustenreiz gibt, die in diesen Fällen unter Umständen Abhilfe verschaffen können.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hausmittel gegen Husten
Bei einer Kehlkopfentzündung können verschiedene homöopathische Arzneimittel zur unterstützenden Therapie angewandt werden.
Die unterschiedlichen Präparate werden je nach genauem Beschwerdebild des Patienten ausgewählt und gegebenenfalls kombiniert.
Zum Einsatz kommen beispielsweise:
Bei akuten Beschwerden wird meist die Potenz D12 eingesetzt und kann bis zu stündlich eingenommen werden (jeweils 3-5 Globuli).
Da die Homöopathie keine gesicherten wissenschaftlichen Effekte aufweist, sollte bei anhaltenden Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden.
Eine Reflux-bedingte Kehlkopfentzündung kommt durch einen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre zustande. Es kommt zu Sodbrennen.
Diese Magensäure kann bei ausgeprägtem Reflux und beispielsweise ungünstiger Schlafposition bis an den Kehlkopf gelangen oder dort durch langfristige Reizung eine Kehlkopfentzündung verursachen.
Um diese chronische Reizung zu vermeiden, muss die Magensäure eingedämmt werden.
Dies geschieht medikamentös mittels sogenannter Protonenpumpeninhibitoren. Dabei handelt es sich um spezielle Medikamente, die im Magen die Produktion der Magensäure blockieren. Hierzu zählt zum Beispiel Omeprazol.
Gleichzeitig sollte auf schonende Kost zurückgegriffen und auf säurehaltige Nahrungsmittel sowie fettige und süße Speisen möglichst verzichtet werden.
Auch sollte der Kaffee-, Nikotin- und Alkoholkonsum vermieden werden, da diese zu einer vermehrten Magensäureproduktion führen.
Lesen Sie mehr hierzu unter: Ernährung bei Sodbrennen
Unter diesen Maßnahmen in Kombination mit der medikamentösen Therapie geht die Magensäureproduktion stark zurück und ermöglicht eine Regeneration der gereizten Kehlkopfschleimhaut.
Oftmals ist eine Kehlkopfentzündung nicht behandlungsbedürftig und verschwindet innerhalb einiger Tage von selbst wieder.
Werden Hausmittel eingesetzt, so genügt es, diese bis zum Abklingen der Beschwerden anzuwenden.
Ist eine antibiotische Therapie notwendig, so entscheidet der behandelnde Arzt über die Dauer der Therapie.
Diese unterscheidet sich in ihrer Länge je nach zugrunde liegendem Krankheitserreger und verwendetem Antibiotikum. Meist ist die Behandlungsdauer nicht länger als 10 Tage, kann jedoch aus genannten Gründen davon abweichen.
Kommt es im Rahmen der Kehlkopfentzündung zu Komplikationen wie Atemnot, so kann die Behandlungsdauer auch länger sein, da es dann meist zu einem Krankenhausaufenthalt mit Cortison-Therapie kommt.
Die Behandlungsdauer richtet sich demnach maßgeblich nach dem Verlauf der Erkrankung.
Weitere Informationen zum Thema Was tun bei einer Kehlkopfentzündung finden Sie unter: