Venenentzündung im Oberschenkel

Eine Venenentzündung im Oberschenkel macht sich meist durch die klassischen Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung und Schmerzen bemerkbar. Ursächlich können vorallem Krampfadern aber auch Gefäßverschlüsse oder Autoimmunerkrankungen sein. Die Therapie richtet sich nach der Ursache, besteht aber immer aus einer Schonung und Hochlagerung des Beines sowie einer Schmerztherapie.

Venenentzündung im Oberschenkel

Einleitung

Eine Venenentzündung im Oberschenkel tritt nicht selten auf und beschreibt eine Entzündung der oberflächlichen Venen, genauer deren Gefäßwand. Eine solche Entzündung geht meist mit einer Rötung, Verhärtung der Vene und Schmerzen einher. Die Ursache solcher Entzündungen können divers sein. Im Bereich des Oberschenkels sind hierfür jedoch meist Krampfadern (Varizen) ursächlich. Aufgrund des erhöhten Blutdrucks in der unteren Extremität, treten Krampfadern fast ausschließlich an Unter- und Oberschenkel auf, was dann zu einer Entzündung der Venen führen kann.

Nicht selten kommt es im Rahmen einer Venenentzündung zu einer Thrombusbildung, also die Bildung von Blutgerinnseln, die dann den Blutfluss in der Vene weiter einschränkt. Je nach Ausprägung kann die Entzündung und die einhergehende Thrombose auch das tiefe Beinvenensystem betreffen. Man spricht dann von einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT), die mit erheblichen Risiken, wie einer Lungenembolie, einhergehen kann. Somit sollte eine Venenentzündung im Oberschenkel stets ärztlich vorgestellt werden, um eine adäquate Therapie einzuleiten und mögliche schwere Verläufe verhindern zu können.

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Symptome und Diagnose

Das Symptomspektrum einer Venenentzündung am Oberschenkel ist für diese Erkrankung meist sehr spezifisch. So ist die Vene deutlich geschwollen und tastet sich derb. Meist erhebt sie sich durch die Schwellung über das normale Hautniveau. Zudem ist eine deutliche Rötung im Verlauf der Vene festzustellen. Die Entzündung geht hierbei meist mit Schmerzen einher, die vor allem bei Berührung der darüber liegenden Haut verstärkt werden. Doch auch die Anspannung der Oberschenkelmuskulatur führt oft Intensivierung der Schmerzen.
Ist die Venenentzündung bakteriell verursacht, kann zudem Fieber auftreten. Im Fall, dass sich die Entzündung und die einhergehende Thrombosierung der Vene auf das tiefe Venensystem ausbreitet, können weitere Symptome die Folge sein. Hierzu gehören deutlich stärkere Schmerzen, vor allem beim Stehen und Laufen, sowie eine bläulich-rote Verfärbung des Unterschenkels. Beim Auftreten von letzteren Symptomen besteht der begründete Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose, TVT, die umgänglich einer ärztlichen Behandlung zukommen sollte.

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Schmerzen

Je nach Schwere der Ausprägung können leichte bis starke Schmerzen im Rahmen einer Venenentzündung auftreten. Diese werde meist als druckempfindlich beschrieben, werden also stärker sobald die Haut über der entzündeten Vene berührt wird. Auch die Anspannung der Oberschenkelmuskulatur kann zu stärkeren Schmerzen führen. Eine ausreichende Schmerztherapie der betroffenen Region in Form von Tabletten oder Salben sollte somit stets Teil einer adäquaten Therapie von Venenentzündungen sein.

Wie wird eine Venenentzündung im Oberschenkel diagnostiziert?

Bereits die Krankengeschichte und die klinische Untersuchung können wegweisend in der Diagnostik von Venenentzündungen sein. So berichten Betroffene meist von Schmerzen im Verlauf der Venen am Oberschenkel, die bei Berührung der Haut verstärkt werden. Zudem ist meist eine deutliche Rötung der Haut festzustellen. Die Vene selbst tastet sich meist deutlich verhärtet und geschwollen. Viele Patienten berichten zudem von bereits bekannten Krampfadern oder eine diagnostizierte Thrombose der oberflächlichen Oberschenkelvenen.

Um den Verdacht einer Venenentzündung zu erhärten wird anschließend meist ein Ultraschall durchgeführt. In diesem kann neben der deutlichen verdickten Venenwand und der umgebenden Entzündungsreaktion auch eine Verminderung des venösen Blutflusses festgestellt werden. Zudem können Blutuntersuchungen wichtige Hinweise über das mögliche Vorhandensein einer Thrombose geben. Besteht der begründete Verdacht auf eine Thrombose, die Anschluss an das tiefe Venensystem hat, wird in manchen Fällen eine weitere Schnittbildgebung, wie MRT oder CT durchgeführt.

Behandlung

Die genauen Komponenten der Therapie einer Venenentzündung hängen maßgeblich von der zugrundeliegenden Ursache ab. Jedoch ist allen Formen gemein, dass das betroffene Bein ruhiggestellt werden sollte und eine Kühlung der darüber liegenden Haut empfohlen wird. Zudem wird in fast allen Fällen eine entzündungs- und schmerzhemmende Salbe, wie Diclofenac, angewandt. Letzteres kann bei schwereren Verläufen auch als Tablette eingenommen werden und mit weiteren Schmerzmitteln kombiniert werden.

Ist das Vorhandensein von Krampfadern für die Entzündung der Venenwand ursächlich, ist das weitere Ziel der Therapie die Entfernung der betroffenen Venen, um mögliche Wiederholungen der Erkrankung vorzubeugen. Hierfür gibt es zahlreiche Methoden wie das Stripping, also eine operative Entfernung, das Veröden mit Lasern oder chemischen Mitteln.

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Bei einer Thrombophlebitis, also einer Venenentzündung mit Ausbildung von Blutgerinnseln, sollten zudem stets Kompressionsstrümpfe getragen werden. Insbesondere dann, wenn der Verdacht auf eine Ausbreitung in das tiefe Beinvenensystem besteht. Um mögliche Komplikationen, wie eine Lungenembolie, zu vermeiden wird hierbei meist eine Blutverdünnung mit Heparin angestrebt. In manchen Fällen wird auch eine operative Entfernung der Blutgerinnsel empfohlen.

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Hausmittel

Es gibt zahlreiche Hausmittel, denen eine Wirkung bei Venenentzündungen nachgesagt werden und die ergänzend zur ärztlich verschriebenen Therapie angewandt werden können. Die meisten dieser Hausmittel werden in Form von Wickel um den Oberschenkel aufgetragen. Die häufigsten Mittel, die in diesem Kontext angewandt werden, sind Alkohol und Apfelessigwickel, Quark- bzw. Topfenwickel und Lehmwickel. Quark und Lehm sollten bei der Anwendung ungefähr eine Temperatur von 18-21°C haben. All diesen Formen ist gemein, dass sie zu einer angenehmen Kühlung der Haut führen, die schmerz- und entzündungshemmend wirkt. Zudem wird, ja nach Enge des Wickels, eine Kompression des Oberschenkels angestrebt.

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Ursachen

Die Ursachen für eine Venenentzündung am Oberschenkel sind sehr divers. Dennoch sind Krampfadern mit Abstand die häufigste zugrundeliegende Ursache für die Entstehung einer solchen Entzündung. In diesem Fall spricht man von einer sogenannten Varikophlebitis. Jedoch kann auch ein verminderter Blutfluss zu einer langsamen Thrombose der oberflächlichen Beinvenen führen, die dann mit einer Entzündung einhergehen kann. Risikofaktoren hierfür sind alle Umstände, die den Venenblutfluss vermindern, wie beispielweise zu enge Kleidung, wenig körperliche Betätigung, lange Bettruhe und orthopädische Operationen. Doch auch während der Schwangerschaft und durch die Einnahme der Pille wird das Risiko einer Beinvenenthrombose erhöht. In Abgrenzung zur einer Varikophlebitis spricht man in diesem Zusammenhang dann von einer Thrombophlebitis. Eine weitere Ursache stellt die Verletzung der Venenwand dar. Solche Venenverletzungen am Oberschenkel sind vor allem auf Verletzungen oder medizinische Eingriffe, wie einer Katheteruntersuchung, zurückzuführen. In seltenen Fällen können auch Autoimmunerkrankungen, wie der Morbus Behcet, zu einer Entzündung der Venenwand im Oberschenkel führen.

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Verlauf und Prognose

Die Dauer einer Venenentzündung hängt maßgeblich vom Schweregrad der Entzündung ab. Leichtere Venenentzündungen können bei ausreichender Therapie und Ruhigstellung meist bereits nach wenigen Tagen abgeheilt sein. Liegt jedoch eine schwerere Form vor, die mit dem Risiko einer tiefen Beinvenenthrombose einhergeht, kann sich der Krankheitsverlauf deutlich verlängern und einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt nötig machen. Für die Dauer und Prognose der Erkrankung ist vor allem eine frühzeitige Erkennung und eine ausreichende Therapie entscheidend. 

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Venenentzündungen können, in Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Ursache, innerhalb von Stunden bis Tagen entstehen. Während Entzündungen aufgrund von Krampfadern meist mehrere Tage brauchen, um klinisch relevant zu werden, können beispielsweise Venenschäden durch eine Verletzung bereits nach wenigen Stunden zu einer deutlichen Entzündungsreaktion führen.

Der Krankheitsverlauf von Venenentzündungen am Oberschenkel ist jedoch in den meist Fällen völlig komplikationslos und man kann bereits nach wenigen Tagen ein deutliches Ansprechen der Therapie sehen. Bei schwereren Formen der Venenentzündungen, die mit dem Risiko einer tiefen Beinvenenthrombose einhergehen, kann der Krankheitsverlauf jedoch auch deutlich ernster verlaufen.

Bei zu später Erkennung oder unzureichender Therapie kann ein hohes Risiko für die Entstehung einer Lungenembolie bestehen, die lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann. Somit sollte eine Venenentzündung in allen Fällen ärztliche vorgestellt werden, um mögliche schwere Verläufe auszuschließen bzw. möglichst früh zu erkennen. 

Wo tritt die Venenentzündung im Oberschenkel am häufigsten auf?

In nahezu allen Fällen von oberflächlichen Venenentzündungen am Oberschenkel ist die sogenannte Vena saphena magna betroffen. Diese entspringt am Innenknöchel des Fußgelenks und verläuft bei den meisten Menschen auf der Innenseite des Unter- und Oberschenkels. Diese Häufung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass diese Vene häufig von Veränderungen in Form von Krampfadern betroffen ist. Auch die kleinere Vena saphena parva, die am Außenknöchel entspringt und in der Kniehöhle in das tiefe Beinvenensystem mündet, kann von einer Entzündung betroffen sein. 

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.11.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024