In diesem Artikel geht es um das Thema Schulterblattbruch, dessen Ursachen, Symptome, Therapie und Heilungsdauer.
Bei einem Schulterblattbruch, auch Scapulafraktur, liegt ein Knochenbruch im Schulterblatt vor. Das Schulterblatt (Scapula) ist ein platter, nahezu dreieckiger Knochen, der beidseitig vorkommt und den hinteren Teil des Schultergürtels bildet. Hohe Gewalteinwirkungen auf das Schulterblatt können einen Bruch bewirken. Ein Schulterblattbruch kann unterschiedliche anatomische Strukturen des Schulterblattes betreffen. Dabei können das Schulterblatt selbst, seine knöchernen Fortsätze und Teile des Schultergelenks brechen.
Ein Schulterblattbruch entsteht durch enorme Gewalteinwirkungen auf das Schulterblatt. Typisch ist ein Unfall mit ausgiebigen Verletzungen, ein sogenanntes Polytrauma. Des Weiteren kommen Sportunfälle infrage, zum Beispiel beim Skifahren, Snowboarden oder Reiten. Damit der Knochen tatsächlich bricht müssen die Gewalteinwirkungen auf den flachen Knochen außerordentlich hoch sein. Deshalb handelt es sich um einen eher seltenen Knochenbruch im Vergleich zu anderen Frakturen.
Die Betroffenen leiden typischerweise an sehr starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Schultergelenk. Das Schulterblatt ist deformiert und deutlich fehlgestellt. Außerdem sieht man einen Bluterguss und eine Schwellung über dem betroffenen Schulterblatt. Abhängig von dem Unfallgeschehen können weitere Strukturen des Schultergelenks betroffen sein und Beschwerden verursachen.
Eine Scapulafraktur geht mit sehr starken, dumpfen Schmerzen einher, unter den die Betroffenen deutlich leiden. Die Schmerzen werden bei Bewegung der betroffenen Schulter stärker und stechend. Abhängig vom Ausmaß möglicher Begleitverletzungen kann sich der Schmerzcharakter verändern.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Schmerzen im Schulterblatt.
Die Schulterblattfrakturen können abhängig vom Verletzungsausmaß in fünf Typen eingeteilt werden. Eine Typ A Fraktur beschreibt einen Bruch des Schulterblattes, während bei einer Typ B Fraktur ein oder mehrere knöcherne Fortsätze des Schulterblattes gebrochen sind. Die Typ C Fraktur ist ein Bruch des Pfannenhalses.
Ist das Schultergelenk beteiligt, spricht man von einer Typ D Fraktur. Der Typ E umfasst alle Scapulafrakturen, die gleichzeitig mit Brüchen des Oberarmknochens einhergehen.
Der Patient wird zunächst nach dem Unfallhergang und den Beschwerden befragt. Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung wirft der Arzt einen Blick auf die betroffene Schulter und sieht in der Regel bereits mit dem bloßen Auge eine Fehlstellung der Schulter, eine Schwellung und einen Bluterguss. Um die Diagnose einer Scapulafraktur zu stellen, werden Röntgenaufnahmen der Schulter gemacht. In den Röntgenaufnahmen kann der Bruch dargestellt werden. Gleichzeitig dient die Bildgebung einer Einschätzung der Verletzung und spielt deshalb eine wichtige Rolle für die Therapieplanung.
Der Großteil der Schulterblattfrakturen wird konservativ behandelt. Typ A Frakturen werden immer konservativ behandelt. Dafür wird die betroffene Schulter mit einem Gilchristverband ruhiggestellt. Daneben kommen physiotherapeutische Übungen, zum Beispiel Pendelübungen, zum Einsatz. Schmerzen werden mit schmerzlindernden Medikamenten behandelt.
Bei komplizierten Schulterblattbrüchen kann eine Operation indiziert sein. Im Anschluss an die Operation sind physiotherapeutische Übungen angezeigt, um die Heilung und Bewegungsfreiheit der Schulter günstig zu beeinflussen.
Bei einer Typ B und Typ C Fraktur wird individuell entschieden, ob eine Operation notwendig ist. Bei einer Typ Scapulafraktur wird operiert, wenn ein instabiler Bruch vorliegt. Eine Typ C Fraktur kommt in den OP, wenn eine besonders starke Fehlstellung vorliegt, das heißt, wenn die Schulter ein bestimmtes Maß der Verschiebung und Verkippung überschreitet. Ab einer Verkippung von oder mehr als 40 Grad wird immer operiert.
Der Knochen ist nach etwa sechs Wochen wieder belastbar. Der Heilungsprozess dauert jedoch länger.
Während der ersten vier bis sechs Wochen nach dem Bruch muss die Schulter ruhig gestellt werden, um zu heilen. Um die Schulter langfristig gut bewegen zu können, sind anschließend physiotherapeutische Übungen angezeigt. Diese werden über mehrere Monate durchgeführt.
Nach etwa drei bis sechs Monaten sollte die betroffene Schulter wieder voll einsatzfähig sein.
Mögliche Spätfolgen eines Schulterblattbruches sind eine fortbestehende Bewegungseinschränkung der betroffenen Schulter und Störungen durch eventuelle Nervenschädigungen durch den Unfall oder während der Operation. Die postoperative Behandlung mit Physiotherapie ist sehr wichtig, um einen zufriedenstellenden Heilungserfolg zu ermöglichen.
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