Eine Entzündung des Schulterblattes hat häufig ihren Ursprung im umlegenden Gewebe. Häufig sind die Ursachen muskulärer oder nervaler Herkunft.
Im Bereich des Schulterblattes (Scapula) finden sich verschiedene Strukturen, wie zum Beispiel Sehnen, Bänder, Muskeln oder Gelenke, die entzündet sein können.
In der Schulter befindliche Schleimbeutel (Bursa) sind ebenfalls häufig Auslöser für eine Entzündung des Schulterblattes.
Entzündungen am Schulterblatt können durch Fehlbelastungen und langfristige Abnutzungserscheinungen entstehen.
Eine Ursache sind Kalkablagerungen, die im Laufe des Lebens in den Schleimbeuteln und an den sie durchziehenden Sehnen entstehen, sog. Kalkschulter.
Außerdem können Erkrankungen wie Gicht oder rheumatoide Arthritis dazu führen, dass eine Entzündung am Schulterblatt entsteht.
Eine weitere Gruppe von Patienten sind die bei denen eine Entzündung durch Über- oder Fehlbelastung bei der Arbeit (z.B. Maler) oder dem Sport (z.B. Tennis oder Volleyball) entsteht. Nicht außer Acht zulassen sind aber auch Infektionen der Schleimbeutel oder anderer Weichteilstrukturen mit Bakterien.
Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über die Ursachen von Schulterblattschmerzen:
Eine häufig auftretende Problematik an der Schulter ist die Entzündung eine der Sehnen der Rotatorenmanschette.
Bei der Rotatorenmanschette handelt es sich um 4 Muskeln, die eine gemeinsame Sehnenkappe bilden, welche das Schultergelenk umfasst. Dabei kommt es aufgrund einer langfristigen Fehl- oder Überbelastung zu einer Verkalkung und Entzündung der Sehne, als auch des Schleimbeutels. Dies führt zu einer Einengung der betroffenen Sehne und verstärkt die Symptomatik weiter.
Die Patienten haben vor allem bei Anspannung des entsprechenden Muskels, zu dem die Sehne gehört, Schmerzen und zeigen Einschränkungen der Beweglichkeit. Dies wird auch als Impingement-Syndrom bezeichnet.
So eine Entzündung einer Sehne heilt in den meisten Fällen nicht von selber aus, sondern bedarf einer Therapie bestehend aus selber durchzuführenden Übungen und therapeutischer Unterstützung.
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Im Bereich des Schulterblattes ziehen verschiedene Nerven entlang. Durch Fehlhaltungen, z.B. am Schreibtisch, können diese gereizt werden und Entzündungen entstehen. Dies macht sich durch in die Arme oder den Rücken ausstrahlende oder auch durch in der Schulter lokalisierte Schmerzwahrnehmungen bemerkbar.
Eine spezielle Problematik eines gereizten Nervens am Schulterblatt, stellt das Incisura-Scapulae-Syndrom des Nervus Suprascapularis dar. Dabei handelt es sich um den Nerven, der wichtige Anteile der Rotatorenmanschette versorgt. Dieser Nerv zieht durch einen Engpass am Schulterblatt (Incisura scapulae).
In verschiedenen Fällen kann es zu einer Verknöcherung dieses Engpasses kommen. Dann entstehen Symptome wie bei einer Sehnenverletzung der Rotatorenmanschette oder einer Entzündung dieses Nervs.
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Die typischen Symptome sind starke und stechende Schmerzen im Bereich des betroffenen Schulterblattes. Diese treten bei Bewegungen auf, bei denen die Schulter belastet oder bewegt wird, z.B. bei der Arbeit oder beim Sport.
Ist die Entzündung der am Schulterblatt liegenden Struktur weiter fortgeschritten bzw. ausgeprägter, dann können Schmerzen auch schon bei weniger belastenden Bewegungen oder auch in Ruhe auftreten.
Durch die Entzündung zeigt sich auch eine Einschränkung der Beweglichkeit..
Neben den Schmerzen (dolor) und den Bewegungseinschränkungen (functio laesa) treten die weitere typischen Entzündungszeichen auf. Dazu gehören Überwärmung (calor), Rötung (rubor) und Schwellung (tumor).
Die Diagnose kann durch einen erfahrenen Arzt durch die Kombination entsprechenden Symptome, wie den Schmerzen, den Bewegungseinschränkungen oder auch der Schwellung, klinisch gestellt werden.
Weiterhin kann durch Ultraschall, Röntgen oder im Ausnahmefall auch durch ein MRT die Diagnose bestätigt werden.
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Die Behandlung von Entzündungen am Schulterblatt sieht als Grundlage eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikation mit z.B. Ibuprofen oder Diclofenac vor.
In der akuten Situation hilft bei Entzündungen am Schulterblatt oft auch schon eine Schonung und Ruhigstellung. Dadurch klingen ablaufende Entzündungen oft schon ab.
Sollte sich die Entzündung nicht zurückentwickeln oder ein chronischer Prozess vorliegen, dann sollte möglichst keine dauerhafte Entlastung der Schulter erfolgen, da es sonst zu verstärkten Bewegungseinschränkungen und Muskelabbau kommen kann.
Der Einsatz von Stoßwellen und Ultraschall können als therapeutische Mittel zum Behandlung der Entzündung ebenfalls angewandt werden. Sowohl bei akuten als auch chronischen Prozessen ist die Nutzung von Kälte hilfreich, da dadurch die Entzündungsprozesse verlangsamt werden und zum anderen auch Schmerzen gelindert werden.
Informieren Sie sich hier:
Die Anwendung von Wärme ist bei einer aktiven Entzündung eher kontraproduktiv. Durch die Wärme wird die Durchblutung noch gesteigert und die Entzündung wird zusätzlich verstärkt.
Auch die Schwellung würde anwachsen, da sich durch die Wärme vermehrt Flüssigkeit ansammelt. Bei einer Entzündung am Schulterblatt sollte eher auf Kälte zurückgegriffen werden.
Wann Wärme angewandt wird und wie man Sie am besten verwendet erfahren Sie in unserem Artikel: Wärmetherapie
Eine TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation) kann bei einer Entzündung am Schulterblatt durch die Hemmung der Weiterleitung von Schmerzsignalen helfen.
An sich wird durch die TENS die Entzündung nicht reduziert. Durch die Reduzierung der Schmerzen kann aber die chronische Verwendung von Schmerzmitteln minimiert werden.
Finden Sie weitere Informationen zum Thema TENS unter:
Die Dauer einer Entzündung kann bei einer akuten Ursache innerhalb von Tagen bis Wochen anhalten und bei adäquater Behandlung zeitnah abheilen.
Sollte es sich um eine Ursache chronischer Natur handeln, dann kann sich eine Entzündung am Schulterblatt über Monate und Jahre hinziehen.
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