Eine Okklusionsschiene beschreibt eine durchsichtige Plastikschiene, die zumeist nachts auf die Ober-oder Unterkieferzahnreihe gesteckt wird. „Okklusion“ bedeutet definitionsgemäß „Verschluss“ und meint in der Zahnmedizin jeden Kontakt zwischen Ober- und Unterkieferzähnen. Die Schiene wird angewandt um einen Fehlbiss auszugleichen, nächtliches Zähneknirschen zu verhindern und einen richtigen Zusammenbiss zu sichern. Auf diese Weise können Muskelverspannungen und Kiefergelenkschmerzen, die durch einen Fehlbiss bedingt sind, behandelt werden.
Bei einer Okklusionsschiene handelt es sich um eine durchsichtige Plastikschiene, die zumeist nachts auf die Ober-oder Unterkieferzahnreihe gesteckt wird. Das Wort „Okklusion“ bedeutet definitionsgemäß „Verschluss“ und meint in der Zahnmedizin jeden Kontakt zwischen Ober- und Unterkieferzähnen.
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Die Funktion der Schiene ist die Herstellung eines richtigen Zusammenbisses, um einen Fehlbiss zu verhindern. Durch diesen gleichmäßigen Biss soll eine Entspannung der Muskulatur, sowie eine Entlastung der Kiefergelenke erreicht werden.
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Die Okklusionsschiene verändert allerdings nicht die Zahnstellung. Die Wirkung kann jedoch nur dann eintreten, wenn die Schiene regelmäßig jeden Tag – manchmal auch tagsüber- eingegliedert ist. Ein einmaliges Tragen hilft hier nichts!
Es gibt verschiedene Ursachen, die die Anfertigung einer Okklusionsschiene bedürfen. Sehr oft wird sie bei muskulären Beschwerden oder Kiefergelenkschmerzen eingesetzt. Diese beruhen in den meisten Fällen auf einem falschen Biss. Ein falscher Biss bedeutet hierbei, dass einige Zähne keinen Kontakt zu ihrem Gegenspieler besitzen, weil dieser falsch steht oder gänzlich fehlt. Dadurch wird der Kiefer beim Zusammenbeißen fehlbelastet.
Die Muskulatur wird auf der einen Seite stärker, auf der anderen Seite schwächer beansprucht, was bei manchen Patienten Verspannungen und Schmerzen hervorruft.Dies kann wiederum durch ausgeprägte muskuläre Verknüpfungen weitreichende Folgen haben und sogar Kopf- oder Rückenschmerzen auslösen. Probleme in diesem Bereich sollten daher nicht unterschätzt werden.
Weiterhin wird die Schiene als Ausschlussdiagnostik bei muskulären Beschwerden eingesetzt, bei denen die Ursache unklar ist. Zuletzt kennt man die Okklusionsschiene auch unter dem Namen Knirscherschiene. Manche Menschen sind während des Schlafes sehr aktiv und bewegen die Zahnreihen dann unbewusst gegeneinander oder pressen sie stark aufeinander. Hierdurch kann Zahnschmelz abgerieben werden, was durch eine Okklusionsschiene verhindert wird.
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Tinnitus kann im Rahmen einer craniomandibulären Dysfunktion (Kürzel CMD) auftreten. Dabei handelt es sich um eine muskuläre oder gelenkspezifische Fehlregulation der Kiefergelenke. Es werden häufig unspezifische Symptome wie Kopf- und Ohrenschmerzen oder Schwindel wahrgenommen, die man auf den ersten Blick nicht unbedingt damit in Zusammenhang bringt.
Da die nervale Versorgung des Ohres und des Kiefergelenks anatomisch eng zusammenliegt, ist es nicht verwunderlich, dass Zahnfehlbelastungen oder Zahnfehlstellungen weitreichende Folgen, wie den Tinnitus besitzen. Reguliert die Okklusionsschiene jedoch die Fehlbeeinflussung, kann der Tinnitus innerhalb kurzer Zeit wieder verschwinden.
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Bei der Anfertigung einer Okklusionsschiene ist mit Kosten in Höhe von bis zu 500€ zu rechnen. Abhängig sind diese von der Art der Schiene, dem verwendeten Material und dem Herstellungsaufwand. Für die päzise Fertigung ist ein Modell der Situation im Patientenmund nötig, das durch eine Abformung erreicht wird. Der so genannte Zahnabdruck wird in der Regel von den Krankenkassen übernommen.
Durch verschiedene Anpassungsmethoden können die Kosten zusätzlich steigen. Der Ersatz einer Schiene ist zumeist kostenfrei, allerdings nur wenn ein bestimmtes Intervall eingehalten wird. Man sollte sich daher zuvor bei seiner Krankenkasse erkundigen.
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Die Kosten für die Anfertigung einer Okklusionsschiene werden in den meisten Fällen von der Krankenkasse übernommen. Spezielle Diagnoseverfahren oder Arbeitsschritte werden jedoch nicht übernommen. Diese werden privat in Rechnung gestellt. Darunter fällt unter anderem der Gesichtsbogen. Mit diesem wird die Oberkieferlage detailgetreu auf das Modell übertragen, damit die Schiene später perfekt sitzt. Wird er weggelassen, werden stattdessen standardisierte Werte angenommen. Dies kann mit dem Nachteil verbunden sein, dass die Schiene nicht richtig passt. Diese Regelung der Kostenübernahme gilt im Allgemeinen auch für private Krankenkassen.
In den meisten Fällen reicht es aus die Schiene nachts zu tragen. Nach dem abendlichen Zähneputzen wird die Schiene eingesetzt und dann am nächsten Morgen wieder entfernt. Bei starken muskulären Beschwerden kann die Schiene auch tagsüber genutzt werden. Dies ist vor allem in stressigen Zeiten der Fall, wenn viel Arbeit anliegt oder eine Prüfung bevorsteht. Man spannt dann unbewusst die Kiefermuskulatur an. Da die Tragedauer individuell angepasst wird, sollte man auf den Rat des Arztes vertrauen.
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Eine Okklusionsschiene bewirkt, dass alle Zähne gleichmäßig in Kontakt miteinander stehen. Dies ist vor allem dann nötig, wenn nicht alle Zähne an der richtigen Stelle stehen und manche keinen Kontakt haben. Hierbei entsteht eine verkrampfte Haltung des Unterkiefers, die mit Muskel- oder Kiefergelenkschmerzen einhergeht. Durch den gleichmäßigen Kontakt der Zähne über die Schiene wird die Muskulatur wieder entspannt. Dies sorgt bei regelmäßigem Tragen für eine Linderung.
Auch kann eine Okklusionsschiene beim Knirschen behilflich sein. Das nächtliche Reiben und Aufeinanderpressen der Zähne kann man durch die Schiene zwar nicht verhindern, jedoch die Folgen vermindern. Auch die Überbelastung einzelner Zähne wird verhindert, indem alle Zähne gleichmäßigen Kontakt besitzen. Zum einen soll dadurch das Knirschen vermindert werden, zum anderen verhindert die Schiene, dass sich die Zähne gegenseitig abreiben. Einzig das Plastik verschleißt dann, da es weniger hart ist, als der Zahnschmelz.
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Manche Menschen pressen in Ruhe ganz automatisch unbewusst die Zähne zusammen. Dieser Automatismus soll durch neue Bewegungsmuster ersetzt werden, damit in Zukunft auch ohne die Schiene eine zwanglose Unterkieferhaltung eingenommen wird. Die Okklusionsschiene hilft dabei, eine Ruheposition zu finden, in der sich die Zähne nicht berühren.
Die richtige Pflege der Okklusionsschiene ist sehr wichtig, da sie täglich getragen wird. Unmittelbar nach dem Essen, sowie morgens und abends sollten sowohl Zähne als auch Schiene geputzt werden. Als Reinigungsmittel wird Zahnpasta genutzt. Damit die Schiene nicht beim Herunterfallen bricht, kann man das Waschbecken zuvor mit etwas Wasser füllen.
Auch Gebissreiniger (Tabs) für Zahnprothesen können genutzt werden, es sollte jedoch noch mit der Zahnbürste nachgeputzt werden. Wird die Schiene nicht gut gepflegt, können Rückstände an der Schiene verbleiben und nach einiger Zeit unschöne Flecken verursachen. Dabei handelt es sich um Verkalkungen, ähnlich des Zahnsteins, welcher sich im Mund bildet. Wird die Schiene nur nachts getragen, sollte man sie tagsüber in einem luftdicht verschlossenen Behälter aufbewahren.
Nimmt man sie tagsüber nur kurz heraus um zu essen, kann sie in Wasser oder einem feuchten Tuch gelagert werden. Wichtig ist, dass die Schiene nie austrocknet, um einer Deformation vorzubeugen. Eine Veränderung an der Schiene kann nämlich die Zahnstellung verändern.
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