Die Frage wie lange die Aufbissschiene getragen werden muss um erste Besserungen der Beschwerden zu erzielen beschäftigt die meisten Patienten intensiv. Darüber hinaus stellt sich für viele die Frage, ob die Apparatur ein Leben lang getragen werden muss oder ob eine temporäre Anwendung ausreicht.
Die Frage wie lange eine solche Aufbissschiene getragen werden muss um erste Besserungen der Beschwerden zu erzielen beschäftigt die meisten Patienten. Darüber hinaus stellt sich für viele die Frage, ob die Apparatur ein Leben lang getragen werden muss oder ob eine temporäre Anwendung ausreicht.
Im Bezug auf diese Fragen muss beachtet werden, dass eine Aufbissschiene lediglich der symptomatischen Behandlung dient. Die ersten spürbaren Behandlungserfolge bemerkt der Patient zumeist schon nach der ersten Nacht. Kopfschmerzen vermindern sich und auch die Verkrampfungen der Kaumuskulatur nehmen spürbar ab. Bei regelmäßigem Tragen (das bedeutet die Aufbissschiene sollte verordnet jede Nacht getragen werden) verspürt der Patient bereits nach ein bis zwei Wochen eine deutliche Linderung der Symptome. Diese Tatsache ist darin zu begründen, dass es zwar sehr früh zu einer Entlastung der Kaumuskulatur kommt, diese spannt sich aber im Laufe des Tages erneut an.
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Folge ist ein Wiederauftreten der Kopfschmerzen, der Verspannungen und/ oder des Knackens der Kiefergelenke. Erst nach einer Weile nimmt die Verspannung so stark ab, dass die Problematik über den gesamten Tagesverlauf nachlässt. Tagsüber helfen leichte Entspannungsübungen. Das Legen der Zunge an den harten Gaumen, also direkt hinter die Schneidezähne des Oberkiefers, sorgt für eine Entspannung der Kaumuskulatur.
Wenn eine Aufbissschiene alle Zähne eines Kiefers erfasst und gegen nächtliches Knirschen helfen soll, sollte man sie tatsächlich dauerhaft nachts tragen, kann tagsüber jedoch vernachlässigt werden. Therapeutische Aufbissschienen, z.B. DIR-Schienen, soll man zwar 24 Stunden am Tag tragen, jedoch nicht „für immer“. Diese Schienen liegen nämlich nur auf den unteren Seitenzähnen auf, einschließlich des Eckzahnes, und führen nach einer zu langen Tragezeit leider zu einer Verlängerung der Frontzähne. Daher muss hier nach einer bestimmten Tragezeit der Höhenverlust ausgeglichen werden, indem neu entstandene Kontakte zwischen Ober- und Unterkiefer weggeschliffen und Kronen in neuer vertikaler Höhe angefertigt werden.
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Patienten, die viel knirschen, finden mehr Erleichterung durch Tragen der Schiene in der Nacht UND am Tag, z. B. Patienten in Stress-Situationen (typisch: Studenten in den Klausurphasen). Bei Schäden im Kiefergelenk durch abgesenkten vertikalen Höhenverlust des Zahnersatzes empfiehlt es sich ebenfalls, da ein Weglassen der Schiene unweigerlich eine Stauchung der Kiefergelenksscheibe und somit Schmerzen nach sich zieht. Dabei ist immer zu berücksichtigen, dass ein ständiges Tragen-in-der-Nacht und Herausnehmen-am-Tag für ein biologisches System zusätzlichen Stress bedeuten kann und unbedingt individuell entschieden werden muss.
Die Herstellungsdauer einer Aufbissschien ist abhängig von dem verwendeten Kunststoff. Allen Methoden gleich ist die Abdrucknahme am Anfang. Dies kann mit dem Material Alginat erfolgen (Dauer 10 Minute, Kosten gering) oder digital mit einer Kamera (Dauer 10 Sekunden, Kosten hoch!). Diese Abformungen werden mit frisch angemischtem Gips auf einem sogenannten Rüttler ausgegossen, um Blasenbildung zu vermeiden (6 Min.). Nach dem Aushärten des Gipses (2 Std.) wird das Modell des Kiefers, der die Schiene tragen soll, in einem Tiefziehgerät (5 Min.) in Metallpellets so eingebettet, dass lediglich die Zähne herausragen.
Eine Kunststofffolie wird unter einer Heizspirale elektrisch erwärmt und mittels eines Schwenkarms über das Modell gebracht. Dort presst sich die Folie unter Sog auf das Modell und erkaltet. Danach kann das Modell entnommen und bearbeitet werden. Der Überschuss wird mit einer Fräse abgetragen (15 Min.), die Ränder poliert. Dann kommen beide Modelle in einen Artikulator (künstliches Kiefergelenk, Dauer 15 Min.) und die Schiene wird so geschliffen, dass sie den Kiefer nicht beeinträchtigt (5 Min). Beim Patienten im Mund wird dieses Procedere so lange später wiederholt, bis ein gleichmäßiger Kontakt aller Zähne mit der Schiene gewährleistet sind (5 Min). Zusammengefasst kann man sagen, dass diese Art der Herstellung ca. 3 Stunden Zeit erfordert. Eine andere Methode, bei der der gestreute Kunststoff in einem Drucktopf auspolymerisiert dauert ca. 2 Stunden länger.
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Unter dem Begriff Aufbissschiene versteht man eine aus Kunststoff hergestellte Zahnmedizinische Apparatur, deren Form an den individuellen Zahnbogen des jeweiligen Patienten angepasst ist. Aufbissschienen werden in der Zahnmedizin vor Allem zur Behandlung von Erkrankungen des Kausystems (Fachbegriff: Myoarthropathien) eingesetzt.
Das Tragen der Aufbissschiene reduziert unphysiologische Zahnkontakte (Fachwort: Parafunktionen) und verhindert das Reiben und Pressen der Zähne aufeinander. Durch das regelmäßige Tragen der Aufbissschiene sollen Über- und/ oder Fehlbelastungen der Zähne und des Kiefergelenks, die enorme Druckkräfte verursachen, aufgehoben werden. Die Auswirkungen einer solchen Fehlbelastung, beispielsweise das Auftreten häufiger Kopfschmerzen oder Muskelschmerzen im Bereich der Kiefergelenke, können auf diese Weise besonders effektiv therapiert werden.
Darüber hinaus muss beachtet werden, dass die Zahnhartsubstanz (vor allem der Zahnschmelz) durch häufiges oder starkes Zähneknirschen und –pressen zunehmend angegriffen und abgerieben wird. In der zahnmedizinischen Fachsprache bezeichnet man dieses Phänomen als Abrasion. Die Anwendung der Aufbissschiene wirkt auch diesem Problem entgegen, denn die Zahnoberflächen sind durch eine feste Kunststoffschicht voneinander getrennt und treten dadurch nicht miteinander in direkten Kontakt. In der Regel muss keine gesonderte Aufbissschiene für den Oberkiefer und den Unterkiefer angefertigt werden, das Tragen der Apparatur in einer Kieferhälfte reicht in der Regel aus um den gewünschten Behandlungserfolg zu gewährleisten.
Die Knirscherschiene muss vom Hauptteil der Patienten lediglich während des Schlafens (also Nachts) getragen werden. In besonders ausgeprägten Fällen kann jedoch auch eine Nutzung der Schiene während des Tages sinnvoll sein.
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