Eine Aufbissschiene sollte vom Patienten in der Regel ausschließlich nachts getragen werden. In besonders schweren Fällen kann jedoch auch das Tragen tagsüber von Nutzen sein, um möglichst bald eine Linderung der Beschwerden herbei zuführen. Die sorgfältige Reinigung der Aufbissschiene ist zur Vorbeugung der Keimverschleppung von größter Wichtigkeit.
Die Aufbissschiene soll vom Patienten in der Regel ausschließlich während der Nacht getragen werden. In besonders schweren Fällen kann jedoch auch das Tragen während des Tages von Nutzen sein, um möglichst bald eine Linderung der Beschwerden herbei zuführen. Die sorgfältige Reinigung der Aufbissschiene ist zur Vorbeugung der Keimverschleppung von größter Wichtigkeit.
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Im Allgemeinen reicht das Reinigen der Aufbisschiene mit einer Zahnbürste und Zahnpasta nach jedem Tragen vollkommen aus. Diese Reinigung kann im Rahmen der gewöhnlichen Mundhygiene durchgeführt werden. In festen Intervallen (mindestens alle zwei Tage) sollte eine umfangreichere Schienen- Hygiene erfolgen, da es sonst zu festen Ablagerungen und Verfärbungen des Kunststoffs kommen kann.
Diese Verschleißzeichen können durch das Einlegen der Aufbissschiene in eine handelsübliche Gebissreinigungslösung abgelöst und anschließend mit der Zahnbürste vollständig entfernt werden. Die gewöhnliche Reinigungstablette enthält aktiven Sauerstoff (O2), der Bakterien, die auf der Oberfläche der Knirscherschiene haften, beseitigen.
Auf diese Weise kann ein optimales Reinigungsergebnis erzielt und die Aufbissschiene langfristig hygienische rein gehalten werden. Die Reinigungstablette muss zur Anwendung in ein Glas Wasser eingebracht und aufgelöst werden.
Im Anschluss legt der Patient die vorher abgespülte Aufbissschiene in die fertige Lösung und lässt eine Einwirkzeit von ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten verstreichen. Die auf der Verpackung des Reinigungsmittels angegebene Einwirkzeit sollte zwingend eingehalten und weder unter-, noch überschritten werden. Vergisst man die Aufbissschiene in dem Lösungsbad und lässt diese über Stunden dort verweilen, können unschöne Verfärbungen oder Schäden am Kunststoff die Folge sein. Danach muss die Aufbissschiene gründlich mit lauwarmen, klarem Wasser abgespült werden. Da einige Reinigungstabletten einen stechenden Geschmack verursachen, kann die Aufbissschiene auch erneut mit Zahnbürste und Zahnpasta abgeputzt werden. Darüber hinaus kann man in Reformhäusern speziellen Reinigungsschaum zur Pflege von kunststoffhaltigen Aufbissschienen erwerben.
Auch dieser Schaum eignet sich hervorragend um Verfärbungen, Ablagerungen und Bakterien von der Kunststoffoberfläche zu entfernen. Der Reinigungsschaum ist wie eine gewöhnliche Zahncreme anzuwenden. Auf die Zahnbürste aufgetragen kann die zahnmedizinische Apparatur mit Hilfe des Schaumes gründlich abgeputzt werden. Im Anschluss empfiehlt sich das Abspülen mit lauwarmem, klarem Wasser. Starke Verfärbungen des Kunststoffs können vermieden werden, indem der Patient während des Tragens auf den Konsum von Nikotin, Kaffee und Tee verzichtet.
Fruchtsäfte und saure Lebensmittel können das Aufbissschienen- Material angreifen, aufrauen und dadurch die Ablagerung von Bakterien und Schmutzpartikeln begünstigen. Nach dem Reinigungsvorgang sollte die Aufbissschiene in einem speziellen, luftdurchlässigen Kunststoffbehälter aufbewahrt werden.
Folgende Hausmittel werden häufig für die Reinigung eingesetzt:
Als durchaus einsetzbare Hausmittel mit positivem Effekt gelten verdünnte Essigsäure- und Zitronensäurelösungen. In einer niedrigen Konzentration können die beiden Lösungen Zahnstein und Plaque lösen, ohne dabei die Kunststoffschiene zu schädigen.
Dabei können auch harte Ablagerungen entfernt werden, die mit bloßem Schrubben mit der Zahnbürste nicht reinigbar sind.
Dabei sollte die Schiene etwa 10 bis 15 Minuten in der Lösung verbleiben, je nach Stärke der Konzentration. Eine längere Einwirkzeit ist nicht zu empfehlen, da der Kunststoff der Aufbissschiene sonst geschädigt werden kann und porös wird.
Nach dem abgeschlossenen Bad sollten gründlich alle Resten der Lösung von der Schiene entfernt werden, damit die verdünnte Säure nicht noch nachwirken kann.
Bei den Säurelösungen ist wichtig die Konzentration zu beachten. Kauft man keine fertig verdünnte Lösung, sondern versucht sie selbst herzustellen, sollte die Verdünnung groß genug sein.
Dabei ist es ratsam, einen Teil Säure mit vier oder fünf Teilen Wasser zu vermengen.
Bäder aus Kamille, Salbei oder ähnlichen Kräutern sind als Hausmittel zwar wohlriechend und können Geruchsbildung minimieren, als Reinigungsmethode sind sie allerdings nicht hilfreich, da Ablagerungen nicht entfernt werden können.
Essig findet sich in jedem Haushalt und wird vielfältig eingesetzt.
Einige Sorten werden nicht nur für den Verzehr verwendet, sondern finden auch als Reinigungsmittel in Haus und Garten Anwendung. Chemisch gesehen ist Essig eine verdünnte wässrige Essigsäurelösung.
Unterscheiden kann man Essig, der durch biologische Gärung entsteht, sowie Essig aus Essigsäure und Essig aus Essigessenz, der synthetisch hergestellt wird und keine Inhaltsstoffe enthält. Dieser schmeckt einfach nur sauer.
Essig jedoch, der aus biologischer Gärung entsteht, hat einen Geschmack, je nachdem, was als Ausgangsstoff verwendet wurde, wie zum Beispiel Äpfel. Im Haushalt kommt Essig mit Wasser verdünnt, häufig als Reinigungsmittel zum Einsatz, besonders dann, wenn Kalk entfernt werden soll, wie an Wasserhähnen oder in Wasserkochern.
Somit liegt es nahe, auch seine Aufbissschiene mit Essig zu reinigen, wenn dies die Schiene nicht beschädigt.
Allgemein sollte die Aufbissschiene mindestens 1x am Tag gereinigt werden, am besten direkt nach dem nächtlichen Tragen. Morgens nach dem Zähneputzen die Schiene reinigen, trocknen und in einer Box bis zur Verwendung am Abend aufbewahren. So können sich keine Bakterien an der Schiene absetzen und die Schiene behält ihr „Frischegefühl“, denn während des Tragens setzen sich Speichel und Zahnreste an der Schiene fest, die sie unappetitlich erscheinen lassen.
Als Möglichkeit zur Reinigung bieten sich spezielle Reiniger an, die man kaufen kann, das mechanische Reinigen mit einer Zahnbürste oder auch das Reinigen mit Essig. Bei einigen speziellen Reinigern kann es aber dazu kommen, dass sie den Schienenkunststoff angreifen.
Bei der Verwendung von Essig, nimmt man 1/3 weißen Haushalts-Essig und vermischt diesen mit 2/3 Wasser. Alternativ kann man auch schon fertige Essig-Lösungen kaufen. Diese Art der Reinigung kann einmal in der Woche angewandt werden, um die Aufbissschiene von verhärteten Ablagerungen zu befreien. Wichtig ist dabei, dass die Aufbissschiene nicht zu lange in der Essigflüssigkeit liegt (ca. 1- 2 Stunden), um Verfärbungen oder Defekte am Kunststoff zu vermeiden.
Im Gegensatz zu fertigen Reinigern, stellt dies aber eine kostengünstigere und einfache Methode dar. Nach dem Essigbad, empfiehlt es sich, die Schiene gründlich abzuspülen und mit einer Zahnbürste und etwas Zahnpasta zu putzen. Dies entfernt noch auf der Schiene zurückgebliebene, gelöste Reste und neutralisiert den sauren Geschmack.
Ultraschall stellt ein besonders effektives Mittel zur nachhaltigen und gründlichen Reinigung von Aufbissschienen dar. Mittlerweile sind Ultraschallbäder für zu Hause erhältlich, mit der Schiene und auch Prothesen täglich gereinigt und gepflegt werden können.
Dabei wird die Schiene für etwa 3- 5 Minuten in das Bad eingelegt und die Schwingungen des Kristalls im Inneren entfernen die verhärteten Ablagerungen ohne dabei den Kunststoff zu schädigen.
Je nach Schwere der Verschmutzung kann die Schiene auch länger in dem Ultraschallbad verbleiben. Das enthaltene Wasser sollte täglich gewechselt werden. Auch in Zahnlaboren und beim Zahnarzt kommt der Ultraschall als effiziente Methode zum Einsatz.
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Eine Aufbissschiene, die nachts gegen das Knirschen getragen wird, kann morgens nach der Entnahme unangenehm riechen. Bedingt ist der Geruch durch die Mikroorganismen, die die ganze Nacht in der Mundhöhle verbleiben und Gase erzeugen. Ratsam ist es die Schiene morgens direkt mit Zahncreme und einer Zahnbürste zu putzen, um die Bakterien zu entfernen.
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Auch ein tägliches Bad für etwa 2- 3 Minuten in Chlorhexidindigluconat (CHX) kann die Bakterienablagerungen verhindern und die Schiene desinfizieren. Mit diesen Methoden werden alle Ablagerungen entfernt, denn diese sind der Hauptgrund für den unangenehmen Geruch. Verschwindet dieser Geruch trotz aller Maßnahmen nicht, sollten gegebenenfalls die Ursachen bei dem behandelnden Zahnarzt geklärt werden, denn auch Entzündungen des Zahnhalteapparates, beispielsweise eine so genannte Parodontitis, erzeugt einen prägnanten unangenehmen Mundgeruch, der sich auf die Schiene übertragen kann.
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Eine Aufbissschiene oder Knirscherschiene ist eine zahnmedizinische Apparatur, die zur Behandlung von Fehl- und/ oder Überbelastungen der Zähne und der Kiefergelenke eingesetzt wird. Sie dient damit der Harmonisierung der Druckbelastungen während des Zusammenspiels von Kiefergelenken und Kaumuskulatur. Eine Aufbissschiene eignet sich vor allem für jene Patienten, die in Stresssituationen unter nächtlichem Zähneknirschen (Fachwort: Bruxismus) leiden. Das Tragen der Aufbissschiene reduziert unphysiologische Zahnkontakte und verhindert das Reiben und Pressen der Zähne aufeinander. Solche unphysiologischen Kieferbewegungen (Fachwort: Parafunktionen) verursachen enorme Drückkräfte, die einen enorm negativen Einfluss auf die einzelnen Strukturen des Kauorgans ausüben.
Durch die Anwendung der Aufbissschiene werden durch das Zähneknirschen bedingte Schäden an der Zahnhartsubstanz (vor allem des Zahnschmelz), dem Zahnhalteapparat, den Kiefergelenken und der Kaumuskulatur verhindert. Folgen der Fehl- oder Überbelastung sind Schäden am Zahn, welche die Entstehung kariöser Defekte begünstigen und Entzündungen im Bereich des Zahnfleischs und des Zahnhalteapparates verursachen.
Darüber hinaus kann es auf Grund der hohen Belastungsdrücke zu Verspannungen der Kaumuskulatur kommen, die unter anderem zu Muskelproblemen und starken Kopfschmerzen führen. Viele betroffene Patienten entwickeln außerdem starke Abnutzungserscheinungen im Bereich der Kiefergelenke, die sich bereits nach kurzer Zeit durch knackende Geräusche beim Kauen verdeutlichen. Die Aufbissschiene soll den Unterkiefer bei diesen Patienten aus der Verzahnung mit dem Oberkiefer lösen. Dies hat zur Folge, dass der Unterkiefer eine Stellung einnehmen kann, die unabhängig vom regulären Biss ist.
In Folge dessen kann sich die Kaumuskulatur entspannen und die Kiefergelenksbelastung sinkt zunehmend. Die Aufbissschiene muss im zahntechnischen Labor aus Kunststoff hergestellte werden. Ihre Form ist exakt an den individuellen Zahnbogen des jeweiligen Patienten angepasst. Aus diesem Grund muss der Kiefer des Patienten vor der Herstellung der Aufbissschiene abgeformt werden (Abdruck). Auf Grundlage dieser Abformung werden anschließend im Labor Kiefermodell ausgegossen, auf denen letztendlich die Aufbissschiene hergestellt wird. Noch in der Zahnarztpraxis wird kontrolliert, ob die Apparatur richtig sitzt und ob die Schienenränder keinen Druck auf das Zahnfleisch auslösen. Eine fehlerhaft angepasste Aufbissschiene kann das Zahnfleisch (lat. Gingiva) provozieren, zu Verletzungen führen und/ oder entzündliche Prozesse auslösen.