Die Anwendung der Aufbissschiene verursacht normalerweise keinerlei Schmerzen. Im Gegenteil, das regelmäßige Tragen einer Aufbissschiene reduziert die Symptome der Kieferfehlbelastung enorm und Schmerzen werden somit therapiert..
Eine Aufbissschiene ist eine Zahnmedizinische Apparatur, die aus Kunststoff hergestellt und an den individuellen Zahnbogen des Patienten angepasst wird. Aus diesem Grund muss der Kiefer vor der Herstellung abgeformt werden (Abdruck). Anschließend wird im zahnmedizinischen Labor das Kiefermodell ausgegossen, auf dem die Aufbissschiene hergestellt wird.
Aufbissschienen werden in der Zahnmedizin hauptsächlich zur Behandlung von Erkrankungen des Kiefergelemks eingesetzt. Die Klassische Indikation (Grund) für die Anwendung einer solchen Scheine ist das übermäßige Zähneknirschen (Fachwort: Bruxismus) bei Nacht.
Die Therapie mit einer Aufbissschiene dient der Linderung von Über- und/ oder Fehlbelastungen der Zähne und des Kiefergelenks, deren Auswirkungen die Lebensqualität der betroffenen Patienten zum Teil stark einschränken können. Eine solche Fehlbelastung kann beispielsweise zum Auftreten häufiger Kopfschmerzen oder Muskelschmerzen im Bereich der Kiefergelenke führen. Durch das regelmäßige Tragen einer Aufbissschiene lassen sich diese Probleme besonders effektiv therapieren.
Im Allgemeinen muss keine gesonderte Aufbissschiene für den Ober- und den Unterkiefer angefertigt werden, denn das Tragen in einer Kieferhälfte reicht meist aus um den gewünschten Therapieerfolg zu erzielen.
Da häufig übermäßiger emotionaler oder körperlicher Stress zum Zähneknirschen führt, sind Entspannungstechniken neben der Schienentherapie sehr sinnvoll.
Lesen Sie mehr dazu unter. Was hilft gegen Zähneknirschen?
Die Anwendung einer Aufbissschiene verursacht in der Regel keine Schmerzen. Ganz im Gegenteil, das regelmäßige Tragen einer Aufbissschiene reduziert die Symptome der Kieferfehlbelastung enorm.
Belastungsbedingte Kopfschmerzen nehmen unter der Therapie schnell rapide ab und Probleme im Bereich des Kiefergelenkes werden effektiv reduziert. In vielen Fällen können diese Probleme sogar vollständig beseitigt werden.
Zu Beginn der Behandlung kann es lediglich zu einem teils starken Druckgefühl kommen, das mit zunehmender Tragedauer abnimmt, da sich die Zähne und deren Halteapparat an die Schiene gewöhnen müssen.
Bei Aufbissschienen, die Schmerzen im Bereich des Zahnfleischs verursachen, sollte das Tragen vorerst eingestellt und ein Termin mit dem behandelnden Zahnarzt verabredet werden. Da die Schiene in einem solchen Fall meist zu lang ist oder scharfe Kanten aufweist, können bei weiterem Gebrauch Reizungen oder Verletzungen des Zahnfleischs auftreten. Darüber hinaus kann es über einen längeren Zeitraum zu starker Druckbelastung und damit zum Rückgang des Zahnfleischs kommen. Dies wiederum kann zu freiliegenden Zahnhälsen und Schmerzen führen. In solchen Fällen wird der Genuss von heißen und/oder kalten Speisen und Getränken zunehmend unangenehm.
Aus diesem Grund muss die Aufbissschiene nachträglich korrigiert werden. In der Regel reicht das Abschleifen der überstehenden Ränder vollkommen aus. In einigen Fällen muss jedoch eine neue Aufbisschiene angefertigt werden.
Eine Aufbissschiene ist eigentlich dafür da, um Schmerzen der Kiefergelenk-, Muskulatur-, sowie Zahnregion zu lindern, doch nicht selten klagen Anwender über Zahnschmerzen durch diese Kunststoffschiene. Die Beschwerden der Patienten treten meistens morgens nach dem Tragen der Schiene auf und betreffen einzelne Zähne oder Zahngruppen. Die Qualität des Schmerzes entspricht dabei einem starken Druckschmerz und ist für den Patienten zunehmend unangenehm, da er beim Kauen vermehrt auftaucht.
Treten die Beschwerden an einzelnen Zähnen oder Zahngruppen auf, spricht das dafür, dass die Schiene bei der Eingliederung nicht optimal eingeschliffen worden ist. Die schmerzenden Zähne haben zu viel Kontakt und müssen die gesamte Kraft, die durch den Kauapparat nachts ausgeübt wird, ausgleichen. Dadurch schmerzen nicht nur die einzelnen Zähne, sondern auch der gesamte Zahnhalteapparat, da die betroffenen Zähne immer mit zunehmender Krafteinwirkung in das Zahnfach gepresst werden.
Dadurch kann der Zahnhalteapparat überbelastet werden und sich entzünden. Weiterhin kann sich auch der Nerv innerhalb des Zahnes durch die übermäßige Belastung entzünden und dadurch absterben. Folglich verspürt der Patient in diesem Fall einen starken pochenden Schmerz.
Lesen Sie weiter unter: Zahnwurzelentzündung
Die Schiene im Nachhinein abzuschleifen kann den Zahn nach einer Entzündung des Zahnmarks meist nicht retten und eine Wurzelkanalbehandlung ist die zwingende Therapie um die Beschwerden zu lindern.
Generell gilt, sobald Beschwerden nach Eingliedern einer neuen Aufbissschiene auftreten, sollte umgehend der behandelnde Zahnarzt aufgesucht werden, damit dieser die Schiene optimal einschleifen kann und die Schmerzen rasch und nachhaltig verschwinden.
Das Kiefergelenk steht oft im Fokus, wenn es um Schmerzen im Kopf- und Nackenbereich geht. Das Anfertigen einer Aufbissschiene soll dabei die Beschwerden lindern, in einigen Fällen sorgt das Tragen der Schiene jedoch keinerlei Erfolg.
Wenn die Arthrose des Kiefergelenks (durch die Deformierung der Gelenkflächen oder der Gelenkscheibe) schon sehr weit fortgeschritten ist, kann eine alleinige Schienentherapie keine Schmerzlinderung erzielen. In diesen Fällen wird zunächst durch minimal invasive Operationen versucht, die Beschwerden des Kiefergelenks zu minimieren. Hat dies keinen Erfolg, muss eine operative Transplantation eines künstlichen Gelenks als Therapieform vollzogen werden oder mithilfe von Transplantaten wie dem Fibulatransplantaten gestützt werden. Eine komplette Symptomlinderung ist dabei aber möglich.
Die Aufbissschiene kann ebenfalls Beschwerden des Kiefergelenks verursachen, wenn sie nicht individuell optimal passend angefertigt worden ist. Das kann dadurch auftreten, dass der Patient bei der Abformung beim Zahnarzt bei der Bissnahme nicht richtig zugebissen hat. Bei der Bissnahme geht es darum, den normalen nicht verschobenen Kieferschluss festzustellen, damit die Schiene beim Tragen nicht stört und gleichmäßig belastet wird.
Auch eine schlechte Eingliederung durch falsches Einschleifen kann zu einer Überbelastung eines Kiefergelenks führen, sodass starke Schmerzen auftreten. Die Schmerzen treten überwiegend morgens nach dem Tragen der Schiene auf, können aber durch nachträgliches Einschleifen und der richtigen Bisssituation schnell minimiert werden.
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