So können Sie Nierensteinen am besten vorbeugen!

Um eine angemessene Vorbeugung von Nierensteinen durchführen zu können, ist es wichtig, im Rahmen der Diagnostik Urin- und Blutuntersuchungen und eine Analyse von abgegangenen Steinen durchzuführen.

So können Sie Nierensteinen am besten vorbeugen!

Es gibt verschiedene Maßnahmen mit denen man Nierensteinen vorbeugen kann. Diese sind vor allem sinnvoll bei Patienten, die bereits mindestens einmal einen Nierenstein hatten, da sich bei über der Hälfte von ihnen sonst erneut Steine ausbilden.

Um eine angemessene Vorbeugung durchführen zu können, ist es wichtig, im Rahmen der Diagnostik Urin- und Blutuntersuchungen und eine Analyse von abgegangenen Steinen durchzuführen. So kann nämlich erfasst werden, was die Ursache der Steine war und aus welchen Stoffen sie bestanden, da sich je nach dem ein unterschiedliches prophylaktisches Vorgehen anschließt.

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Wie kann man Nierensteinen vorbeugen?

Um das Risiko für Nierensteine im Allgemeinen zu senken, ist es ratsam, ausreichend viel zu trinken (am besten etwa 3 Liter pro Tag!), idealerweise gut über den ganzen Tag hinweg verteilt. Außerdem sollte man auf eine regelmäßige Bewegung, ein angebrachtes Gewicht und eine ballaststoffreiche, ausgewogene Ernährung achten. Darüber gibt es besonders im Ernährungsverhalten spezifische Empfehlungen, die je nach Typ der Steine gegeben werden.

Bei Kalzium(phosphat)steinen sollten kalziumreiche Lebensmittel, also vor allem Milch und Milchprodukte vermieden werden.

Ganz im Gegenteil bei Oxalatsteinen! Bei diesem Steintyp sollte man dagegen möglichst verzichten auf

  • Rhabarber,
  • Spinat,
  • schwarzen und grünen Tee,
  • Schokolade,
  • Kakao,
  • Rote Beete und
  • Nüsse,

da diese Nahrungsmittel hohe Mengen an Oxalat beinhalten.
Bei Harnsäuresteinen ist es ratsam, einen purinarmen Ernährungsplan einzuhalten, was vor allem ein Vermeiden von (besonders fetthaltigen) Fleischprodukten, Innereien und Hülsenfrüchten bedeutet.

Außerdem kann man je nach Bestandteilen der Nierensteine den pH-Wert des Urins verändern, indem man ihn entweder ansäuert oder alkalischer macht, und damit das Risiko für neue Steine senken. Darüber hinaus kann man bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Allopurinol, Thiazide oder Antazida verabreichen, die ebenfalls eine normale Zusammensetzung des Urins gewährleisten sollen.

Wenn eine zugrundeliegende Erkrankung mit einem erhöhten Risiko für Nierensteine einhergeht, kann man deren Entstehung natürlich dadurch verhindern, dass die Grundkrankheit erfolgreich therapiert wird.

Bei einer adäquaten, individuell angepassten Prophylaxe, die vom Patienten konsequent durchgeführt wird, lässt sich das Risiko für das Rezidiv nach einem aufgetretenen Nierenstein (Rezidiv) auf etwa 5% senken.

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Medikamente

Das Vorbeugen eines Nierensteinleidens (Nephrolithiasis) durch Medikamente ist vor allem für Menschen sinnvoll, die bereits zuvor ein Nierensteinleiden hatten. Je nach Art der Steine können andere Medikamente helfen.

Das wichtigste Medikament in der Prophylaxe von Nierensteinen ist das Kaliumcitrat, da es in der Regel gefahrlos anwendbar und gegen verschiedene Arten von Nierensteinen hilft. So kann Kaliumcitrat eingenommen werden, wenn Harnsäuresteine (z.B. bei Gicht), Cystinsteine oder Calciumoxalatsteine vorliegen.
Kaliumcitrat neutralisiert einerseits Säuren im Urin, wodurch sich die Bestandteile der Nierensteine im Harn wieder auflösen können und fängt andererseits Oxalat ab und bindet es, wodurch es nicht mehr zur Bildung von Calciumoxalatsteinen zur Verfügung steht. Studien haben ergeben, dass das Vorbeugen mit Kaliumcitrat bei den meisten Menschen die Produktion von Nierensteinen um 75% verringert.

Bei Calciumoxalatsteinen kann außerdem eine zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die Calcium enthalten Oxalat im Darm binden, wodurch es problemlos direkt vom Körper ausgeschieden wird, ohne dass sich Steine bilden.

Wird die Bildung von Nierensteine durch eine Gichterkrankung begünstigt (Harnsäuresteine, Urat-Steine), so wird mit dem Medikament Allopurinol gearbeitet, welches die Produktion von Harnsäure im Körper hemmt, die wiederum die Bildung von Harnsteinen ermöglicht. Dieses Medikament sollte nur auf Verschreibung eines Arztes eingenommen werden und bedarf der ärztlichen Kontrolle. Allopurinol sollte nicht während Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden.

Auch die Einnahme von Natriumbikarbonat kann die Säuren im Urin bedingt ausgleichen und somit eine Bildung von Steinen vorbeugen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Therapie von Nierensteinen

Homöopathie

Es gibt verschiedenste homöopathische Präparate, die helfen können Nierensteine vorzubeugen. Auch hier ist es wichtig im Vorhinein zu erfragen, welche Art von Nierensteinen vorliegen. Vor allem für Harnsäuresteine, wie sie bei einer Gichterkrankung vorkommen, gibt es verschiedene homöopathische Präparate auf pflanzlicher Basis, die Säuren im Urin neutralisieren können, was Harnsteine vorbeugen kann.

Für weitere Informationen zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen unsere Seite: So werden Nierensteine therapiert!

Ernährung

Die richtige Ernährung nach einem Nierensteinleiden ist ein wichtiger Schlüsselfaktor, um eine neue Bildung von Nierensteinen zu verhindern. Hier kann man für verschiedene Arten von Nierensteinen unterschiedliche Hinweise geben, generell kann man aber mit keinem der folgenden Tipps etwas falsch machen.

Am wichtigsten, egal welcher Art von Nierensteinleiden besteht, ist eine erhöhte Trinkmenge. Pro Tag sollten ca. drei bis vier Liter Flüssigkeit zu sich genommen werden. Wichtig ist es dabei die Flüssigkeitsaufnahme regelmäßig über den Tag zu verteilen. Generell sollte dabei auf Alkohol und Softdrinks verzichtet werden. Je nach Steinart sollte auch Kaffee und schwarzer oder grüner Tee gemieden werden (siehe weiter unten).

Bestehen die Nierensteine aus Calciumoxalat (ca. 60-65% aller Nierensteine), so bietet sich eine kalziumreiche Ernährung an. Eine Aufnahme von ca. 1000-1200mg Kalzium pro Tag kann eine Neubildung von Nierensteinen verhindern. Das Kalzium ist schon im Darm in der Lage das Oxalat, welches die Produktion von Nierensteinen fördert, zu binden, wodurch es problemlos vom Körper ausgeschieden werden kann. Kalzium ist vor allem in Milchprodukten enthalten.
Bei Calciumoxalatsteinen sollte zudem auf oxalathaltige Nahrung verzichtet oder der Konsum verringert werden. Hierzu gehören v.a. Rüben, Schokolade, Kaffee, Cola und andere Softdrinks, Nüsse, Rhabarber, Spinat, Erdbeeren, schwarzer und grüner Tee und Weizenkleie.

Handelt es sich um Harnsäuresteine, wie sie bei einer Gichterkrankung auftreten, so sollten purinhaltige Nahrungsmittel gemieden werden. Hierzu gehören v.a. Fleisch, Fisch, Geflügel, Wild, Innereien, Hülsenfrüchte, Schalen- und Krustentiere, Kohl, Spinat und Spargel. Nahrungsmittel mit einem sehr geringen Purinanteil, die regelmäßig verspeist werden können sind Eier, Milchprodukte, Getreide und Getreideprodukte, sowie die meisten Gemüse- und Obstsorten.

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Zitrone

Zitronensaft gilt schon seit dem Mittelalter als Hausmittel gegen Nierensteine. Tatsächlich kann dem Zitronensaft eine protektive Wirkung nachgewiesen werden und auch bei bereits vorhandenen Nierensteinen kann Zitronensaft helfen. Allerdings kann Zitronensaft auch komplett wirkungslos und, wie manche Forscher vermuten, sogar schädlich sein. Wichtig ist zu wissen welche Art von Nierensteinen die Probleme verursachen.
Zwischen 80 und 85% der Nierensteine bestehen aus Salzablagerungen, wie z.B. die häufigsten Calciumoxalatsteine oder auch die Calciumphosphatsteine. An diesen Steinen kann der Zitronensaft nichts aussetzen. Man vermutet sogar, dass in seltenen Fällen ein schädlicher Effekt besteht.

Anders sieht es bei Harnsäuresteinen (Uratsteinen), wie sie z.B. bei einem Gichtleiden vorliegen aus. Die natürlich in den Zitronen enthaltene Zitronensäure (Citrat) kann hierbei die chemische Struktur der Steine auflösen und verhindern, dass sich neue Konkremente ablagern.

Wichtig ist dabei, dass der Effekt nicht mit herkömmlicher Zitronenlimonade aus dem Supermarkt erreicht werden kann, sondern nur mit frisch gepresstem Zitronensaft, der dann auch verdünnt und gesüßt als Limonade getrunken werden kann. Da manche Theorien davon ausgehen, dass die Kombination aus Zitronensäure und Vitamin C, wie sie in einer Zitrone vorliegt, den Effekt verstärkt, sollte man keine heiße Zitrone zu sich nehmen, da bei einer Erhitzung des Zitronensafts das enthaltene Vitamin C zum größten Teil verloren geht.

Trotz allem kann der Verzehr von Zitronensaft alleine keinen absoluten Schutz vor Harnsäuresteinen bieten. Vor allem eine große Trinkmenge und eine entsprechend angepasste Ernährung sind zusätzlich wichtig.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ernährung bei Gicht

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.04.2012 - Letzte Änderung: 18.09.2024