Heiserkeit und Husten

Heiserkeit und Husten sind keine alleinstehenden Erkrankungen, sondern Symptome, die oft zusammen auftreten. Meist treten sie als Ausdruck einer Atemwegsinfektion auf. Beide Symptome sind sehr gut zuhause zu behandeln, bei Weiterbestehen sollte jedoch eine Arzt aufgesucht werden.

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Heiserkeit und Husten

Einleitung

Husten und Heiserkeit treten oftmals gemeinsam auf, was daher kommt, dass beide Symptome meistens der Ausdruck einer Atemwegsinfektion sind. In der Regel sind sie unbedenklich und können durch einige Maßnahmen zu Hause gut in den Griff bekommen werden.

Ursachen

Heiserkeit und Husten sind beides keine Erkrankungen, sondern Symptome, die im Rahmen verschiedener Krankheiten auftreten können.
Für jede dieser Beschwerden gibt es eine große Vielzahl möglicher Auslöser. Wenn sie allerdings zusammen vorliegen, ist das am häufigsten durch eine Infektion der Atemwege begründet.
Für solche Infektionen gibt es ungefähr 200 Erreger, die in Frage kommen können. Meistens sind allerdings Viren der Grund für einen Atemwegsinfekt, seltener sind Bakterien oder sogar Pilze die Übeltäter.
An der Infektion erkrankt man typischerweise, indem man sich bei einer anderen infizierten Person ansteckt.

Husten ist prinzipiell eine nützliche Reaktion des Körpers. Es handelt sich dabei nämlich um einen Reflex, der eintritt, wenn Substanzen in die Luftwege gelangt sind, die mithilfe der Flimmerhärchen auf den Schleimhautzellen nicht abtransportiert werden können und dadurch die Atmung behindern. Dabei kann es sich um Schleim (zum Beispiel eben bei einer Infektionserkrankung), Speisereste oder auch eingeatmete Fremdkörper handeln.
Heiserkeit entsteht, wenn der empfindliche Mechanismus der Stimmbänder im Kehlkopf gestört wird, der für die Stimmbildung verantwortlich ist. Dies kann unter anderem durch Schleimhautschwellungen (zum Beispiel bei Infektionen), Nervenschädigungen oder mechanische Reize passieren.

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Symptome

Husten und Heiserkeit sind Symptome an sich.
Oftmals gehen sie aber mit weiteren Symptomen einher, die ebenfalls durch den meist vorhandenen Atemwegsinfekt begründet sind.
Begleitend zu Husten und Heiserkeit findet man demnach am häufigsten Schnupfen, der ebenfalls durch die Überproduktion bzw. den fehlenden Abfluss von Sekret aus den Atemwegen zustande kommt. Außerdem können, je nach Krankheit, auch Atembeschwerden, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit hinzukommen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Husten - Ein Symptomkomplex oder Symptome einer Stimmbandentzündung

Therapie

Die Therapie von Husten und Heiserkeit richtet sich nach den ihnen zugrundeliegenden Ursachen.
Bei Atemwegsinfektionen kann man oftmals allerdings nur symptomatisch behandeln, da gegen die meisten verantwortlichen Viren kein spezifisches Mittel existiert. Anders ist dies, wenn Bakterien für die Erkrankung sorgen, dann verschreibt der Arzt ein Antibiotikum.

Allgemeine Maßnahmen, die gegen Heiserkeit und Husten helfen, sind körperliche Schonung (anstrengende Sportarten sollte man vermeiden, während gemütliche Spaziergänge an der frischen Luft hingegen sogar helfen können), gesunde Ernährung (viel Flüssigkeit zu sich nehmen, auf vitaminreiche Nahrung achten), Inhalation oder Einreiben mit ätherischen Ölen (Achtung: bei kleinen Kindern sind ätherische Öle wegen der Gefahr einer dadurch auszulösenden Atemnot untersagt) und das Feuchthalten der Atemwege durch Luftbefeuchtung oder Kamillendampf.

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Viele Hustenmittel sind in Apotheken frei erhältlich. Bei der Wahl muss man unterscheiden zwischen einem produktiven Husten, der sich durch die Absonderung von Schleim bemerkbar macht (hier ist das Ziel, den Schleim zu verflüssigen, wodurch er leichter abgehustet werden kann – dies gelingt zum Beispiel mithilfe von Hustensäften mit Efeu-Extrakt) und einem unproduktiven Husten, bei dem sich noch kein Schleim gebildet hat, der medikamentös unterdrückt werden kann, um den quälenden Husten zu stoppen.
Ein Hustenblocker darf allerdings niemals ohne die ausdrückliche Verschreibung eines Arztes verabreicht werden.
Auch einige Hausmittel wie Husten-Tees (zum Beispiel mit Fenchel oder Thymian), heiße Milch mit Honig oder Brustwickel, können lindernd auf den Husten wirken.

Auf jeden Fall zum Arzt gehen sollte man, wenn neben Husten und Heiserkeit auch Fieber, Herzbeschwerden, Ohren-, Stirn- oder Wangenkopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen oder Atembeschwerden auftreten oder sich die Symptomen auch nach einer Woche der Selbsttherapie nicht bessern.

Bei Heiserkeit sollte man in erster Linie die Stimme schonen und vor allem nicht flüstern oder sich ständig räuspern, sondern wenn dann leise sprechen, da das Flüstern die Stimmlippen noch mehr beansprucht und gegebenenfalls husten.
Zur Schonung der Stimme gehört auch das Verzichten auf Rauchen, stark gewürzte Nahrung, Alkohol und kalte Getränke.
Hausmittel gegen Heiserkeit sind Salbei und Isländisch Moos, die zum Beispiel in Form von Bonbons eingenommen werden können.
Bei einer Heiserkeit, die länger bestanden hat, kann es unter Umständen notwendig werden, ein Sprechtraining bei einem Logopäden in den Therapieplan zu integrieren.
Ansonsten gibt es viele weitere Behandlungen, die manchmal bei Heiserkeit notwendig werden können, bis hin zur Operation, die aber dann durch schwerwiegendere Erkrankungen bedingt sind und üblicherweise nicht einfach durch die typische Kombination von Husten und Heiserkeit hervorgerufen werden.

Allgemein kann man sagen, dass sowohl Heiserkeit als auch Husten fast immer wieder abklingen, wenn die ihnen zugrundeliegende Krankheit angemessen therapiert wird. Jegliche Symptome verschwinden dabei üblicherweise vollständig.

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Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.05.2013 - Letzte Änderung: 18.09.2024