Als Hefepilze bezeichnet man eine Gattung von Pilzen, zu denen unter anderem die Pilze Candida albicans, Kryptokokkus neoformans und Malassezia furfur zählen. Man bezeichnet sie auch als Sprosspilze. Hefepilze können sich als Teil der natürlichen Hautflora auf der Haut befinden, ohne dass dies einen Krankheitswert hat.
Sobald die Hefepilze auf der Haut Symptome verursachen, liegt eine Hautpilz-Erkrankung vor, die behandelt werden sollte. Man spricht in diesem Zusammenhang von opportunistischen Infektionen. Vorerkrankungen, Immunschwächen und andere Faktoren können dazu führen, dass sich das Gleichgewicht der Hautflora zugunsten der Hefepilze verschiebt und diese sich ungehemmt vermehren. Dann entstehen Symptome.
Im folgenden Abschnitt sollen die unterschiedlichen Hefepilze und ihre Ursachen dargestellt werden:
Hefepilze auf der Haut führen zunächst einmal nicht zu Beschwerden oder Symptomen. Als Teil der natürlichen Hautflora entstehen durch die Hefepilze keine Schäden und sie werden gar nicht von den Betroffenen bemerkt.
In bestimmten Fällen können jedoch Beschwerden entstehen, wenn sich das Hautgleichgewicht zugunsten der Pilze verschiebt.
Dadurch können verschiedene Begleitsymptome entstehen:
Eine Candidose der Haut kann mit Juckreiz und Schmerzen einhergehen.
Schmerzen entstehen vor allem dadurch, dass die Haut aufweicht und so rissig wird.
Bevorzugt entsteht die Hautcandidose an Hautfalten und in den Finger-, sowie Zehenzwischenräumen. Das Aufweichen der Haut bezeichnet man auch als Mazeration.
Es können auch Schleimhäute befallen werden (Vaginalcandidose, Mundcandidose).
Lesen Sie mehr zur Candida Albicans Infektion im Mundraum: Mundsoor
In schweren Fällen kann der Pilz innere Organe befallen. Am häufigsten ist die Speiseröhre betroffen. Man spricht dann von einer Soorösophagitis, die mit Schluckstörungen und Schmerzen beim Schlucken einhergehen kann.
Die Pityriasis versicolor führt in der Regel bis auf die typischen Hautveränderungen nicht zu Beschwerden. Selten können ein Spannungsgefühl der Haut oder leichter Juckreiz begleitend auftreten.
Als Hautausschlag (Exanthem) im engeren Sinne bezeichnet man nur das großflächige Auftreten von gleichartigen Hautveränderungen. Hefepilze verursachen in der Regel keine Hautveränderungen auf der gesamten Haut oder auf dem größten Teil der Haut, sondern an umschriebenen Stellen.
Daher handelt es sich streng genommen nicht um Hautausschläge.
Da im Volksmund meistens jedoch auch solche Hautveränderungen als Hautausschlag bezeichnet werden, werden an dieser Stelle kurz die typischen Hautveränderungen vorgestellt:
Sie sind sich nicht sicher, ob tatsächlich eine Pilzinfektion die Ursache Ihres Ausschlags ist? Lesen Sie, welche anderen Auslöser in Frage kommen:
Die Diagnose eines Hautpilzes durch Hefepilze stellt ein Hautarzt. Zunächst einmal schaut sich der Hautarzt die Hautveränderungen an und beurteilt deren Aussehen, sowie Begleitsymptome (Inspektion). Anhand des Aussehens kann oft schon eine nähere Ursache eingegrenzt werden.
Im Falle eines Verdachts auf Hefepilze werden wichtige Risikofaktoren, wie immunschwächende Vorerkrankungen (HIV, Diabetes Mellitus) und Medikamente (Glucocortikoide, Zytostatika) erfragt.
Näheren Aufschluss über die Art des Pilzes bieten weiterführende dermatologische Untersuchungen:
Hefepilze auf der Haut, werden je nach Art des Pilzes unterschiedlich behandelt.
Zur Behandlung von Hautveränderungen durch Hefepilze werden verschiedene Salben mit antimykotischen Wirkstoffen eingesetzt.
Das sind Salben, die die Pilzzellen abtöten.
Diese finden vor allem bei der Candidose der Haut Anwendung. Die Salben können die Wirkstoffe Ciclopirox, Nystatin oder auch Clotrimazol enthalten.
Für die Behandlung von Hautpilzen müssen pilzabtötende Medikamente eingesetzt werden. Diese bezeichnet man in der Fachsprache auch als Antimykotika.
Sie wollen genaueres zu den vorgeschlagenen Medikamenten, deren Wirkung, Nebenwirkungen und Anwendung wissen? Lesen Sie hierfür unseren Artikel
Zur Therapie von Pilzerkrankungen der Haut sollten keine Hausmittel verwendet werden.
Sie können den Pilz unglücklicherweise nicht abtöten und daher auch keine Heilung erzielen. Die ausschließliche Selbstbehandlung mit Hausmitteln verzögert nur den Therapiebeginn und dadurch auch die Heilung.
Das Auftragen von Essig, Knoblauch oder Zitrone auf die Haut sollte unterlassen werden, da dies die Hautschädigungen zusätzlich fördern kann.
Hefepilze gehören in den meisten Fällen zur natürlichen Hautflora des Menschen, sie können jedoch auch von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Der Pilz Malassezia furfur, der die Pityriasis versicolor verursacht, ist praktisch nicht ansteckend. Er findet sich bei den meisten Menschen auf der gesunden Haut und führt erst bei bestehenden Risikofaktoren zu einer übermäßigen Ausbreitung auf der Haut.
Ähnlich ist es im Grunde auch bei einer Candidose der Haut. Der Pilz kann zwar durch Hautkontakt übertragen werden, er findet sich jedoch ohnehin bei nahezu einem Drittel der Menschen auf der gesunden Haut.
Selbst eine Übertragung des Pilzes ist noch nicht gleichzusetzen mit einer Infektion.
Erst bei vorliegenden Risikofaktoren kann eine Candidose der Haut entstehen.
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In der Regel befinden sich Hefepilze auch nach erfolgter Therapie ein Leben lang auf der Haut.
Dies ist jedoch nicht schlimm.
Als Teil der natürlichen Hautflora sind sie primär nicht als krankhaft zu werten.
Wenn sie Beschwerden verursachen, ist die Dauer der Beschwerden von verschiedenen Faktoren, wie dem Therapiebeginn, Vorerkrankungen und der Therapietreue abhängig.
Ein vollständiges Abheilen kann bei einer konsequent angewandten Therapie circa 7 bis 14 Tage in Anspruch nehmen.
Nach einer erfolgreichen Therapie kann eine Pilzerkrankung jedoch wieder auftreten.
Die besten Maßnahmen, um sich nicht mit einem Hefepilz anzustecken, bestehen darin, gewisse Verhaltens- und Hygienemaßnahmen zu befolgen.
Wenn ein Betroffener gerade Hautveränderungen im Rahmen einer Candidose hat, sollte man diese nicht berühren.
Weiterhin sollte man auf die gemeinsame Benutzung von Wäsche und Handtüchern verzichten.
Falls man in einem gemeinsamen Haushalt lebt, sollte die Wäsche mit einem desinfizierenden Hygienespüler nach den Herstellerangaben gewaschen werden.
Die Kopfhaut kann durch den Hefepilz Malessezia furfur besiedelt sein.
Das hat zunächst einmal keinen Krankheitswert.
Sollte der Pilz jedoch zu einer Pityriasis versicolor führen, muss die Kopfhaut für einen Therapieerfolg stets mitbehandelt werden.
Für die Behandlung stehen azolhaltige Shampoos zur Verfügung, die auf der gesamten Haut, einschließlich der Kopfhaut, angewendet werden können.
An der Kopfhaut selbst zeigen sich in der Regel jedoch keine Symptome. Beim Bestreichen der Kopfhaut kann es höchstens zu einer leichten Schuppung kommen.