Hautausschlag bei Leukämie

Als Leukämie bezeichnet man eine bösartige Erkrankung der Blutzellen, bei der es zu einer ungehemmten Produktion unreifer Zellen und einem Rückgang der funktionstüchtigen Blutzellen kommt. Diese kann sich durch eine Vielzahl, anfangs meist unspezifischer Symptome äußern. Unter anderem kann es zu Hautveränderungen wie einem Ausschlag kommen.

Ursachen des Hautausschlags bei Leukämie

Hautausschlag zählt zu den häufigsten Beschwerden des Menschen. In der überwiegenden Anzahl der Fälle ist dieser harmlos und geht nach einer Weile wieder weg.

Nur in äußerst seltenen Fällen ist eine Leukämie die Ursache. Allerdings kommt es selbst wenn eine Leukämie vorliegt, nur selten zu einem Hautausschlag. Die Konstellation eines durch eine Leukämie verursachten Hautausschlags ist daher extrem selten.

Bei einer Leukämie können grundsätzlich alle Organe befallen werden. Die Ursache eines Hautausschlages kann darin liegen, dass es zu einem Eindringen der Leukämiezellen in die Haut kommt.
Zu den häufigsten Ursachen eines Hautausschlages generell zählen jedoch Infektionen durch Viren und Bakterien, Medikamentennebenwirkungen oder allergische Reaktionen.

Diagnostik der Leukämie als Ursache für einen Hautausschlag

Um bei einem Hautausschlag eine Diagnose zu stellen, sollten zunächst Fragen beantwortet werden, wie zum Beispiel wann und wo die Veränderungen aufgetreten sind, wie sie sich entwickelt haben und ob noch weitere Beschwerden vorliegen.

Der Arzt wird den Ausschlag zudem betrachten und auf typische Muster achten. Sofern der Hautausschlag die einzige Beschwerde darstellt, gibt es in der Regel keinen Anlass dazu, Untersuchungen zum Ausschluss oder Nachweis einer Leukämie durchzuführen.

Lediglich wenn der Patient zusätzlich Beschwerden angibt wie Leistungsminderung, ungewollten Gewichtsverlust oder eine erhöhte Infektanfälligkeit, kann der Arzt eine bösartige Erkrankung wie Leukämie als seltene aber mögliche Ursache des Hautausschlages und der übrigen Beschwerden in Betracht ziehen.

Treffen diese Symptome auf Sie zu? Lesen Sie hier, wie Sie eine Leukämie erkennen.

Wenn der Arzt aus dem Gespräch und der Untersuchung Hinweise auf eine solche Erkrankung feststellt, wird er gegebenenfalls Blut abnehmen, um weitere Hinweise auf eine Leukämie oder eine andere schwere Erkrankung festzustellen oder auszuschließen.
Sollte sich tatsächlich ein leukämieverdächtiges Blutbild zeigen, muss als nächster Schritt eine Probenentnahme aus dem Knochenmark veranlasst werden, um eine Diagnose stellen zu können.
Wenn sich aus Gespräch und Untersuchung jedoch keine Hinweise für eine gefährliche Erkrankung wie Leukämie ergeben, ist es oftmals angezeigt, auf eine weitere Diagnostik zu verzichten und zunächst abzuwarten. Gerade neu aufgetretene Hautausschläge verschwinden nach einiger Zeit oftmals wieder von selbst.

Begleitende Symptome des Hautausschlags bei Leukämie

Wenn eine Leukämie für einen Hautausschlag verantwortlich ist, sind auch weitere begleitende Symptome der Blutkrebserkrankung zu erwarten. Diese sind jedoch in der Regel sehr unspezifisch. Das bedeutet, dass selbst wenn man an mehreren der möglichen Symptomen leidet, dies noch nicht gleich bedeutet, dass eine Leukämie die Ursache ist.

Dennoch ist in einem solchen Fall eine frühzeitige Vorstellung beim Arzt zur Abklärung angezeigt. Typische begleitende Symptome können sein:

  • Leistungsminderung
  • Abgeschlagenheit
  • anhaltendes Fieber ohne erkennbare Ursache  
  • ungewollter Gewichtsverlust
  • nächtliche Schweißausbrüche
  • Blässe
  • Atemnot
  • erhöhte Anfälligkeit für Infekte
  • Beeinträchtigung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes

Juckreiz

Ein Hautausschlag geht in vielen Fällen mit Juckreiz an den betroffenen Stellen einher. Auch ein durch eine Leukämie verursachter Hautausschlag kann Juckreiz verursachen. Da Hauterscheinungen jedoch nur in extrem seltenen Fällen durch eine Leukämie verursacht werden, sollte bei solchen Beschwerden zunächst an häufigere Symptome gedacht werden. 

Hautflecken

Wenn der seltene Fall eintritt, dass eine Leukämie vorliegt, bei der die Krebszellen die Haut befallen, dann kann es zu verschiedenen Hautveränderungen kommen. Mögliche Beispiele sind Hautflecken, Verdickungen oder Knötchen.
Hautflecken sind jedoch bei sehr vielen Menschen zu finden und haben in der überwiegenden Zahl der Fälle eine harmlose Ursache. Dennoch sollten neu aufgetretene oder sich plötzlich verändernde Hautflecken durch einen Arzt untersucht werden. Gegebenenfalls liegt eine behandlungsbedürftige Erkrankung vor, wobei eine Leukämie selbst dann zu den absoluten Ausnahmen zählt.

Therapie eines leukämiebedingten Hautausschlags

Wenn bei einem Hautausschlag die Diagnose Leukämie als Ursache gestellt wurde, erfolgt die Behandlung entsprechend der Form der Grunderkrankung.

Bei einer akuten Leukämie steht der Einsatz hochwirksamer Medikamente, die das Zellwachstum hemmen in Form einer Chemotherapie im Vordergrund. Durch diese Behandlung sollen die bösartigen Leukämiezellen in ihrer Ausbreitung gehemmt und bestenfalls zerstört werden.
Häufig kann eine Heilung nur durch eine aufwändige Stammzelltransplantation von einem geeigneten Spender gelingen.

Wenn die Ursache des Hautausschlages eine chronische Leukämie ist, richtet sich die Entscheidung für eine Behandlung nach der Unterform der Erkrankung sowie dem Krankheitsstadium und dem allgemeinen Zustand des Patienten.
Die Optionen reichen von einer Chemotherapie über eine Behandlung mit speziellen Medikamenten, die gezielt die Tumorzellen angreifen bis hin zu der Option, zunächst abzuwarten und keine Behandlung einzuleiten.

Der Hautausschlag wird nicht separat behandelt sondern geht in der Regel zurück, wenn die Grunderkrankung effektiv behandelt wird.

Unterschied des Hautausschlags bei chronischer und akuter Leukämie

Jeder Form der Leukämie kann grundsätzlich auch mit einem Hautausschlag einhergehen. Es gibt jedoch keine klaren Unterschiede zwischen dem Ausschlag, der bei einer akuten Leukämie auftreten kann gegenüber den möglichen Hauterscheinungen bei der chronischen Form.

In den meisten Fällen kommt es bei beiden Leukämieformen überhaupt nicht zu einem durch diese Erkrankung verursachten Hautausschlag. Akute und chronische Leukämien zählen zwar beide zu den bösartigen Erkrankungen des Blutes, unterscheiden sich in ihrem Ausmaß und Verlauf jedoch in der Regel sehr.
Vereinfacht gesagt muss die akute Leukämie meist so schnell wie möglich aggressiv behandelt werden, da sie häufig in kurzer Zeit tödlich enden kann.

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Chronische Leukämien nehmen dagegen meist einen eher schleichenden Verlauf und die Symptome steigern sich oft erst nach Jahren. Die erforderliche Behandlung ist meist weniger aggressiv. In einigen Fällen kann sogar ganz auf eine Therapie verzichtet werden.

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Ob eine chronische oder akute Form der Leukämie vorliegt, lässt sich nicht anhand eines Hautausschlages unterscheiden. Dazu sind medizinische Untersuchungen des Blutes und des Knochenmarks erforderlich.

 

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.11.2018 - Letzte Änderung: 21.06.2024