Grützbeutel ist ein allgemeiner Begriff, der im Volksmund zur Bezeichnung einer Talgdrüsenzyste verwendet wird. Die Diagnose eines Grützbeutels lässt sich sehr einfach anhand der klinischen Untersuchung stellen. Ein Grützbeutel muss im Grunde nicht entfernt werden, da er zunächst einmal ein gutartiges Geschwulst darstellt, das keine Beschwerden verursacht. Grützbeutel können sich jedoch auch entzünden und bakteriell infizieren.
Häufig treten Grützbeutel ohne erkennbare Ursache auf. Sie können prinzipiell jeden Menschen betreffen und sind gutartig. Nur sehr selten entwickeln sich aus Grützbeutel bösartige Talgdrüsengeschwüre. Grützbeutel der Kopfhaut, die sogenannten Trichilemmalzysten, entstehen in der Regel ohne Ursache, also idiopathisch. Sehr selten ist das vermehrte Auftreten von Grützbeutel auf der Kopfhaut mit genetischen Defekten assoziiert. Grützbeutel, die am restlichen Körper auftreten, werden anhand ihrer Entstehung in primäre und sekundäre Talgdrüsenzysten unterteilt. Primäre Talgdrüsenzysten entstehen ebenfalls ohne erkennbare Ursache. Sie treten meist vereinzelt auf und können im Grunde Jeden betreffen. Sekundäre Talgdrüsenzysten entstehen auf dem Boden einer anderen Vorerkrankung oder Verletzung. Die häufigste Ursache ist die Akne. Sie führt zu verstopften Talgdrüsen, die sich vor allem im Gesicht, am Rücken und dem V-förmigen Brustbereich befinden. Durch ein Verstopfen des Ausführungsgangs der Talgdrüse entsteht dann letztendlich der Grützbeutel. Bei der Acne führen verschiedene Krankheitsmechanismen zu dieser gestörten Talgdrüsenfunktion. Zum einen findet sich eine übermäßige Talgproduktion der Haut, zum anderen kommt eine vermehrte Produktion von Hornlammelen hinzu. Dadurch verstopfen die Talgdrüsen leicht. Weiterhin spielt auch die bakterielle Besiedlung der Haut eine wichtige Rolle. Bei der Acne besteht ein Überschuss an Bakterien auf der Haut, die zu Entzündungen der Grützbeutel führen können.
In den meisten Fällen verursachen Grützbeutel keine Symptome oder Beschwerden. Sie können jedoch bei einem starken Größenwachstum zu einer mechanischen Belastung führen und je nach Lokalisation beispielsweise beim Liegen oder Sitzen stören. Weiterhin stellen sie für viele Menschen ein kosmetisches Problem dar, was bei einer Lokalisation im Gesicht zu einer starken Einschränkung des Wohlbefindens führen kann. Grützbeutel können sich aber auch entzünden und bakteriell infizieren. In diesem Fall verursacht die Entzündung pochende Schmerzen in der Haut. Weiterhin kommt es zu einer Rötung der betroffenen Hautstelle. Es kann sich außerdem eitriges Sekret aus dem Grützbeutel entleeren. Fieber und andere Symptome, wie Abgeschlagenheit oder Schüttelfrost, deuten auf eine tiefergehende Infektion hin und sollten umgehend zu einem Arztbesuch führen.
Die Diagnose eines Grützbeutels lässt sich sehr einfach anhand der klinischen Untersuchung stellen. Dazu schaut sich der Arzt den Grützbeutel genau an (Inspektion) und ertastet ihn (Palpation). Anhand des Aussehens, der Konsistenz und der Lokalisation kann er meist schon mit Sicherheit feststellen, ob es sich um einen Grützbeutel handelt. Es sind daher keine weiteren Untersuchungen, wie eine Probenentnahme, eine Blutuntersuchung oder Ähnliches notwendig.
Die Behandlung des Grützbeutels gestaltet sich als recht einfach. Die einzige heilende Behandlung ist die Entfernung des Grützbeutels im Ganzen. Dazu wird der Grützbeutel in lokaler Betäubung herausgeschnitten. Der Eingriff dauert zwischen 10 und 15 Minuten und verursacht keine großen Narben. Anschließend wird die Wunde zugenäht und desinfiziert. Es ist wichtig, die gesamte Kapsel des Grützbeutels mit zu entfernen, da es ansonsten zu einem erneuten Grützbeutel kommen kann. Mit Salben und Cremes lässt sich ein Grützbeutel leider nicht entfernen. Bei einer Entzündung wird er jedoch zunächst antibiotischen und desinfizierenden Salben behandelt und anschließend erst chirurgisch entfernt. Eine bakterielle Infektion kann auch die Einnahme von antibiotischen Tabletten erforderlich machen.
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Ein Grützbeutel muss im Grunde nicht entfernt werden, da er zunächst einmal ein gutartiges Geschwulst darstellt, das keine Beschwerden verursacht. Grützbeutel können sich jedoch auch entzünden und bakteriell infizieren, sodass Komplikationen, wie eine Blutvergiftung, entstehen können. Dann muss ein Grützbeutel entfernt werden. Weiterhin kann eine Entfernung bei einem sehr großen Grützbeutel notwendig sein, da er zu einer mechanischen Belastung werden kann. In manchen Fällen kann das Aussehen eines Grützbeutels nicht eindeutig sein, sodass ein Hauttumor nicht mit 100%iger Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Dann wird ein Grützbeutel ebenfalls entfernt und näher unter einem Mikroskop untersucht.
Der Spezialist für Grützbeutel ist der Hautarzt. Er befasst sich mit der Haut und den sogenannten Hautanhangsgebilden. Dazu gehören auch Talgdrüsen. Da der Grützbeutel ein Geschwulst der Talgdrüsen darstellt, fällt er in das Spezialgebiet der Hautärzte. Auch manche Hausärzte oder Allgemeinchirurgen entfernen Grützbeutel in ihren Praxen.
Grützbeutel können in einer lokalen Betäubung entfernt werden. Es ist keine richtige Narkose nötig. Die betroffene Stelle wird desinfiziert und der Grützbeutel wird mit einem Skalpell herausgeschnitten. Es muss der gesamte Grützbeutel mitsamt seiner Kapsel entfernt werden, um ein Wiederauftreten (Rezidiv) zu verhindern. Sollten Reste des Grützbeutels in der Haut verbleiben, kann sich daraus ein neuer Grützbeutel bilden. Nach der Entfernung wird die Stelle mit einer Hautnaht verschlossen und erneut desinfiziert. Die Fäden können nach etwa 10 bis 12 Tagen von einem Arzt gezogen werden. Nur in sehr seltenen Fällen muss ein Grützbeutel in einer Sedierung oder Narkose entfernt werden. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Grützbeutel stark entzündet oder sehr sehr groß ist.
Die Entfernung eines kleinen Grützbeutels ist in der Regel kein Grund für eine Krankschreibung. Vor allem Bürotätigkeiten können problemlos auch nach einer Entfernung wiederaufgenommen werden. Sportliche Tätigkeiten hingegen, Arbeiten in der prallen Sonne oder schwere körperliche Arbeit dürfen bis zum Verheilen der Wunde nicht ausgeübt werden. Komplizierte Entfernungen, große Wunden oder starke Entzündungen können ebenfalls eine Krankschreibung erforderlich machen. Wie lange man krankgeschrieben wird, ist letztendlich von der individuellen Situation abhängig.
Ein Grützbeutel kann nicht selbst entfernt werden. Um einen Grützbeutel zu entfernen, ist ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig, den man nicht selbst im häuslichen Umfeld durchführen kann. Auch das Ausdrücken eines Grützbeutels führt nicht zur dauerhaften Entfernung. Damit ein Grützbeutel verschwindet, muss er mitsamt seiner Kapsel entfernt werden. Die Entleerung des Inhalts bietet daher keine Heilung. Eine unsachgemäße Entfernung im häuslichen Umfeld kann zu schweren Komplikationen, wie Infektionen oder Blutungen, führen und sollte daher unbedingt unterlassen werden!
Grützbeutel verursachen in der Regel keine Beschwerden. Die symptomlosen Geschwulste sind aus kosmetischer Sicht jedoch für viele Betroffene ein Problem. Grützbeutel können sich jedoch bakteriell infizieren und schmerzen dann sehr. Ein weiterer Hinweis für eine Infektion ist eine starke Rötung und die Absonderung von eitrigem Sekret aus dem Grützbeutel. Wenn sich ein Grützbeutel infiziert hat, sollte man zeitnah einen Arzt aufsuchen. Den Grützbeutel selbst sollte man weder berühren, noch ausdrücken oder in anderer Art und Weise manipulieren.
Ein entzündeter oder infizierter Grützbeutel kann eine starke Schwellung im betroffenen Gewebe verursachen. Es sammelt sich Sekret in dem entstandenen Hohlraum an, das den Druck auf das Gewebe immer weiter erhöht. Der Grützbeutel ist dann als prall-elastischer Knoten tastbar. Wenn der Druck zu groß wird, kann der Grützbeutel quasi platzen und nach außen Sekret entleeren. Dies ist zunächst einmal nicht schlimm und wird von den Betroffenen als wohltuend empfunden, da dann der Schmerz durch die Schwellung nachlässt. Es sollte jedoch trotzdem ein Arzt aufgesucht werden, da sich der Grützbeutel, wenn er nicht entfernt wird, wieder mit Sekret füllen und entzünden kann.
Grützbeutel können nicht mit Hausmitteln behandelt werden, obwohl häufig verschiedene Hausmittel in diversen Internetportalen empfohlen werden. An dieser Stelle kann daher nur Abstand von solchen Empfehlungen genommen werden. Hausmittel können gegen die Grützbeutel nichts ausrichten und schlimmstenfalls sogar zu Komplikationen führen.
Am Kopf finden sich vor allem sogenannte Trichilemmalzysten. Diese Grützbeutel entstehen aufgrund einer Verhornungsstörung meist an der behaarten Kopfhaut. Eine genaue Ursache für die Entstehung dieser Grützbeutel ist nicht bekannt. In seltenen Fällen scheinen Gendefekte für das vermehrte Auftreten dieser Trichilemmalzysten verantwortlich zu sein. Die prall-elastischen Grützbeutel können einen Durchmesser von 0,5 bis 5 cm erreichen und sind als schmerzlose Knötchen unter der Kopfhaut verschieblich. Frauen sind im Schnitt häufiger betroffen als Männer. Die Grützbeutel müssen nicht zwingend entfern werden. Gerade sehr kleine Grützbeutel stören meist nicht und stellen auch kein kosmetisches Problem dar, da sie vom Kopfhaar verdeckt werden. Große Grützbeutel hingegen sollten entfernt werden, wenn sie etwa beim Liegen stören oder unästhetisch für den Betroffenen sind. Eine Entfernung muss die gesamte Zystenwand erfassen, da sonst an derselben Stelle erneut eine Zyste auftreten kann.
Auch am Hoden können Grützbeutel auftreten, denn auch dort befinden sich sehr viele Talgdrüsen. Grützbeutel am Hoden sind als kleine Knötchen in der Haut tastbar. Vielen Männern bereitet solch ein Tastbefund erst einmal einen Schrecken, da oft zuerst an eine bösartige Ursache gedacht wird. Dabei sind Grützbeutel auch in dieser Region gar nicht so selten. Auch ein Urologe kann einen Grützbeutel feststellen und ihn gegebenenfalls gleich entfernen.
Der Rücken ist eine häufige Lokalisation für Grützbeutel. Es handelt sich dabei um Epidermoidzysten, die durch Verstopfung des Ausführungsganges einer Talgdrüse entstehen. Die Talgdrüsenzellen wachsen quasi immer weiter gegen einen verschlossenen Widerstand, sodass eine Zyste entsteht. Häufig entstehen Grützbeutel am Rücken im Rahmen einer Acne. Die übermäßige Talgproduktion und Verhornung der Haut, die bei der Acne gegeben ist, führt schnell zu verstopften Talgdrüsen. Auch Grützbeutel können da leicht entstehen. Meist finden sich dann mehrere Grützbeutel am Rücken und an anderen Körperstellen. Gerade infizierte Grützbeutel sollten entfernt werden.
Der Hals ist neben anderen Körperregionen eine mögliche Lokalisation für einen Grützbeutel, da sich auch hier viele Talgdrüsen befinden. Der Grützbeutel ist als kleiner, praller Knoten tastbar und lässt sich verschieben. Eine wichtige Differentialdiagnose in dieser Körperregion ist ein geschwollener Lymphknoten. Grützebeutel sind jedoch bei Weitem oberflächlicher gelegen als Lymphknoten und sehen in der klinischen Untersuchung auch anders aus, sodass ein Arzt schnell unterscheiden kann, um was es sich handelt.
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Am Nacken können Grützbeutel vor allem zu einer mechanischen Belastung werden. Sie können mitunter eine Größe von bis zu 5 cm einnehmen und dadurch beim Liegen oder Ankleiden stören. Es kann sich sowohl um eine Epidermoid- als auch Trichilemmalzyste handeln. Letztendlich sind Grützbeutel am Nacken auch ein kosmetisches Problem für viele Betroffene. Auch hier kann sich ein Grützbeutel entzünden. Eine Entfernung ist jederzeit möglich.
Ein Grützbeutel kann auch in der Nähe des Auges entstehen. Er darf nicht verwechselt werden mit einem Gerstenkorn. Das schmerzhafte Gerstenkorn befindet sich am Lidrand und führt zu einer Rötung und Schwellung. Außerdem kann sich aus dem Gerstenkorn Eiter entleeren. Ein Grützbeutel am Auge hingegen ist zunächst eine schmerzlose Schwellung, die kein Sekret entleert. Bei Manipulation des Grützbeutels kann es jedoch auch zu einer Entzündung kommen. Der Grützbeutel sollte nach Möglichkeit entfernt werden.
Am Ohr befinden sich Grützbeutel meist im Ohrläppchen, da dort viele Talgdrüsen lokalisiert sind. Sie sind als harte Schwellung tastbar und lassen sich meist unter der Hautoberfläche verschieben. Oft stören sie die Betroffenen, sodass diese unwillkürlich an die Stelle fassen. Dadurch können sich Grützbeutel leicht entzünden und zu einem pochenden Schmerz im Ohrläppchen führen. Wer immer wieder unter entzündeten Grützbeutel am Ohrläppchen leidet, sollte darüber nachdenken den Grützbeutel entfernen zu lassen
Grützbeutel sind gutartige Geschwulste der Talgdrüsen. Ihre Prognose ist sehr gut, wenn sie richtig behandelt werden. Bei einer vollständigen Entfernung des Grützbeutels mitsamt seiner Kapsel, ist nicht von einem Krankheitsrückfall auszugehen. Nur in sehr seltenen Fällen kann aus einem Grützbeutel ein bösartiger Tumor entstehen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch verschwindend gering.
Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Grützbeutel sind noch nicht genau verstanden, man vermutet eine erbliche Veranlagung als Ursache. Deshalb ist eine Vorbeugung leider nicht möglich.
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