Anzeichen des Fußpilzes erkennen

Fußpilz äußert sich meist in verschiedenen Formen von Hautveränderungen. Meistens handelt es sich hierbei in erster Linie um Rötungen, Schuppungen und Einweichung der obersten Hautschicht. Wenn ein Fußpilz erkannt wurde, sollte schnellstmöglich mit der Behandlung und entsprechenden Hygienemaßnahmen begonnen werden.

Anzeichen des Fußpilzes

Verschiedene Typen

Die Fußpilzerreger sind zu klein, um sie mit bloßem Auge zu erkennen. Es gibt jedoch typische Anzeichen, die die Diagnose Fußpilz erhärten können. Sobald die Fadenpilze die oberste Hautschicht durchdringen, breiten sie sich dort aus und bauen das Keratin (die Hornsubstanz) der Haut ab. Eine lokale Entzündungsreaktion entsteht. Es gibt verschiedene Formen des Fußpilzes, die jeweils unterschiedliche Symptome haben.

  1. Dyshidrotischer Typ: Am Fußgewölbe und an den Fußkanten finden sich kleine Bläschen, welche mit einer trüben Flüssigkeit gefüllt sind. Die Bläschen haben einen Faden ziehenden Inhalt. Sie platzen nicht auf, sondern heilen unter einer Schuppenkrustenbildung ab. Die typischen Anzeichen dieser Fußpilzart sind ein starker Juckreiz sowie ein Spannungsgefühl an der Fußkante und dem Fußgewölbe. Ist die Krankheit langwierig, kann es sein, dass alte und neue Blasen sowie Schuppungen nebeneinander bestehen. Es entsteht ein buntes Bild an Hautveränderungen. Sobald sich große Blasen entwickeln spricht man vom bullösen Typ. Dyshidrose kommt vom Griechischen und heißt übersetzt schlechter/ übler Schweiß. Entgegen früherer Annahmen konnte gezeigt werden, dass kein Zusammenhang zwischen den blasenbildenden Hautveränderungen und der Funktion der Schweißdrüsen besteht.
  2. Interdigitaler Typ: Interdigital bedeutet übersetzt zwischen den Zehen. Vor allem der Zehenzwischenraum der 3. und 4. beziehungsweise der 4. und 5. Zehe sind aufgrund des besonders engen Abstandes betroffen. Diese Form ist die häufigste Art der Fußpilzinfektion. Am Beginn kommt es zur Einweichung der obersten Hautschicht. Spreizt man die Zehen, kann man eine grau-weißliche, aufgequollene Haut des Zehenzwischenraumes erkennen. Sobald sich die eingeweichte Haut ablöst, kann man nässende oberflächliche Verletzungen und tiefere Risse erkennen. Der Boden der gequollenen Haut ist gerötet und es kommt letzten Endes auch zur Schuppung der Haut. Es kann zu einer zusätzlichen Infektion der betroffenen Stellen mit Bakterien kommen, woraufhin sich ein unangenehmer Fußgeruch entwickelt. Der interdigitale Typ kann sehr lange bestehen ohne bemerkt zu werden und sich so weiter ausbreiten. Kommt es zu vermehrtem Schwitzen der Füße, entsteht ein starker Juckreiz im Zehenzwischenraum. Die große Gefahr des interdigitalen Typs des Fußpilzes ist die Wundrose (Erysipel). Die kleinen Verletzungen stellen für die Bakterien eine gute Eintrittspforte dar.
  3. Squamös-hyperkeratotischer Typ: Die häufig auftretende Form geht zuerst mit einer sehr feinen trockenen Schuppung auf nur wenig gerötetem, entzündetem Grund einher. Bei längerem Verlauf können herdförmige, gut abgrenzbare, schuppende übermäßig verhornte Areale der Haut (Hyperkeratose) auftreten. Sie werden häufig von kleinen Hautrissen (Rhagaden) begleitet. Diese Form kommt vor allem an den Fußrändern, Zehenspitzen und Fersen vor.
  4. Mokassin Typ: Hier handelt es sich um eine meist trockene, verstreute Schuppung, die auf weißlich oder nur leicht geröteten Plaques ruht. Sie kommt vor allem an der gesamten Fußsohle in Form eines Mokassins vor. Ein weiteres wichtiges Anzeichen bei dieser Fußpilz – Form ist die Miterkrankung der Nägel.
  5. Oligosymptomatischer Typ: Bei dieser Form des Fußpilzes treten mehrere Anzeichen gleichzeitig auf. Es kommt zu einer leichten Rötung der Zehenzwischenräume und zu einer übermäßigen Verhornung der Haut mit begleiteter feiner Schuppung. Sie betrifft vor allem die Fersen und Fußkanten.

Diagnostik bei Fußpilz

Was macht nun der Arzt um die Fußpilz-Anzeichen zu verifizieren? Neben dem optischen Befund und den vom Betroffenen geäußerten Beschwerden wie Juckreiz, Rötung, Schuppung ist eine Laboruntersuchung unumgänglich. Vom Rand der schuppenden Hautstelle wird genügend Probematerial gewonnen, um es direkt unter einem Mikroskop zu untersuchen. Können dort lebende Erreger nachgewiesen werden, gilt der Test als positiv. Ein Pilzbefall ist bestätigt. Bei einem unsicheren Bild unter dem Mikroskop kann der Arzt zusätzlich eine Pilzkultur anlegen. Wächst nach einer gewissen Zeit der Pilz am künstlichen Nährboden, ist dies auch beweisend für eine Pilzinfektion.

Risikofaktoren

Sollten Sie eines der oben genannten Symptome und zusätzlich eine oder mehrere der folgenden Risikofaktoren haben, suchen Sie bitte einen Arzt auf. Bei Ihnen ist eine Fußpilzinfektion sehr wahrscheinlich und Sie benötigen die richtige Behandlung.

Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Familiäre Disposition
  • Fußfehlstellungen
  • Benutzung öffentlicher Badeeinrichtungen bzw. Benutzung öffentlicher Umkleideräume
  • Okklusiveffekt durch Tragen von engen Schuhen (Sportschuhe)
  • Männliches Geschlecht
  • Traumen
  • Periphere Neuropathie
  • Diabetes Mellitus (Blutzuckerkrankheit)
  • Durchblutungsstörungen.

Ein Fußpilz sollte auf alle Fälle ordentlich behandelt werden. Er kann die Nägel befallen und zu ernsthaften Komplikationen führen. Die wichtige Schutzbarriere, die Haut, ist geschädigt, wodurch ihre natürliche Abwehrkraft nachlässt. Weitere Bakterien oder Viren können so in tiefere Hautschichten eindringen und diese schädigen. Ein Fußpilz kann sich ganz leicht an anderen Körperstellen ausbreiten. Werden die juckenden Füße mit den bloßen Händen gekratzt, hat man so ansteckungsfähige Pilzteile unter seinen Fingernägeln. Vorsicht ist geboten. Ein weiteres wichtiges Thema im Zusammenhang mit Fußpilz Anzeichen ist der Nagelpilz.

Prophylaxe von Fußpilz

Eine Vorbeugung gegen Fußpilz ist so wichtig da schon eine einzige Hautschuppe ausreicht, um eine Fußpilzinfektion zu übertragen.

Lesen hierzu mehr: Wie ansteckend ist Fußpilz?

Um einen Fußpilz gezielt vorzubeugen, gibt es eine Reihe von Strategien.
Zum einen muss man insbesondere an Orten vorsichtig sein, wo man barfuß geht, wie beispielsweise in Schwimmbäder, Gemeinschaftsräumen, Umkleidekabinen, Hotelzimmern, Duschen oder Saunen.
Dort besteht eine hohe Feuchtigkeit und ein warmes Klima, welche der Erreger gut nutzen kann, um sich zu vermehren. Daher sind Badeschlappen anzuraten.

Zudem ist es sinnvoll bei dem Abtrocknen der Zehenzwischenräume und Füße ein getrenntes Handtuch zu nutzen, insbesondere nach Schwimmbadbesuch, um eine Verschleppung zu vermeiden. Außerdem kann der Erreger durch die nasse, aufgeweichte Haut nach dem Schwimmen sehr viel leichter in die Haut eindringen. Daher sollte man die Füße nach dem Baden gut abtrocknen und auch die Zehenzwischenräume nicht aussparen.
Hinzu kommt, dass die Handtücher regelmäßig gewaschen werden sollten, da sich der Erreger auch in nassen Handtüchern sammeln kann.

Eine weitere Begünstigung des Fußpilzes entsteht durch zu gering atmungsaktive Schuhe. Dort kann sich der Fußschweiß besonders gut sammeln und ein gutes Milieu zum Gedeihen eines Fußpilzes bilden.
Daher sollte man auch die Schuhe regelmäßig wechseln. Zudem ist auf eine regelmäßige Fußhygiene wertzulegen, um dauerhaft Fußpilz zu vermeiden. Man sollte dabei immer auf Veränderungen an den Füßen achten. Durch Verletzungen beispielsweise können Erreger einfacher in die Haut eindringen.

Eine weitere Maßnahme kann es sein durch regelmäßige Fußgymnastik die Durchblutung der Füße zu verbessern um den Fußpilz fernzuhalten.
Auch ist es wichtig auffällige Hautstellen an den Füßen nicht zu ignorieren. Jucken oder weiße Beläge, sollten ein dringendes Warnzeichen für Fußpilz sein. Umso früher man den Pilz behandelt, umso leichter ist es ihn zu bekämpfen.
Eine besondere Gefahr für Fußpilz besteht bei der Erkrankung des Diabetes, der Zuckerkrankheit. Hier ist zum einen das Immunsystem geschwächt und auch die Haut kann vorgeschädigt sein, sodass die Entstehung und Ausbreitung eines Pilzes wahrscheinlicher ist. Diabetiker sollten also regelmäßig ihre Füße von einem Arzt begutachten lassen und zuvor genannte Vorbeugemaßnahmen beachten.

Ein weiterer Mythos sind Fußdesinfektionsanlagen, diese sollen angeblich vor Fußpilz schützen, sorgen aber eher für eine erhöhte Fußpilzgefahr! Der Grund dafür ist zum einen die zu geringe Einwirkungszeit der Desinfektion in solchen Anlagen. Zudem können die Substanzen in den Anlagen Allergien auslösen und verändern die Hautflora. Dadurch wird die Hautabwehr geschwächt und Erreger können leichter eindringen.
Eine weitere Strategie zur Vorbeugung sind spezielle Fußpflegeprodukte, diese sind alkoholisch und hindern den Erreger sich zu vermehren. Daneben gibt es zahlreiche Anti-Fußpilzsprays oder Puder.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.07.2014 - Letzte Änderung: 21.06.2024