Fötus oder auch Fetus heißt übersetzt „Nachkomme“. Als Fötus bezeichnet man ein ungeborenes Kind im Mutterleib. Nach der Befruchtung bezeichnet man das werdende Kind als Embryo. Wenn die inneren Organe ausgebildet sind, ist die offizielle Bezeichnung dann Fötus. Die Fetalperiode beginnt ab der 9. Schwangerschaftswoche und endet mit der Geburt. Nach der Geburt bezeichnet man den Fötus als Säugling.
Fötus oder auch Fetus heißt übersetzt „Nachkomme“. Als Fötus bezeichnet man ein ungeborenes Kind im Mutterleib. Nach der Befruchtung bezeichnet man das werdende Kind als Embryo. Wenn die inneren Organe ausgebildet sind, ist die offizielle Bezeichnung dann Fötus. Die Fetalperiode beginnt ab der 9. Schwangerschaftswoche und endet mit der Geburt. Nach der Geburt bezeichnet man den Fötus als Säugling.
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In der ersten und zweiten Schwangerschaftswoche liegt im klassischen Sinne noch keine Schwangerschaft vor. Die Eizelle ist zwar befruchtet, hat aber die Gebärmutter, in die sie sich einnistet, noch nicht erreicht. Die Einnistung in der Gebärmutter geschieht etwa in der dritten Schwangerschaftswoche. Die Chromosomen, auf denen die körperlichen Merkmale gespeichert sind, stehen zu diesem Zeitpunkt schon fest. Also z.B. die Augen-, oder Haarfarbe, das Geschlecht ist bereits genetisch festgelegt, aber natürlich noch nicht zu erkennen.
2 Wochen nach der Befruchtung der Eizelle geht die Zellteilung beschleunigt von statten. Nach der Befruchtung in der 3. Schwangerschaftswoche teilt sich die befruchtete Eizelle mehrfach. In kurzer Zeit entsteht so ein größerer Zellhaufen, während die Gebärmutter vom Körper auf eine Einnistung der Eizelle vorbereitet wird. Nachdem der Zellhaufen in der Gebärmutter angekommen ist, teilt er sich in 2 unterschiedliche Bereiche. Aus dem einen Teil entwickelt sich die Plazenta. Sie gräbt sich tief in die Schleimhaut der Gebärmutter ein. Aus der Plazenta bezieht der Embryo und später Fötus während der gesamten Schwangerschaft seine Nährstoffe. Der andere Teil des Zellhaufens bildet sich Stück für Stück zum Embryo aus. Zwischen werdendem Kind und Plazenta gibt es eine lebenswichtige Verbindung: die Nabelschnur. Teile der Plazenta bilden das Schwangerschaftshormon Beta HCG. Es signalisiert dem Körper dass eine Schwangerschaft eingetreten ist und aktuell kein Eisprung stattfinden muss. Anhand dieses Hormons werden die meisten Schwangerschaftstests durchgeführt.
Nach der Einnistung gliedert sich der Zellhaufen in zunächst zwei unterschiedliche Schichten, aus denen später die Organe gebildet werden. Man spricht vom äußerem und inneren Keimblatt. Endoderm und Ektoderm. Aus dem äußeren Keimblatt des zukünftigen Fötus entstehen im Verlauf das Nervensystem, das Sinnesepithel, aus dem Augen, Nase und Ohren gebildet werden, Haut und Haaranlagen, Schweißdrüsen, Milchdrüsen und der Zahnschmelz. Aus dem inneren Keimblatt entstehen Schilddrüse, Leber und Bauchspeicheldrüse, Mandeln und Thymus und der Verdauungstrakt. Nach Anlage dieser beiden Keimblätter folgt die Ausbildung eines dritten mittleren Keimblattes (Endoderm). Durch entsprechende Einstülpung wird das sogenannte Neuralrohr gebildet, aus dem der größte Teil des Gehirns und der Nerven gebildet wird. Das mittlere Keimblatt gliedert sich in 2 größere symmetrische Zellblöcke. Aus ihnen entstehen im weiteren Verlauf folgende Organe: Wirbelsäule und Wirbelkörper, Knochen und Knorpel, das Herz, die Muskulatur, das Bindegewebe, Blut und Lymphgefäße, Urogenitalsystem und die meisten inneren Organe.
Der Embryo ist nunmehr ca. 2 mm klein und hat sich bereits in der Gebärmutter eingenistet. Von jetzt an beginnt das Wachstum und die Organentwicklung. Dieses Entwicklungsstadium wird Embryonalphase gennant. Ab dem 22. Tag also in der 5. Schwangerschaftswoche beginnt das Herz des Embryos zu schlagen. Durch die geringer Größe muss es wesentlich schneller schlagen als bei Erwachsenen. Im Durchschnitt schlägt es 120-160 mal in der Minute. Der Herzschlag ist aber erst ab der 8. Woche auf dem Ultraschall nachweisbar. Des Weiteren sind bereits in der 5. Woche schon Kopf und Rumpf angelegt.
Die Größe des Embryos beträgt etwa 4 mm. Im Ultraschall kann man bereits Hals und Kopf erkennen. Augen und Ohren zeichnen sich schemenhaft ab. Hals und Brustwirbel sind deutlich im Ultraschall in der Schwangerschaft zu erkennen. Aus ihnen formt sich im weiteren Verlauf der Brustkorb des Kindes.
Der Embryo hat nun eine Größe von ca 5 mm. In den folgenden Wochen wird er schnell an Größe zunehmen. Zu diesem Zeitpunkt kann man deutlich Augen und Nase erkennen. Auch der Mund ist deutlich zu erkennen sowie die Gehirnanlage. Hände und Füße sehen noch nicht fertig entwickelt aus und sind im Vergleich zum restlichen Körper noch nicht proportional. Durch die dünne Haut schimmern Gefäße (im Ultraschall nicht zu erkennen) und die angelegten Muskeln entwickeln sich schnell weiter. Zu diesem Zeitpunkt beginnt der Embryo sich zu bewegen.
Der Embryo befindet sich in einer gebeugten Haltung. Der Kopf überragt fast den gesamten Körper, der im Vergleich zum Kopf verhältnismäßig klein ist. Er hat jetzt eine Größe von ca 1,5 cm. Die Zehen und die Finger sind nun deutlich zu erkennen und komplett ausgebildet. Die Proportionen beginnen sich allmählich anzugleichen. Herzschlag und Puls sind nun deutlich im Ultraschall zu erkennen. Viele weitere Organe sind schon komplett angelegt und funktionstüchtig. So sind beide Nieren bereits im Einsatz und produzieren Urin, der in das Fruchtwasser abgegeben wird. Der Magen beginnt seine Tätigkeit aufzunehmen und der Oberkörper richtet sich langsam auf. Die Gelenke der oberen und unteren Extremität beginnen sich auszubilden und sorgen dafür, dass der Embryo die Beine und Arme streckte und beugt. In diesem Stadium der Schwangerschaft sind Bewegungen allerdings noch unkontrolliert und unkoordiniert.
Die erste Entwicklungsphase hat der Embryo überstanden. Die offizielle Bezeichnung ist nun Fötus. Trotz der rasanten Entwicklung befindet sich der Fötus zu diesem Zeitpunkt noch in einer vulnerablen Phase. Schwangerschaftsabbrüche bzw. Fehlgeburten und erkennbare Fehlbildungen können vorkommen. Es kann zu zahlreichen Komplikationen kommen. Während der 9-10 Woche werden die inneren Organe komplett ausgebildet. Das Gehirn wird vollständig vom Schädelknochen überdeckt. Mit der Ausbildung des Gehirns und der Nervenbahnen kann der Fötus äußere Sinneseindrücke wahrnehmen. Es kann also Vibrationen, Kälte, Wärme und Schmerz wahrnehmen. Des Weiteren befindet sich der Fötus praktisch in ständiger Bewegung und strampelt mit Armen und Beinen.
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Die Größe des Fötus beträgt nun etwa 4-5 cm. Neben der kompletten Organanlage und Ausbildung haben sich nun auch die äußeren Geschlechtsmerkmale (Hoden und Penis bei Jungen, die Vagina bei Mädchen) ausgebildet. Ein Zeitpunkt der wohl von allen werdenden Eltern herbeigesehnt wird, denn ab jetzt kann man durch eine Ultraschalluntersuchung sagen, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Ganz sicher ist diese Aussage aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Deutlicher kann man das Geschlecht etwa in der 20. Schwangerschaftswoche erkennen. Weitere Entwicklungsstadien der 11. Schwangerschaftswoche ist die Umschließung des Brustkorbes um die inneren Organe, um sie zu schützen. Zu diesem Zeitpunkt sind alle Organe angelegt und entweder noch in Entwicklung oder die Entwicklung schon abgeschlossen. Zahnwurzeln sind genauso in Ober- und Unterkiefer angelegt, wie Haarwurzeln.
Hiermit endet das erste Drittel der Schwangerschaft (1. Trimenon) und damit die "gefährliche Phase" für den Fötus. Statistisch gesehen ist der Fötus ab jetzt weniger von schwerwiegenden Ereignissen, wie einem Schwangerschaftsabbruch oder Fehlbildungen, bedroht. Zwar kann es auch immer noch zu Fehlgeburten kommen, da der größte Teil der Fehlgeburten aber aus Gründen von Chromosomenschäden passiert, welche besonders die ersten Entwicklungsschritte beeinflussen, sinkt das Risiko erheblich. In den meisten Fällen informieren die werdenden Eltern zu diesem Zeitpunkt auch die Angehörigen und Freunde.
Auch weiterhin ist es wichtig entsprechende Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft mit einem Ultraschall durchführen zu lassen und die Schwangerschaft auch weiterhin abzusichern, um gefährliche Verläufe entsprechend frühzeitig zu erkennen.
Der Fötus ist nun etwa 5 cm lang, bewegt sich tatkräftig und ist aktiv. Er setzt Arme und Beine zur Bewegung ein und bewegt das Köpfchen. Die Größe des Fötus wird durch eine Ultraschalluntersuchung anhand einer Verbindungslinie zwischen Schädel und Steiß (Po des Fötus) gemessen (Schädel-Steißlänge). Das Gewicht des Fötus wird ebenfalls durch den Ultraschall berechnet und beträgt in der 12. Schwangerschaftswoche in der Regel ca. 16 Gramm. Zwar ist der Kopf noch unverhältnismäßig groß, aber er beginnt langsam, sich dem Körper anzupassen. Auch die Augen wandern an die Frontseite des Kopfes. Zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft ist der Fötus noch komplett blind. Während der gesamten Schwangerschaft erfolgt die Nährstoff-, und Sauerstoffversorgung durch die Nabelschnur, die über die Plazenta mit der Mutter verbunden ist. Zwar ist die Plazenta auch ein Filterungsorgan, allerdings werden manche Giftstoffe auch durchgelassen. Es ist demnach sehr wichtig, dass die werdende Mutter keinen Alkohol zu sich nimmt und nicht raucht. Auch bei der Einnahme von verschiedenen Medikamenten, sollte vorher ein Arzt konsultiert und ihn bezüglich der Unbedenklichkeit der Einnahme befragt werden.
Das Fruchtwasser in der Fruchtblase wirkt zum einen als schützender Puffer und schützt den Fötus so vor Stößen und Bewegungen, es dient aber sozusagen auch als "Abwasserbehältnis", denn der Urin des Fötus wird in das Fruchtwasser abgegeben. Zum Zeitpunkt der 12 Schwangerschaftswoche werden auch die weiblichen äußeren Geschlechtsorgane sichtbar. Auch hier kann noch keine definitiv sichere Befundung getroffen werden, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Die gynäkologische Kontrolluntersuchung während der Schwangerschaft findet bis zur 32. Schwangerschaftswoche alle 4 Wochen statt. Danach wird der Abstand auf alle 2 Wochen verkürzt. Innerhalb einer Schwangerschaft werden somit 10-12 Untersuchungstermine angesetzt. Neben der Ultraschallkontrolle des Fötus werden auch Urinkontrollen und Blutdruckkontrollen der Mutter, sowie Gewichtskontrollen und allgemeine körperliche Untersuchungen der Mutter durchgeführt. Des Weiteren werden bei fortgeschrittener Schwangerschaft auch die Herztöne und die Lage des Kindes festgestellt. Insgesamt sind während einer Schwangerschaft drei große Ultraschalluntersuchungen geplant. Die erste findet zwischen der 9. und der 12. Schwangerschaftswoche statt. Sie stellt die Basisuntersuchung dar. Die zweite, auch als erweiterte Ultraschalluntersuchung durchführbare Untersuchung sollte zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Die letzte dann zwischen Schwangerschaftswoche 29 und 32. Bei Problemen oder Beschwerden kann natürlich jederzeit ein Ultraschall gemacht werden.
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