Das Facettensyndrom an der Halswirbelsäule ist nicht ganz so häufig wie das an der Lendenwirbelsäule, da sie nicht so viel Gewicht tragen muss. Meistens liegt die Ursache in einer Arthrose und führt zu Schmerzen im Nacken, in den Schultern oder Armen.
Das Facettensyndrom bezeichnet Schmerzen in einem bestimmten Abschnitt der Wirbelsäule, der eine Reizung der Facettengekenke zugrunde liegt. Ursächlich für diese Reizung ist oftmals eine Arthrose, also eine Abnutzung der Knorpelfläche der Facettengelenke.
Das Facettensyndrom kann prinzipiell an jeder beliebigen Stelle der Wirbelsäule auftreten. Man unterteilt die Wirbelsäule in drei Abschnitte: Die Halswirbelsäule (HWS), die Brustwirbelsäule (BWS) und die Lendenwirbelsäule (LWS). Am häufigsten tritt ein Facettensyndrom im Bereich der LWS, am zweithäufigsten im Bereich der HWS auf.
Ein cervicales Facettensyndrom ist ein Facettensyndrom im Bereich der Halswirbelsäule (HWS). Vor allem der mittlere und untere Teil am Übergang zur Brustwirbelsäule können von einem Facettensyndrom betroffen sein. Das cervicale Facettensyndrom kann neben abnutzungsbedingten (degnerativen) Ursachen auch durch Unfälle, wie einem Schleudertrauma (HWS-Distorsion), entstehen. Ein cervicales Facettensyndrom äußert sich vor allem durch Schmerzen im Bereich des Nackens, die in die Schulter, Schulterblätter und Arme ausstrahlen können.
Folgende Ursachen können einem cervicalen Facettensyndrom zu Grunde liegen:
Schleudertrauma
Schäden an der Bandscheibe (Bandscheibenvorfälle)
Abnutzungsbedingte Schäden der Wirbelgelenke (Arthrose)
Entzündung der kleinen Wirbelkörpergelenke (Arthritis)
Spinalkanalstenose (Verengung des Kanals durch den das Rückenmark läuft)
Blockierungen von Wirbelgelenken
Angeborene Fehlbildungen
Hierbei handelt es sich um die Häufigsten auftretenden Ursachen.
Das cervicale Facettensyndrom äußert sich vor allem durch Schmerzen. Diese treten im Bereich des Nackens auf und können in die Arme, Hände, Schulter und Schulterblätter ausstrahlen. Häufig werden die Schmerzen von Verspannungen im Bereich des Nackens begleitet. Auch die Beweglichkeit des Kopfes kann dabei eingeschränkt sein. Oftmals berichten betroffene Patienten von einer Verschlechterung der Beweglichkeit und einer Zunahme der Schmerzen im Tagesverlauf.
Schmerzen sind ein häufiges Symptom bei einem cervicalen Facettensyndrom. Die Schmerzen treten im Bereich des Nackens auf und strahlen häufig in Arme, Hände, Schulter und Schulterblätter auf. Neben den Schmerzen kann es auch zu Verspannungen und Bewegungseinschränkungen kommen, die ebenfalls schmerzhaft und unangenehm sein können.
Zur Diagnosestellung gehört immer die Befragung des Patienten (Anamnese) sowie eine körperliche Untersuchung. Hier kann der Arzt mögliche Diagnosen abschätzen und weitere diagnostische Maßnahmen einleiten.
Besteht der Verdacht auf ein cervicales Facettensyndrom sollte eine Röntgenaufnahme der Halswirbelsäule in zwei Ebenen veranlasst werden. Eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) können die bildgebende Diagnostik erweitern.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: MRT der Halswirbelsäule
Ebenfalls möglich ist eine Injektion mit einem örtlichen Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) um zu überprüfen ob die Schmerzen nach Verabreichung nachlassen.
Ziel der Behandlung des cervicalen Facettensyndroms ist die Verminderung der Schmerzen. Das kann zum einem durch eine medikamentöse Therapie, vor allem der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), erreicht werden. Zum anderen sollte regelmäßige Physiotherapie zur Verbesserung der Beweglichkeit durchgeführt werden. Auch zuhause sollten regelmäßig Übungen durchgeführt werden.
Verbessern sich die Schmerzen dadurch nicht zufriedenstellend, können Infiltrationen mit örtlichen Betäubungsmitteln oder die Verödung der umliegenden Nerven Abhilfe schaffen.
Um die Regeneration des Gelenkknorpels anzuregen können auch Infiltrationen mit Hyaluronsäure versucht werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hyaluronsäure zur Behandlung von Gelenkerkrankungen
Neben der Physiotherapie können auch zuhause Übungen durchgeführt werden. Sie haben zum Ziel die Beweglichkeit, Koordination und Grundspannung zu verbessern. Dazu gibt es einige Mobilisationstechniken, die die Muskulatur lockern.
Passende Übungen bei einem cervicalen Facettensyndrom finden Sie unter folgendem Link: Physiotherapie bei einer Facettenarthrose der HWS
Da das Facettensyndrom oftmals durch die Folgen der Abnutzung des Knorpels an den Gelenkflächen der kleinen Wirbelkörper (Arthrose) entsteht, bleibt es fortwährend bestehen. Das Ziel ist die Schmerzreduktion beziehungsweise die Schmerzfreiheit und eine Verbesserung der Beweglichkeit. Die Dauer ist abhängig vom Anschlagen der Therapie. In der Regel ist mit einer Dauer von wenigen Wochen zu rechnen sich die Schmerzen und Beweglichkeit deutlich bessern.
Ein cervicales Facettensyndrom ist oftmals nicht heilbar, da es durch degenerative (abnutzungsbedingte) Veränderungen an den Gelenken der kleinen Wirbelkörper entsteht. Durch die Therapiemöglichkeiten kann allerdings eine nachhaltige Linderung der Schmerzen bis zur Schmerzfreiheit und eine Verbesserung der Beweglichkeit geschaffen werden.
Beim Facettensyndrom der Halswirbelsäule werden Schmerzen üblicherweise im Nacken empfunden. Häufig bleiben sie auf dieses Areal begrenzt, es kann allerdings auch vorkommen, dass sie in den Kopf, die Schultern und Schulterblätter oder sogar in die Arme bis in die Hände ausstrahlen. In der Regel sind diese Schmerzen von der Körperhaltung abhängig. Darüber hinaus kann eine eingeschränkte Beweglichkeit des Kopfes in alle Richtungen bestehen. Bei vielen verschlimmern sich die Beschwerden im Verlauf des Tages.
Die Halswirbelsäule ist nicht so anfällig für Verschleißerscheinungen wie die Lendenwirbelsäule, da sie nicht so viel Gewicht tragen muss und auch keinen so großen Bewegungsumfang hat. Allerdings ist die Bewegung hier auch nicht so stark begrenzt wie im Brustbereich, weshalb es das Facettensyndrom hier noch häufiger gibt als in der Brustwirbelsäule.
Der Auslöser für das Facettensyndrom ist meistens eine mehr oder weniger ausgeprägte Arthrose, bei der es im Verlauf zu Entzündungen und / oder Instabilität der Wirbelsäule durch bewegliche Wirbelsegmente kommen kann. Deshalb sollte ein Facettensyndrom der Halswirbelsäule gut von einem Arzt unter die Lupe genommen werden. Hier verlaufen viele lebenswichtige Strukturen, vor allem Gefäße, die den Kopf und das Gehirn mit Blut versorgen, aber auch einige große Nerven. Man sollte demnach ausschließen, dass die Gefahr besteht, dass diese im Rahmen von Entzündungsreaktionen ebenfalls beeinträchtig werden oder durch frei bewegliche Wirbelsegmente direkt beschädigt oder gereizt werden, da dies zu schlimmen Komplikationen führen kann.
Das Facettensyndrom kann in der Regel ohne eine Operation entweder durch Medikamente, Naturheilmittel, physikalische Therapie (zum Beispiel Ultraschall oder Wärmebehandlungen), Facettenblockaden, Physiotherapie (mit Schwerpunkt auf einem langfristigen Muskelaufbau und wirbelsäulenfreundlichem Sport wie Schwimmen oder Radfahren) oder aus einer Kombination dieser diversen Möglichkeit erfolgreich therapiert werden. Außerdem sollten Risikofaktoren wie Übergewicht und übermäßige Belastungen der Wirbelsäule weitestgehend eliminiert werden.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: