Eiterpickel im Auge sind Entzündungen der dort vorkommenden Talg- und Schweißdrüsen. Die Pickel können an der Lidinnenseite oder an der Lidkante entstehen. Oftmals ist eine bakterielle Besiedlung die Ursache. Am Auge sind Eiterpickel besonders störend, werden als schmerzhaft und mit Fremdkörpergefühl beschrieben. Meist heilen sie von selbst wieder ab, allerdings kann selten auch eine Antibiotikatherapie nötig sein.
Bakterien verursachen die Eiterpickel im Auge. Ursachen für den Eintritt von Bakterien ins Auge sind oftmals Staub, Zugluft, genetische Faktoren, Schmutz, bestehende Entzündungen am Lidrand, ein geschwächtes Immunsystem oder trockene Augen. Durch trockene Heizungsluft, Kälte und verminderten Wimpernschlag, beispielsweise bei vermehrter PC-Arbeit, können sich trockene Augen entwickeln. Das bedeutet, dass durch einen eingeschränkten Aufbau und Abfluss des Tränenfilms ein Sekretstau in den Augenliddrüsen entstehen kann. Dieser kann zu einer Entzündung führen. Hierbei sind Bakterien beteiligt. Oftmals sind Hautkeime, wie der Staphylokokkus aureus oder andere Staphylokokken die Verursacher. Seltener sind es Streptokokken, die dafür sorgen, dass der Eiterpickel im Auge entsteht. Die Bakterien können aber auch durch Schmutz an den Fingern ins Auge gelangen. Dies kann häufig der Fall bei Kindern sein. Allerdings sind Schmutz und Staub meist nicht die alleinige Ursache, sondern in Kombination mit einem geschwächten Immunsystem, ist die Gefahr ein Gerstenkorn zu entwickeln wesentlich höher. Das Immunsystem kann aufgrund verschiedener Ursachen in jeder Altersgruppe geschwächt sein. Vorherige Infekte, Hormonumstellungen und physischer und / oder psychischer Stress können temporär die körpereigene Abwehr herunter setzen und die Entstehung eines Gerstenkorns begünstigen.
Der Eiterpickel im Auge ist meist zunächst als rötlicher Knoten auf der Außen-oder Innenseite sichtbar. Die Patienten klagen über starke Schmerzen. Die Schwellung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Daraus kann ein enormes Spannungsgefühl entstehen. Wenn der Eiterpickel platzt, läuft Eiter heraus. Danach klingen die Symptome in der Regel problemlos ab. Falls dies nicht passiert, persistieren die Schmerzen. Es kann ein Lidabszess entstehen. Es können ein allgemeines Krankheitsgefühl und Kopfschmerzen hinzu kommen. Wenn Fieber entsteht, ist dies ein Zeichen, dass die Bakterien in die Blutbahn eingetroffen sind. Dadurch entsteht die Gefahr einer Blutvergiftung. Sobald Fieber auftritt, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Entzündungszeichen können sich auf das ganze Auge ausbreiten. Außerdem kann das andere Auge mit infiziert werden. Die Bindehaut und die Augenhöhle selbst können sich entzünden. Das kann zu Seheinschränkungen und irreversible Schädigungen des Sehapparats führen. Bei vorschriftsmäßiger Behandlung und Maßnahmen können diese und weitere Komplikationen jedoch vermieden werden.
Wenn häufiger ein Eiterpickel im Auge auftritt oder man sich nicht sicher ist bezüglich der Diagnose und / oder Behandlung, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der Arzt befragt zunächst den Patienten. Oftmals ist ein Eiterpickel am Auge eine Blickdiagnose. Es werden gründlich die Innen- und Außenseiten der Augenlider und die umgebenden Strukturen begutachtet. Wenn schon Eiter austritt, kann ein Abstrich gemacht werden. Sollten in der Vorgeschichte Hinweise auf eine Immunschwäche oder einer Zuckerkrankheit sein, werden entsprechende weitere Untersuchungen durchgeführt.
Unter Beachtung von Hygienemaßnahmen und bei stabilem Immunsystem sind Eiterpickel im Auge harmlos. Oft heilen sie ohne medikamentöse Behandlung. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, wenden manche Betroffene Hausmittel an. Im akuten Stadium ist der Einsatz von Wärme hilfreich. Wärme sorgt dafür, dass der Eiter schneller ausbricht und die Beschwerden damit abklingen können. Warme, trockene Umschläge können lindernd wirken. Auch der Einsatz einer Rotlampe kann den Heilungsprozess vorantreiben. Stattdessen können feuchte Umschläge, egal ob mit warmen Wasser oder Kamillentee das Gegenteil erreichen. Durch die Feuchtigkeit können die Bakterien weiter verteilt werden. In manchen Fällen bedarf es jedoch eine Behandlung mit Antibiotika. Hier kommen antibiotische Augentropfen oder Salben in Frage. Sie dienen dazu, dass sich die Entzündung nicht auf weitere Lidranddrüsen ausbreitet. Falls der Eiter nicht selbständig abfließt, kann durch einen kleinen Einschnitt durch den Arzt Linderung geschaffen werden. Dieser Eingriff ist in der Regel unkompliziert und kann ambulant durchgeführt werden.
In der Regel dauert der Heilungsprozess von einem Eiterpickel im Auge eine Woche. Bei Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem kann sich der Heilungsprozess verzögern. Überdies führt ein Nicht-Einhalten der Hygienemaßnahmen zu einer längeren Genesungsdauer.
Eiterpickel, die im Augeninnenlid entstehen, werden als innere Gerstenkörner bezeichnet. Im Fachjargon spricht man von Hordeolum internum. Hierbei liegt eine akute Entzündung der Meibom-Drüsen vor. Die Meibom-Drüsen sind Talgdrüsen am Lidrand. Diese Drüsen des Augenlids befinden sich tiefer im Augenlid. Die Aufgabe der Meibom-Drüsen ist die Produktion von einem öligen Sekret. Dieses Sekret macht zwar nur 1% der Tränenflüssigkeit aus, spielt hierbei aber eine entscheidende Rolle. Das Sekret der Meibom-Drüsen sorgt für einen stabilen Tränenfilm. Wenn die Meibom-Drüsen entzündet sind, können sie auch diese Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen. Es können trockene Augen entstehen. Diese begünstigen wiederum die Entzündung der Drüsen. Die Eiterpickel im Augeninnenlid können entsprechend hartnäckig vorhanden und extrem störend sein. Die Eiterentleerung findet im Lidinneren statt. In der Regel entstehen die Eiterpickel im Augeninnenlid durch eine lokale bakterielle Infektion, wie oben bereits beschrieben wurde. Wenn es zu wiederkehrenden trockenen Augen und / oder inneren Gerstenkörner kommt, kann eine Meibographie durchgeführt werden. Dies ist eine Methode, um die Meibom-Drüsen darzustellen. Bei der Meibographie handelt es sich um ein Infrarotbild.
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Eiterpickel, die im Augenwinkel, also an der Außenseite des Augenlides entstehen, bezeichnet man als äußere Gerstenkörner. In der Fachsprache werden diese Hordeolum externum genannt. Es liegt eine Entzündung der Zeis- oder der Moll-Drüsen vor. Die Moll-Drüsen sind Schweißdrüsen im Bereich des Augenlids. Die Moll-Drüsen werden auch als Wimperndrüsen bezeichnet, da sie dort lokalisiert sind. Ihre Aufgaben sind noch nicht ausreichend verstanden. Man weiß, dass sie antimikrobielle Peptide synthetisieren. Daher vermutet man einen Zusammenhang zur körpereigenen Abwehr der Augenoberfläche. Die Zeis-Drüsen sind Talgdrüsen im Bereich des Augenlids, die sich an einer anderen Stelle befinden, als die Meibom-Drüsen. Sie sind wie die Moll-Drüsen an den Haarbälgen der Wimpern lokalisiert. Sie produzieren Lipide, die auch als Talg bezeichnet werden. Bei einem äußeren Gerstenkorn geschieht der Durchbruch der Eiteransammlung nach außen. Die Gefahr von wiederkehrenden Gerstenkörnern kann sowohl durch ein geschwächtes Immunsystem und der Zuckerkrankheit, als auch aufgrund von Kosmetika im Augenbereich oder aufgrund des Tragens von Kontaktlinsen, erhöht werden.
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Um einen Eiterpickel im Auge zu verhindern sollte man auf eine angemessene Hand- und Augenhygiene achten. Das regelmäßige Wascchen der Hände ist deshalb sehr wichtig. Außerdem sollte sich nicht mit schmutzigen Händen ins Auge gefasst werden.
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