In diesem Artikel geht es hauptsächlich um die zu erwartende Überlebenszeit, nach der Diagnose einer chronischen Niereninsuffizienz.
Die Niere ist an vielen Prozessen im Körper beteiligt. Neben dem Wasserhaushalt ist sie für den Hormonhaushalt und die Blutproduktion wichtig. So wird auch die Lebenserwartung von vielen Faktoren beeinflusst, die im Weiteren näher erklärt werden.
Die Niereninsuffizienz wird in eine akute und eine chronische Form unterteilt, insbesondere die chronische Niereninsuffizienz hat viele negative Auswirkungen auf andere Körperfunktionen, so dass durch sie andere Erkrankungen begünstigt werden können. Das Ziel bei der Therapie einer chronischen Niereninsuffizienz ist, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder zu verzögern und somit die Lebenserwartung zu verbessern.
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Regelmäßige Kontrollen beim Nephrologen sind unabdingbar, um den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen. Es hat sich gezeigt, dass Betroffene, welche von einem Nephrologen betreut werden, eine höhere Lebenserwartung haben.
Ein wichtiger Punkt bei einer Niereninsuffizienz ist die richtige Ernährung. Hier gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Zunächst ist eine moderate Eiweißzufuhr zu empfehlen.
Man geht davon aus, dass bei einer hohen Eiweißzufuhr auch mehr Eiweiß über die Niere ausgeschieden wird, was diese schädigt.
Zusätzlich ist auf eine ausreichende Kalorienzufuhr von über 2.000 kcal zu achten.
Vor allem bei Bluthochdruck und Wassereinlagerung in den Beinen ist eine salzarme Ernährung empfehlenswert, jedoch ist es trotzdem wichtig, noch ausreichend Salz zu sich zu nehmen. In manchen Fällen kann auch eine zusätzliche Salzzufuhr notwendig sein, wenn ein Salzverlustsyndrom vorliegt.
Im Gegensatz zu früher wird heute nicht mehr empfohlen, täglich sehr viel zu trinken. Jedoch gibt es auch hier wieder einzelne Ausnahmen, in denen eine hohe Trinkmenge der Gesundheit zuträglich ist. Daher ist es wichtig, mit dem Arzt oder einem Ernährungsberater über die Ernährung zu sprechen. Zusätzlich sollte man nicht rauchen und allgemein auf einen gesunden Lebensstil achten. Außerdem sollten Impfungen, falls notwendig, aufgefrischt werden.
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Nach der Diagnosestellung einer chronischen Niereninsuffizienz ist das wichtigste Ziel ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Es sind einige Faktoren bekannt, welche das Fortschreiten der Erkrankung fordern. Manche dieser Faktoren können von einem selbst beeinflusst werden, manche sind schwer zu beeinflussen.
Rauchen ist einer dieser Faktoren und sollte nach einer Niereninsuffizienzerkrankung unterlassen werden. Des Weiteren wirkt sich starkes Übergewicht und Bluthochdruck negativ auf den Krankheitsverlauf aus. Daher ist eine gute Blutdruckeinstellung in der Therapie der Niereninsuffizienz unerlässlich.
Bereits vorhandene andere Grunderkrankungen der Niere wirken sich zudem negativ auf den weiteren Verlauf aus. Wenn der Betroffene an einem Diabetes mellitus erkrankt ist, ist eine gute Blutzuckereinstellung sehr zu empfehlen.
Außerdem wirkt sich Blutarmut (Anämie) negativ auf den Verlauf und somit auch auf die Lebenserwartung aus. Auch diese wird vom Arzt mitbehandelt.
Sehr wichtig ist es zudem nierenschädigende Medikamente nicht einzunehmen. Hierunter fallen auch viele Medikamente, die in der Apotheke frei erhältlich sind, wie z.B. Ibuprofen.
Außerdem sind in der Medizin genetische Faktoren bekannt, die sich negativ auf das Fortschreiten der Erkrankung auswirken. Hiergegen kann leider nichts unternommen werden.
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Im Stadium 1 liegt kaum eine Einschränkung der Niere vor. Wenn die Ursache für die geringe Verschlechterung gefunden werden kann, kann diese in der Regel gut behandelt und ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden.
Jedoch wird eine chronische Niereninsuffizienz im Stadium 1 leider auch häufig übersehen und nicht diagnostiziert, da sie kaum oder keine Beschwerden macht.
Da jedoch kaum Schäden vorliegen, ist die Lebenserwartung im Stadium 1 kaum eingeschränkt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Stadien der Niereninsuffizienz
Die Lebenserwartung im Stadium 2 ist ähnlich wie in Stadium 1.Die Funktionseinschränkung der Niere kann vom Körper noch gut kompensiert werden. Es sollte aber eine Behandlung der Ursachen erfolgen. Es ist nachgewiesen, dass eine Betreuung durch einen Nephrologen, die Lebenserwartung bei bestehender Niereninsuffizienz verlängert.
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Im Stadium 3 ist die Lebenserwartung verschlechtert. Ein wichtiger Einfluss für die Lebenserwartung ist die Albuminurie.
Als Albuminurie wird die Ausscheidung eines bestimmten Proteins über den Urin bezeichnet. Umso mehr dieses Proteins über die Niere in den Urin gelangt, desto höher ist das Sterberisiko.
Daher ist ein Ziel in der Behandlung der Niereninsuffizienz die Proteinmenge, die in den Urin gelangt, möglichst gering zu halten. Außerdem steigt mit zunehmender Verschlechterung der Filterfunktion der Niere das Risiko an Herz-Kreislauferkrankungen zu erkranken.
So nimmt durch eine Niereninsuffizienz die Verkalkung der Gefäße zu.
Das Risiko, an Herz-Kreislauferkrankungen zu versterben, steigt. Selbstverständlich hängt die Lebenserwartung auch noch von weiteren Faktoren ab.
So spielt das Alter und die allgemeine gesundheitliche Verfassung des Betroffenen eine wichtige Rolle. Des Weiteren sprechen die Menschen verschieden gut auf die Therapien an. So kann die Lebenserwartung individuell doch sehr unterschiedlich sein.
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Beim Stadium 4 ist die Nierenfunktion schon sehr stark eingeschränkt und es ist absehbar, dass ein Übergang in Stadium 5, das Nierenversagen, erfolgt.
Hier ist die Niere nicht mehr in der Lage ihre Funktionen zu übernehmen und es muss eine Nierenersatztherapie erfolgen. Deswegen werden im Stadium 4 zusätzlich zur bereits bestehenden Therapie Nierenersatztherapien, wie eine Dialyse, vorbereitet. Durch die Dialyse kann der Betroffene am Leben erhalten werden.
Wenn die Dialyse eingestellt wird, verstirbt der Patient innerhalb weniger Tage bis Wochen.
Mit Dialyse kann der Patient auch noch über mehrere Jahre Leben. Die beste Lebenserwartung besteht allerdings, wenn eine Nierentransplantation erfolgen und durchgeführt werden kann. Hierdurch verbessert sich bei Erfolg die Lebenserwartung drastisch.
Wenn das Nierentransplantat von einem verstorbenen Spender stammt, leben 5 Jahre nach Transplantation noch 77 % der Patienten, bei Lebendspenden leben 85% der Transplantierten.
Die Lebenserwartung durch eine Nierentransplantation verlängert sich um 17 Jahre im Vergleich zur Dialysetherapie bei Patienten mittleren oder jüngeren Alters.
Im Durschnitt liegt die Lebenserwartung bei allen Transplantierten bei etwa 14 Jahren. Bei Lebendspenden liegt die Zahl noch höher.
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