Das Herpes-simplex-Virus, welches für Lippenherpes verantwortlich ist, liegt bei einem Großteil der Bevölkerung in inaktivierter Form vor. Hat sich eine Person einmal mit dem Virus infiziert, ist es lebenslang im Körper vorhanden und kann jederzeit ausbrechen, was als Reaktivierung bezeichnet wird. Die Dauer von Lippenherpes beträgt ca. 10 Tage und kann durch bestimmte Cremes oder Pflaster um ein paar Tage verkürzt werden.
Die Dauer des Lippenherpes hängt in erster Linie von der Behandlung und der Ursache ab. Als Ursache ist in jedem Fall Stress zu nennen. Das erneute Auftreten von Herpes (Herpesrezidiv) hängt in großem Maß mit dem aktuellen Gemütszustand zusammen. Insbesondere Stress und Erschöpfung sorgen daher für vermehrtes Wiederauftreten von Lippenherpes.
Durch die Stresshormone wird es dem Virus ermöglicht, sich schneller zu vermehren. Zusätzlich schwächen die Stresshormone das Immunsystem, welches das Virus eigentlich bekämpfen soll. Die Dauer des Lippenherpes beträgt etwa 10 Tage ohne Behandlung. Je nachdem wie der gesundheitliche Zustand des Betroffenen ist, kann die Dauer variieren. Bei einer Behandlung und einem guten gesundheitlichen Zustand kann sich die Dauer verkürzen. Ist der allgemeine Zustand des Betroffenen verschlechtert, kann die Erkrankung länger andauern.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Stress abbauen
Man sollte zum einen die Ursache für den erneuten Ausbruch der Viruserkrankung ausfindig machen. Oftmals gibt es keinen spezifischen Grund, jedoch ist häufig Stress der Auslöser. In diesem Fall gilt es, den Stress zu vermeiden. Wird der Stress reduziert, steigert sich die Effektivität des Immunsystems. Dadurch kann das Virus erneut eingedämmt werden. Zusätzlich gibt es diverse pflanzliche oder chemische Wirkstoffe, welche zur Behandlung angewendet werden können. Durch die Behandlung kann die Dauer um einige Tage verkürzt werden. Ganz besonders wichtig ist, dass der Inhalt der Bläschen nicht in Berührung mit anderen Hautarealen oder den Augen kommt. Der Inhalt der Bläschen ist hochgradig ansteckend! Herpes-Pflaster können hier angewendet werden, um die Bläschen abzudecken.
Das Auftreten von Lippenherpes lässt sich in mindestens fünf Phasen unterteilen.
Die erste Phase heißt Prodromalphase (Phase vor der eigentlichen Erkrankung). Die Prodromalphase beinhaltet meist Symptome wie Kribbeln, Schmerzen, Spannungsgefühl. Diese Phase tritt jedoch nicht bei allen Patienten auf und dauert in der Regel maximal einen Tag.
In der nächsten Phase bilden sich schon die Bläschen. Die Bläschenbildung dauert circa 1,5 Tage.
Anschließend kommt es zum Aufbrechen der Bläschen, der sogenannten Ulzeration. Hierbei entstehen nässende Wunden, welche Schmerzen verursachen können. Die Ulzerationsphase dauert meisten einen halben Tag bis zu einem ganzen Tag an.
Danach kann man die offenen, nässenden Wunden an der Lippe vorfinden. Dieser Zustand hält zwischen fünf und sechs Tagen an, bis die Wunde vollständig verkrustet ist. Diese Krusten können mitunter einen starken Juckreiz mit sich bringen. Innerhalb der letzten ein bis zwei Tage heilt der Lippenherpes schließlich vollständig ab.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Lippenherpes
In der Flüssigkeit der Bläschen sind sehr viele Viruspartikel enthalten. Aus diesem Grund ist besonders beim Auftreten und Aufbrechen der Bläschen Vorsicht geboten. Diese beiden Phasen umfassen in etwa einen Zeitraum von sechs bis acht Tagen. Innerhalb dieses Zeitraums ist die Ansteckungsgefahr am größten. Jedoch können auch die Krusten noch ansteckend sein. Aus diesem Grund ist es ratsam, während der gesamten Ausbruchsdauer des Lippenherpes keinen körperlichen Kontakt zwischen der Lippe zu anderen Personen zu haben. Daher ist es wichtig, dass während des gesamten Ausbruchs im besten Fall keine anderen Menschen mit der infizierten Lippe geküsst oder berührt werden.
Der Virus kann auch über Gegenstände übertragen werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass Erkrankte nicht das selbe Besteck wie gesunde Mitmenschen verwendet. Auch Lippenstifte oder Handtücher sollten in diesem Zeitraum alleine verwendet werden. Mithilfe eines Herpes-Pflasters kann die Infektiösität ebenfalls eingeschränkt werden. Das Pflaster wirkt hier wie eine Barriere, wodurch das Sek ret der Bläschen zurückgehalten wird und sich nicht so gut verteilen kann.
Weitere Informationen zu diesem Thema können Sie in unserem nächsten Artikel nachlesen: So ansteckend sind Fieberblasen
Wird zur Behandlung von Lippenherpes gewöhnliche Feuchtigkeitscreme angewendet, so ist nicht von einer Verkürzung der Krankheitsdauer auszugehen. Im Gegenteil besteht eher die Gefahr, dass sich durch das eincremen die Flüssigkeit aus den Bläschen verteilt und in benachbarten Hautarealen ebenfalls eine Infektion hervorruft.
Aus diesem Grund sollten nur Substanzen mit einer virushemmenden, antiviralen Wirkung eingesetzt werden. Normale Hautcremes besitzen diese antivirale Wirkung nicht und bekämpfen somit auch nicht die Ausbreitung des Virus. Man kann also von derselben Krankheitsdauer ausgehen wie wenn man nicht mit Cremes behandeln würde. Diese beträgt in der Regel ca.10 Tage.
Weitere Informationen finden Sie unter: Cremes gegen Lippenherpes
Zovirax® ist eine Creme, welche zur Behandlung des Lippenherpes eingesetzt wird. Die Creme besteht aus den drei verschiedenen Inhaltsstoffen Aciclovir, Dimeticon und Propylenglycol. Aciclovir ist ein sogenanntes Virostatikum. Das bedeutet, dass es die Vermehrung des Virus verhindert und damit den Krankheitsverlauf günstig beeinflusst.
Neben Aciclovir sind in Zovirax® Dimeticon und Propylenglycol enthalten. Diese Wirkstoffe sorgen im Prinzip dafür, dass die Creme schnell in die Haut einzieht und der Wirkstoff Aciclovir gut wirken kann. Die Behandlungsdauer ist auf vier Tage festgesetzt. In den meisten Fällen tritt innerhalb dieser Zeit schon eine Besserung ein. Bis die Wunde vollständig verheilt ist, können jedoch noch ein bis zwei zusätzliche Tage eingerechnet werden.
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter: Zovirax®
Bei der Behandlung mit Aciclovir wird ausschließlich das Virostatikum verwendet. Es liegt hier nicht in Kombination mit anderen Stoffen vor. Dieses hemmt die Virusvermehrung und führt im Schnitt innerhalb von sechs bis sieben Tagen zur Abheilung. Aciclovir kann man als Infusion, Tablette, Cremes oder Salben erhalten. Die Geschwindigkeit mit der Aciclovir wirkt, kann davon abhängig sein, wie man es einnimmt. Bei Lippenherpes wird es in der Regel als Creme oder Salbe aufgetragen.
Auch Fenistil® besitzt keine antiviralen Eigenschaften. Die Wirkung von Fenistil® entfaltet sich über sogenannte Antihistaminika. Diese Antihistaminika blockieren die Rezeptoren von Histamin, wodurch das Histamin nicht mehr wirken kann. Histamin ist eine Substanz, welche bei Entzündungen vermehrt ausgeschüttet wird. Durch die antihistaminische Eigenschaft des Fenistils® wird es vor allem bei entzündlichen Prozessen wie Mückenstichen oder Verbrennungen angewendet. Beim Lippenherpes ist das Problem nicht die Entzündung sondern die Virusvermehrung innerhalb der Bläschen. Deswegen ist bei der Anwendung von Fenistil® nicht von einer Verkürzung der Krankheitsdauer auszugehen.
Die Herpes-Pflaster sind frei von Wirkstoffen und entfalten ihre Wirkung nicht durch eine antivirale Wirkung. Durch die Abdeckung der infizierten Stelle werden die optimalen Bedingungen für eine Wundheilung geschaffen. Die Feuchtigkeit innerhalb des Pflasters beschleunigt dadurch die Heilung. Zusätzlich fällt der Lippenherpes nach Auftragen des Pflasters weniger auf und kann im Zweifelsfall überschminkt werden. Das führt zu einer geringeren psychischen Belastung und damit zu weniger Stress. Durch den verringerten Stress kommt es dann zu einer schnelleren Heilung. Laut Erfahrungsberichten sind die subjektiven Beschwerden während der Behandlung mit einem Pflaster ebenfalls verringert. In den meisten Fällen verkürzt sich die Krankheitsdauer um einige Tage unter der Behandlung von Herpes-Pflastern.
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