CoAprovel® ist ein blutdrucksenkendes Mittel, das aus den beiden Wirkstoffen Irbesartan und Hydrochlorothiazid zusammengesetzt wird. CoAprovel® zählt in die Gruppe der Diuretika, genauer gesagt zu den Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten. Die beiden Wirkstoffe werden jedoch auch bei Herzschwäche, Ödemen oder Nierenerkrankungen eingesetzt.

CoAprovel

Einleitung

CoAprovel® ist ein blutdrucksenkendes Medikament, das 2 Wirkstoffe enthält: Hydrochlorothiazid und Irbesartan.

Es wird eingesetzt, wenn einer dieser Wirkstoffe den Blutdruck entweder durch fehlende Wirkstärke oder durch zu starke Nebenwirkungen bei niedrigen Dosen nicht genügend senkt. Da diese 2 Stoffe auf verschiedene Art und Weise in die Regulation des Blutdruckes eingreifen, kann die Dosis in der Kombination niedriger gehalten werden als bei Einzeltherapie mit je einem der Medikamente. So können unerwünschte Nebenwirkungen abgeschwächt oder vermieden werden. Neben dem Nutzen bei erhöhtem Blutdruck kann sich CoAprovel® auch auf andere Erkrankungen positiv auswirken. Diese werden im Folgenden ebenfalls genannt.

Was ist Bluthochdruck?

Als hoher Blutdruck gelten Blutdrücke über 140/90 mmHg.
Gefährlich ist ein hoher Blutdruck, weil er zwar nur selten zu direkten Beschwerden führt, jedoch bei langer Krankheitsdauer das Risiko für Schäden am Herz-Kreislauf-System stark erhöht.
Menschen mit Bluthochdruck erleiden wesentlich häufiger:

Hydrochlorothiazid

Hydrochlorothiazid, einer der 2 Bestandteile von CoAprovel®, ist ein sogenanntes „Diuretikum“, das die in den Nieren gebildete Urinmenge erhöht und den Körper so zum Teil entwässert.

Es ist Mittel der Wahl bei hohem Blutdruck und Herzinsuffizienz, solange es die Nebenwirkungen erlauben. Daneben wird es bei Wassereinlagerungen im Körper - Ödeme genannt - eingesetzt. Es ist insbesondere dann wirksam, wenn diese Ödeme durch eine geschädigte Niere oder eine verschlechterte Herzfunktion entstanden sind.

Bei richtiger Dosierung wird Hydrochlorothiazid typischerweise sehr gut vertragen.

Typisch ist nach Einnahme der erhöhte Harndrang, der der Wirkweise von Hydrochlorothiazid geschuldet ist. Die größte Gefahr bei Benutzung dieses Medikamentes besteht in einer Störung des Salzhaushaltes. Insbesondere muss auf eine Verminderung des Kaliumgehaltes mit möglichen Herzrhythmusstörungen, Lähmungen und Verstopfung geachtet werden. Hydrochlorothiazid kann zu Durchfall, leichter Übelkeit und Erbrechen führen. Selten führt es zu einer Zunahme des Harnstoffgehaltes im Blut.

Es sollte nicht bei einem bereits gestörten Salzhaushalt eingenommen werden. Auch bei Nieren- oder Leberfunktionsstörungen ist von diesem Medikament abzuraten, da es sonst im Körper angehäuft wird und stärkere Nebenwirkungen verursachen kann. Bei hoher Dosierung kann es starken Durst, Mundtrockenheit und durch die Eindickung des Blutes auch Thrombosen verursachen.

Irbesartan

Irbesartan ist ein Medikament, das die Wirkung eines Überträgerstoffes der Niere, das Angiotensin II, zum Teil aufhebt. Dadurch werden Blutgefäße erweitert und so der Druck im Gefäßsystem erniedrigt.

Da ein niedriger Blutdruck einem geschwächten Herzen das Pumpen erleichtert, kann Irbesartan auch bei beeinträchtigter Herzfunktion eingesetzt werden. Allgemein wirkt Irbesartan auch schützend auf die Nieren, weshalb es zusätzlich bei verschiedenen Nierenerkrankungen eingenommen werden kann.

Im Gegenteil zu Hydrochlorothiazid kann Irbesartan den Kaliumgehalt im Blut erhöhen, was zu ähnlichen Symptomen wie beim oben beschriebenen, erniedrigten Kaliumgehalt führen kann. Daneben kann es Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel und Müdigkeit verursachen.

Irbesartan darf während der Schwangerschaft aufgrund der Gefahr einer Schädigung des Kindes ab dem 3. Schwangerschaftsmonat nicht eingenommen werden.

Lesen Sie hierzu auch: Medikamente während der Schwangerschaft

Dosierung und Einnahme

CoAprovel® wird täglich 1-mal als Tablette geschluckt. Meist enthalten diese Tabletten 150 bzw. 300 mg Irbesartan und 12,5 bzw. 25 mg Hydrochlorothiazid. Je nach Grund für die Einnahme und Stärke der Symptome kann die benötigte Dosis variieren, höhere Dosen als 300mg/25mg werden jedoch nicht empfohlen.

Der häufigste Grund für das Verschreiben von CoAprovel® ist ein hoher Blutdruck. Zu beachten ist hierbei, dass die blutdrucksenkende Wirkung von CoAprovel® nicht direkt nach Beginn der Einnahme einsetzt. Es können Tage bis Wochen vergehen, bis eine messbare Senkung eingetreten ist.

Risiken und Nebenwirkungen

CoAprovel® kann neben den oben genannten Nebenwirkungen der Bestandteile wie die meisten Medikamente auch eine allergische Reaktion auslösen, die sich mit einer großen Spannweite von Veränderungen – von Juckreiz bis zu großflächigen Schwellungen und Ohnmacht – zeigen kann. Bei Eintreten solcher Symptome sollte CoAprovel® abgesetzt werden.

Wird der Blutdruck durch CoAprovel® zu schnell gesenkt oder erreicht er durch die Therapie ein zu niedriges Niveau, kann es insbesondere beim Aufstehen zu Schwindel und weiteren Symptomen wie Müdigkeit und Schlappheit kommen.

CoAprovel® kann mit zahlreichen anderen Medikamenten wechselwirken. Beispielsweise können Entzündungshemmer wie Aspirin oder Ibuprofen die blutdrucksenkende Wirkung von CoAprovel® abschwächen, während Alkohol die Wirkung verstärken kann.

Da Irbesartan nicht während der letzten 2 Drittel der Schwangerschaft eingenommen werden darf, sollte bei Frauen mit Kinderwunsch die Therapie von CoAprovel® auf andere blutdrucksenkende Medikamente umgestellt werden. Von der Einnahme von CoAprovel® während der Stillzeit wird ebenfalls abgeraten, da es in die Muttermilch und so in den kindlichen Kreislauf gelangen kann.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.03.2014 - Letzte Änderung: 18.09.2024