Unter einem Bandscheibenvorfall versteht man das Austreten des flüssigen Kerns der Bandscheibe in den Rückenmarkskanal. Die Gefahr des Bandscheibenvorfalls besteht darin, dass der Vorfall auf Nerven oder Rückenmark drückt. Eine mögliche Therapie ist das Tapen des Rückens, um die Stabilität der Wirbelsäule zu erhöhen.
Das Tapen von verschiedenen Erkrankungen ist in der Physiotherapie und in der Sportmedizin mittlerweile eine beliebte Technik.
Bevorzugt wird dabei die Benutzung von Kinesiotapes, die aufgrund vielfältiger Wirkungen häufig zum Einsatz kommen.
Die Kinesiotapes sind sehr elastisch, atmungsaktiv und können nach Anleitung sehr gut angebracht werden. Durch die Elastizität passt es sich sehr gut der Haut an. Daher kann es sehr gut trotz Bewegung getragen werden, ohne dass es sich löst. Dadurch dass das Tape die Bewegung begleitet, unterstützt es die Muskeln und wirkt gleichzeitig massierend. So können Muskeln gelockert und entspannt werden.
Durch die massierende Wirkung wird die Durchblutung gefördert. Wichtige Nährstoffe für die Muskeln werden angespült, Schlackenstoffe und Schmerzmediatoren werden abtransportiert. So wird der Heilungsprozess und die Verminderung der Schmerzen gefördert. Besonders gut geeignet sind die Tapes zur Unterstützung und Stabilisierung von Muskeln, Bändern und Sehnen ohne, dass eine Ruhigstellung der verletzten Strukturen notwendig ist. Die Bewegung bleibt erhalten. So wird das Kinesiotape auch zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen eingesetzt.
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Die Kinesiotapes können auch zum Tapen eines Bandscheibenvorfalls angewendet werden. Der Bandscheibenvorfall geht häufig einher mit starken Schmerzen, besonders bei Bewegung. Die Tapes können dann die Stabilität der Wirbelsäule unterstützen. Dabei behindern sie keine Bewegung, sondern begleiten sie und wirken entspannend auf die Muskulatur.
Je nachdem auf welcher Höhe der Bandscheibenvorfall sich befindet, kann die Anbringung etwas variieren. Wichtig ist dabei, dass die Tapes entlang der Wirbelsäule laufen und unter der richtigen Zugspannung. Am besten werden die Kinesiotapes unter Anleitung von einem fachkundigen Physiotherapeuten angebracht.
In den meisten Fällen wird ein sternförmiger Tapeverband angelegt mit vier Streifen. Das Aufkleben erfolgt auf einem runden Rücken. Der Patient lehnt sich dazu einfach vorne über. Sie werden direkt auf den schmerzenden Wirbelkörper angebracht um dort die maximale Wirkung zu entfalten. Alle Streifen werden unter maximalen Zug aufgeklebt, wodurch sich die Zugspannung auch auf die Muskulatur überträgt. Die richtige Anwendung zeigt sich wenn sich der Patient wieder aufrichtet. Die Tapes sollten Wellen schlagen und sich jeder Bewegung anpassen.
Die Streifen können 7-10 Tage haften bleiben. In dieser Zeit können zusätzlich kräftigende Rückenübungen, die durch das Kinesiotape unterstützt werden. Bewegung ist zur Heilung eines Bandscheibenvorfalls sehr wichtig, da eine kräftige Rückenmuskulatur und Bauchmuskulatur der Wirbelsäule mehr Stabilität verleihen.
Duschen und Schwitzen sind in der Regel kein Problem mit den Tapes.
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Für die Anbringung eines Tapeverbandes an der Halswirbelsäule werden die Streifen zunächst abgemessen. Es werden Streifen vom 1. bis zum 7. Halswirbel und ein quer dazu verlaufender Streifen benötigt. Die Ecken zur besseren Haltbarkeit abgerundet werden.
Bereits bei der Abmessung sollte der Patient seinen Kopf nach vorne auf die Brust neigen. So wird das Tape in Dehnung aufgeklebt. Der erste Streifen wird entlang seiner Länge in zwei Streifen geteilt, sodass sie an einem Ende aber noch zusammen bleiben. Es ergibt sich ein V- förmlicher Streifen mit einer Basis. Diese Basis wird nun zwischen den Schulterblättern aufgeklebt. Anschließend können die beiden davon abgehenden Streifen um den prominenten siebten Halswirbel herum aufgeklebt werden. Die streifen werden ohne Zug angebracht und sollten bis zum Haaransatz verlaufen. Anschließend wird der dickere Tapestreifen quer verlaufend direkt über dem Schmerzpunkt platziert. Dieser Streifen wird zunächst unter maximaler Zugspannung aufgeklebt und anschließend werden die Enden nur noch locker ausgestrichen.
Die Tapes unterstützen die Muskulatur im Nacken und können so zur Linderung der Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall der HWS beitragen.
Das Tapen von Bandscheibenvorfälle in der Lendenwirbelsäule wird mit vier Tapestreifen durchgeführt. Diese können an den Ecken abgerundet werden, was das Tragen angenehmer macht und für eine bessere Haltbarkeit sorgt.
Der Patient beugt sich für die Anbringung der Tapestreifen vornüber, sodass der Rücken eine runde Form hat. Der erste Streifen wird längs entlang der Wirbelsäule angebracht. Der erste Streifen verläuft somit direkt auf der Wirbelsäule. Die Enden werden nur noch locker ausgestrichen. Der nächste Streifen wird quer verlaufend zu dem ersten Streifen angebracht. Auch dieser Streifen wird mit maximaler Spannung aufgeklebt und sollte direkt über dem schmerzenden Punkt sein. Die letzten beiden Streifen werden diagonal zu den bereits aufgeklebten Streifen angebracht, sodass sich ein Stern abbildet. Die Streifen können noch gut angedrückt werden, damit sie gut halten. Anschließend kann sich der Patient wieder aufrichten. Die Streifen bilden dann deutliche Falten aus, was zeigt, dass sie sich der Form und der Bewegung anpassen und richtig aufgeklebt sind.
Durch die Tapes wird die Muskulatur gestützt und auch entspannt gehalten. Gerade bei einem Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich wirkt dies einer Schonhaltung aufgrund der Schmerzen entgegen. Zudem bleibt der Patient beweglich und Bewegungen werden unterstützt.
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