Die Angina pectoris bezeichnet wörtlich übersetzt eine Brustenge. Meist kommt es zu einem Angina pectoris Anfall, wenn die betroffene Person körperlich aktiv ist. Bei einem Anfall setzen die Symptome plötzlich ein und halten für etwa eine bis fünf Minuten an.
Die Angina Pectoris bezeichnet wörtlich übersetzt eine Brustenge. Den Beschwerden liegt eine koronare Herzkrankheit (KHK) zugrunde, die zu einer Mangeldurchblutung der Herzmuskulatur führt. Dadurch entstehen Brustschmerzen und ein Enge- oder Druckgefühl auf der Brust.
Meist kommt es zu einem solchen Angina pectoris Anfall, wenn die betroffene Person körperlich aktiv ist. In dieser Situation benötigt das Herz eine bessere Durchblutung, die aufgrund der KHK nicht erfolgen kann. Bei einem Anfall setzen die Symptome plötzlich ein und halten für etwa eine bis fünf Minuten an. Danach hat sich der Bedarf des Herzens wieder herunterreguliert und die Beschwerden verschwinden.
Die typischen Anzeichen einer Angina pectoris sind eine Brustenge und Schmerzen im Brustbereich. Diese Schmerzen können auch in den Rücken, den linken Arm/die linke Schulter, den Kiefer oder den Oberbauch ausstrahlen. Zu den Oberbauchschmerzen gesellen sich oft Übelkeit und Erbrechen. Typischerweise liegen die Brustschmerzen unmittelbar hinter dem Brustbein, meist sind sie dumpf oder stechend und bohrend.
Die Brustenge fühlt sich an, als hätte jemand einen schweren Sack auf die Brust des Betroffenen gestellt. Daraus folgt meist das Gefühl der Atemnot, was sich bis zu einer Angst- und Panikattacke steigern kann. Normalerweise treten die Symptome erstmals bei körperlicher Belastung auf, auch Stress kann ein Auslöser der Beschwerden sein. Die Angina pectoris tritt in den meisten Fällen anfallsartig auf.
Die Symptome beginnen plötzlich und stark und halten für etwa eine bis fünf Minuten an.
Erfahren Sie mehr zu diesem Thema: Symptome einer Angina pectoris
Zur Diagnostik eines Angina pectoris Anfalls wird zunächst die Symptomatik in einem anamnestischen Gespräch eruiert. Dabei wird vor allem Wert auf die körperliche Belastbarkeit und die davon abhängigen Beschwerden gelegt.
In der körperlichen Untersuchung fällt meist nichts auf, es können jedoch manchmal Hinweise auf eine Gefäß-verkalkende Erkrankung gefunden werden. Dazu zählen Strömungsgeräusche an den Halsschlagadern oder ein Fehlen der Fußpulse.
In der apparativen Diagnostik wird das EKG verwendet. Dies ist in Ruhe oftmals unauffällig und wird daher meist zusätzlich unter Belastung durchgeführt. Dabei können Angina pectoris Anfälle, starke Luftnot und Sauerstoffmangel sowie Blutdruckabfälle auftreten. Zudem kommt es zu pathologischen Veränderungen der elektrischen Ströme im Herzen, die im EKG abgebildet werden.
Zur weiteren Diagnostik wird in der Regel ein Ultraschall vom Herzen herangezogen. Diese sogenannte Echokardiographie wird oftmals ebenfalls in Ruhe sowie unter Belastung durchgeführt, da sich auch hier vor allem unter Belastung Hinweise auf eine Angina pectoris Erkrankung finden lassen.
Auch eine Darstellung der Gefäße in einer MRT Untersuchung wird zur Diagnose genutzt. Bei anhaltenden Angina pectoris Beschwerden wird zudem eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. Diese hat einerseits diagnostischen Wert, kann aber gleichzeitig zur Therapie der Erkrankung eingesetzt werden.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Belastungs- EKG
Charakteristisch für den Angina pectoris Anfall ist der plötzliche Beginn der Symptomatik. Manche Personen spüren allerdings auch leichte Vorzeichen bevor ein Anfall einsetzt. Dazu gehört ein Stechen oder Ziehen in der Brustgegend, aber auch Magenschmerzen und Übelkeit können auf einen Angina pectoris Anfall hindeuten. Typischerweise hält der Anfall nur wenige Minuten an.
Der Verlauf ist dabei von Person zu Person unterschiedlich. Bei manchen verschlechtern sich die Beschwerden in den ersten paar Minuten, um nach einem „Höhepunkt“ wieder abzuklingen. Andere leiden etwa eine bis fünf Minuten lang durchgängig an Schmerzen und Luftnot. Bei wieder anderen beginnen die Beschwerden plötzlich und stark und werden mit der Zeit schwächer bis sie wieder verschwinden.
Ein schnelleres Ende des Anfalls kann durch Nitrospray herbeigeführt werden. Dies erweitert die Herzkranzgefäße und führt dadurch zu einer besseren Durchblutung der Herzmuskulatur. Solange sich die Anfälle bei einer Person nicht voneinander unterscheiden spricht man von einer stabilen Angina pectoris. Werden die Anfälle mit der Zeit schlimmer oder treten sie häufiger auf, so liegt eine instabile Angina pectoris vor, die auf ein Fortschreiten der koronaren Herzkrankheit hindeutet und unbedingt nochmal ärztlich abgeklärt werden sollte.
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In der Regel dauert ein typischer Angina pectoris Anfall etwa eine bis fünf Minuten. Allerdings gibt es von dieser normalen Dauer Abweichungen, sodass man bei Anfällen zwischen 30 Sekunden und 30 Minuten noch über das Vorliegen eines Angina pectoris Anfalls spricht.
Wie lange der Anfall bei einer einzelnen Person dauert ist von vielen Faktoren abhängig und nicht eindeutig begründbar. Fest steht jedoch, dass bei einer stabilen Angina pectoris die einzelnen Anfälle nicht an Länge und Stärke zunehmen. Findet eine Veränderung der auftretenden Anfälle statt, muss zunächst von einer instabilen Angina ausgegangen werden.
Zur Akut-Therapie bei einem Angina pectoris Anfall wird meist ein Nitrospray benutzt. Dieses enthält Nitroglycerin, welches im Körper Stickstoffmonoxid (NO) freisetzt. Das NO wirkt an den Muskelzellen der Gefäßwände und führt zu einer Entspannung dieser Zellen. Dadurch weiten sich die Herzkranzgefäße und eine bessere Durchblutung wird möglich.
Ein Angina pectoris Anfall kann zwar sehr schnell wieder beendet werden, sollte aber immer abgelärt werden. Da die Unterscheidung zwischen einem Erstanfall und einem Herzinfarkt für Laien sehr schwierig sein kann, sollte unbedingt ein Notarzt gerufen werden. Dieser kann weitere Maßnahmen durchführen.
Dazu gehört beispielsweise die Gabe von Sauerstoff. Auch Flüssigkeit und verschiedene Medikamente können dem Betroffenen direkt über einen venösen Zugang verabreicht werden. So kann beispielsweise die Gabe von Beruhigungsmitteln notwendig sein, wenn zu den Schmerzen auch Angst oder Panik bei einem Angina pectoris Anfall auftreten.
Sobald erste Symptome eines Anfalls bemerkt werden, muss jede körperliche Belastung sofort abgebrochen werden. Nur so kann die Leistung, die das Herz aufbringen muss, gemindert werden.
Ist der Anfall die Folge einer stabilen Angina pectoris, kann die Gabe von Nitroglycerin bereits als Akut-Therapie ausreichen.
Bei einer instabilen Angina pectoris ist eine anschließende stationäre Behandlung zur weiteren Abklärung sowie zu einer Umstellung der Medikation erforderlich.
Erfahren Sie mehr hierzu: Therapie der Angina pectoris
Die Prävention eines Angina pectoris Anfalls hat viele Komponenten. Zum einen gilt es die allgemeine Situation des Herz-Kreislauf-Systems zu verbessern. Dazu gehören eine Änderung des Lebensstils (gesunde und ausgewogene Essgewohnheiten, ausreichend Bewegung, Rauchentwöhnung) sowie die Behandlung aller sonstigen Erkrankungen (Bluthochdruck, Diabetes mellitus = Zuckerkrankheit, Hypercholesterinämie = hohe Blutfettwerte, etc.).
Zum anderen sollten konkrete Risikofaktoren wie eine teilweise Stenose (Verstopfung) von Herzkranzgefäßen ausgeräumt werden. Mit Notfallmedikamenten wie dem Nitrospray kann ein aufkommender Anfall behandelt werden bevor er richtig ausbricht.
Die Ursachen eines Angina Pectoris Anfalls könnten Ihnen helfen, dass es nicht zu noch einem Anfall kommt: Ursache der Angina Pectoris
Die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden ist bei Angina pectoris Beschwerden grundsätzlich erhöht, da beide Erkrankungen auf den gleichen Gefäßveränderungen beruhen. Am besten lässt sich das Risiko anhand der Unterteilung in die stabile und die instabile Angina pectoris einschätzen.
Bei der stabilen Angina pectoris schreitet die Erkrankung nicht voran, sodass die Gefahr einen Herzinfarkt zu bekommen vergleichsweise gering ist. Innerhalb von fünf Jahren erleiden etwa 25% der Betroffenen einen Herzinfarkt.
Bei der instabilen Angina pectoris wird die Erkrankung zunehmend stärker, sodass ein Herzinfarkt deutlich wahrscheinlicher, wenn nicht sogar unausweichlich ist, sofern die Beschwerden und das Fortschreiten der Erkrankung nicht eingedämmt werden können.
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