Ursachen von Xanthelasmen

Xanthelasmen können durch viele Faktoren entstehen. Grundsätzlich liegt beim Patienten eine Störung im Fettstoffwechsel vor. Dies kann trotz normaler Blutfettwerte der Fall sein. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren die Entstehung von Xanthelasmen begünstigen.

Ursachen von Xanthelasmen

Allgemeines

Wenn bei Patienten Xanthelasmen oder Xanthome auftreten, so liegt bei den Betroffenen eine Störung im Fettstoffwechsel vor. Der Körper nimmt dann während des Verdauungsvorgangs zu viel Fett der aufgenommenen Nahrungsmittel auf, statt das überflüssige Fett auszuscheiden. Dieses speichert der Körper dann als winzige Fettknötchen in der Haut ab.
Beim sogenannten Xanthom werden die Fette als Lipide (Cholesterin) in den Hautzellen (Histiozyten) eingekapselt.
Xanthelasmen sind besondere Formen der Xanthome: Der Körper speichert hierbei die Lipide in den Augenliderzellen (Makrophagen, Schaumzellen) ab, sodass das Auftreten besonders in diesen Bereichen auffällig wird.

Formen von Xanthelasmen

Es existieren unterschiedliche Formen von Xanthomen und Xanthelasmen.
So unterscheidet man zwischen Ablagerungen von Fett, die ein Patient trotz normaler Blutfettwerte aufweist (normolipidämische Xanthome und Xanthelasmata) und den Ablagerungen bei Patienten mit zu hohen Blutfettwerten (hyperlipidämische Xanthome und Xanthelasmen). Zudem gibt es auch Ablagerungen, die durch andere vorliegende Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, Bauchspeicheldrüsenentzündung oder alkoholische Leberkrankheiten bedingt werden (sogenannte sekundäre Xanthome oder Xanthelasma).

Die Ablagerungen von Fett stehen laut aktuellem Wissenschaftsstand nicht mit dem Gewicht der betroffenen Patienten in Verbindung, denn auch Normalgewichtige können Xanthome oder Xanthelasmen bekommen.
Auffällig ist eine familiäre Häufung von Xanthelasmen an den Augenlidern, sodass eine genetische Einflussmöglichkeit in Erwägung gezogen wird.

Auftreten von Xanthelasmen

Die sogenannten Xanthelasmen palpebarum treten meist ab dem 50. Lebensjahr auf, werden jedoch auch ab dem 40. Lebensjahr beobachtet.
Xanthome werden am häufigsten über den Ellbogen und Kniegelenken, am Gesäß oder an Sehnenscheiden ausgebildet und zeigen sich als Knötchen, die nicht schmerzhaft sind. Die Farbe der Knötchen ist durch das eingelagerte Fett gelblich, die Haut darüber jedoch unauffällig.

Wenn innerhalb eines kurzen Zeitraums viele der gelblichen Knötchen entstehen, so spricht man in der Medizin von eruptiven Xanthomen.

Weitere Einflüsse

Diskutiert wird derzeit ein vermutlich erheblicher Einfluss der Lebensführung auf die Ausbildung von Xanthomen und Xanthelasmen.
So wird vermutet, dass Rauchen, Bewegungsmangel, Schlafmangel, Stress und unausgewogene „westliche“ Ernährungsweise das Auftreten von Xanthomen und/oder Xanthelasmen erheblich fördern und dass sie Vorboten für Schlaganfall und Herzinfarkt sein können.
Aus diesem Grund sollten die Knötchen dem Hausarzt gezeigt und gemeinsam eine Möglichkeit erarbeitet werden, den Lebensstil neben einer medikamentösen Behandlung der Grundleiden (z.B. Diabetes, Fettstoffwechselstörung) selbst positiv zu beeinflussen, sodass die Gesundheit des Gesamtorganismus gefördert wird und ein neues Auftreten von Xanthomen, Xanthelasmen oder schwerwiegender gesundheitsschädlicher Ereignisse vermieden werden kann.

Möglichkeiten der Entfernung von Xanthelasmen

Da die Xanthelasmen in erster Linie ein kosmetisches und kein medizinisches Problem darstellen, ist es in der Regel auch nicht unbedingt notwendig, diese entfernen zu lassen. Stören sie den Patienten aber zu sehr oder behindern sie gar den Lidschluss, stehen dem Arzt verschiedene Behandlungsansätze zur Verfügung. Bevor jedoch die Entscheidung zu einer Entfernung der Xanthelasmen fällt, muss unbedingt abgeklärt werden, ob die Blutfettwerte des Patienten sich im Normbereich befinden und der Stoffwechsel ohne Einschränkungen funktioniert. Ist dies nicht der Fall, wird der Arzt hier zunächst therapeutisch tätig werden und erst im Anschluss die Xanthelasmen behandeln können. Es stehen die chirurgische Exzision, die Elektrokauterisation, verschiedene Arten von Lasern, die Kryochirurgie sowie die Trichloressigsäurebehandlung zur Option. Nach dem operativen entfernen von Xanthelasmen kommt es jedoch in 40% der Fälle zu Rezidiven, das heißt, die Xanthelasmen bilden sich an derselben Stelle wieder. Auch besteht die Gefahr, dass durch das Herausschneiden der Xanthelasmen und das im Anschluss notwenige Straffen des Augenlids der Lidschluss nicht mehr komplett gegeben ist, was zu einem permanenten Austrocknen der Augen führt. Daher ist heute die Laserbehandlung in den meisten Fällen die erste Wahl.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.04.2014 - Letzte Änderung: 25.07.2023