Glioblastome gehören zu den aggressivsten Krebserkrankungen überhaupt. Sie sind nur selten heilbar und wachsen sehr schnell.
Glioblastome sind bösartige Krebserkrankungen, welche im Gehirn aus eigenen Zellen, sogenannten Astrozyten, entstehen. Sie sind oft sehr aggressiv und schnell wachsend und gehen in der Regel mit einer schlechten Prognose einher. Dies ist auch daran zu erkennen, dass sie in der Tumorklassifikation der WHO mit der Stufe IV kategorisiert wurden, was der höchsten Stufe entspricht.
Die meisten Patienten, welche unter einem Glioblastom leiden, erkranken zwischen dem 50. Und 65. Lebensjahr. Allerdings können auch Kinder und Jugendliche betroffen sein. Frauen und Männer sind in etwa gleich häufig betroffen.
Da der Tumor sehr schnell wächst, treten oft innerhalb kürzester Zeit Beschwerden auf. Diese äußern sich multiform: Es können Krampfanfälle auftreten, oft berichten Patienten über Kopfschmerzen. Des Weiteren sind Wesensveränderungen, Schwindel oder Sehstörungen keine Seltenheit. Unter Umständen kann der Tumor allerdings auch ohne Symptome als Zufallsbefund festgestellt werden.
Unbehandelt führt der Tumor innerhalb weniger Wochen bis Monate zum Tode, weshalb eine Behandlung schnellstmöglich indiziert ist. Diese besteht für gewöhnlich in einer operativen Entfernung des kranken Gewebes. Anschließend findet oftmals noch eine Bestrahlung und/oder Chemotherapie statt.
Allgemein ist jedoch keine vollständige Heilung möglich, die getroffenen Maßnahmen dienen nur dem Verzögern der Krankheit und dem Verbessern der Lebensqualität des Patienten. Auch kommt es oft zu Rezidiven, welche dann reevaluiert und eventuell erneut entfernt werden müssen.
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Glioblastome sind in der Klassifikation der Hirntumore als ein Astrozytom vierten Grades einzuordnen. Diese Einteilung sagt etwas über die Prognose aus. Bei viertgradigen Hirntumoren steht diese zwischen wenigen Monaten und wenigen Jahren, wobei es auf den Tumor und die verfügbare Therapie ankommt. Das Glioblastom kann nur selten komplett entfernt werden, da es sich schnell und diffus ausbreitet sowie oft viele Metastasen im Gehirn mit sich bringt. Die bisher einzig verfügbare Therapie zielt hauptsächlich auf die Symptomlinderung ab. Zusätzlich ist die Rezidivrate hier sehr hoch, das heißt, es ist wahrscheinlich, dass der Tumor wiederkehrt.
Weitere Informationen finden Sie unter: Glioblastom Grad 4
Die durchschnittliche Lebenserwartung bei einem Glioblastom beträgt nach Diagnosestellung nur etwa zehn bis fünfzehn Monate. Der Grund dafür liegt in der Bösartigkeit und Aggressivität des Tumors.
Wie weiter oben beschrieben, sind komplette Resektionen in der Regel nicht möglich und der Tumor kehrt trotz Bestrahlung und Chemotherapie meist innerhalb eines Jahres zurück. Da jede Operation mit dem Verlust von Hirngewebe einhergeht, ist das Maximum an Therapie recht bald erreicht.
In Einzelfällen kommt es immer wieder zu Langzeitüberlebenden, welche über Jahre hinweg mit verhältnismäßig wenigen Nebenwirkungen und unter Therapie überleben. Diese stellen jedoch eine absolute Ausnahme dar. Wissenschaftler sind durch deren Überleben momentan noch vor ein großes Rätsel gestellt.
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Die Diagnose eines Glioblastoms ist stets eine fatale: Nahezu jeder Patient verstirbt früher oder später an seinem Krebs. Es gibt jedoch einige Faktoren, welche sich als positiv auf das Ergebnis der Therapie, welche aus Operation und Bestrahlung inklusive Chemotherapie besteht, auswirken.
So ist das Alter ein entscheidender Faktor für das Überleben eines Patienten: Je jünger und gesünder (d. h. weniger Begleiterkrankungen) ein Mensch ist, desto eher glückt eine primäre Therapie und desto länger ist das Überleben des Patienten. Allgemein lässt sich sagen, dass Patienten, welche eine Therapie erhalten, in der Regel eine bessere Überlebensrate aufweisen können, als solche, die diese ablehnen oder aus anderen Gründen nicht wahrnehmen können.
Auch die zelluläre Beschaffenheit des Tumors hat Auswirkungen auf den Verlauf: Es gibt sogenannte groß- und kleinzellige Glioblastome. Die großzelligen sind mit einer geringfügig positiveren Prognose versehen.
Eine genetische Komponente scheint sich auch auf das Überleben auswirken zu können, die sogenannte Methylierung des MGMT-Promoters. Dieser kann ein Ansprechen auf die Chemotherapie verbessern. Da dies jedoch nicht immer der Fall ist, wird er momentan noch weiter erforscht, um die Bedeutung für die Behandlung zu klären.
Lesen Sie mehr zum Thema: Prognose eines Glioblastoms
Anzeichen für einen negativen Verlauf der Erkrankung sind zunächst einmal ein hohes Alter. Bei Patienten über 50 Jahre ist die Prognose schlechter, als bei solchen unter 50. Auch ist die Größe des Tumors und vor allem sein „Verhalten“ wichtig: Bildet sich ein sogenanntes Ödem, eine Flüssigkeitsansammlung um den Tumor herum, drückt dieses auf das umliegende Gewebe und schädigt es. Je ausgeprägter das Ödem ist, desto schwerwiegender ist oft die Symptomatik.
Bei einem komplizierten oder unerfolgreichen Verlauf der Operation ist ebenfalls eine schlechte Prognose zu stellen. Patienten, die nach der Operation weiterhin unter neurologischen Beschwerden leiden sind leider oftmals schwer betroffen.
Ebenfalls negativ auf das Ergebnis der Therapie wirkt sich der Krankheitsstatus des Patienten aus: Sind viele Nebenerkrankungen bekannt und/oder befindet er sich in einem schlechten Allgemeinzustand, so ist mit einem schlechten Verlauf zu rechnen. Ähnliches gilt für den Ernährungszustand. Da viele Patienten unter der Therapie stark an Gewicht verlieren, sind gering- bis mangelernährte Kranke hier im Nachteil.
Diagnostiziert man ein Glioblastom, muss man sich stets die Frage stellen, ob es operabel ist oder nicht. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Sehr wichtig sind Größe und Lage des Tumors. Ist er beispielsweise in der Nähe lebenswichtiger Strukturen gelegen oder lässt sich von diesen nur schwer oder gar nicht abgrenzen, so wird er als inoperabel bezeichnet. Auch fällt immer ins Gewicht, ob von der Operation eine Verbesserung der Lebenssituation des Patienten zu erwarten ist. Manchmal liegt der Tumor so im Gehirn, dass eine Operation entweder zu keiner Linderung der Symptome oder gar zu einer Verschlechterung führen würde; in diesem Fall würde man ebenfalls nicht operieren.
Wird das Glioblastom als inoperabel deklariert, bleibt normalerweise nur noch die Bestrahlung und die Chemotherapie als Therapieoptionen. Diese sind jedoch nicht heilend, sondern sollen dem Patienten nur noch die letzte Zeit erträglicher gestalten. Kommt es bei dem Patienten zur Verschlechterung der Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel), trübt das Bewusstsein langsam ein (Schläfrigkeit, Verwirrtheit bis zum Koma) und/oder sind sie stark schmerzgeplagt, sind dies oft Zeichen dafür, dass der Patient nicht mehr lange zu leben hat. Der Tumor ist dabei nicht selbst der kritische Part, sondern die neurologischen Ausfälle, welcher er durch Verdrängung des Hirngewebes verursacht, sorgen für eine Verschlechterung des Zustandes. Oft kommt es schlussendlich zum Organversagen, in diesem Fall verstirbt der Patient innerhalb weniger Tage.
Weitere Informationen finden Sie unter: Glioblastom im Endstadium
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