Die Nebenhodenentzündung ist eine ernst zu nehmende, aber meist gut behandelbare Erkrankung. Die Dauer richtet sich nach der Ursache, oft sind das Bakterien. In diesem Fall helfen Antibiotika, die Dauer zu verkürzen.
Der Nebenhoden ist eine wenige Millimeter große Struktur, die dem Hoden am Oberpol aufliegt und eine entscheidende Rolle in der Reifung und dem Transport von Spermien einnimmt. Eine Entzündung dieser Struktur, auch Epididymitis genannt, kann zu starken Schmerzen und zu einer zunehmenden Schwellung des Nebenhodens führen.
Die Symptome, wie Hodenschmerzen, Schwellung und Fieber nehmen meist im Verlauf von Stunden bis Tagen zu. Während anfangs eine isolierte Entzündung des Nebenhodens vorliegt, kommt es ohne Therapie zu einer zunehmenden Ausbreitung der Schmerzen und einer deutlichen Schwellung des Hodensacks. Auch kann eine Chronifizierung der Entzündung die Folge sein, die mit erheblichen Komplikationen, wie dem einseitigen Verschluss des Samengangs, einhergehen kann.
Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Therapie der Nebenhodenentzündung prognostisch äußerst entscheidend. Da eine Nebenhodenentzündung meist durch Entzündungen oder Verengungen im Urogenitaltrakt ausgelöst wird, muss nach Abklingen der akuten Symptomatik eine Ursachenabklärung erfolgen, um das Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern.
Wie lange eine Nebenhodenentzündung insgesamt zur vollständigen Abheilung benötigt, hängt maßgeblich von der zugrundeliegenden Ursache, dem Zeitpunkt der Diagnose und der konsequenten Einhaltung der Bettruhe ab.
Während Nebenhodenentzündungen, die in einem frühen Krankheitsstadium erkannt werden und nur mit einer leichten Symptomatik einhergehen, in der Regel innerhalb von 2-3 Tagen gut auf eine antibiotische und antientzündliche Therapie ansprechen, kann es bei ausgeprägten Befunden zu deutlich längeren Verläufen kommen. Im Rahmen der Therapie sollte stets eine strikte Bettruhe und schonende Maßnahmen, wie eine Hodensackhochlagerung, eingehalten werden, um den Heilungsprozess nicht zu verzögern.
Ein Absinken des Fiebers und die deutliche Reduktion der Hodensackschwellung sind für ein Abklingen der Erkrankung gute Verlaufsparameter. Werden diese Maßnahmen nicht eingehalten, kann es zu einer deutlich verlängerten Krankheitsdauer bis hin zu Chronifizierung kommen.
Weiterhin ist die Krankheitsdauer von der Wahl des richtigen Antibiotikums abhängig. Hierbei kann gerade bei komplizierten Verläufen ein direkter Erregernachweis durch Abstriche äußert hilfreich sein, da so eine zielgerichtete Therapie durchgeführt werden kann. Ist kein Erregernachweis möglich, kann es vorkommen , dass Antibiotika keiner oder nur geringer Wirkung gegen die zugrundeliegenden Erreger eingesetzt werden, was mit einer verlängerten Krankheitsdauer einhergehen kann.
Erfahren Sie mehr über die chronische Nebenhodenentzündung.
Schmerzen im Bereich des Hodensacks sind meist das erste Symptom einer beginnenden Nebenhodenentzündung. Während anfangs nur ein leichter dumpfer Schmerz wahrgenommen wird, kann sich dieser im Verlauf von wenigen Stunden bis Tagen deutlich verstärken und als generalisierter Unterbauchschmerz wahrgenommen werden.
Im Rahmen der Therapie kann durch eine adäquate Schmerztherapie mit Ibuprofen oder Paracetamol eine deutliche Schmerzlinderung erzielt werden.
Bei leichten Formen der Nebenhodenentzündung kommt es bereits drei bis vier Tage nach Therapiebeginn zu einer deutlichen Reduktion der Schmerzen. Bei schweren und chronischen Verläufen hingegen können sich die Schmerzen über mehrere Tage bis zu wenigen Wochen hinziehen. Je nach zugrundeliegender Ursache der Entzündung können die Schmerzen auch erst in Gänze verschwinden, wenn der Auslöser der Erkrankung entfernt wurde, wie es beispielweise bei vorliegenden Harnsteinen der Fall ist.
Wird eine Nebenhodenentzündung in einem frühen Stadium erkannt, in dem lediglich eine isolierte Schwellung des Nebenhodens festzustellen ist, kann durch einen zügigen Beginn der Behandlung die Schwellung innerhalb von zwei bis drei Tagen bereits spürbar zurückgehen.
Bei einer Beteiligung des Hodens und einer entzündlichen Flüssigkeitsansammlung im Hodensack hingegen kann es mehrere Tage bis zu einigen Wochen dauern, bis die Hodensackschwellung vollständig zurückgegangen ist. Dies betrifft insbesondere Fälle, in denen die Hodensackschwellung zu einem verdickten, nicht-verschieblichen Hautbefund geführt hat.
Neben den Schmerzen und der Hodenschwellung können Nebenhodenentzündungen mit einer Reihe weiterer Symptome einhergehen. Diese stehen meist in Zusammenhang mit der zugrundeliegenden Ursache.
So kommt es beispielweise im Rahmen einer Harnwegsinfektion zu Schmerzen beim Wasserlassen und häufigem Harndrang. Eine Verbesserung dieser Symptomatik ist daher erst nach einer Therapie der primären Ursache zu erwarten. In den meisten Fällen kommt es jedoch bei einer bakteriellen Entzündung zu einer Verbesserung innerhalb von 2-3 Tagen.
Spezielle Erreger, wie beispielweise die Erreger einer Gonorrhoe im Rahmen einer Harnröhrenentzündung können jedoch auch ein etwas langsameres Ansprechen auf die Therapie zeigen.
Bei strukturellen Veränderungen im Urogenitaltrakt, die zu einer Nebenhodenentzündung führen können, ist in manchen Fällen ein operativer Eingriff nötig, um die bestehende Symptomatik zu verbessern.
Die Ansteckungsgefahr von Nebenhodenentzündungen ist insgesamt als gering zu bewerten. Dies gilt insbesondere in Fällen einer klassischen Harnwegsinfektion mit E.coli oder Enterobakterien. Andere Bakterien wie Chlamydien oder Gonorrhoe-Erreger können hingegen als sexuell übertragbare Infektionen durchaus zu einer Ansteckung von Geschlechtspartnern führen. Nach der Einleitung einer Antibiotikatherapie ist jedoch auch in diesen Fällen bereits nach 2-3 Tagen nicht mehr von einer Ansteckungsgefahr auszugehen.
Im Rahmen der Behandlung von Nebenhoden- und Hodenentzündungen ist eine strikte Einhaltung der Bettruhe für den Krankheitsverlauf äußerst entscheidend. Aus diesem Grund wird man häufig etwas länger krank geschrieben als bei anderen Infektionen . Die Bettruhe sollte in der Regel eingehalten werden, bis es zu einer Normalisierung der Körpertemperatur und einer Abschwellung des Hodens gekommen ist. In den meisten Fällen bedeutet dies eine Krankschreibedauer von circa 4-5 Tagen oder länger.
In vielen Fällen ist eine bakterielle Infektion der Auslöser einer Nebenhodenentzündung. In diesen Fällen ist die Behandlung mit Antibiotika nötig. Die Dauer dieser Therapie hängt maßgeblich von dem zugrundeliegenden Erreger und dem eingesetzten Antibiotikum ab. Während bei klassischen Erregern einfacher Harnwegsinfekte, wie E.coli, meist eine Behandlungsdauer von 3-5 Tagen angesetzt wird, werden sexuell übertragbare Infektionen, wie Gonorrhoe, meist 7-14 Tage mit mehreren Antibiotika therapiert.
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