Eine Urease Schnelltest dient dem Nachweis des Bakteriums Helicobacter pylori. Das Bakterium enthält das Enzym Urease, welches Harnstoff zu Kohlendioxid und Ammoniak spalten kann. Der Test kann diese Reaktion durch eine pH-Wert Änderung erkennen. Die pH Wert Änderung wird durch einen Farbindikator dargestellt.
Der Test wird im klinischen Alltag im Rahmen einer Gastroskopie angewandt. Das entnommene Gewebe kann so zuverlässig auf das Bakterium getestet werden.
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Der Urease Schnelltest wird bei einem Verdacht auf eine chronische Gastritis durchgeführt. Eine Gastritis beschreibt eine Entzündung der Magenschleimhaut, welche mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Sodbrennen einhergeht.
Vor allem wenn die Ursache für die Entstehung einer Gastritis unklar ist oder eine Infektion mit Helicobacter pylori vermutet wird sollte eine Gastroskopie, also eine Magenspiegelung, durchgeführt werden. Das entnommene Gewebe kann anschließend durch den Schnelltest untersucht werden.
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Falls die genaue Ursache der Magenschleimhaut bekannt ist, muss keine Gastroskopie (Magenspiegelung) mit Gewebeentnahme erfolgen. Dieser Eingriff wäre dann überflüssig.
Auch wenn der Verdacht auf eine Besiedlung des Magens mit Helicobacter pylori unwahrscheinlich erscheint, sollte man diesen Test nicht durchführen. Es gibt andere Alternativen dieses Bakterium zu diagnostizieren, die weniger invasiv sind.
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Der Urease Schnelltest kann nicht in einer Apotheke erworben werden bzw. für die Durchführung benötigt man Gewebe aus der Magenschleimhaut. Dieses Gewebe kann eigentlich nur durch eine Magenspiegelung entnommen werden. Aus diesem Grund kann eine Privatperson den Urease Schnelltest nicht durchführen.
Allerdings sind auf dem Markt andere Alternativen vorhanden, die rezeptfrei erworben werden können. Beispielsweise gibt es Tests, welche die Helicobacter pylori Antikörper im Blut oder das Antigen des Bakteriums im Stuhl nachweisen können.
Wie bereits zuvor erläutert kann der Urease Schnelltest nur durch einen Arzt erfolgen. Für den Test wird nämlich Gewebe aus der Magenschleimhaut benötigt, was in einer Magenspiegelung entnommen wird. Es sind aber andere Testmöglichkeiten vorhanden, die man zu Hause durchführen kann. Der Nachweis des Bakterium kann im Vollblut oder auch im Stuhl erfolgen.
Bei einem positiven Testergebnis sollte man aber unbedingt einen Arzt aufsuchen, der dieses Ergebnis nochmals bestätigt und gegebenenfalls eine Therapie einleitet. Eine Infektion mit Helicobacter pylori sollte nicht unterschätzt werden, da sie zu einer chronischen Magenentzündung führen kann. Im schlimmsten Fall können sogar Magengeschwüre und bösartige Veränderungen entstehen, weswegen eine ärztliche Abklärung essentiell ist.
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Der Patient wird erst einmal auf die Magenspiegelung vorbereitet. Für die Untersuchung wird zunächst der Rachen betäubt. Falls gewünscht kann man auch Medikamente bekommen, welche beruhigend wirken und die Angst vor der Untersuchung nehmen. Anschließend untersucht der Arzt mit einem speziellen Gerät (sog. Endoskop) den Rachen und die Magenschleimhaut. Anschließend entnimmt er aus einer Stelle, die ihm suspekt erscheint, ein kleines Stück Gewebe.
Das entnommene Gewebe wird nun auf ein speziellen Nährboden gebracht. Dieser Nährboden enthält vor allem Harnstoff, welches durch das bakterielle Ureaseenzym gespalten werden kann. Zusätzlich enthält dieser Nährboden eine Farbindikatorlösung, die bei Änderungen des pH-Wertes umschlägt. Das bedeutet, dass bei einer Spaltung von Harnstoff Ammoniak entsteht, welches zu einer Änderung des pH-Wertes führt und dies farblich detektiert werden kann.
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Die Auswertung dieses Tests ist recht simpel - der Test beruht auf einer Änderung des pH-Wertes. Diese Änderung wird durch einen Farbumschlag erkennbar.
Ein roter Farbumschlag deutet auf ein positives Ergebnis hin, wohingegen ein gelber Farbumschlag für ein negatives Ergebnis spricht.
Der Urease Schnelltest ist ein relativ zuverlässiger Test mit hoher Sensitivität und Spezifität. Allerdings kann das Ergebnis verfälscht werden, wenn die Enzymaktivität gehemmt wird. Dies kann durch die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren oder Antibiotika geschehen. Aus diesem Grund sollte vor der Untersuchung die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren eine Woche und die Einnahme von Antibiotika sechs Wochen vorher abgesetzt werden.
Der Test kann auch durchaus positiv ausfallen, obwohl man nicht an einer Helicobacter pylori Infektion leidet. Dies kann bei einer bakteriellen Überwucherung des Magens durch ein anderes Bakterium auftreten.
In der Regel benötigt man für die Diagnose zwei positive Testergebnisse oder eine positive histologische Untersuchung. In einer histologischen Untersuchung wird das entnommene Gewebe unter einem Mikroskop näher betrachtet. Falls man die Bakterien hier erkennen kann, leidet man an einer Infektion mit Helicobacter pylori, die behandelt werden muss.
Die Dauer der Untersuchung hängt eigentlich von der Dauer der Magenspiegelung ab. Falls der untersuchende Arzt sich alle Bereiche angeschaut hat, kann die Gewebeentnahme erfolgen. Die Entnahme dauert eine bis zwei Minuten.
Anschließend wird ein Stück des Gewebes auf den speziellen Nährboden bzw. den Test gelegt und der Farbumschlag wird abgewartet. Auch dies dauert nur wenige Minuten. Anschließend ist die Untersuchung beendet.
In der Regel muss der Schnelltest nicht wiederholt werden. Falls die Diagnose einer Helicobacter pylori Infektion gestellt wurde, kann die Therapie begonnen werden. Um den Erfolg der Therapie zu abschätzen zu können, werden andere Testverfahren verwendet, die weniger invasiv sind. Hierzu gehören der Atem- und der Stuhltest (siehe Absatz Alternativen).
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Die Kosten der Magenspiegelung und des Urease Schnelltests werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen, da es sich um notwendige Untersuchung handelt. Falls Sie sich aber unsicher sind, können Sie sich vorab bei Ihrer Krankenkasse informieren oder ihren behandelnden Arzt fragen.
Die Diagnostik von Helicobacter pylori kann man in zwei Verfahren unterteilen. Das erste Verfahren erfolgt invasiv - also durch eine Gewebeentnahme. Hier kann der Urease Schnelltest oder die mikroskopische Untersuchung des Gewebes erfolgen.
Das zweite Verfahren erfolgt nicht- invasiv. Hier können zum einen die Antigene (spezielle Oberflächenstruktur) des Bakteriums im Stuhl nachgewiesen werden. Des Weiteren kann der 13C-Atemtest erfolgen. Für diesen Test trinkt der Patient einen Saft, der zusätzlich Harnstoff enthält. Dieser Harnstoff ist mit dem 13C-Isotop markiert. Nach einer halben Stunde muss der Patient in einen Beutel ausatmen, in welcher dann die Konzentration des markierten Kohlenstoffmonoxids gemessen wird.
Eine weitere Alternative stellt die Antikörperbestimmung dar. Hierfür wird dem Patienten Blut abgenommen, welches auf spezielle Antikörper gegen Helicobacter pylori untersucht wird.
Informieren Sie sich hier über den Atemtest zum Nachweis einer Helicobacter pylori Infektion.
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