Schuppenflechte im Gesicht

Die Schuppenflechte (auch Psoriasis genannt) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung. Der Körper bildet dabei Antikörper gegen körpereigene Strukturen. Diese Hautreaktion kann auch im Gesicht vorkommen. Da das Gesicht immer sichtbar ist und es keine Möglichkeit gibt, die Stellen zu verbergen, stellt diese Lokalisation für den Betroffenen eine psychisch belastende Situation dar. Daher ist es wichtig, die Schuppenflechte im Gesicht frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Ursachen

Die Schuppenflechte ist genetisch bedingt. Durch die autoimmunologische Reaktion kommt es zu einer angegriffenen Haut mit Schuppung und Krustenbildung. Die Schuppen entstehen durch das Ungleichgewicht der Haut. Durch Reparaturprozesse wird schneller neue Haut gebildet. Die oberen Hautschichten sterben vermehrt ab und es kommt zur Abschuppung der toten Haut.

Das besondere an den Schuppen der Schuppenflechte ist, dass diese nicht abfallen, sondern an den betroffenen Hautstellen haften bleiben. Dieses ist ein Kriterium zur Diagnose einer Schuppenflechte. Besonders quälend kann der Juckreiz sein, der mit einer Schuppenflechte einhergeht. Dieser ist gerade im Gesicht quälend und führt zu einer Verschlimmerung der Symptomatik. Durch das Jucken kommt es hier zu noch stärkerer Rötung und eventuell Kratzspuren.

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Symptome

Neben den Hauterscheinungen kann es bei der Psoriasis zu starkem Juckreiz kommen. Außerdem kann eine Psoriasis auch mit Gelenkbeteiligung einhergehen. Die Erstmanifestation einer Psoriasis kann daher auch in Form von Gelenkbeschwerden in Erscheinung treten. Diese Gelenkbeschwerden treten vor allem in den Fingergrund- und mittelgelenken auf. Hierbei handelt es sich oft um eine Schwellung und Schmerzen in dem betroffenen Gelenk. Typischerweise treten die Symptome erstmalig im jungen Erwachsenenalter nach der Pubertät auf (20.-30. Lebensjahr).

Diagnose

Oft ist die Schuppenflechte eine Blickdiagnose. Durch den erfahrenen Hautarzt kann die Diagnose also anhand des Hautbefundes diagnostiziert werden. In schwierigen oder unklaren Fällen kann die Erkrankung über eine Hautbiopsie gesichert werden.

Im akuten Schub empfiehlt sich eine stationäre Therapie in einer dermatologischen Klinik. Diese ist notwendig, sobald der Schub stark ausgeprägt ist und eine intravenöse Therapie nötig wird.

Ist dies nicht der Fall, kann die Therapie oral oder lokal zu Hause durchgeführt werden.

Behandlung

Bei der Erstmanifestation einer Psoriasis sollte zur Ursachenklärung ein Arzt aufgesucht werden. Da der Leidensdruck bei Befall des Gesichtes sehr hoch ist, sollte hier auch zur Therapie bei bekannter Psoriasis immer ein Arzt hinzugezogen werden. Neben lokal wirksamen Medikamenten können bei Bedarf auch systemische Medikamente verabreicht werden.  Um zu verhindern, dass es zu starker Schuppenbildung mit Hyperkeratose kommt, sollte auch im symptomfreien Intervall mit einer Salbe therapiert werden. 

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Cremes zur Behandlung

Im akuten Schub sollte zunächst mit lokalen Cremes therapiert werden, welche die Plaques auf den entzündeten Hautstellen entfernen. Hierzu eignen sich salicylsäure- oder harnsäurehaltige Cremes sehr gut. Des Weiteren gibt es Glucokortikoide (z.B. Kortison), die zur Linderung im akuten Schub auf die Haut aufgetragen werden können. Die Anwendung von Glucokortikoiden im Gesicht wird jedoch nicht empfohlen. Außerhalb des Schubs sollte die Haut mit pflegenden Cremes behandelt werden.

Hausmittel bei einer Schuppenflechte im Gesicht

Die Psoriasis ist eine ernstzunehmende Krankheit. Sie betrifft den gesamten Organismus, auch wenn sie sich augenscheinlich nur an der Haut manifestiert. Da es sich um eine chronische Krankheit handelt, sollte bei Auftreten von Symptomen immer ein Arzt aufgesucht werden.

Neben Entzündungen der Haut und der Gelenke kann es auch zu Entzündungen der Gefäße und anderen Organen kommen. Hier besteht durch die Psoriasis ein deutlich erhöhtes Herzinfarktrisiko.

Aufgrund der genannten Risiken sollte hier auf Hausmittel nur nach Absprache mit dem Arzt zurückgegriffen werden.

Prognose

Bei der Psoriasis handelt es sich um eine chronische Erkrankung, welche nicht heilbar ist. Im Krankheitsverlauf zeigen sich unterschiedliche Aktivitätsgerade, was dazu führt, dass es zu Schüben und auch symptomfreien Intervallen kommen kann. Beim Auftreten eines Schubes, ist die Dauer abhängig von dessen Stärke. Daher kann sich die Dauer solch eines Schubes von Tagen bis hin zu Wochen hinausziehen.

Vorbeugung

Da die Schuppenflechte auf der Basis einer genetischen Disposition entsteht, spielt vor allem die Sekundärprävention eine bedeutende Rolle. Dazu gehört es die Triggerfaktoren für eine Schuppenflechte zu vermeiden, wie:

  • Giftstoffe (Nikotin, übermäßiger Alkoholkonsum)
  • mechanische Reize der Haut
  • Medikamente, bspw.: Betablocker, Lithium, Chloroquin, Interferone

Gewichtsreduktion und körperliche Aktivität haben ebenfalls einen prophylaktischen Effekt.

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Schuppenflechte beim Kind/Baby

Schuppenflechte im Gesicht beim Baby oder beim Kind ist äußerst selten. Sollte es doch zu einem Ausbruch der Erkrankung in diesem Alter kommen, ist der Gang zum Kinderarzt notwendig. Der Kinderarzt kann entscheiden, welche Therapie beim Kind sinnvoll ist und am wenigsten schadet.

Generell sollte beim Kind versucht werden mit lokalen Medikamenten zu therapieren. Bei der systemischen Gabe sollte stets die Dosierung angepasst werden und die Therapie in regelmäßigen Abständen überwacht werden. Die Gabe von Kortison sollte nur Erfolgen, wenn dies notwendig ist. Da die Psoriasis allerdings eine Erkrankung ist, die den gesamten Körper betrifft, ist es bei manchen Symptomen angebracht, die Nebenwirkungen von Kortison in Kauf zu nehmen.

Schuppenflechte in der Schwangerschaft

Die Psoriasis in der Schwangerschaft sollte nach Möglichkeit lokal behandelt werden. Bei systemischer Behandlung kann es bei plazentagängigen Medikamenten zu einer Fruchtschädigung kommen.

Bei bekannter Psoriasis sollte der behandelnde Gynäkologe informiert werden und es sollte ein Behandlungskonzept zusammen mit dem behandelnden Hautarzt erstellt werden.

Möglich ist es, dass durch die Hormonumstellung in der Schwangerschaft die Krankheitsschübe ausbleiben. Auch hierbei ist jedoch eine Kontrolle während der Schwangerschaft nötig. Zu beachten ist, dass bei Schubfreiheit während der Schwangerschaft ein starker Schub nach Beendigung der Schwangerschaft folgen kann. Hier sollte nach der Entbindung gezielt nach frühen Anzeichen eines Schubes gesucht werden und dieser vorzeitig medikamentös behandelt werden.

Der behandelnde Gynäkologe sollte auch nach der Entbindung über die Medikamente informiert werden, um die Unbedenklichkeit in der Stillzeit sicherzustellen. Eventuell muss bei Medikamenteneinnahme während der Stillzeit abgestillt werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.05.2017 - Letzte Änderung: 16.11.2022