Die Ursachen für Schmerzen im Bereich des Ohreingangs können vielfältig sein. Oft ist eine Entzündung des äußeren Gehörgangs (otits externa) dafür verantwortlich. Außerdem kommen auch Verletzungen, Allergien, Hauterkrankungen oder Zahnprobleme in Frage.
Schmerzen im Bereich des Zugangs zum Ohr werden in der medizinischen Fachsprache als Otalgie bezeichnet und weisen in den meisten Fällen auf einer Erkrankung des Ohres hin. Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Ohrenschmerzen.
Dabei handelt es sich um bei den primären Ohrenschmerzen um solche, die direkt vom Ohr ausgehen, während die sekundären Schmerzen auch von anderen Nerven in die Region des Ohres ausstrahlen können.
Da das Ohr ein sehr feines und sensibles Organ mit zahlreichen Nerven ist, die Schmerzen weiterleiten, sind Beschwerden in diesem Bereich häufig sehr unangenehm.
Entstehen die Schmerzen im Gehörgangseingang aufgrund von Entzündungen, treten weitere Symptome wie Schwellung, Rötung und Überwärmung des Ohres auf.
Je nach Ursache der Entzündung können weiterhin auch verschiedene Hauterscheinungen auftreten. Die Haut im Eingang des Ohres kann neben einer Rötung sehr trocken, aufgeschuppt und auch fleckig verfärbt sein.
Bei einer fortschreitenden nekrotisierenden Entzündung stirbt das Gewebe zunehmend ab und dementsprechend verfärbt sich die Haut schwarz.
Weitere Beschwerden können Juckreiz, Ausfluss, Eiter und auch Druckgefühl am Ohr sein.
Wird der Gehörgang stark verlegt oder breitet sich die äußere Entzündung auch in tiefere Regionen des Ohres aus, kann es auch zu einer verminderten Hörfähigkeit kommen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzen am Ohr.
Schmerzen im Eingang des Ohres können durch viele verschiedene Ursachen ausgelöst werden.
Eine Möglichkeit sind offensichtliche Verletzungen wie Prellungen, Schnitte und auch Schürfwunden. Sie können im Rahmen von Unfällen entstanden sein.
Einer der häufigsten Ursachen ist jedoch die Entzündung des äußeren Gehörgangs, die sich bis zum Eingang des Ohres ausbreiten kann. In der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde wird die Entzündung des äußeren Gehörgangs als Otitis externa bezeichnet. Sie kann im Zusammenhang mit einer schweren Erkältung einhergehen oder durch andere Faktoren ausgelöst werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Gehörgangsentzündung.
Sie wird zudem nochmal in verschiedene Ausprägungsformen je nach ihrer Ursache unterteilt.
So gibt es die Phlegmone im Gehörgang (Otitis externa diffus) oder auch einen Furunkel (Otitis externa Circumscripta).
Des Weiteren gibt es noch eine sehr starke Entzündungsform, bei der die Haut im Gehörgang zunehmend abzusterben beginnt (nekrotisieren).
Entzündungen im Gehörgang angrenzend zur Ohrmuschel können durch Verletzungen der feinen Haut ausgelöst werden. Nicht selten werden Verletzungen durch Fremdkörper auch Wattestäbchen verursacht. Schon kleine Risse und Läsionen in der Haut, besitzen das Risiko, durch Bakterien verunreinigt zu werden.
Neben einer bakteriellen Infektion können auch Allergien oder andere Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder auch Autoimmunerkrankungen zu Erkrankungen am Ohr führen, die mit Schmerzen am Gehörgangseingang einhergehen.
Auch ein Herpes Zoster kann sich am Ohr entwickeln und eine starke Entzündung mit Schmerzen hervorrufen.
Weitere mögliche Ursachen sind auch Tumoren, die sich vom Innenohr her immer weiter ausbreiten.
Die vorab genannten Auslöser für Schmerzen am Ohr sind primäre Ursachen, die direkt von Ohr ausgehen.
Sekundäre Ursachen können aus anderen Bereichen des Kopfes über entsprechende Nervenfasern zum Ohr fortgeleitet werden und zu Schmerzen führen.
Einer der häufigsten Ursachen ist eine zahnärztliche Behandlung. Zahnentzündungen oder auch das Ziehen eines Zahnes kann Nerven aus der nahen Umgebung so stark reizen, dass Schmerzen bis zum Ohr weitergeleitet werden.
Ähnlich verhält es sich mit anderen Infektionskrankheiten wie eine Gaumenmandelentzündung (Tonsillitis) oder auch Mumps und Masern. Bei Letzterem schwellen die Ohrspeicheldrüsen an und können schmerzen und auch das Ohr in Mitleidenschaft ziehen.
Bei Problemen am Ohr sollte der Patient einen Hals-, Nasen- und Ohrenarzt aufsuchen. Nach einer Anamnese, in der der Patient seine Beschwerden schildert, wird der Arzt sich das Ohr zunächst anschauen.
Dabei betrachtet er zunächst die Ohrmuschel und schließlich den Gehörgang. Mit einer entsprechenden kleinen Lampe und einer Art Lupe kann er bis auf das Trommelfell schauen.
Bei Entzündungen im Gehörgang kann diese Untersuchung leicht schmerzhaft sein und besonders bei Kindern ist eine Untersuchung erschwert, da sie oft Angst vor Ärzten haben.
Da Entzündungen durchaus von verschiedenen Bakterien verursacht werden kann, hat der Arzt die Möglichkeit, diese Keime speziell zu identifizieren. Dazu nimmt er einen Abstrich mit einem Wattetupfer von der entzündeten Hautstelle oder auch Eiter oder Ausfluss.
In vielen Fällen bestimmt ein Erregernachweis die anschließende Behandlung. Ist das Ohr so stark entzündet, das eine Hörminderung eingetreten ist, wird in manchen Fällen sogar noch ein Hörtest gemacht. Damit kann ebenfalls abgegrenzt werden, von welchen Teilen des Ohres die Beschwerden ausgehen.
So kann eine Unterscheidung zwischen innerer oder äußerer Gehörgangsentzündung getroffen werden.
Je nach Ursache wird durch einen Facharzt eine entsprechende Therapie eingeleitet. In vielen leichten Fällen verschwinden die Ohrenschmerzen nach einigen Tagen von selbst. Dies kann bei einer Erkältung der Fall sein.
Handelt es sich jedoch um eine stärkere bakterielle Infektion, kann es durchaus notwendig sein, dass der Patient für mehrere Tage ein Antibiotikum einnehmen muss, damit die Entzündung nicht weiter fortschreitet und besser abheilen kann.
In einigen Fällen und je nach Arzt richtet sich die Gabe des Antibiotikums nach dem ermittelten Erreger. Antibiotika werden meisten oral eingenommen, dennoch gibt auch einige Ohrentropfen, die Antibiotika enthalten.
Gegen starke Schmerzen können zudem schmerzlindernde Arzneimittel wie Ibuprofen eingenommen werden. Weiterhin können bei entzündeter, trockener und juckender Haut entsprechende Salben oder Ohrentropfen, die Antibiotika enthalten, verabreicht werden. Nur in seltenen Fällen, wie bei einer nekrotisierende Entzündung kann eine Operation zur Abtragung der entzündeten Hautstellen indiziert sein.
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Eine Übersicht zu allen Themen aus dem Bereich der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde finden Sie unter: HNO A-Z.