Der Gehörgang besteht aus einem inneren und einem äußeren Teil. Der Gehörgang erstreckt sich von der Ohrmuschel bis zum Trommelfell.
Der Begriff "Gehörgang" bezieht sich auf zwei verschiedene anatomische Strukturen. Zum einen bezeichnet er den "inneren Gehörgang" (Meatus acusticus internus), zum anderen den "äußeren Gehörgang" (Meatus acusicus externus). Umgangssprachlich ist in der Regel jedoch letzterer gemeint.
Der äußere Gehörgang als Teil des Außenohres hat beim Menschen in etwa eine Länge von 2 - 2,5 cm und erstreckt sich von der Ohrmuschel bis zum Trommelfell, welches ihn vom sogenannten Mittelohr abgrenzt. Im äußeren Drittel seines Verlaufes wird seine Wand durch Knorpel geformt, die restlichen zwei Drittel sind hingegen knöchern und Teil des Schläfenbeines.
Ausgekleidet wird er komplett durch Haut, welche letztendlich in das Trommelfell übergeht. Zusätzlich zur Haut schützen im äußeren Drittel Borstenhaare (Tragi) unseren Gehörgang vor Fremdkörpern. Spezielle Talgdrüsen, die Knäueldrüsen, bilden zusammen mit dem Sekret der Talgdrüsen und abgeschilferten Hautschuppen den Ohrenschmalz (Cerumen). Dieser übt ebenfalls eine schützende Funktion aus, indem er antibakteriell und antimykotisch und somit Infektionen entgegenwirkt.
Neben seiner Funktion, den von der Ohrmuschel gebündelten Schall dem Trommelfell zuzuführen, ist der äußere Gehörgang außerdem in der Lage, den Schall durch seine Eigenresonanz zu verstärken. Dies geschieht vor allem im Frequenzbereich von 2000 - 4000 Hz, weshalb wir für diese Frequenzen empfindlicher sind, als für andere. So ist es nicht verwunderlich, dass ein Teil unseres Hauptsprachbereichs (die Frequenz in der wir sprechen, ca. 500 - 3000 Hz) in diesem Bereich liegt.
Erkrankungen des Gehörgangs entstehen häufig durch das Benutzen von Wattestäbchen zur Säuberung desselben. Einer der häufigsten hierdurch verursachten Erkrankungen ist das Gehörgangfurunkel. Dies ist eine Entzündung der Haarbälge des Gehörgangs durch Bakterien und ist mit Schmerzen durch Druck auf das Ohr oder durch Kauen charakterisiert. Behandelt wird es durch alkoholgetränkte Streifen und antibiotikahaltige Salben, welche in das Ohr eingelegt werden.
Im Zuge des Einführens eines Wattestäbchens oder eines Otoskops durch den Arzt kann es bei manchen Menschen zu Hustenreiz kommen. Dies liegt darin begründet, dass der äußere Gehörgang durch einen Ast desjenigen Nerven innerviert ist, der auch unseren Kehlkopf sensibel innerviert und ist auf keinen Fall bedenklich.
Im Gegensatz zum äußeren Gehörgang ist der innere Gehörgang Teil des Innenohres und verläuft im Felsenbein. Er dient sowohl Nervus facialis (VII. Hirnnerv), Nervus vestibulocochlearis (VIII. Hirnnerv), als auch Blutgefäßen als Passage in die hintere Schädelgrube. Besagte Nerven leiten akkustische Reize zum Hirn, bzw. Signale vom Hirn an die Gesichtsmuskulatur weiter.
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