Was tun bei einem Schluckauf. Der Schluckauf hat mehrere Ursachen und verläuft in der Regle nur sehr kurz und verschwindet von alleine. Es gibt gegenwärtig mehrere Möglichkeiten, was man bei einem Schluckauf tun kann.
Singultus
Englisch: hiccup
In den allermeisten Fällen ist keine Therapie des Schluckauf notwendig. Grund ist der, dass meistens der Schluckauf nach einer kurzen Zeit wieder verschwindet. In den Fällen in denen ein chronischer Schluckauf vorhanden ist, sollte auf jeden Fall über eine symptomatische Therapie aber vor allem auch über die auslösende Ursache des Schluckauf nachgedacht werden.
Schulmedizinisch kann ein Behandlungsversuch mit Beruhigungsmitteln, wie z.B. Benzodiazepine versucht werden. Dabei handelt es sich aber um Medikamente, die kurze Zeit eingenommen werden sollten, da sie ein erhebliches Abhängikeitspotential besitzen. Auch Medikamente zur Hemmung der Magensäure (sogenannte Protonenhemmer) können zum Einsatz kommen. Auch Medikamente aus der Neurologie / Psychiatrie (Neuroleptika) werden in einigen Fällen eingesetzt.
Letzte Möglichkeit bei chronischem Schluckauf, der über lange Zeit besteht und zur sowohl psychischen als auch physischen Belastung des Betroffenen führt ist die Ligation des betroffenen Nervus phrenicus. Das Zwerchfell wird von einem linken und einem rechten Nervus phrenicus versorgt. Nach Identifizierung des den Schluckauf auslösenden Nervus phrenicus, kann dieser operativ abgetrennt werden. Der N. Phrenicus der Gegenseite muss bei der Atmung dann die Arbeit des zerstörten Nerven übernehmen. Bei dieser operativen Behandlungsmethode handelt es sich um die letzte Möglichkeit einer Behandlung, da sie auch mit erheblichen Risiken einhergeht. Bei chronischem Schluckauf muss auf jeden Fall die auslösende Ursache behoben werden. Im Falle von operativen Verwachsungen an zwerchfellnahen oder N. Phrenicus Strukturen kann es auch notwendig werden eine sogenannte Revisionsoperation durchzuführen, um diese Verwachsungen wieder zu lösen.
Schluckauf, oder wie er auf medizinisch heißt: Singultus kommt dann zustande, wenn es zu einer Reizung des Nervus Phrenicus kommt, der das Zwerchfell sensibel versorgt und links und rechts am Zwerchfell befestigt ist. (siehe: Ursachen eines Schluckaufs)
Diese Reizung kommt in aller Regel dadurch zustande, wenn zuviel Luft im Magen ist, der Magen sich daraufhin ausdehnt und Druck auf einen oder beide Nerven ausübt. Die Nerven haben sonst die Aufgabe das Zwerchfell bei der Atmung zusammenziehen und erschlaffen zu lassen. Kommt es zu einer Reizung der Nerven, kommt es zu einem ruckartigen Zusammenziehen, das wenige Millisekunden anhält. Der Betroffene merkt dies durch den klassischen Schluckauf.
In den meisten Fällen verschwindet der Schluckauf so schnell, wie er gekommen ist.
Es gibt aber auch störende, quälende Verläufe, die Stunden oder sogar Tage andauern können.
Es gibt einige Tricks, wie man zunächst versuchen kann den Schluckauf zu beseitigen:
Beide Maßnahmen sollen die Reizung des Nerven Phrenicus lindern und so dafür sorgen, dass der Nerv wieder eine normale Tätigkeit übernimmt. Sollte dies mit den Maßnahmen ebenfalls nicht gelingen kann auch versucht werden kurz und in kurzen Stößen auszuatmen.
Dieses Manöver sollte einige Minuten durchgeführt werden.
Sollte der Schluckauf daraufhin auch nicht verschwinden, kann noch versucht werden durch eine Erhöhung des Drucks im Körper den Schluckauf verschwinden zu lassen.
Dies kann man versuchen, indem man die Nase zuhält um dann die im Körper befindliche Luft nach außen zu drücken. Durch das Ausatmen gegen den Widerstand gelingt dann meistens, dass der Schluckauf verschwindet.
Sollte der Schluckauf nicht verschwinden, sollte ein Arzt aufgesucht werden, da es sich auch um ernstzunehmende Ursachen handeln könnte, die einen Schluckauf entstehen und nicht verschwinden lassen. Es gibt einige sehr schwierige Fälle, wo operativ ein Nerv zerstört werden muss, um den permanenten Schluckauf aufzulösen.
Schluckauf beim Baby und beim Kleinkind kommt häufiger vor als beim Erwachsenen.
Die Ursachen für Schluckauf sind bei Kindern und bei Erwachsenen gleich, allerdings ist das Schlucken und Atmen bei Babys und Kleinkindern noch nicht so gut einstudiert wie bei Erwachsenen.
Im Einzelfall heißt das, dass Kinder z.B. beim Essen einen größeren Teil an Luft schlucken als Erwachsene. Diese geschluckte Luft sorgt dafür, dass der Magen sich aufbläht und so Druck auf den einen oder beide das Zwerchfell versorgende Nervus phrenici auslösen kann, was bei Babys zu einem hartnäckigen und längeren Schluckauf führen kann.
In aller Regel muss keine Behandlung durchgeführt werden. Der Schluckauf verschwindet meistens so schnell, wie er gekommen ist. Sollte ein Schluckauf mehrere Tage hintereinander bei Babys vorhanden sein, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden, der die genaue Ursache des Schluckaufs herausfinden muss.
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Es gibt einige homöopathische Ansätze, um hartnäckigen Schluckauf zu behandeln. Es kann ein Behandlungsversuch mit dem Präparat Cyclamen europaeum durchgeführt werden.
Von diesem Präparat können mehrmals am Tag einige Globuli eingenommen werden. Ebenfalls eine schluckauflindende Wirkung wird auch dem Nux vomica zugeschrieben.
Der Hintergrund ist hierbei der, dass davon ausgegangen wird, dass Schluckauf auch immer durch eine vermehrte Magensäure und Überblähung des Magens verursacht wird. Dies wird mit Nux vomica behandelt. Auch dieses Präparat sollte mehrmals am Tag, z.B. zu den Mahlzeiten zu sich genommen werden. Die Einnahme homöopathischer Medikamente muss regelmäßig und mehrere Tage hintereinander erfolgen, um eine mögliche Wirkung zu erzielen. Zur Wirksamkeit von homöopathischen Medikamenten existieren aber keine Studien.
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