Wie allgemein bekannt ist, ist Rauchen generell sehr gesundheitsschädlich und auch in der Schwangerschaft ein großes Risiko für das Kind und auch die Mutter. Dazu gehören unter anderem das Risiko für eine Frühgeburt oder eine Fehlgeburt und Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen beim Kind. Deshalb sollte man in der Schwangerschaft unbedingt mit dem Rauchen aufhören.
Ob Rauchen in der Schwangerschaft gefährlich ist, ist ganz klar mit ja zu beantworten. Mit dem Inhalieren einer Zigarette gelangen gefährliche Nikotin- und Teerstoffe in die Blutbahn der Mutter. Teile davon gehen auch über die Plazenta in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes über.
Der Embryo verfügt aber in der Regel nicht über dieselben Kompensationsmechanismen wie Erwachsene, weshalb für ihn die zugeführten Stoffe weitaus gefährlicher sind.
Das bedeutet, dass bereits in der frühen Schwangerschaft mit starken Nebenwirkungen des Nikotins bei dem Embryo zu rechnen ist.
In aller Regel ist es so, dass Raucher nicht nur eine Zigarette in der Woche, sondern mehrere täglich konsumieren. Das bedeutet, dass die gefährlichen Giftstoffe mehrmals am Tag in den Blutkreislauf von Mutter und Kind übergehen und so zu irreparablen Schäden beim Kind führen können.
Rauchen muss unbedingt vor der Schwangerschaft beendet werden, um Folgeerkrankungen beim Kind zu vermeiden.
Trotz der bekannten Gefahren für das Kind raucht statistisch gesehen jede vierte schwangere Frau weiter. Nach Schätzungen konsumieren rauchende Schwangere ca. 13 Zigaretten am Tag.
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Es gibt eine Vielzahl von Komplikationen und Schäden, die das Rauchen einer schwangeren Frau beim Embryo auslösen kann.
Dazu gibt es zahlreiche Studien, die dies auch belegen können.
Die wohl gefährlichste Folge des Rauchens ist der plötzliche Kindstod. Wenn keine Zigaretten in der Schwangerschaft mehr konsumiert werden würden, würde das Risiko eines plötzlichen Kindstodes um ca. 60% sinken.
Wer 10 Zigaretten am Tag raucht, erhöht das Risiko, dass sein Kind an einem plötzlichen Herztod verstirbt, um das 5-fache, bei 20 Zigaretten ist es 8-fach so hoch.
Weiterhin alarmierend sind die Zahlen der Fehlgeburten bei Müttern, die während der Schwangerschaft geraucht haben. So kommt es statistisch gesehen zu wesentlich häufigeren Fehlgeburten.
Auch Totgeburten sind bei rauchenden Müttern wesentlich häufiger als bei nicht-rauchenden Müttern.
Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben, sind im Durchschnitt wesentlich kleiner und wiegen weniger. So ist das Geburtsgewicht bei Säuglingen nach einer Raucherschwangerschaft mit einem Rauchkonsum von ca. 20 Zigaretten um 350g geringer als bei rauchfreien Schwangerschaften.
Grund ist vor allem ein Sauerstoffmangel, der durch den Nikotinkonsum bei dem ungeborenen Kind verursacht wird.
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Die Tatsache, dass die Kinder kleiner und leichter sind, ist keinesfalls eine Nebensache. Denn mit kleinerem Gewicht und kleinerer Größe ist das Kind auch zwangsläufig anfälliger gegen Infekte und entwickelt sich nicht so wie seine Altersgenossen.
Der Sauerstoffmangel wirkt sich nicht nur auf die Größe des Embryos aus, sondern hat auch katastrophale Folgen auf die neurologische Entwicklung des Kindes.
So führt der Mangel an Sauerstoff zu einer geringeren Hirnmasse, was bis hin zu einer starken Intelligenzminderung beim Kind führen kann.
Weiterhin können auch Störungen des peripheren Nervensystems, also der Nervenbahnen auftreten, was zu Lähmungserscheinungen der Arme oder Beine und einer Fehlentwicklung von Fingern, Händen oder Füssen führen kann.
Sprachentwicklungsstörungen und generell eine verzögerte Entwicklung, die lange Zeit bis in die Jugend hineinreichen kann, können ebenfalls eine katastrophale Folge des Rauchens sein.
Lungenerkrankungen beim Kind, wie schwere Atemstörungen oder chronische Lungenerkrankungen, die den Rest des Lebens anhalten können, wurden bei Kindern rauchender Schwangeren ebenfalls festgestellt.
Unter ADHS versteht man eine neurologisch-psychiatrische Erkrankung, die vor allem bei Kindern auftritt. Es handelt sich um ein Aufmerksamkeit-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom, das aus unterschiedlichen Ursachen bei Kindern ausbricht und entstehen kann.
In den allermeisten Fällen kann die Ursache hierfür nicht geklärt werden. In einigen Fällen wird das Rauchen während der Schwangerschaft für diese Erkrankung verantwortlich gemacht.
Bei dieser Erkrankung leiden die Kinder unter einer Unruhe, die sich sowohl körperlich als auch psychisch bemerkbar macht. So können die Betroffenen oftmals nicht ruhig und nicht über längere Zeit auf dem Stuhl sitzen. Weiterhin fehlt ihnen die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, was zum Teil auch später schwerwiegende Folgen in der schulischen und in der beruflichen Laufbahn haben kann.
Auch sozial sind die Kinder oft ausgegrenzt, da ihr Verhalten als sehr anstrengend angesehen wird.
Manchmal ist eine medikamentöse Behandlung notwendig und sollte bei starker Ausprägung der Erkrankung eingeleitet werden. Hier kommen Medikamente wie Ritalin® zum Einsatz.
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Kinder, die unter ADHS leiden, sind oft über Jahre hinweg in kinderpsychiatrischen ambulanten Behandlung und werden auch von Kinder-, und Jugendpsychologen begleitet.
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Mit oder ohne Schwangerschaft sollte man mit dem Rauchen aufhören. Das ist bekannt und die Schäden, die das Rauchen beim Erwachsenen verursacht, nicht zu vernachlässigen.
Beim ungeborenen Kind kommt noch hinzu, dass das Kind dem Nikotin, das in die Blutbahn übergeht, nicht ausweichen kann. Es handelt sich also im eigentlichen Sinn um eine Körperverletzung, die am ungeborenen Kind begangen wird.
Man sollte unbedingt mit dem Rauchen aufhören oder zumindest mit dem Rauchen während der Schwangerschaft konsequent pausieren, um das Leben und die Gesundheit des Kindes nicht zu gefährden.
Die meisten Kinder von rauchenden Müttern sind bei Geburt wesentlich leichter und kleiner, im weiteren Leben dann immer noch zumindest kleiner.
Oft kommt es auch entweder zu einer Fehlgeburt oder zu einer Totgeburt. Ein Trauma, das auch die Mutter lange Zeit beschäftigen wird.
Fehlentwicklung von Händen, Füßen oder Fingern können vorkommen und müssen aus diesem Grund unbedingt vermieden werden.
Chronische Erkrankungen wie Lungen-, und Atemerkrankungen sind oftmals bei den Kindern, deren Eltern geraucht haben, vorzufinden. Ebenfalls können übermäßig viele Allergien vorkommen.
Intelligenzminderungen, Lernstörungen und Sprachentwicklungsstörungen treten bei Kindern rauchender Schwangeren gehäuft auf.
Wenn man sich bewusst macht, dass die Giftstoffe, die man selbst inhaliert, direkt in das Kind übergehen und dort zum Teil irreparablen Schäden verursachen, wird deutlich, wie wichtig ein sofortiges Beenden des Rauchens während der Schwangerschaft ist.
Weiterhin sollte man natürlich auch auf Alkohol (siehe: Alkohol in der Schwangerschaft) und bestimmte Medikamente in der Schwangerschaft verzichten und auf eine gesunde Ernährung achten (siehe: Ernährung in der Schwangerschaft).
Im definitionsgemäßen Sinne stellt sowohl der Konsum von Alkohol, Drogen oder auch Zigaretten in der Schwangerschaft eine Körperverletzung für das werdende Kind dar.
Es handelt sich um eine Straftat, die auch geahndet werden müsste aber nicht geahndet wird.
Der Hintergrund liegt weniger darin, dass jemand daran zweifelt, dass es sich beim Nikotinkonsum während der Schwangerschaft um eine Körperverletzung handelt, sondern vielmehr, dass ein Fötus im rechtlichen System keine Person ist.
So hat ein Gericht in England eine Mutter, die exzessiv Alkohol und Drogen während der Schwangerschaft konsumierte und deren Kind an starken Folgeschäden zu leiden hatte, nicht verurteilen können, da das Kind rechtlich keine Person ist.
Im rechtlichen Sinne ist Rauchen also bis jetzt nicht strafbar und wird auch nicht juristisch verfolgt.
Es wird vielmehr auf die Vernunft und die moralische Situation, die zwischen werdender Mutter und ungeborenem Kind besteht, gebaut. Im Übrigen ist auch oftmals nicht bekannt, welche Mütter geraucht haben und welche nicht. Nur ausgeprägte Folgeschäden könnten daraufhin deuten.
Die Mütter müssten also nachträglich juristisch verfolgt werden, was praktisch nicht möglich ist. Wie lange sich dieser juristische Graubereich noch so halten wird oder ob es irgendwann einmal eine Umschreibung der Gesetzeslage bezüglich des Rechtsstaus des ungeborenen Kindes gibt, bleibt zunächst offen.
Es ist die Regel, dass Frauen nicht sofort nach der Empfängnis wissen, dass sie schwanger sind.
Im Durchschnitt wird bei ausbleibender Regelblutung (also meistens erst 14 Tage nach der Einnistung) ein Schwangerschaftstest gemacht oder ein Arzt aufgesucht.
In der Zeit, in der eine Schwangerschaft besteht aber nichts davon gewusst wird, wird der gewohnte Nikotinkonsum auch in der Regel in gleichem Maße weitergeführt.
Des Weiteren wird auch wie gewohnt Alkohol in der Schwangerschaft konsumiert, was noch gefährlicher ist.
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Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Schwangerschaft erst nach einer gewissen Zeit bemerkt wird, insofern ist an der Tatsache, dass auch bis zum Feststellen der Schwangerschaft noch geraucht wird, nichts zu ändern.
Wird das Rauchen nach einem positiven Schwangerschaftstest oder nach einer frauenärztlichen Untersuchung dann aber konsequent eingestellt, ist das Risiko für das werdende Kind an einer Folgeerkrankung, Fehlbildung oder Entwicklungsstörung zu erkranken, verhältnismäßig gering.
Es gibt zahlreiche Studien zum Thema Entzugsymptomatik für Mutter und Kind bei Nikotinkonsum.
Man muss bedenken, dass ein körperlicher Entzug nach Beendigung des Nikotinkonsums praktisch nie auftritt und fast immer eine psychische Abhängigkeit vorhanden ist.
Eine Ausnahme stellen extrem starke Raucher dar, die mehrere Päckchen am Tag konsumieren.
Nichtsdestotrotz verändert sich das Verhalten des Körpers auch, wenn der Nikotinkonsum nach langer Zeit eingestellt wird.
Es gibt keine Studie, die belegt, dass aufgrund der Entzugsymptomatik der Mutter Folgeschäden für das Kindes zu erwarten sind.
Man hat hierzu zahlreiche Kinder rückwirkend untersucht, deren Mütter während der Schwangerschaft oder kurz zuvor mit dem jahrelangen Nikotinkonsum aufgehört haben und die körperliche Symptome, wie Schwitzen oder Unruhe berichten haben.
Leider ist oftmals das Thema der Entzugssyndromschäden bei Kindern noch weit verbreitet, was einige rauchende Mütter fälschlicherweise davon abhält, mit dem Rauchen aufzuhören.
Rauchen und der damit verbunden Nikotinkonsum verändert nicht nur den Stoffwechsel der Frau nachweislich, sondern führt auch zu Gefäßengstellungen und Durchblutungsstörungen im Körper.
Damit eine Frau schwanger werden kann, ist ein sensibles Gleichgewicht aus vielen Faktoren einzuhalten.
Dazu gehören hormonelle Ursachen, Blutdrucksituationen, Giftstoffabbau und weitere Ursachen, die eine Schwangerschaft in diesem Zusammenhang unter Nikotinkonsum erschweren könnten.
Dennoch werden viele rauchende Frauen schwanger. Es ist allerdings fraglich, ob diese Schwangerschaft dann auch erfolgreich und gesund verläuft.
Ähnlich wie beim Diabetes und bei Schilddrüsenfehlfunktionen wird dem Rauchen eine schwangerschaftserschwerende Wirkung zugesprochen, dennoch ist es immer möglich, trotz des Rauchens schwanger zu werden.
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