Das Piriformis-Syndrom bezeichnet einen von der Hüfte ausstrahlenden Schmerz, der durch die Reizung des Ischiasnerven entsteht. Namensgebend ist hierbei der Piriformis-Muskel, der mit dem Beckenknochen das Foramen infrapiriforme bildet, welches wiederum beim Piriformis-Syndrom einen Engpass für den Ischiasnerv darstellt
Das Piriformis-Syndrom bezeichnet einen von der Hüfte ausstrahlenden Schmerz, der durch die Reizung des Ischiasnerven entsteht. Namensgebend ist hierbei der Piriformis-Muskel, der mit dem Beckenknochen eine Öffnung (Foramen infrapiriforme) bildet. Diese Öffnung stellt beim Piriformis-Syndrom einen Engpass für den Ischiasnerv dar.
Ursache kann zum Einen ein Trauma, also eine Verletzung, in der Gesäßregion (Regio glutealis), oder auch eine heftige Bewegung sein. Eine falsche Körperhaltung oder langes einseitiges Sitzen kommen ebenfalls in Frage .
Das Hauptsymptom besteht aus starken Schmerzen im Gesäß, die häufig im hinteren Oberschenkel bis zum Knie ausstrahlen können. Für die Betroffenen sind vor allem Drehbewegungen (wie das Übereinanderschlagen der Beine) besonders schmerzhaft. Desweiteren kann es zu Störungen der Sensibilität (Empfindung) in den Beinen kommen.
Eine wichtige Differentialdiagnose ist der Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule, welcher im Zweifelsfall vom Arzt ausgeschlossen werden sollte.
Das Piriformis-Syndrom ist in den allermeisten Fällen mit konservativen Methoden behandelbar und heilbar. Unter einer Heilung kann beim Piriformis-Syndrom die Schmerzfreiheit verstanden werden, welche oft erst nach Wochen und Monaten erreicht wird.
Da sich also der Verlauf des Piriformis-Syndroms häufig über Wochen und Monate hinziehen kann, ist die Geduld und Zusammenarbeit von Patient und Behandler (Arzt/Physiotherapeut) von großer Bedeutung für den Behandlungserfolg. Um ein Piriformis-Syndrom rasch und komplikationslos zu behandeln, ist seine frühe Erkennung wichtig. Viele Patienten suchen zu spät den richtigen Arzt auf, weshalb die für die Therapie so wichtige Anfangsphase verpasst wird.
Ist eine Schmerz-und Beschwerdefreiheit erreicht, so ist der Patient in der Folge anfälliger für das erneute Auftreten eines Piriformis-Syndroms. Aus diesem Grund sollten die speziellen Dehnübungen unbedingt auch nach Erlangen der Schmerzfreiheit weitergeführt werden, um ein Wiederauftreten zu verhindern.
Der Verlauf eines Piriformis-Syndroms erstreckt sich häufig über Wochen und Monate. Durch die beschriebenen Therapiemaßnahmen kann dieser Verlauf beschleunigt werden, er erfordert dabei jedoch unbedingt die aktive Mitarbeit des Patienten (z.B. bei Dehnübungen). Oft wirkt es sich positiv auf die Heilungsdauer aus, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und adäquat therapiert wird. In jedem Fall erfordert das Piriformis-Syndrom die Geduld von Patient und Therapeut, da der langwierige Verlauf mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen trotz guter Ergebnisse durch Dehnübungen, Massagen und medikamentöse Therapie belastend sein kann.
Weitere Informationen zur Dauer des Piriformis-Syndroms finden Sie hier:
Wird ein Piriformis-Syndrom diagnostiziert, so ist es zunächst wichtig, dass der Betroffene Tätigkeiten und Bewegungen einstellt, die eine Aktivität des Piriformis-Muskels erfordern, da dieser andernfalls den Ischiasnerv weiterhin reizt.
Im Vordergrund der Behandlung des Piriformis-Syndroms stehen konservative Methoden wie spezielle Dehnübungen, Physiotherapie und schmerz-und entzündungshemmende Medikamente (NSAR). Oftmals können Dehnübungen, die vom Patienten selbst zu Hause oder mit Unterstützung des Physiotherapeuten durchgeführt werden helfen, die Beschwerden im Rahmen des Piriformis-Syndroms relativ rasch zu lindern. Voraussetzung hierbei ist jedoch, dass die Krankengymnastik für das Piriformis-Syndrom regelmäßig, gewissenhaft und über einen längeren Zeitraum ausgeführt werden.
Gerade bei älteren Patienten, deren verkürzte Haltemuskulatur für die Nervenreizung verantwortlich ist, können mit diesen Dehnübungen gute Ergebnisse erzielt werden. Häufig kommen außerdem Medikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen zum Einsatz, die schmerz-und entzündungshemmend wirken. Sie lindern so zum Einen die teils starken Schmerzen der Betroffenen und fördern zum Anderen die Rückbildung der entzündlichen Nervenreizung des Ischiasnerven. Diese freiverkäuflichen Medikamente verursachen allerdings bei längerfristiger Einnahme teils starke Magenbeschwerden, weshalb die Einnahme unbedingt mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden sollte.
Das örtliche Spritzen von Lokalanästhetika oder Cortison verschafft rasch Linderung, sollte jedoch nur bei guter Erreichbarkeit des Piriformismuskels und ausreichender Erfahrung des Arztes angewandt werden, da es sonst zu Schäden an benachbarten Nerven und Gefäßen kommen kann.
Die Heilungschancen beim Piriformis-Syndrom sind gut, hängen aber bedeutend von der Mitarbeit des Patienten ab. Zunächst ist es wichtig, dass das Piriformissyndrom frühzeitig erkannt wird, der Patient den Gang zum Arzt also nicht über Wochen hinauszögert. So kann die Anfangsphase der Erkrankung genutzt werden, wodurch der Verlauf in vielen Fällen positiv beeinflusst werden kann.
Desweiteren sollten die speziellen Dehnübungen, sofern möglich, vom Patienten selbst zu Hause gewissenhaft nach Anleitung und regelmäßig durchgeführt werden. Hierdurch kann der Krankheitsverlauf häufig verkürzt werden. Weiterhin ist es bedeutend, dass diese Übungen auch nach einer Heilung im Sinne von Schmerz- und Beschwerdefreiheit weiterhin selbstständig durchgeführt werden, da die Betroffenen ein nicht geringes Risiko haben, ein erneutes Piriformis-Syndrom zu entwickeln.
Weitere Informationen rund um das Thema "Piriformis-Syndrom" finden Sie in unserem Portal unter: