Damit die durch Tätowierung verletzte Haut sich wieder gut fühlen kann, kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz. Pflegemitteln wie Bepanthen-Creme, Vaseline und verschiedene Salben können die Beschleunigen des Heilungsprozesses begünstigen. Außerdem sollten die ersten 2-4 Wochen direkte Sonnenstrahlung, langer Kontakt mit Wasser und Sport vermieden werden.
Nach jedem Tattoo wird auf der tätowierten Haut zuerst eine Pflegecreme und anschließend eine Folie aufgebracht. Da die Haut verletzt ist, wird an die Hautoberfläche sogenanntes Wundsekret ausgeschieden. Dieses Sekret ist mit Entzündungszellen durchsetzt und dient dazu, Bakterien aus der verletzten Haut auszuschwemmen. Da das Sekret klebrig sein kann und das erste Zeichen einer einsetzenden Wundheilung darstellt, verklebt es in den meisten Fällen bei Austrocknung. Damit die frische Wunde in diesem Rahmen nicht an der überliegenden Kleidung kleben bleibt und gegebenenfalls beim Ausziehen des Kleidungsstücks aufgerissen wird, sollte immer eine saubere Folie über einem frisch gestochenen Tattoo angebracht werden.
Das Wundsekret sollte nach Fertigstellung der Tätowierung regelmäßig entfernt werden. Dazu kann die Folie abgemacht und die Creme samt Sekret mit lauwarmem Wasser vorsichtig abgewaschen werden. Nach erneutem Eincremen kann abermals eine Folie über dem Tattoo angebracht werden, wenn die Gefahr einer Irritation (durch Kleidung) oder Verschmutzung besteht. Wenn die Möglichkeit besteht, die Tätowierung unbedeckt „an der Luft“ zu belassen, sollte dies getan werden. Somit kann das Wundsekret häufiger entfernt werden. Dieses sollte während der gesamten Zeit – es sollte maximal drei Tage lang Wundflüssigkeit von der Haut abgegeben werden – klar sein. Gelbe Flüssigkeit ist wahrscheinlich Eiter und gibt einen eindeutigen Hinweis auf eine Entzündung. Normalerweise wird die Folie noch in der ersten Nacht getragen und am Folgetag entfernt. Besteht die Notwendigkeit, kann die ersten ein bis drei Tage die Folie belassen werden – wenn die Möglichkeit der Wundsäuberung und des Folienwechsels besteht. Nur eine saubere Folie erfüllt ihren Zweck.
Durch Sport wird nicht nur der Körper beansprucht, sondern auch die Haut. Bei jeder Bewegung kommt es auch zu einer Bewegung der Haut. Je nachdem wo das Tattoo gestochen wurde, kommt es zu weniger oder mehr Belastung während einer Bewegung. Da eine frische Tätowierung eine Wunde darstellt, kann eine Überstrapazierung dieser zu weiteren Schäden führen. Während der anfänglichen Ausheilung des Tattoos sollte deshalb kein Sport betrieben werden.
Aufgrund der Tatsache, dass die Ausheilung bei jedem Menschen unterschiedlich lang andauert kann, ein Verzicht von fünf Tagen bis zwei Wochen notwendig sein. Schweißtreibende Sportarten sind hierbei besonders mit inbegriffen. Der Schweiß reizt die verwundete Haut und dies kann zu Entzündungen führen. Das Sportverbot gilt besonders für Bilder auf den Armen und Beinen, also den Körperteilen, die bei sportlichen Aktivitäten am meisten beansprucht werden.
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Wird das Tattoo in seiner Heilungsphase kurz feucht, stellt dies kein Problem dar. Ist es allerdings über längeren Zeitraum mit Feuchtigkeit konfrontiert, ist das nicht gut für die Haut. Durch Chlor-haltiges Wasser, wie es in Schwimmbädern vorkommt, wird die Haut belastet und trocknet nach dem Badegang schneller aus. Außerdem wird die Heilungsgeschwindigkeit vermindert. Auch Salzwasser und Saunagänge müssen vorerst unterlassen werden. In den ersten zwei bis vier Wochen sollte somit eine Aufweichung der Haut vermieden werden. Das regelmäßige Abwaschen der Tätowierung ist zwar notwendig, trotzdem muss die Körperpflege anfangs auf Duschen reduziert werden. Bäder weichen die Haut ebenfalls auf. Durch all diese Maßnahmen verhindert man, dass die Haut nach dem Aufenthalt im Wasser austrocknet und aufreißt, was das tätowierte Bild, als auch die Nachbehandlung bzw. Heilung negativ beeinflussen kann.
Nach der Fertigstellung einer Tätowierung sollte die Haut eingecremt werden. Dies dient einerseits zur Feuchthaltung der Haut und andererseits zum Beschleunigen des Heilungsprozesses. Die meisten Tätowierer besitzen in diesem Zusammenhang eigene Salben oder Pflegecremes, die sie nach getaner Arbeit auf das Bild auftragen.
Oftmals wird hierbei Bepanthen® Salbe genutzt. Bepanthen® ist ein Markenname und stammt aus der Gruppe der Dexpanthenol-haltigen Salben. Alle Salben oder Hautremes mit diesem Inhaltsstoff haben prinzipiell die gleiche Wirkung auf die Haut - sie fördern die Feuchtigkeitsbildung und verbessern die Wundheilung. Letzteres geschieht dadurch, dass sich die Zellen in der Haut schneller neu bilden. Die Pflegemittel der verschiedenen Hersteller können sich aber neben dem Dexpanthenol in ihren Inhaltsstoffen unterscheiden. Dadurch kann es zu individuell unterschiedlicher Verträglichkeit kommen. Auf Pflegelotions sollte verzichtet werden. Das Wort „Lotion“ bedeutet, dass diese Mittel Parfüme enthalten. Dies stellt eine zusätzliche Reizquelle für die ohnehin strapazierte Haut dar.
Neben Bepanthen® Creme beziehungsweise Dexpanthenol-haltigen Salben kann auch die klassische Vaseline eingesetzt werden. Der Vorteil hierbei ist, dass es sich um ein frei verkäufliches Pflegeprodukt handelt und unabhängig von Apotheken erhältlich ist. Außerdem enthält Vaseline in der Regel keine Zusätze – also keine weiteren Reizstoffe. Bei dieser Art von Pflegemittel handelt es sich allerdings um kein medizinisches Produkt - die Heilung wird nicht unterstützt und kann bei zu dickem Auftragen sogar behindert werden. Nicht jeder Mensch hat eine empfindliche Haut und es gibt Unterschiede in der Wundheilung. Resistentere Tattooträger können also getrost auf Vaseline zurückgreifen, wobei Personen mit empfindlicher Haut eher eine heilungsunterstützende Salbe wählen sollten.
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Neben Vaseline und Bepanthen® existieren noch zahlreiche andere Pflegemittel speziell für tätowierte Haut. Bei der Entscheidung kann auf die Erfahrung des Tätowierers gebaut werden. In den ersten 4 bis 5 Tagen sollte das Tattoo regelmäßig vorsichtig gewaschen und neu eingerieben werden (wenn möglich, alle vier Stunden).
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Da die Haut durch die Tätowierung bereits geschädigt ist und sich in einem Zustand wie nach intensivem Sonnenbrand befindet, muss auf ihre Schonung geachtet werden. Dazu zählt die Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung. Neben dieser sollten auch Solariumbesuche die folgenden sechs Wochen nach Fertigstellung des Bildes unterlassen werden. Dadurch wird eine zusätzliche Reizung der Haut verhindert und die Heilung begünstigt. Außerdem können sich diese Vorsichtsmaßnahmen positiv auf das tätowierte Bild auswirken. Ein Sonnenbrand kann besonders in den ersten zwei Wochen nach Fertigstellung Veränderungen verursachen. Das Bild kann unscharf werden und ungleichmäßig vernarben. Durch die Vernarbung kommt es eventuell zu Verzerrungen oder Verfärbungen. Diese Veränderungen können nicht wieder rückgängig gemacht werden. Notfalls kann sich der Betroffene das gesamte Tattoo in einer kostenintensiven Behandlung wieder entfernen lassen.
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Bei einem Saunabesuch kommt die Wunde mit Bakterien und anderen Keimen in Kontakt, welche die Wundheilung stören können. Außerdem reizt der Schweiß die empfindliche Haut, sodass sich das Tattoo sogar entzünden kann. Die Abheilungsdauer eines Tattoos dauert zwei bis vier Wochen. In diesem Zeitraum sollte auf Saunabesuche verzichtet werden.
Um den Wundheilungsprozess des Tattoos zu unterstützen, sollte man die ersten 48 Stunden nach dem Tätowieren auf das Duschen verzichten. In der ersten Woche sollte man beim Duschen anschließend auf ein paar Dinge achten. Das Wasser sollte kalt oder lauwarm sein, da heißes Wasser auf einem frischen Tattoo schmerz verursacht. Bei heißem Wasser öffnen sich außerdem die Poren, was zu einem Pigmentverlust führen kann. Man sollte den Wasserstrom darüber hinaus nicht direkt auf die tätowierte Haut lassen. Bestenfalls hält man die Dusche in der ersten Woche kurz, um die Haut mit so wenig Dampf, Wasser und Seife wie möglich auszusetzen. Außerdem sollte das Tattoo nach der Dusche schnell trocknen. Dafür ist es wichtig, ein sauberes Handtuch zu nehmen und nicht zu reiben. Man sollte die frisch tätowierte Haut vorsichtig mit dem sauberen Handtuch abtupfen.
Damit das Henna Tattoo eine dunkle Farbe erreicht, muss die Hennapaste so lange wie möglich auf der Haut bleiben. Um die Farbe möglichst lange zu erhalten, ist die Pflege des Henna Tattoos sehr wichtig. Nachdem die Henna Paste abgemacht wird, entfernt man Reste mit Olivenöl auf einem Wattepad, nicht mit Wasser. Es wird empfohlen, 48 Stunden nach dem Bemalen Wasser zu meiden. Ist dies nicht möglich, sollte man mindestens eine Stunde auf Wasserkontakt verzichten. Je länger man Wasser meidet, desto dunkler wird das Henna Tattoo und umso länger hält es. Bei Hausarbeiten empfiehlt es sich, Gummi Handschuhe zu tragen, um das Design zu schützen. Die Henna Farbe hält anschließend ein bis vier Wochen. Die Dauer hängt von dem Hauttyp ab, wie viel Henna aufgetragen wurde und an welchem Ort des Körpers. Um das Henna Tattoo so lange wie möglich zu erhalten, wird empfohlen, das Körperteil, auf dem die Henna Farbe aufgetragen ist, weniger zu waschen.
Die Nachbehandlung eines nachgestochenen Tattoos sieht genauso aus, wie bei einem frisch gestochenen Tattoo auf bisher unbehandelter Haut. Das heißt, dass der Tätowierer eine Pflegecreme und Folie auf die nachgestochene Haut auflegt. Die Folie darf normalerweise am Folgetag entfernt werden. Während der Ausheilung die ersten Tage nach dem Nachstechen des Tattoos sollte Sport in dieser Zeit vermieden werden. Das kann fünf Tage bis zwei Wochen nötig sein, da der Schweiß die verwundete Haut reizt. In der Heilungsphase sollte Schwimmen in chlorhaltigem Wasser außerdem vermieden werden. Ebenso sollte auf Salzwasser und Saunagänge verzichtet werden. In der Regel ist das nachgestochene Tattoo nach zwei bis vier Wochen abgeheilt. Ist dies der Fall, dürfen Saunen, Salzwasser und Schwimmbäder wieder besucht werden.