Der Morbus Sudeck ist generell heilbar, dies ist jedoch langwierig und erfordert viel Geduld. Die Heilung besteht in einer Mischung verschiedener Therapien, u.a. mit Ergotherapie, Physiotherapie und Medikamenten.
Viele Patienten, die an einem Morbus Sudeck leiden, fragen sich, ob eine Heilung möglich ist. Im Internet liest man dazu Verschiedenes. Das Problem bei einem Morbus Sudeck, im englischen auch CRPS, für „komplexes, regionales, Schmerzsyndrom“ ist, dass sein Entstehungsmechanismus nicht gänzlich verstanden ist.
Dies erschwert die Therapie, denn ohne dass man die Ursache kennt, lassen sich nur die Symptome, nicht aber der eigentlich Grund therapieren.
Eine Heilung des Morbus Sudeck ist prinzipiell möglich. Allerdings nicht binnen Tagen mittels einer OP, sondern in Form eines multimodalen Konzeptes. Dieses fußt auf Ergotherapie, Physiotherapie, lokalen sowie systemischen Medikamenten und Anwendungstherapie.
Da jeder Patient unterschiedlich ist, muss auch beim Morbus Sudeck zuerst langsam herausgefunden werden, was hilft. Zur Behandlung stehen neben Kraftaufbau, durch beispielsweise handwerkliches Arbeiten im Zuge einer Ergotherapie, auch Wasserbäder, Lymphdrainagen und passive Gelenkmobilisierung zur Auswahl.
Bei einer Lymphdrainage wird die Lymphflüssigkeit aus dem geschwollenem Gewebe abgeleitet, um etwaige Lymphstauungen zu beseitigen.
Auch Ultraschalltherapie, Akupunktur und Salbenverbände können zur Heilung beitragen.
Der medikamentöse Ansatz stützt sich zunächst einmal auf Analgetika, also Schmerzmittel. Die meisten Schmerzmittel wirken nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend, was bei der Therapie des Morbus Sudeck von Bedeutung ist.
Mit Hilfe von Glukokortikoiden können Entzündungen systemisch bekämpft werden. Bei der medikamentösen Behandlung ist jedoch immer zu beachten, dass sie auch eine Reihe von Nebenwirkungen nach sich ziehen kann, was den Therapieerfolg beeinträchtigen kann.
Daher muss sich an jeden Patienten langsam herangetastet werden, um das perfekte Therapiekonzept zu erstellen.
Eine Heilung ist also definitiv möglich, allerdings erfordert sie Geduld bei Patient und Behandelndem, sowie eine entsprechende Mitarbeit des Betroffenen.
Die Heilungsdauer kann bei Morbus Sudeck sehr unterschiedlich verlaufen. Tatsächlich kommt es bei mehr als der Hälfte der Betroffenen mit der Zeit zu einer Besserung oder sogar einem völligen Abklingen der Beschwerden. Insbesondere bei Kindern ist die Prognose sehr günstig. Die Heilungsdauer kann Wochen bis Monate dauern. In manchen Fällen chronifizieren die Beschwerden, sodass bei den Patienten keine Möglichkeit auf eine vollständige Heilung mit Schwinden der Schmerzen besteht.
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Es gibt Faktoren, welche die Heilung des Morbus Sudeck negativ beeinflussen und somit eine Chronifizierung der Beschwerden begünstigen. Ein höheres Alter wirkt sich negativ auf den Krankheitsverlauf aus.
Weitere Faktoren sind eine späte Diagnose und eine entsprechend späte Therapie. Der Heilungsverlauf zieht sich oft sehr lange hin und zum Teil chronifizieren die Symptome. Unbehandelt entwickeln viele Betroffene parallel psychische Leiden, da die Beschwerden ihnen sehr zu schaffen machen. Solche komplizierenden Faktoren wirken sich ebenfalls negativ auf den Heilungsprozess aus.
In den meisten Fällen verläuft der Morbus Sudeck chronisch. Allerdings ist bei über 50% der Patienten mit einem Nachlassen der Symptome, bis hin zum völligen Verschwinden zu rechnen. Eine Chronifizierung ist allerdings nur dann der Fall, wenn die Schmerzen über lange Jahre ignoriert und nicht behandelt wurden.
Man geht derzeit davon aus, dass der Auslöser eine kleine Verletzung ist, die vom Patienten teilweise noch nicht einmal bemerkt wird. In der Folge wird die Heilung der Verletzung durch eine Fehlregulation des sympathischen Nervensystems blockiert und ein Teufelskreis entsteht.
Die nicht abheilende Wunde bedingt eine Sympathikusreaktion, und diese sorgt wiederum für weiteres Schmerzempfinden.
Es ist nicht einfach möglich, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, da der Sympathikus ein Nervengeflecht ist, welches sich durch den gesamten Körper zieht, und absolut überlebensnotwendig ist. Ein Ausschalten des Sympathikus ist daher nicht möglich.
Auch wird diskutiert, ob die Schmerzen mit einer Dysregulation der Schmerzantwort zusammenhängen. Möglicherweise werden bei bestimmten Personen bei einer Verletzung zu viele Schmerzmediatoren ausgeschüttet, und dadurch ein Morbus Sudeck initiiert.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Morbus Sudeck Ursachen.
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