Unter der Magenverkleinerung wird allgemein die Verkleinerung des Magens mit der Zielsetzung, weniger Nahrung aufzunehmen verstanden. Die Kosten für eine Magenverkleinerung werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Da jedoch die Fettleibigkeit immer häufiger als Krankheit anerkannt wird, werden immer häufiger die Kosten der Operationen nach vorherigem Antrag genehmigt.
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Medizinisch: Adipositaschirurgie
Eine operative Magenverkleinerung ist die meist letzte Handlungsoption für krankhaft übergewichtige Menschen zum Abnehmen.
Es gibt mehrere verschiedene Verfahren, durch die eine Verkleinerung des Magens erzielt werden kann. Da sie sich im Aufwand und ihrer Komplexität unterscheiden, variieren auch die Kosten. Zudem hängen diese vom Operationszentrum und den enthaltenen Leistungen ab.
Jede Form der Magenverkleinerung birgt zudem Risiken. Kommt es zu Komplikationen, so können die Kosten nochmals deutlich ansteigen.
Bei medizinischer Notwendigkeit können die Kosten für eine Magenverkleinerung oftmals auf Antrag durch die Krankenkasse übernommen werden.
Den Eingriff alternativ im Ausland durchführen zu lassen, ist meist nur auf den ersten Blick günstiger und zudem mit zusätzlichen Risiken verbunden.
An dieser Stelle wird empfohlen, zunächst sich mit der Hauptseite zur Magenverkleinerung auseinanderzusetzen. Lesen Sie für die wichtigsten Informationen folgenden Artikel: Magenverkleinerung - Das Wichtigste im Überblick
Die Kosten für eine Magenverkleinerung richten sich vor allem nach dem gewählten Verfahren sowie nach dem Krankenhaus, wo der Eingriff durchgeführt wird und können daher stark variieren.
Zudem können die tatsächlichen Kosten für die Behandlung im Voraus nie exakt angegeben werden. Aufgrund der Risiken bei einer Magenverkleinerung kann es immer auch zu Komplikationen kommen. Als Folge können die Kosten noch um mehrere tausend Euro ansteigen.
Beim Vergleich der möglichen Verfahren zur Magenverkleinerung ohne die Einberechnung möglicher Komplikationen ist in den meisten Fällen das Einbringen eines Magenballons am günstigsten. Bei diesem Verfahren muss als Einziges anstelle einer Operation in Vollnarkose lediglich eine Magenspiegelung in Dämmernarkose durchgeführt werden. Daher ist im Gegensatz zu den andere Arten der Magenverkleinerung meist auch kein stationärer Aufenthalt notwendig, was die geringeren Kosten ebenfalls nachvollziehbar macht. Das Einbringen eines Magenballons kostet in etwa 2.500 bis 3.000€. Dabei sind die Kosten für die notwendige Entfernung des Ballons nach etwa sechs Monaten bereits enthalten. Dies erfolgt ebenfalls in der Regel durch eine ambulant durchgeführte Magenspiegelung.
Beim Einsatz eines Magenbandes ist der Aufwand dagegen deutlich höher. Für den Eingriff muss innerhalb der Bauchhöhle operiert werden (in der Regel mit der “Schlüssellochtechnik”) wozu eine Vollnarkose und ein meist dreitägiger stationärer Aufenthalt erforderlich ist. Daher liegen die Kosten für einen solchen Eingriff mit ungefähr 6.000 Euro deutlich höher.
Noch etwas aufwendiger und damit auch kostspieliger sind der sogenannte Magenbypass sowie die Anlage eines Schlauchmagens. Während beim Magenband keine Schnitte am Organ selbst erfolgen wird bei der Bypass-Operation des Magens sowie dem Schlauchmageneingriff das Organ chirurgisch verkleinert. Entsprechend sind auch Nähte zum sicheren Verschluss des Magens erforderlich, was aufwendiger und anspruchsvoller als beispielsweise die Anlage eines Magenbandes von außen, ist. Zudem ist das Risiko für Komplikationen bei einem solchen Eingriff erhöht. Daher sind diese drastischen und nicht mehr rückgängig zu machenden Formen der Magenverkleinerung auch die teuersten. Mit Kosten von mindestens 8.000€ ist zu rechnen. Jedoch können diese auch ohne weiteres bis in den fünfstelligen Bereich reichen.
Die einzelnen Methoden der Magenverkleinerung mit wichtigsten Details können Sie auf den jeweiligen Hauptseiten nachlesen:
Noch gehört keine der oben beschriebenen Methoden der Magenverkleinerung zu den Regelleistungskatalogen der gesetzlichen Krankenkassen. Damit die Krankenkasse die Kosten für eine Magenverkleinerung übernimmt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Am wichtigsten ist, dass der Eingriff medizinisch gerechtfertigt ist. Dies muss durch einen Arzt belegt werden.
Grundlage dafür ist, dass bei dem Patienten extremes Übergewicht vorliegt und der Body-Maß-Index mindestens 35, gegebenenfalls sogar 40 übersteigt.
Zusätzlich müssen Folgeschäden vorliegen, die mit dem Übergewicht assoziiert sind. Dazu zählen zum Beispiel Gelenkerkankungen oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus (“Zuckerkrankheit”).
Zudem müssen bereits alle alternativen Maßnahmen zur Gewichtsreduktion wie zum Beispiel Bewegungsprogramme und eine Ernährungsumstellung ausgeschöpft sein.
DIe Krankenkassen verlangen meist den Nachweis über mindestens einen ärztlich kontrollierten Abnehmversuch, der ohne ausreichenden Erfolg geblieben ist, bevor die Kostenübernahme für eine Magenverkleinerung erfolgen kann.
Sind die Voraussetzungen erfüllt, muss ein schriftlicher Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden. Häufig ist das Antragsverfahren sehr zeitaufwendig. Diesen Antrag formuliert man am besten mit Unterstützung seines Arztes.
Meist stellt die Krankenkasse die Bedingung, dass die Operation zur Magenverkleinerung in einem angeschlossenen Zentrum erfolgt. Hier wird der Operierte nachbetreut und es erfolgen im Rahmen der Therapie zusätzliche Maßnahmen bei der Ernährungsberatung, in Bewegungszentren und regelmäßige ärztliche Kontrollen. Diese werden von den Fachgebieten Innere Medizin, Psychologie, Adipostaschirurgie und Bewegungstherapie vertreten.
Die Nachbehandlung erfolgt im Schnitt über einen Zeitraum von 6-12 Monaten nach der Magenverkleinerung.
Die Magenverkleinerung durch einen Magenballon wird auch nach Antrag der Übernhame der Kosten an die Krankenkasse nur bewilligt, wenn der Ballon im Rahmen einer Kombinationstherapie eingesetzt wird, also mit nachfolgender Operation.
Die Kosten für einen Magenschrittmacher werden nicht von der Krankenkasse übernommen.
Bei privaten Krankenkassen sind ebenfalls keine der genannten Methoden im Regelkatalog zur Übernahme der Kosten. Auch Privatpatienten müssten einen Antrag auf Kostenübernahme stellen.
Sie leiden unter Übergewicht und befürchten hierdurch verursachte Folgeerkrankungen zu haben? So sollten Sie aktiv gegen das Übergewicht handeln und sich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Alles Wichtige rund um das Thema Übergewicht finden Sie unter:
Sehr häufig kommt es vor, dass die Krankenversicherung den Antrag auf Kostenübernahme einer Magenverkleinerung zunächst ablehnt oder zumindest Bedingungen stellt, die erfüllt werden müssen, bevor die Kosten übernommen werden.
Das ist selbst dann oft der Fall, wenn der Antrag ausführlich und mit ärztlicher Unterstüzung formuliert und formal die Maßgaben zur Kostenübernahme gegeben sind. Je nach Krankenkasse und Fall kann es sein, dass bestimmte Aspekte nicht anerkannt werden, was insbesondere die Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Maßnahmen zur Gewichtsreduktion abgesehen von einem Eingriff angeht.
Häufig wird daher zunächst verlangt, dass der Patient über mehrere Wochen an einem professionellen Fitnessprogramm teilnimmt, gegebenenfalls sich unterstützend psychologisch betreuen lässt und ein Ernährungstagebuch führt. Auch wenn diese Maßnahmen meist über mehrere Monate durchgeführt werden sollen, ist es ratsam dies umzusetzen. Zum einen besteht die Möglichkeit dadurch auch ohne des drastischen Eingriffs einer Magenverkleinerung Gewicht zu verlieren und zum anderen bekommt man beim Scheitern der Maßnahmen dann häufig die Kostenübernahme durch Krankenversicherung zugesichert.
Eine andere Möglichkeit, wenn der Antrag durch die Kasse abgelehnt wird, ist das Einlegen eines schriftlich formulierten Widerspruchs. Bezüglich der Chancen und Möglichkeit eines Widerspruchs kann zum Beispiel die Hilfe das Hausarztes in Anspruch genommen werden.
Bei Ablehnung der Kostenübernahme ist es nicht ausgeschlossen, das gewünschte Gewicht zu erreichen und somit die Gesundheit wierdezuerlangen. Sie finden im Anschluss die wichtigsten Informationen, wie man am besten abnehmen kann:
Aufgrund der hohen Kosten für eine Magenverkleinerung, reisen einige Menschen ins Ausland, um sich dort dem Eingriff unterziehen zu lassen. Mehrere Länder wie zum Beispiel die Türkei bieten die Behandlung zu günstigeren Preisen an. Teilweise sind sogar Paketpreise einschließlich Flug und Transfer möglich. Meist nicht auf den ersten Blick offensichtlich sind dabei allerdings potentielle Risiken und mögliche zusätzlich entstehende Kosten, wenn man eine Magenverkleinerung im Ausland durchführen lässt.
Zum einen ist die Qualität der Behandlung im Ausland häufig nicht gesichert, was zum Beispiel die Ausbildung und Erfahrung des Operationsteams angeht.
Ein wesentlicher Aspekt ist zudem, dass ein schwerwiegender Eingriff wie die Magenverkleinerung eine lebenslange Nachsorge des Patienten erfordert. Zumindest in den ersten Monaten und Jahren ist eine kontinuierliche professionelle Begleitung notwendig. Zwar bieten auch ausländische Zentren meist eine Form der Nachbetreuung an aber diese ist in der Regel keineswegs ausreichend.
Zudem muss bedacht werden, dass eine Magenverkleinerung stets mit Risiken verbunden ist und es direkt durch den Eingriff sowie nach dem Eingriff lange Zeit zu Komplikationen oder Schwierigkeiten kommen kann. Dieser Aspekt hat in mehrfacher Hinsicht Relevanz, wenn man überlegt, eine Magenverkleinerung im Ausland durchführen zu lassen.
Zu diesen Komplikationen zählt bspw. eine Entzündung, die bei der Operation selbst oder danach im Rahmen des Aufenthalts vorkommen kann. Die Folge ist ein längerer Krankenhausaufenthalt und eine zusätzliche, notwendig werdende, medizinische Behandlung der Komplikation. Dadurch können enorme weitere Kosten entstehen, die dann in der Regel vom Patienten selbst getragen werden müssen.
Insgesamt wird der Eingriff dann schnell teurer als wenn man ihn in Deutschland hätte durchführen lassen.
Der zweite Aspekt der bezüglich möglicher Komplikationen und Folgeschäden bedacht werden muss, ist dass man bei einem Auftreten solcher am besten das Krankenhaus aufsucht, wo man behandelt wurde. Für Patienten, bei denen die Magenverkleineurng im Ausland durchgeführt wurde, ist dies in der Regel nicht ohne weiteres möglich.
Aus den genannten Gründen kann keine Empfehlung dazu ausgesprochen werden, für den Eingriff ins Ausland zu fahren.
Die Kosten sind oftmals nur auf den ersten Blick geringer und man erhält nicht die notwendige langfristige Betreuung.
Hinzu kommt, dass eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse nur dann möglich ist, wenn der Eingriff in Deutschland durchgeführt wird.
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Hier sind alle Verfahren zur Magenverkleinerung aufgelistet: