LWS-Syndrom und Sport

Sport ist bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen und LWS Syndrom immer empfehlenswert. Es ist jedoch darauf zu achten, dass der richtige Sport bei einem LWS Syndrom gewählt wird. Daher sollte der Sport in Form von angeleiteten Ausdauer und Kraftsport erfolgen.

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LWS-Syndrom und Sport

Grundsätzlich ist anzumerken, dass bei nahezu allen Rückenschmerzen eine moderate Sportausübung durchaus zu begrüßen ist.
Besonders nach einem Bandscheibenvorfall ist, nach einer gewissen Erholungsphase, Bewegung eine der wichtigsten Säulen der physiotherapeutischen Rehabilitation. Aber auch bei allen anderen Formen des chronischen Rückenschmerzes ist der Erhalt der Wirbelsäulenbeweglichkeit so wie der allgemeinen körperlichen Fitness von großer Bedeutung. Durch ein angemessenes Krafttraining wird der Körper in die Lage versetzt, die im Alltag auftretenden dynamischen Kräfte kontrollierter aufzunehmen, abzuleiten und die abschließenden Bremsvorgänge schonend abzusichern.

Natürlich gibt es besser und schlechter geeignete Sportarten für einen Rückenschmerzpatienten und Patienten mit einem LWS Syndrom.

So sollte zum Beispiel ein frisch operierter, oder konservativ behandelter Bandscheibenpatient nicht zu früh wieder mit dem Golf spielen beginnen. Gerade bei dieser Sportart wirken durch die extreme Rotationsbewegung des Oberkörpers, mit den Golfschlägern als zusätzlichen Hebel, erhebliche Druck- und v.a. Scherbelastungen auf den gesamten Rücken und besonders auf die Lendenwirbelsäule. Verschlimmert wird dieser Effekt noch durch eine mangelhaft ausgeführte Golftechnik.
Aus dem gleichen Grund gehört Tennis, besonders Wettkampf mäßig betrieben, nicht zu den empfehlenswerten Sportarten. Auch hier kommt es zu erheblichen Rotationsbelastungen der Wirbelsäule, gepaart mit der belastenden Überstreckung des Rückens beim Aufschlag. Sowohl die Bandscheiben als auch die Wirbelgelenke werden hierbei sehr gefordert. Weiterhin mit Vorsicht zu genießen sind die sogenannten Kontaktsportarten in denen Verletzungen durch Körperkontakt mit einem Gegenspieler erfolgen können, etwa beim Fußball oder Handball.

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Besonders rückenschonend sind dagegen Ausdauersportarten wie Walking, Nordic Walking und auch moderates Laufen. Diese Sportarten haben den gemeinsamen Vorteil, dass sie die Wirbelsäule wenig belasten und dass durch die gleichmäßigen Bewegungsabläufe ein kontinuierlicher Wechsel zwischen Be- und Entlastung der Bandscheibe einwirkt. Dies ist für die Ernährungssituation der Bandscheiben bei einem LWS Syndrom günstig, weil Bandscheibengewebe nicht durchblutet wird und die Versorgung mit Nährstoffen für das Gewebe nur durch eben diesen Wechsel zwischen Be- und Entlastung erfolgt.
Auch Schwimmen ist ein Sport, der für Patienten mit einem LWS-Syndrom gut geeignet ist, jedoch gibt es auch zu diesem Thema neue Erkenntnisse. Lange Zeit wurde die Technik des Rückenschwimmens favorisiert, allerdings ist der Trainingseffekt bezüglich der Kräftigung der Rückenmuskulatur eher gering. Einen deutlich größeren Effekt bietet das Brustschwimmen, aber dies ist nur dann zu empfehlen, wenn man die Schwimmtechnik sauber beherrscht. Bei schlechter Schwimmtechnik ist insbesondere die Halswirbelsäule erheblichen Belastungen ausgesetzt.

Als ein überaus effizientes Training, gerade für Menschen mit LWS Syndrom und Wirbelsäulenbeschwerden, haben sich Übungsbehandlungen nach der Pilates Methode bewährt. Alle Pilates Übungen beginnen mit dem Aufbau einer Grundspannung der Rumpfmuskulatur. Diese Spannung, das sogenannte „Powerhouse“, sollte während der ganzen Übungsphase aufrechterhalten werden. Die tiefen Muskelschichten werden dadurch aktiviert und durch regelmäßiges Üben entwickeln die Teilnehmer eine deutlich bessere Körperhaltung. Der größte Unterschied zu herkömmlichen Trainingsarten liegt darin, dass die Pilates Methode einen ganzheitlicheren Ansatz hat. So werden beispielsweise auch Elemente aus dem Yoga verwendet.

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Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema LWS-Syndrom finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 25.11.2011 - Letzte Änderung: 30.03.2024