Impetigo Contagiosa bezeichnet eine bakterielle Erkrankung der Haut, verursacht durch Staphylokokkus Aureus oder Streptokokken. Die Hauptsymptome der Impetigo Contagiosa sind nässende Hautveränderungen mit Krusten- und Blasenbildung. Hierbei wird die Infektion mit Staphylokokken als eher großblasig beschrieben, die Form mit Streptokokken eher als kleinblasige Form.
Die Ursache der Impetigo Contagiosa können zwei Erreger sein. Impetigo Contagiosa Vulgaris wird ausgelöst durch Streptokokken, die Impetigo Contagiosa Bullosum durch das Bakterium Staphylokokkus Aureus. Während die Impetigo Contagiosa Vulgaris sich eher kleinblasig darstellt, ist Impetigo Contagiosa Bullosum eher großblasig. Beide Erkrankungen zeigen jedoch dieselben Symptome. Neben den Hauterscheinungen können auch allgemeines Unwohlsein und Fieber hinzukommen. Bei Symptomen sollte ein Kinderarzt, beziehungsweise ein Hautarzt aufgesucht werden.
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Die Impetigo Contagiosa präsentiert sich mit Hauterscheinungen. Diese sind meistens im Gesicht lokalisiert. Es sind Blasen auf der Haut, die nässen und verkrusten. Daher, dass die Blasen meist sofort platzen, ist eine glatt umrandete Wunde mit Krustenbildung und Eiter zu sehen. Die Krustenbildung wird als honiggelb beschrieben und gilt als klinisches Zeichen einer Impetigo Contagiosa. Bei einer starken Ausprägung der Erkrankung kann es zusätzlich zu Fieber und Abgeschlagenheit kommen. Impetigo Contagiosa kann mit schweren Krankheitssymptomen einhergehen und sollte unbedingt ärztlich behandelt werden. Bei nicht behandeln der Erkrankung kann es unter Umständen zu Folgeerkrankungen kommen.
Die Diagnose kann meistens per Blickdiagnose von einem erfahrenen Kinderarzt oder Hautarzt gestellt werden. Ist dieses nicht der Fall, kann aus den Bläschen ein Abstrich zum Erregernachweis genommen werden. Meistens sind die Symptome jedoch so eindrücklich, dass ein Abstrich nicht notwendig ist. Das Hauptsymptom, dass auf Impetigo Contagiosa hinweist, ist eine honiggelbe Krustenbildung.
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Für die Impetigo Contagiosa besteht Meldepflicht. Da die Streptokokken die häufigsten Erreger der Impetigo Contagiosa sind, ist die Ansteckungsgefahr sehr hoch. Tritt bei einem Kind in der KiTa oder in der Schule Impetigo Contagiosa durch Streptokokken auf, muss dieses an die Leitung der jeweiligen Einrichtung gemeldet werden. Da die Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit übertragen wird, sollten auf Symptome bei den anderen Kindern/ Personal der Einrichtung geachtet werden. Streptokokken können neben dem Bild der Impetigo Contagiosa zu Mandelentzündungen und Wundrose (Erysipel) führen.
Des Weiteren können die Erreger eine Reihe von Folgeerkrankungen hervorrufen, die aufgrund der guten antibiotischen Versorgung sehr selten geworden sind. Dazu gehören das rheumatische Fieber, dass Klappenfehler des Herzens zur Folge haben kann sowie eine Glomerulonephritis, die zu Funktionseinschränkungen der Niere führen können. Gelangen Streptotkokken in die Blutbahn, können sie eine Blutvergiftung (Sepsis) bedingen
Die Therapie erfolgt fast immer Mittels Antibiotika. Da die Impetigo Contagiosa sehr ansteckend ist, sollte der Kontakt mit anderen Kindern in der Zeit der Erkrankung vermieden werden. Lokal kann eine antibiotische Salbe (Fusidinsäure) verschrieben werden. Kommt Fieber oder Abgeschlagenheit dazu, sollte eine antibiotische Therapie zum Schlucken verordnet werden. Hierzu eignen sich bei diesem Krankheitsbild am besten Cephalosporine der 1. Generation. Die antibiotische Behandlung erfolgt meistens etwa 7 Tage. Wichtig ist, alle Textilien bei 60 Grad zu waschen und Cremes, die mehrmals verwendet werden zu entsorgen.
Nur so kann die Reinfektion verhindert werden. Auch die Familienmitglieder sollten auf Hinweise einer Infektion untersucht werden. Nach Ausheilung der Infektion ist mit einem narbenlosen Abheilen der betreffenden Hautstellen zu rechnen.
Für die lokale Anwendung stehen ein Antiseptikum und ein Antibiotikum zur Verfügung. Die Impetigo Contagiosa sollte vor allem bei Kindern antibiotisch behandelt werden, um Folgeerkrankungen wie rheumatisches Fieber oder Glomerulonephritis zu verhindern. Die lokale Antibiotikatherapie erfolgt mit Fusidinsäure. Diese wird in Form von Creme direkt auf die Haut aufgetragen. Zusätzlich kann mit Antiseptika behandelt werden. Hierzu empfiehlt sich Chlorhexidin, was auf die betreffenden Stellen getupft wird.
Wichtig ist es bei jeder Art von Behandlung, eine strenge Hygiene einzuhalten. So sollten alle Bettbezüge, Kleidungsstücke oder Kuscheltiere, die mit der Haut in Berührung gekommen sind, bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Außerdem sollten Cremes, die mehrmals verwendet werden, weggeschmissen werden, da auch hier Erreger persistieren können und zu einer Reinfektion führen können.
Von Hausmitteln bei der Impetigo Contagiosa ist abzuraten. Es sollte bei Auftreten von typischen Symptomen immer ein Kinderarzt/Hautarzt aufgesucht werden. Die Impetigo Contagiosa wird von Streptokokken oder Staphylokokken übertragen, die zu gefährlichen Folgeerkrankungen führen können. Daher sollte vom Arzt entschieden werden, ob eventuell eine antibiotische Therapieeinleitung nötig ist.
Die antibiotische Therapie ist meistens für 7 Tage angesetzt. Danach sollten die Hauterscheinungen zurückgehen. Da es sich bei den Läsionen um offene Wunden handelt, kann die Abheilung etwas länger als 7 Tage dauern, die Wunden sind jedoch nicht mehr ansteckend.
Auch bei Erwachsenen kann die Impetigo Contagiosa auftreten. Meist stecken Erwachsene sich an infizierten Kindern an. Bei Erwachsenen kommen auch Hauterscheinungen vor, diese sind jedoch meistens nicht so extrem wie bei Kindern.Bei Erwachsenen erfolgt die gleiche Therapie wie bei Kindern mit einem Antibiotikum.Zusätzlich kann ein Abstrich genommen werden, da gerade bei Erwachsenen auch die Infektion mit Staphylokokkus Aureus häufig ist.Besonders bei Erwachsenen ist es wichtig, alle Kosmetika zu entsorgen, die mehrmals benutzt werden.
Hier kann es durch das Persistieren der Erreger oft zu Reinfektionen kommen. Bei Allgemeinsymptomen bei Erwachsenen muss ebenfalls mit einem oralen Antibiotikum behandelt werden. Wichtig ist, dass auch Erwachsene den Umgang mit anderen Leuten, vor allem Kindern so weit wie möglich meiden, um eine Übertragung zu vermeiden. Auch hier sollte auf eine strenge Hygiene geachtet werden und sämtliche Wäsche bei 60 Grad gewaschen werden. Es existieren Waschmittel, die bei bakterieller Kontamination oder Pilzbefall von Textilien zusätzlich angewendet werden können. Diese sollten jedoch nur angewendet werden, wenn wirklich Bedarf besteht. Ansonsten sind diese Waschmittel extrem umweltschädlich und sollten nicht weiterverwendet werden.
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Die Prognose einer Impetigo contagiosa ist sehr gut. Bei antibiotischer Behandlung ist fest von einer Heilung auszugehen. In der Regel hinterlässt die Impetigo keine Narben, da die Blasen und Krusten nur die oberen Hautschichten betreffen. Allerdings kann bei starkem Kratzen auch eine tiefer liegende Schicht beschädigt werden und so können Narben entstehen. Eine Reinfektion ist allerdings auf nach abgelaufener Infektion immer möglich.
Da es sich bei der Impetigo contagiosa um eine Infektionserkrankung handelt, ist eine sichere Vorbeugung kaum möglich. Bei Anzeichen einer Infektion sollten Betroffene zuhause bleiben, Kinder sollten nicht in den Kindergarten gehen oder andere Gemeinschaftseinrichtungen besuchen.
Wie bei allen Infektionskrankheiten gilt: Hygiene schützt vor Infektion! Hände waschen, nicht an den Krusten herumkratzen, Abstand halten etc. sind wirksame Maßnahmen zum Schutz vor Impetigo contagiosa.
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