Eine Frühgeburt ist mit zahlreichen Risiken und möglichen Krankheiten verbunden. Zu den häufigsten Erkrankungen einer Frühgeburt zählen, das Atemnotsyndrom, offene Verbindung zwischen rechtem und linkem Herzen, unreife Netzhaut, Lungenfehlbildungen, Hirnblutung sowie der Atemstillstand.
Das Atemnotsyndrom Das Atemnotsyndrom bei einer Frühgeburtentsteht auf Grund eines Mangels an dem Lipid, welches für die Lungenentfaltung entscheidend ist. Der Mangel entsteht wegen der Unreife der Organe. Die Säuglinge bekommen schwer Luft, Nasenflügeln und atmen sehr schnell. Im Röntgenbild erkennt man eine so genannte „weiße Lunge“. Die Schatten entstehen, weil das Lungengewebe sich nicht entfaltet und mit Luft befüllt. Luft ist auf einem Röntgenfilm schwarz. Neben der Gabe von Sauerstoff, wird dem Kind künstlicher Surfactant verabreicht, so dass sich die Lunge entfalten kann. In schwereren Fällen der Atemnot kann die Notwendigkeit zur Beatmung stehen.
Offene Verbindung zwischen rechtem und linkem Herzen (offenes Foramen ovale) Bei dieser Erkrankung einer Frühgeburt handelt es sich um die häufigste das Herzkreislaufsystem betreffende Krankheit bei Frühgeborenen. Frühgeborene reagieren nicht adäquat auf die Umwelt und der so genannte Ductus arteriosusbotalli wird nicht verschlossen. Wesentlich dürfte unter anderem die zu schwache Muskulatur sein. Betroffene Neugeborene haben oft einen schnellen Puls, Herzgeräusche und springende Pulse. Mit Hilfe von Ultraschallund Röntgenbild kann die Diagnose gestellt werden. In der Regel wird der Verschluss des Ductus operativ vorgenommen.
Unreife Netzhaut Die Netzhaut Frühgeborener kann geschädigt werden, weil Sauerstoff auf ihre Gefäße "giftig" wirkt. Die Sekretion von Faktoren, die das Wachstum der Netzhautgefäße fördern, wird nach der Geburt wird nicht unterdrückt. Die Gefäße sprießen und wachsen teilweise in den Glaskörper ein. Dies hat eine Netzhautablösung zur Folge. Reife Neugeborene hingegen besitzen bei Geburt bereits eine vollständig durchblutete Netzhaut, so dass sie das Risiko nicht haben. Eine regelmäßige Kontrolle durch den Augenarzt ist in der Klinik gewährleistet. Um einer solchen Ablösung entgegenzuwirken, sollte der Sauerstoffgehalt und –Druck im Blut regelmäßig gemessen werden. Die Therapie besteht bei milden Formen in Zuwarten, denn sie kann sich zurückbilden. Schwere Formen können durch Lasertherapie aufgehalten werden. Ist die Netzhaut einmal abgelöst, stehen die Chancen leider schlecht.
Lungenfehlbildungen Es sind schwere chronische Erkrankungen der Atemwege. Sie entwickeln sich auf dem Boden einer Unreife der Lunge oder auf Grund eines Lungentraumas bei maschineller Beatmung. Es entsteht eine Infektion der Lunge. Die Lunge zeigt Anzeichen der Wassereinlagerung und Überblähung. Die vorhandenen Entzündungszeichen klingen bei der Mehrzahl der kleinen Patienten nach einigen Wochen ab. Mit Hilfe des Röntgenbildes wird die Diagnose gestellt. Bei der Therapie sollte unter anderem auf eine ausreichende Kalorienzufuhr und Sauerstoffgabe geachtet werden. Die Entzündung wird medikamentös behandelt.
Hirnblutung Das Risiko einer Hirnblutung betrifft vor allem sehr kleine Babys einer Frühgeburt. Bei bis zu 40 Prozent lassen sich diese Blutungen in unterschiedlichem Ausmaß nachweisen. Die kleinen Blutgefäße der Frühgeborenen sind sehr zerbrechlich und anfällig. Die Hirnblutungen können in Stadien eingeteilt werden, welche durch Ultraschall diagnostiziert werden. Es bestehen mehrere Risikofaktoren:
Unreife
Wiederbelebung, Transport nach der Geburt, Blutdruckschwankungen
Gerinnungsstörungen
Die betroffenen Frühgeborenen können folgende Symptome haben:
Viele andere Symptome mehr können Hinweis geben auf eine Hirnblutung. Eine einmal aufgetreten Hirnblutung kann leider nicht rückgängig gemacht werden. Man muss versuchen das ausgetretene Blut zu beseitigen. Je schwerer die Blutung war und je länger sie unbemerkt blieb, desto schlechter ist die Prognose. Meist ist die folgende neurologische Entwicklung gestört. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auch unter unserem Thema: Hirnblutungen.
Atemstillstand Bis zu 80 Prozent der Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1000g entwickeln Atemstillstände. Diesen verlängerten Atempausen folgenhäufig erniedrigte Herzfrequenz, die Blaufärbung der Haut und die Erschlaffung der Muskulatur. Es gibt verschiedene Arten der Atempausen. Teilweise fehlen die Atembewegungen. Als Auslöser kommen verschiedene Störungen in Frage: Hirnblutungen, Fehlbildungen der Atemwege, Infektionen, Stoffwechselstörungen oder die Unreife des Atemzentrums. Als Therapie gilt die Beatmung bei akuten Atempausen. Sollte es allerdings wiederholt zu diesen Pausen kommen, sind Medikamente nötig. Sollte der Erfolg ausbleiben, so wird das Frühgeborene beatmungspflichtig.
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