Eierstockschmerzen in der Schwangerschaft können verschiedene Ursachen haben. Sie treten häufig auf und sind in vielen Fällen harmlos. Selten kann es auch durch eine Eileiterschwangerschaft oder eine ektope Schwangerschaft ausgelöst werden.
Bei den Eierstöcken (Ovariae, Einzahl Ovar) handelt es sich die paarig angelegten weiblichen Geschlechtsorgane, welche nicht von außen sichtbar sondern in der Frau verborgen sind. In dem Eierstock reift die Eizelle heran, welche dann an den Eileiter (Tuba uterina) abgegeben wird um hier mit dem Spermium des Mannes zu verschmelzen. Kommt es zu einer Schwangerschaft kann es zu Schmerzen Eierstock kommen, wobei die Schmerzen nicht im Eierstock selber empfunden werden sondern viel mehr auf eine sogenannte Head-Zone projiziert werden. Das heißt, dass die Frau zwar aufgrund der Schwangerschaft Schmerzen im Eierstock hat, diese jedoch eher im Bereich der Leiste oder des Unterbauches spürt.
Es gibt viele Gründe warum es während der Schwangerschaft zu Schmerzen im Eierstock kommen kann. Auch die Lokalisation der Schmerzen ist bei jeder Patientin etwas unterschiedlich. Einige Patienten spüren nur dort den Schmerz im Eierstock, wo auch die Schwangerschaft stattgefunden hat. Somit kann es während der Schwangerschaft rechts im Eierstock zu Schmerzen kommen, wenn der rechte Eierstock auch die Eizelle produziert hat, welche mit dem Spermium verschmilzt oder umgekehrt. Selten haben Frauen beidseitig in den Eierstöcken Schmerzen während der Schwangerschaft. Neben der Lokalisation der Schmerzen ist auch die Intensität der Schmerzen häufig unterschiedlich. Dass es zu Beginn einer Schwangerschaft zu leichten Schmerzen im Bereich der Eierstöcke kommt, ist durchaus normal. Andere Frauen hingegen haben so starke Schmerzen, dass es ihnen schwer fällt aufrecht zu gehen und dem Alltag nachzukommen.
Die Ursache für die verschiedene Wahrnehmung der Schmerzen ist bis heute ein kontrovers diskutiertes Thema. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass leichte Schmerzen im Eierstock während der Schwangerschaft, egal ob recht, links oder beidseitig, durchaus normal sind und nicht bedeuten, dass es zu einem Schwangerschaftsverlust (Abort) oder einer Eileiterschwangerschaft gekommen ist. Der Körper muss sich zunächst an die neuen Umstände gewöhnen und reagiert zunächst mit einer Vielzahl von Symptomen. Vor allem zu Beginn einer Schwangerschaft leiden viele Frauen unter Schmerzen im Eierstock, andere hingegen bemerken die Schwangerschaft sehr lange überhaupt nicht da sie überhaupt keine Symptome zeigen. Meist sind die Schmerzen auf eine Reizung von Nerven zurückzuführen, da der Körper es nicht gewohnt ist, dass in ihm ein kleines Leben heranwächst. Sollten die Schmerzen jedoch schlimmer werden oder immer häufiger auftreten so sollte der Patient einen Frauenarzt (Gynäkologen) aufsuchen und sich vom diesem fachspezifisch beraten lassen. In seltenen Fällen kann es nämlich sein, dass die Schwangerschaft nicht regelrecht verläuft und der Körper deswegen mit Schmerzen reagiert.
Hierbei gibt es unterschiedliche Ursachen, die zwar selten, aber auch möglich sind und dann mitunter starke Schmerzen im Bereich des Eierstocks während der Schwangerschaft verursachen, wobei sie auch hier meist rechts oder links und nur sehr selten beidseitig auftreten. Zum einen kann es sein, dass die Ursache der Schmerzen darin besteht, dass die Patientin eine Eileiterschwangerschaft hat. Bei einer Eileiterschwangerschaft kommt es dazu, dass das Ei mit dem Spermium im Eileiter verschmilzt und anschließend nicht durch den Eileiter (Tuba uterina) Richtung Gebärmutter (Uterus) wandert sondern sich im Eileiter einzunisten beginnt. Da der Eileiter für eine Einnistung des Eis jedoch nicht vorgesehen ist, kommt es mit zunehmendem Wachstum der beiden verschmolzenen Zellen dazu, dass der Eileiter sich entzündet und die Frau somit enorme Schmerzen im Bereich des Eierstockes oder Eileiters bekommt, die sich in den Unterleib projizieren.
Kommt es zu einer rechten Eileiterschwangerschaft so treten die Schmerzen im Bereich des Eierstocks rechts auf, ist der linke Eileiter betroffen so treten die Schmerzen links auf. Auch hier ist es typisch, dass die Schmerzen zu Beginn der Schwangerschaft entstehen. In extrem seltenen Fällen kann die Ursache für Schmerzen während der Schwangerschaft am Eierstock auch eine sogenannte ektope Schwangerschaft sein. Bei einer ektopen Schwangerschaft kommt es dazu, dass das Ei mit einem Spermium befruchtet wird und anstatt in den Eileiter zu wandern in den Bereich des Bauches gelangt. Solch eine ektope Schwangerschaft wird meist sehr früh bemerkt und führt zu starken Schmerzen am Eierstock während der Schwangerschaft, manchmal auch beidseits.
Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass dies sehr selten ist und dass die Schmerzen am Eierstock während der Schwangerschaft häufig auch eine psychosomatische Ursache haben. Viele Frauen haben aus Angst vor einem Verlust des Kindes Darmprobleme, die dann dazu führen, dass die Frau die Schmerzen im Bereich des Unterleibes spürt (da hier ja auch Darmschlingen lokalisiert sind) und diese fälschlicherweise als Schmerzen am Eierstock beidseits interpretiert. Deshalb ist es wichtig, die Schmerzen während der Schwangerschaft am Eierstock oder im Unterleib ernst zu nehmen aber auch zu akzeptieren, dass keine Schwangerschaft immer nur asymptomatisch verläuft.
Schmerzen und Unwohlsein während der Schwangerschaft sollten immer ernst genommen werden und von einem Facharzt für Frauenheilkunde (Gynäkologen) untersucht werden. Dennoch gehören sie auch zu einer Schwangerschaft dazu und sollten nicht überbewertet werden da man sonst während der Schwangerschaft viele psychosomatische Probleme erleiden kann. Wichtig ist außerdem zu wissen, dass Schmerzen am Eierstock nicht automatisch für eine Schwangerschaft sprechen. Sogenannte Ovarialzysten, also Zysten am Eierstock können ebenfalls zu starken Schmerzen am Eierstock führen. Die Schmerzen treten meist nur auf der Seite auf, auf welcher sich auch die Zyste befindet. Leidet eine Frau unter einer Ovarialzyste im rechten Eierstock, so kommt es auch zu Schmerzen rechts und umgekehrt. Ob die Schmerzen am Eierstock aufgrund einer Schwangerschaft oder aufgrund einer Zyste entstehen kann nur ein Arzt mithilfe von Bildgebung (meist Ultraschall, also Sonographie) beurteilen.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Eierstockzysten.
Um festzustellen warum eine Patientin Schmerzen am Eierstock hat gibt es verschiedene Diagnostiken. Wichtig ist zunächst das Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese). Besteht sicher eine Schwangerschaft (meist nachgewiesen mithilfe eines Schwangerschaftstest) so kommen verschiedene Formen der Diagnostik wie beispielsweise die Computertomographie (CT) nicht infrage da es hierbei zu einer sehr hohen Strahlenbelastung kommt, welche das ungeborene Kind schädigen könnte.
Hilfreich sind die ärztliche Untersuchung sowie der Ultraschall (Sonographie). Im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft kann hier eine definitive Schwangerschaft bestätigt werden, außerdem kann somit eine Eileiterschwangerschaft diagnostiziert werden.
Auch eine Zyste kann mittels Ultraschall festgestellt werden. Sind die Schmerzen im Bereich des Eierstocks auf eine Zyste zurückzuführen, so kann zusätzlich eine Bauchspiegelung durchgeführt werden.
Bei einer ektopen Schwangerschaft (also einer Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter) kann es sein, dass eine MRT während der Schwangerschaft angefertigt werden muss.
Meist wird jedoch auch bei einer ektopen Schwangerschaft eine Bauchspiegelung vorgenommen, vor allem dann, wenn sich die Eizelle im Bereich der Bauchhöhle „eingenistet“ hat.
Ein MRT in der Schwangerschaft darf nur unter sehr strengen Indikationen stattfinden.
Mehr hierzu finden Sie unter: MRT in der Schwangerschaft
Schmerzen am Eierstock links oder rechts während einer Schwangerschaft sind recht häufig und meist kein Grund für Sorgen. Beidseitige Schmerzen am Eierstock während der Schwangerschaft treten seltener auf da die Schmerzen meist auf der Seite lokalisiert sind, wo auch die befruchtete Eizelle entstanden ist. Selten liegt die Ursache für Schmerzen am Eierstock während der Schwangerschaft in einer Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität) Diese tritt nur bei circa 1-2% aller Schwangerschaften auf. Noch seltener ist eine ektope Schwangerschaft (Extrauteringravidität). Je nach Alter der Mutter ist die Häufigkeitsverteilung (Inzidenz) unterschiedlich hoch. Bei 20-jährigen Müttern liegt sie nur bei 0,4% während sie bei 30-40 Jahre alten Müttern bereits bei 1,3-2% liegt.
Bei Schmerzen im Bereich des Eierstocks während der Schwangerschaft kommt es meist zu Unterleibsschmerzen, die einen ziehenden oder einen stechenden Charakter haben können. Die Schmerzen treten rechts, links oder beidseitig auf. Gelegentlich kommt es zu weiteren Symptomen wie Schwellungen, Unwohlsein oder aufgrund der psychischen Belastung und der Angst die Frucht zu verlieren zusätzlich zu Hitzewallungen, Herzklopfen und Unruhezuständen.
Lesen Sie dazu auch unsere allgemeine Seite Bauchschmerzen in der Schwangerschaft.
Bei einer Eileiterschwangerschaft kann es zu unterschiedlichen Szenarien kommen. Zum einen kann es sein, dass es zu einem Absterben der Frucht kommt (Abort). In diesem Fall sind die einzigen Symptome neben den eventuellen Schmerzen am Eierstock, dass die Menstruation (Periode) der Patientin wieder einsetzt. Kommt es hingegen zu einer Ruptur des Eileiters (Tubarruptur) so kommt es zu plötzlich auftretenden Unterleibsschmerzen und Symptomen eines Schocks (Blutdruck sackt ab, Herzfrequenz vorschnellt sich etc). Hierbei handelt es sich um einen akuten Notfall der sofort behandelt werden muss! Symptome einer ektopen Schwangerschaft sind häufig sehr ähnlich wie die Symptome einer normalen Schwangerschaft, können jedoch mit deutlich vermehrten Schmerzen oder auch häufigen Zwischenblutungen einhergehen. Bei einer Eierstockzyste kommt es neben den Schmerzen am Eierstock häufig auch zu Rückenschmerzen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder aber beim Wasserlassen.
In manchen Fällen können die Schmerzen auch rein einseitig, beispielsweise nur auf der linken Seite, auftreten.
Die Therapie für Schmerzen am Eierstock während der Schwangerschaft ist häufig nur sehr begrenzt da die meisten Medikamente nicht an schwangeren Patienten getestet wurden und somit die Auswirkungen auf die Schwangerschaft unbekannt sind. Wichtig ist es vor allem, dass die Patientin nicht panisch wird sondern versucht sich mit einfacher Arbeit oder anderen Dingen abzulenken. Auch angenehm heiße Sitzbäder oder Wärmewickel können helfen. Liegt eine Eileiterschwangerschaft oder aber eine ektope Schwangerschaft vor, so muss diese mittels Operation entfernt werden da eine Überlebenswahrscheinlichkeit für das ungeborene Kind so gut wie unmöglich ist und solche Schwangerschaften außerdem eine enorme Gefahr für die Patientin darstellen. Auch Zysten müssen meist mittels Operation entfernt werden, wobei sich kleine Zysten auch spontan zurückbilden können.
Die meisten Schmerzen während der Schwangerschaft am Eileiter sind unproblematisch und verschwinden innerhalb von wenigen Wochen von ganz alleine. Deshalb ist es wichtig, dass die Patientin ruhig bleibt. Sollten die Schmerzen jedoch schlimmer werden oder lange anhalten sollte ein Gynäkologe aufgesucht werden da Eileiterschwangerschaften für die Frau auch gefährlich werden können. Allgemein bilden sich die meisten Eileiterschwangerschaften jedoch von alleine zurück und es kommt nur in sehr seltenen Fällen dazu, dass der Eileiter rupturiert.
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