Ehlers-Danlos-Syndrom Typ III

Unter den Begriff des Ehler-Danlos-Syndrom fallen eine Reihe verschiedener Krankheiten, bei welchen die Synthese von Kollagen (einem Protein der Haut und Knochen) aufgrund von genetischen Defekten gestört ist. Etwa ein Viertel aller Proteine des menschlichen Körpers sind Kollagene. Eine fehlerhafte Kollagensynthese hat immense Folgen, welche je nach Ehler-Danlos-Typ mehr oder weniger ausgeprägt sein können. Eine kausale (die Ursache behebende) Therapie ist bis heute nicht verfügbar.

Ehlers-Danlos-Syndrom Typ III

Unter den Begriff des Ehler-Danlos-Syndroms (kurz EDS) fallen eine Reihe verschiedener Krankheiten, bei welchen die Kollagensynthese aufgrund von genetischen Defekten gestört ist.
Kollagene wiederum sind eine Gruppe von Proteinen, die als wichtigster Faserbestandteil von Haut, Knochen, Sehnen, Knorpel, Blutgefäßen und Zähnen eine bedeutende Stützfunktion ausüben.

Etwa ein Viertel aller Proteine des menschlichen Körpers sind Kollagene. Eine fehlerhafte Kollagensynthese hat weitreichende Folgen, welche je nach Ehler-Danlos-Typ mehr oder weniger weitreichend sein können.
Im Vergleich zu anderen Ehlers-Danlos-Unterformen sind die Symptome beim Typ III meist milde ausgeprägt, trotzdem ist ein Vollbild der Erkrankung auch beim Typ III möglich. Eine kausale (die Ursache behebende) Therapie ist dennoch bis heute nicht verfügbar.

im Folgenden geht es nur um den Typ III, allgemeine Informationen und Details zu den anderen Typen finden Sie hier: Ehler-Danlos-Syndrom.

Symptome & Diagnose

Symptome bei Ehlers-Danlos-Syndrom Typ III

Nach akuteller Definition wird das Ehler-Danlos-Syndrom Typ III als "hypermobiler Typ" bezeichnet. Diese Bezeichnung beschreibt den Hauptaspekt des Typ III recht gut. Im Gegensatz zu den anderen Unterformen des EDS leiden Erkrankte nicht unter einer teilweise lebensgefährlichen Beteiligung der Organe und Blutgefäße oder einer abnormen Wundheilung. Aus diesem Grund wird die Erkrankung oft erst nach vielen Jahren erkannt.

Im Vordergrund stehen hier eine Überbeweglichkeit der Gelenke und eine sich daraus ergebende häufige Luxation (Ausrenkung / Auskugelung) dieser. Infolge der Überbeweglichkeit schmerzen die Gelenke häufig und es besteht eine Neigung zu Arthrose und zur degenerativen Veränderung der Bandscheiben. Zusätzlich zu diesen Beschwerden können beispielsweise eine vermehrte Müdigkeit, Mundtrockenheit und Zahnfleischentzündungen auftreten.

Diagnose des Ehlers-Danlos-Syndroms Typ III

Erster Hinweis auf einen Gendefekt ist in der Regel eine positive Familienanamnese.

Um ein EDS zu diagnostizieren wird anschließend üblicherweise eine Blutprobe gewonnen. Die in dieser Probe enthaltenen Zellen werden mit molekulargenetischen Verfahren auf Gendefekte untersucht.

Ein Ergebnis liegt normalerweise binnen weniger Tage vor.

Behandlung

Therapie des Ehlers-Danlos-Syndroms Typ III

Bis heute ist für keine der Ehlers-Danlos-Syndrom-Formen eine kausale Therapie verfügbar.
Einzig eine rechtzeitige Gentherapie könnte eine Heilung erreichen. Dies ist nach dem heutigen Forschungsstand jedoch noch nicht möglich.
Die Therapie muss daher rein symptomatisch erfolgen. Hierfür stehen einerseits Schmerzmittel (Analgetika) wie etwa Ibuprofen, Metamizol (Novalgin) oder in schweren Fällen Opiate zur Verfügung.

Hilfreich ist zudem die regelmäßige Inanspruchnahme von Krankengymnastik und die Versorgung mit Hilfsmitteln wie etwa Krücken oder auch Rollstühlen.

Ursachen & Prophylaxe

Häufigkeit des Ehlers-Danlos-Syndroms Typ III

Die geschätzte Häufigkeit des Ehler-Danlos-Syndroms Typ III liegt bei 1:5.000 (ein Betroffener auf 5.000 Nichtbetroffene) bis 1:20.000. Somit ist der Typ III des Ehler-Danlos-Syndroms die häufigste aller Formen. Beide Geschlechter sind in etwa gleich häufig betroffen.

Ursache des Ehlers-Danlos-Syndroms Typ III

Bei einem Großteil der Betroffenen liegt die Ursache der Erkrankung in Defekten zweier Gene, welche für die Kollagensynthese verantwortlich sind.
Bei vielen anderen Erkrankten ist der Ursprung des Syndroms jedoch noch ungeklärt. Letztendlich liegt in jedem Fall eine verminderte Dichte von Kollagen in den verschiedenen Geweben vor; die Struktur des Kollagens selbst ist nicht verändert.

Das Ehler-Danlos-Syndrom wird autosomal-dominant vererbt. "Dominant" bedeutet dabei, dass die Erkrankung schon dann ausbricht, wenn nur ein Elternteil die entsprechenden Gene an die Nachfahren weitergibt. "Autosomal" wiederum drückt aus, dass die Vererbung über die Körperchromosomen, welche nicht an der Bestimmung des Geschlechts beteiligt sind, weitergegeben wird. Aus diesem Grund sind beide Geschlechter gleich häufig betroffen.

Verlauf & Prognose

Prognose bei Ehlers-Danlos-Syndrom Typ III

Beim Ehler-Danlos-Syndrom handelt es sich um einen lebenslangen Zustand. Zudem verläuft die Erkrankung in der Regel progredient (fortschreitend), wodurch das Sozialleben der Betroffenen eingeschränkt sein kann.

Da es sich beim Typ III jedoch in der Regel um eine milde Form handelt, sind diese Einschränkungen meist geringer. Die Betroffenen haben oftmals eine normale Lebenserwartung. Varianten davon sind leider möglich.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: Ehler-Danlos-Syndrom

Weitere Informationen, die Symptome des Ehlers-Danlos-Syndrom betreffen:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.10.2015 - Letzte Änderung: 12.01.2023